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 Der filmische Schrottplatz

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BeitragThema: Re: Der filmische Schrottplatz   Der filmische Schrottplatz - Seite 2 EmptyDi Jan 05, 2010 4:41 pm

Ich habe es schon wieder getan. "Anaconda". Nein, es ist immer noch nicht besser geworden.


Anacondas können schreien.



































Staun


Anacondas fressen mehrere Menschen und einen Puma, statt sich nach der ersten Portion irgendwo zu verkriechen und erst mal zwei Jahre von dem Vorrat zu zehren.

Owen Wilson erzählt was davon, wie geil er doch wäre - und trägt dabei dicke weiße Socken in Sandalen. Liebestöter galore.

Jon Voight liefert immer noch eine zeitlos durchgeknallte Overacting-Show ab. Irre.

Anacondas haben in ihrem Inneren Kameras.



Totaler Wahn, der Streifen.
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BeitragThema: Re: Der filmische Schrottplatz   Der filmische Schrottplatz - Seite 2 EmptyDo Apr 15, 2010 8:08 pm

Irre, ich habe echt seit Januar keinen Trash mehr gesehen??? Staun
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BeitragThema: Re: Der filmische Schrottplatz   Der filmische Schrottplatz - Seite 2 EmptyDi Nov 16, 2010 7:32 pm

Aaaah, schon ewig nichts mehr an dieser Stelle aufs digitale Papier gebracht. Dabei gibt es doch mittlerweile eine Anlaufstelle, bei der gerade die Trashseher ziemlich nervös werden könnten, wenn sie einen Blick in die Fernsehzeitschrift riskieren. Ein solcher bin ich dann doch eher weniger, weil ich meistens doch noch etwas finde, das qualitativ höherwertiger ist (Gut, ich gebe zu: Ich suche dann eher auch nach etwas, das höherwertig ist). Manchmal jedoch bietet das Fernsehprogramm keinerlei Alternativen zu einer unverfänglichen Bespaßung meinerseits, wenn denn schon nicht Ausstrahlungen anstehen, die mich wirklich interessieren, und dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Tele 5 das Rennen macht.
Zugegeben, manchmal hat auch dieser Sender einige echte Perlen im Programm, die man bei anderen seiner Waschmittelkollegen (Means Sender, die aus mehr Werbung denn Film bestehen) über Jahre vergeblich sucht, vor allem, was kleine B-Klassiker betrifft. Solcherlei Volltreffer lassen sich allerdings eher mit dem berühmten blinden Huhn und dem Korn beschreiben, so daß Tele 5 inzwischen wohl zu dem Sender emporgestiegen ist, der es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht hat, dem Trashfreund allerlei Goutierbares zuzuführen. Wofür Arte eine extra Sendereihe braucht (Und sich nicht zu schade ist, selbstbewußt von Ed Wood bis Russ Meyer jeden Tiefdaumenschrott zu versenden), das macht Tele 5 mal eben nebenher auf regelmäßiger Basis – und ich bin mir nicht einmal ganz darüber im klaren, ob sie das bewußt machen...

Anyway, nach einer totalen Vergewaltigung eines Actionstreifens (Dazu kommt auch noch was), was man aber weniger dem Sender an sich ankreiden kann), durfte kürzlich dann doch eher der „typische“ Schrott meine gequälten Sehnerven penetrieren. Die Rede ist von „New Alcatraz“. Eine Inhaltsangabe umfangreicheren Ausmaßes erspare ich mir jetzt, sonst müßte ich mir etwas aus den Fingern lutschen, womit der Streifen selbst gar nicht erst aufwarten kann. Kurz und doch erschöpfend zusammengefaßt geht es um ein Gefängnis in der Arktis (oder Antarktis? Who knows? Und vor allen Dingen: Who cares?), unter dem, aus welchen Gründen auch immer, gebohrt wird (Hey, ich habe die erste halbe Stunde verpaßt – wobei ich von der Handlung an sich jetzt nicht so wirklich was verpaßt habe), man entdeckt ein ominöses Loch, welchem eine Riesenschlange entweicht und sich befleißigt, alle anwesenden Nasen ihrem Speiseplan zuzuführen. Ein mal mehr, mal minder verkrachtes Paläontologenpaar wird flugs engagiert, um diesem garstigen Treiben Einhalt zu bieten.

Da lacht das Herz, da nehmen die Gehirnzellen schreiend Reißaus! Wie wunderbar das alles ist, welch Quell der Freude! Sofern man all die irgendwann körperlich werdenden Schmerzen angesichts dieser Totalkatastrophe von einem filmischen Machwerk ignoriert, ganz klar...
Ich will jetzt hier nichts analysieren, erst recht nicht das Drehbuch – was nicht vorhanden ist, kann man schlecht analysieren, geschweige denn genüßlich auseinanderpflücken. Das sind Dinge, um die sich gescheitere Geister als moi kümmern sollen. Ich dagegen picke höchst selektiv einige Punkte heraus, die mir zu einem massiven Schleudertrauma aufgrund fortgesetzten Kopfschüttelns verholfen haben. Und da ich es bin, der sich jenem visuellen Ungemach ausgesetzt hat, habe ich auch jedes Recht, meine Umwelt wissen zu lassen, welch fürchterliches Leid ich habe...äh...durchleiden müssen.
Beginnen wir also mit dem Gefängnis mitten in der Eiswüste. Nein, ich will jetzt nicht wirklich darauf eingehen, in wie vielen Hinsichten diese Idee der absolute Vollmurks ist; das darf dann schon jeder für sich selbst ausmachen, ohne daß ich auch noch Hinweise darauf geben muß. Witziger finde ich dagegen, daß man im Laufe des, hüstel, „Films“ die vernachlässigbare Information erhält, daß New Alcatraz (Ächz!) mal eben über flockige 25.000 Häftlinge verfügt. Nein, ich erwarte selbstverständlich nicht, daß wir die alle zu sehen bekommen, die komparsenstarken Zeiten von „Ben Hur“ und „Cleopatra“ sind immerhin nun doch schon seit einigen Jahrzehnten vorbei (Und ein solcher Schmand verfügt sicherlich nicht über die Finanzen und Kompetenzen, sich seine große Anzahl theoretisch Beteiligter „Herr der Ringe“-gleich am Rechner erstellen zu lassen). Aber daß wir von diesen 25.000 gerade mal eine Handvoll zu sehen und von den anderen nicht einmal eine Ahnung bekommen, das ist doch schon... Ja, was eigentlich? Dreist? Frech? Unglaublich? Zum totlachen? Macht natürlich einen mächtigen Eindruck: Ein Gefängnis, von dem wir bestenfalls Wartungstunnel zu sehen bekommen, mit einer gigantischen Anzahl von einer lumpigen Handvoll (Waren’s vier oder fünf?) gar finsterer Berufs- und Gewohnheitsverbrecher. Jaja, ich weiß schon, keine Kohle, keine Komparsen – aber dann schmeiße ich nicht mit solchen utopischen Zahlen um mich, wenn ich niemals einen anderen Eindruck bekomme, als hätte ich es gerade mit der Zellenabteilung von Kleinkleckersdorf zu tun.
Man bohrt also in der Tiefe herum. Warum man das tut, weiß ich nicht, da ich, wie gesagt, zu spät eingeschaltet habe, hier sei der Film also entschuldigt, falls er eine Begründung abliefern sollte – und befreit eine Riesenschlange. Da hört’s auch schon auf mit der Entschuldigung. Eine Schlange. Im Eis. Keine Ahnung, ob man so ein fadenscheiniges Gesabbel losläßt und zu erklären versucht, daß es in dieser Höhle aufgrund irgendwelcher bestimmter Gase kuschelig warm ist (Ich erinnere an die Idee aus „Meg“, daß das Viech die kalte Schicht des Ozeans nur durchqueren kann, weil es ein paar Stunden am Kadaver seines Artgenossen nagt, während dieser ans Tageslicht gezogen wird, und somit in einer Wolke warmen Blutes eingehüllt wird – ja, so was versucht man dem Leser ernstlich anzudrehen), aber spätestens, wenn die Schlange geweckt wird, müßte doch sie selbst schon feststellen, daß es draußen schlicht und ergreifend arschkalt ist und sie biologisch gesehen gar nicht dazu in der Lage sein dürfte, diese Kälte unbeschadet zu überleben. Wir erinnern uns, daß Schlangen wie auch alle heutigen Reptilien Kaltblüter sind, was der Film hochironischerweise später auch aufgreift, indem er dem Kriechtier (Äh, nicht mir) irgendwelche Wärmeaustauscher oder was weiß ich als Lieblingsplatz aufdiktiert. Das ist alles schön und gut – aber dahin müßte sie ja erst mal kommen, und dat geht für einen Kaltblüter durch Eis ja nun mal nicht wirklich. Es sei denn, die pfiffige Schlange hat fleißig im Drehbuch gespickt und gesagt „Because I can!“ und einen gepflegten Dreck auf seine ganz eigene Biologie gegeben.
Offenbar hat sie das recht häufig gesagt. Dieses Riesenreptil wird nicht nur nicht von der üblichen Kältestarre tangiert, sie trotzt sogar der Physik (Indem sie sich waagerecht in atemberaubenden Tempo an senkrechten Pfeilern entlangschlängelt – ja, ich weiß, Schlangen vermögen gerade im Angesicht der Gesetze der Schwerkraft einiges Beeindruckendes, aber daran kann man nun wirklich tippen) und kann knurren. Ähm. Okay, okay, Haie können brüllen, Spinnen kreischen und Anacondas alles zusammen – warum also sollten Jahrtausende alte Riesenschlangen nicht auch knurren können? Hab’ ich etwa ’Ahnung, was so Monsterviecher zu ihren Glanzzeiten alles konnten?
Ich gebe zu, ich war sogar geneigt, dem Film ein halbes Annerkennungskärtchen zu überreichen, als angesichts der Tatsache, innerhalb kürzester Zeit jede sinnvolle Unterstützung (sprich: Militär und Sicherheitsmannschaft) im Magen der Riesenschlange verloren zu haben (Wahrscheinlich will die sich bloß für die nächsten paar Tausend Jahre wieder schlafenlegen – größere Reptilien zeichnen sich im Normalfall durch einen unglaublich langsamen Stoffwechsel aus), die Überlegung aufkam, die Gefangenen freizulassen – rein aus mathematischen Gründen, sei doch da die Überlebenschance der „Helden“ größer. Rechnerisch gesehen stimmt das sogar, aber logisch gesehen ist es wohl die Entscheidung Pest gegen Cholera: Killt mich die Schlange nicht, dann mit Sicherheit ein Gefangener. Zum Darniederlegen die „Sie müssen mir versprechen, mir nichts zu tun!“-Forderung des Knastchefs (Eine Autoritätsperson vor dem Herrn). Sicher, als Knacki, der eh nix mehr zu verlieren hat, lasse ich mir locker ein solches Versprechen aus dem Kreuz leiern. Denn wie sagte schon Adenauer: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“
Wie nicht anders zu erwarten, sind die Effekte von eher minderer und somit zumeist von erheiternder Güte. Sonderlich viel in impressive Interieurs hat man nicht gesteckt, daß man mitten in der Eiswüste steckt, wird also in keinem einzelnen Moment ersichtlich, statt dessen wurde mir selbiges manchmal erst einige Augenblicke später klar, nachdem ich mich nach der Sinnhaftigkeit aufgehäufter Stoff- und Papp...haufen gefragt habe. Ah, Schneeverwehungen, ja, gut, okay. Darüber muß man ja mal gesprochen haben. Daß bei mehreren Dutzend Grad Celsius unter Null nie der kondensierte Atem zu sehen ist, versteht sich von selbst, aber daran sind auch schon größere Geister gescheitert (Nichtsdestotrotz nimmt es dem Ganzen irgendwo die, röchel, Glaubwürdigkeit). Was die Effektewizzards ihren Rechenknechten entlockt haben, ist jedoch in den meisten Fällen jenseits von Gut und Böse, wie so oft in Filmen, deren Budget seltenst den Wert eines handelsüblichen Kleinwagens der Marke Fiat Panda erreicht. Der Kopf der Schlange ist um Welten besser als der der Anaconda in selbigem Film, dafür ist der Rest ausgesprochen beklagenswert und somit vermeintlich geschickt durch merkliche Unschärfe getarnt. Daß das Viech keinen Augenblick lang in seine Umgebung passen will (Also begnadet jämmerlich in selbige hineinkopiert wurde), versteht sich daher von selbst, wäre aber vermutlich gar nicht mal sooo gravierend – aber daß ihre Opfer partout stocksteif stehen- oder gar sitzenbleiben, bis das Reptil sich endlich einmal befleißigt, seine Aufmerksamkeit diesen potentiellen Opfern zuzuwenden, die in der Zwischenzeit längst über alle Berge hätten sein können, das fügt dem gepeinigten Zuschauer nun doch arge körperliche Schmerzen zu und entlockt ihm wahlweise spitze Schreie des Entzückens ob dieser unfaßbaren Blödheit oder ein gequältes Wimmern (Ganz besonders auffällig in einer Szene relativ am Anfang: Da taucht die Schlange auf, beschäftigt sich eine Ewigkeit mit einem von ihr zum Spielen auserkorenen Wachmann, während der zweite gut sichtbar im Golfwägelchen sitzenbleibt und nicht einmal Anstalten macht, die Hufe in die Hand zu nehmen, geschweige denn sich auch nur einen Gesichtsausdruck anmerken läßt, der darauf schließen lassen könnte, daß er gerade Zeuge gar schauerlicher Ereignisse wird. Wenn man schon Dilettanten als Darsteller einstellt, könnte man den Herrschaften wenigstens sagen, daß sie nicht bloß ihre Zeit absitzen, sondern daß sich vor ihrer Nase – wenn auch später erst am Rechner erstellt – durchaus etwas abspielt. Herrje. Ansonsten kann eigentlich nichts in diesem Film wirklich was an Geld gekostet haben.
Was auch für die ... „Schauspieler“ will ich sie nun nicht nennen...Darsteller gilt. Bekanntester Name im Cast ist Dean Cain als ehemaliger Superman für die Serienfraktion (Nein, keinen blassen Dunst, wie er sich da angestellt hat, „Superman“ war sowohl in Film- als auch in Serienformat immer was für andere Leute als das Kriechtier), aber das muß nicht viel heißen. In diesem Werk hier jedenfalls tut es das nicht. Anders als in so manchem anderen Trashfilm würde ich hier nicht behaupten, daß es einem solchen Machwerk gut tut, jemanden in seinen Reihen zu haben, der einem „Film“ im herkömmlichen Sinne schon mal näher als auf drei Meilen gekommen ist und somit auch weiß, was er vor der Kamera zu tun hat. Kurz gesagt bestechen sämtliche Akteure vor der Linse mit einer geradezu bewundernswerten Steifheit, die zumindest in meinen Augen nicht weit weg von der totalen Unfähigkeit ist. Daß die, nennen wir sie einmal mangels weiterer Worte „Helden“ nebenher nicht einen Wimpernschlag lang dazu in der Lage sind, ihre Charaktere mit Leben, von einem glaubwürdigen solchen gar zu schweigen, zu füllen, zieht einem das ganze Trauerspiel sämtliche Zähne (Ja, mit Zähnen hab’ ich’s irgendwie, kann ich mir auch nicht erklären...). Da zofft sich das Heldenpärchen dermaßen energiegeladen, daß man als geneigter Zuschauer kurz vor dem sanften Entschlummern ist, nur um den Nasen einen Augenblick später dabei zuzusehen, wie sie sich wieder in den Armen liegen. Und diese Diskussionen „Ich komme mit!“, „Nein!“, „Doch!“, „Na gut.“ (Waschlappen! Warmduscher! Schattenparker!) habe ich auch schon irgendwo ein klitzekleines Fitzelchen spannender und, wie gesagt, glaubwürdiger gesehen. Zum Schreien wie erwähnt die zuvorkommenden Darsteller, die warten, bis die Megaschlange ihre Kollegen in den Verdauungsapparat geschoben hat, um sich dann endlich ihnen zuwenden zu können; gleichermaßen zum Schreien die ständigen Ballereien. Ich meine, okay, ich habe schon so manche Balleraction gesehen, wo für den gemeinen Zuschauer ziemlich unmotiviert die umgebende Luft mit großkalibrigen Löchern penetriert wird – aber hier wird geballert, als ob es kein Morgen gäbe (Nu ja, dem ist für die meisten ja auch so, hähä!), und eine Schlange ist nicht mal in Form einer Blindschleiche auch nur annähernd in Sicht. Die Jammervorstellung galore bietet die vermeintlich taffe IRA-Knastöse, der ich spätestens nach dem zweiten Satz am liebsten die Kauwerkzeuge umarrangiert hätte und über ihre Ambitionen herzlich gelacht habe, sich nach erfolgter Freilassung derart energisch an des Knastchefes Kehle zu werfen und daran herumzuzerren, daß einem vor lauter Nägelkauen die Füße drohten einzuschlafen. Mein Gott, ich habe schon engagiertere Chargen in schlechteren Filmen gesehen.

Was bleibt ist...irgendwie so rein gar nichts. Klar, es gab Stellen, über die man sich köstlich amüsieren konnte, aber doch eher aus Verzweiflung, um das Ansehen dieses Streifens dann doch auf die eine oder andere Weise vor sich selbst zu rechtfertigen. Jetzt bin ich sicherlich auch nicht unbedingt die richtige Zieladresse für Trash, auch wenn ich, wie weiter oben schon erwähnt, durchaus daran delektieren kann, wenn gerade nichts anderes läuft und ich auch keine Lust auf einen höherwertigen Film aus meiner Sammlung habe. Dazu aber fehlt mir dann doch wiederum die vollkommene Schlechtigkeit, die Hysterie, die „so bad it’s good“-Attitüde. „New Alcatraz“ war eben nicht so schlecht, daß er schon wieder eine Nummer für sich war. Er war schlecht, er war sogar ziemlich schlecht, aber ganz einfach nur furchtbar...bla.
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BeitragThema: Re: Der filmische Schrottplatz   Der filmische Schrottplatz - Seite 2 EmptySo Dez 11, 2011 4:22 pm

Jesus. Bin ich nun doch noch dazu gekommen, „Godzilla – Final Wars“ mal zu sehen, wenn auch in schauerlicher Tonqualität (Der Sender rauscht bei mir ziemlich fürchterbar) – aber seit wann ist ein Godzilla-Streifen darauf angewiesen, mit einem möglichst brillanten Ton zu glänzen? Der Dialoge wegen?
Vorauszuschicken sei, daß ich kein Godzilla-Fan im eigentlichen Sinne bin, mir die Filmchen aber immer wieder ganz gerne ansehe, wenn sie denn mal wieder im Fernsehen kommen. Was auch immer mich dazu verleitet, während des Anschauens kann ich mir das selbst schon nicht mehr erklären. Wobei ich einschränken muß, daß ich die 80er-Reihe präferiere, die 60er-Reihe war mir schon immer zu grottig (Aber das habe ich ja irgendwo in den Untiefen des Forums schon mal ausgeführt).
Auf Trash muß man sich bei einem Godzilla-Film also immer einstellen, allerdings habe ich die hehre Hoffnung gehegt, bei dem Stand der Technik würde das Ergebnis nicht ganz so ungelenk ausfallen (Und ja, man mag von dem Emmerich-Monster halten, was man will, aber so rein animationstechnisch war das Viech doch schon toll).

Ich hätte nie gedacht, mich auch nur jemals so täuschen zu können...

Auf die Handlung hier einzugehen, wäre verschwendete Lebenszeit, da selbige in einem Satz zusammenzufassen ist: Aliens wollen der Menschheit an den Kragen, Godzilla holt für letztere die Kartoffeln aus dem Feuer und fährt im Verlauf dessen mit einer ganzen Latte an Monstern gepflegt Schlitten. Wer es ausführlicher möchte, der wendet sich bitte an Badmovies, da gibt es das ganze Elend etwas umfangreicher kommentiert. Ich dagegen versuche immer noch meinem Entsetzen Herr zu werden. Vermutlich sagt es einiges aus, daß dieses Entsetzen trotz der Tatsache, daß ich eine dreiviertel Stunde zu spät ein- und eine halbe Stunde zu früh ausgeschaltet habe, mir sprichwörtlich bis ins Mark gefahren ist.
Wie schon erwähnt, so war Godzilla schon immer mal mehr, mal weniger Trash (Meistens mehr; wahrscheinlich kann man nur den 1954er Ur-Godzilla von seinem Sujet her ernstnehmen oder zumindest so tun). War das menschliche Füllmaterial zwischen den Monsterkloppereien eigentlich immer überflüssig und regte zum Zermahlen des Zahnschmelzes an, so kommt man nicht erst beim zweiten Blick nicht darum herum zu konstatieren, daß auch besagte Kloppereien, auf die man als Zuschauer ja immer wartet, eher von der jämmerlichen Sorte sind (Das stets senkrechte Auf- und Absteigen beflügelter Ungeheuer, das Davonschleudern unliebiger Kontrahenten am Schwanz, das gleichermaßen stets horizontale Davonsegeln selbiger, um nur einmal einige Beispiele zu nennen). Ich hatte eigentlich gedacht, bei einem Film, der im neuen Jahrtausend gedreht wurde, hätte man die vielen, vielen Schönheitsfehler korrigiert, denn ganz ehrlich, ich hätte mir ein bißchen, nun ja, tierischeres Verhalten der großen Ungetüme doch nun schon gewünscht. Den massiv aufrechten Gang kann ich akzeptieren, der gehört nun einmal dazu, aber daß gerade die Bewegungen der Monster einen schmerzhaften Rückschritt unter Beweis stellen, das hätte es nicht gebraucht (Wie hier auch schon einmal erwähnt, haben mich in den alten Godzilla-Streifen immer die theatralisch, eindeutig menschlichen Gesten gestört wie nix Gutes. In den Filmen aus den 80ern hat man das ordentlich zurückgefahren und darüber hinaus die Bewegungen der Ungeheuer, ihrer Größe entsprechend, um einiges verlangsamt). Gerade hier scheint es, als hätten die Monster keinerlei Entwicklung durchgemacht, was es um so schwerer macht, die Entscheidung zum klassischen (debilen) Gummianzug zu akzeptieren. Das Ganze wird dann noch mit Szenen garniert, die an Slapstick kaum zu überbieten sind und meine oben eingeklammerten Kritikpunkte mühelos in ihre Schranken verweisen: Godzillas „Bremsweg“ läßt sich nun wirklich nur noch mit einem Alkoholpegel jenseits der 4,5 Promille ertragen, gleichermaßen die „Entwurzelung“ eines Hochhauses und sein ebenerdiges Davonschieben samt monströsem Kroppzeugs wie überhaupt viel, viel, viel zu menschlich wirkendes Bewegen und Handeln der Ungeheuer. Einen springenden Godzilla kaufe ich vielleicht Emmerichs Kreation ab, aber niemals diesem plumpen Gummimonster der Japaner. Und dieser Vierkampf ist nun mal wirklich jenseits aller Hysterie.
Vielleicht sollten wir dankbar sein, daß wir von all dem nicht sonderlich viel zu sehen bekommen, sondern ansonsten eine billige, (noch) blöd(ere) Kopie von „Matrix“ bekommen – wenigstens in kleineren Einzelheiten (der Auserwählte) und in der Optik. Brauchen tut das natürlich kein Mensch, nerven tut das genauso wie „Matrix“ schon, doof isses ohnehin und überhaupt alles blöd. Reiht sich also gut in den Rest ein.
Was schade ist. Obwohl ganz gewiß kein Freund der heutigen übermäßigen CGI-Nutzung, hätte ich es hier echt begrüßt, wenn man ein bißchen mehr Mut bewiesen und auch die Monster mal durch den Rechner gejagt hätte. Denn wie in ein, zwei viel zu kurzen Szenen zu sehen ist, hätte dem Film das richtig gut getan.
Ansonsten bleibt mir nur zu sagen, daß ich so ein erbärmliches Vieh wie Minya nun wirklich nicht mehr in einer 200er-Produktion erwartet hätte, sondern eher auf einem Kindergeburtstag.
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BeitragThema: Re: Der filmische Schrottplatz   Der filmische Schrottplatz - Seite 2 EmptySa März 03, 2012 5:11 pm

Es gibt zu viele schlechte Filme. Okay, das ist jetzt nicht unbedingt eine neue Erkenntnis, abgesehen von dem Fakt, daß schlechte Filme mittlerweile auch schon in schöner Regelmäßigkeit die Spitze der Kinocharts bevölkern (Bay, Snyder – die üblichen Verdächtigen halt). Da gehen die kleinen Trash-Fetzer, die hoffnungsvolle Jungregisseure auf digitalem Bildmaterial bannen, immer häufiger unter. Und womit? Mit Recht! Solcherlei Filme sind zwar oft nicht schlechter als großbudgetierte Desaster epischen Ausmaßes, manchmal kann man ihnen sogar auch noch den Bonus dazuaddieren, daß es sich eben eher selten um hochprofessionelle Projekte handelt – aber erträglicher werden sie dadurch auch nicht unbedingt. Ich versuche mir das zwar immer wieder einzureden, aber im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, daß ich nicht wirklich die richtige Adresse für ausgewiesene Trashfilme bin.
Was auch folgendes Subjekt der Betrachtung unter Beweis stellte. In der ein oder anderen Kritik von Leuten, die es eigentlich wissen müßten, nicht ganz so arg schlecht weggekommen wie erwartet, habe ich mir gedacht, ich schließe doch mal wieder eine Bildungslücke. Sagen wir mal so, hätte ich tatsächlich nichts anderes zu tun gehabt, als Zeit totschlagen zu müssen, ich hätte von Tele 5 wohl meine vergeudete Lebenszeit zurückverlangt.

Opfer der Schlachtung nennt sich

Abominable,

und mal ganz ehrlich: Die Schlachtung hat der Streifen sich verdient. Ich klemme mir das Zitieren einer Wikipedia-Zusammenfassung, die derart ausufernd ausgefallen ist, als gelte es die Ringe-Trilogie auf ein übersichtliches Maß zu komprimieren, sondern bediene mich großzügig bei einem User der OfdB.


Zitat :
Wir fassen zusammen: ein nach einem Bergunfall an den Rollstuhl gefesselter Witwer namens Preston wird zwecks Therapie mitsamt Pfleger für drei Tage an den Ort des Geschehens verschickt, was ihn gar vergrätzt, geriet seine Holde doch vor einem Jahr bei einem Halteseilriß zu einem Klumpen Matsch. Nun hockt der Neurosenbehaftete in seiner abgelegenen Berghütte und sein Aufpasser Otis (no shit!), ist auch nicht gerade der Typ, der einem den Aufenthalt versüßt. Ruhe ist auch nicht, denn im Hüttchen nebenan versammeln sich fünf Schickeria-Bratzen zwangs Junggesellinnen-Abschied und lassen es ordentlich krachen. Daß Preston baldigst mit dem Fernglas auf dem Balkone hockt, hat aber dann doch mehr mit einem gar findigen Bergmonster zu tun, das Big-Foot gleich sämtliche Anwesenden nach und nach verfrühstückt.

Lieber Wikipedia-Beitrag-Verfasser: Die paar Zeilen da oben reichen völlig aus! Mehr Handlung hat dieser Hobel nicht, mehr gibt es darüber eigentlich gar nicht zu sagen! Weshalb dieses exorbitante Pamphlet? Selbst ich werde nicht drum herum kommen, den Streifen mit einer ziemlich kurzen Besprechung abzuspeisen, weil er einfach nicht genug bietet.
Zugegeben, die Prämisse ist für so einen kleinen, billigen Haufen doch noch vergleichsweise originell, handelt es sich doch um eine Variante von „Das Fenster zum Hof“, bei der das Monster zu Besuch kommt, nein, diesmal nicht der ehefraumördernde Gatte, sondern so ein richtiges Monster, nech, mit Klauen und Zähnen und überhaupt (Spätestens da hat’s mich von der Couch gefetzt).
Ich bin mir immer noch nicht so ganz sicher, ob es an mir liegt (Was zum Teil nicht von der Hand zu weisen ist) oder am Film (Aber hallo!), aber die streckenweise für einen Streifen dieses Kalibers schon so zu bezeichnenden höheren Weihen konnte ich leider nicht eine Minute lang nachvollziehen – und diese Minuten zogen sich dahin wie ein alter Kaugummi. Trashfilme und ich werden wohl in der Tat keine Freunde mehr.
Ich will mich nicht lange am Drehbuch aufhalten, denn das ist nicht wirklich meine Stärke und großartig zu analysieren gibt’s da nun echt nichts. Wie schon oben erwähnt, die eigentliche Idee ist nicht ganz so blöd wie der übliche Hinterwäldler-Slash in der Pampa des Vertrauens, weshalb man dann aber trotzdem dem eigenen Material (Nicht arg soviel) nicht weit genug über den Weg traute und statt dessen den eh schon billigen Film mit den üblichen billigen Stereotypen und Klischees vollklatschte, ist mir ein Rätsel. Dabei sind Klischees zuerst einmal ja kein akutes Problem, wenn sie richtig angewandt werden. Jeder beliebige Horrorfilm spielt mit Klischees, jeder Actionstreifen bietet Klischees en masse. Die Frage ist halt nur, was damit angestellt wird. „Abominable“ wirft nun mal leider die absolut unerträglichsten und totgenudeltsten ins Feld, die im Genre des Trashfilms überhaupt aufzutreiben waren. Beispiele gefälligst? Der hilflose Held mit Trauma (Hier auch nur in irgendeiner Weise James Stewart heranzuziehen, verbietet sich mir aus Anstand), der die Unbill seiner Umgebung mit Entsetzen nur aus der Distanz verfolgen kann (Was mir die ganze Zeit über herzlich sonstwo vorbeigegangen ist, was aber auch an den übrigen Charakteren lag); der Arschloch-Pfleger, von dem ich anfangs nicht wußte, ob er so etwas wie unser offiziöser Fiesowatz sein sollte und der Streifen sich auch noch der Thriller-Schiene bedienen wollte, weil ich das Einsperren eines berullstuhlten Nervbolzens dann doch ein wenig...na ja, irgendwie Overkill, nicht? Der wie immer ungläubige Polizei-Obermotz, ein Charakter, der schon im Jahre 1882 als vollkommen ausgelutscht und überstrapaziert in die Rundablage deponiert wurde. Dann das absolute Grauen, das sich noch nicht in der Form des später zu belachenden Monsters darstellte, sondern als übliche hassenswerte Clique von kichernden und sich zu jeder Gelegenheit mit der Intelligenz einer Amöbe erweisenden Großstadthühner, von denen im echten Leben unter Garantie keine einzige auch nur den Weg in eine Waldhütte (Na ja, „Bungalow“ trifft es eher), geschweige denn erst recht genügend Interesse an einem solchen Aufenthalt gefunden hätte, um dort den knapp bekleideten Hintern hinzuschwingen – dafür ist die nächste Modeboutique doch viel zu weit entfernt und mit ihren Stöckeln kommen die Damen ersichtlich auf dem unwegsamen Gelände auch nicht zurecht. Im nachhinein überlege ich sogar, ob der Film trotz seiner Einfallslosigkeit und seinem Wiederkäuen von Klischees nicht eigentlich doch noch zumindest ganz lustig hätte werden können, wenn diese Prototypen von Zielscheibenobjekten nicht gewesen wären, denen man gerne den einen oder anderen Schützenverein auf den Hals gejagt hätte.
Spannend wird es dummerweise keine Minute, vor allen Dingen nicht während des größten Teils der Laufzeit, der sich mit den Problemen unseres leidgeplagten, aber nie sympathischen Protagonisten befaßt (Dem hätte ich auch ein Sedativum verpaßt, um mich in aller Ruhe besaufen zu können. Aber mal ernsthaft: Wie eklig ist eigentlich die Vorstellung, sich Wodka mit Sojamilch hinter die Binde zu kippen?), der einen Haufen noch unsympathischerer Bratzen bespannt, die nichts tun außer zu nerven und sich bescheuert zu benehmen (Wie halt aus der nächstbesten Soap gewohnt) – und es passiert nichts. Nichts von Interesse. Nichts, weshalb der Zuschauer, in diesem Falle also moi, sich Sekt-Orangensaft-pichelnd (Weil: anders übersteht man den Murks nicht) vor den Fernseher gepflackt hat. Diese viel zu lange, viel zu quälende Zeit wird mit der Eliminierung unseres namhaften Nebencasts überbrückt, den es bei näherem und auch weiter entferntem Betrachten gar nicht gebraucht hätte, aber gut, schön, abgehakt. Interessant ist allenfalls, daß das Monster sich eine Ewigkeit ausschließlich mit dem saftigen Junggemüse beschäftigt, dem penetrant vor sich hinkrakeelendem Preston jedoch nicht mal ein Jota an Aufmerksamkeit schenkt. Gut, jeder setzt so seine Prioritäten. Wie jeder gescheite Slasher hält man sich da erst mal an die nervigsten und talentlosesten Subjekte.
Positiv bescheinigen muß man dem Film, daß er sein Monster relativ lange im sprichwörtlichen Dunkeln läßt, auch wenn im Dunkeln die künstlich leuchtenden Augen schon Grund zur Erheiterung sind. Das war eine weise Entscheidung, denn wenn erst das gräusliche Ungemach in seiner ganzen zerzauselten Flokati-Pracht auf dem Bildschirm erscheint, um gar Schröckliches zu tun und Mord und Totschlag zu verbreiten, dann wird’s richtig schlimm. Ich vermute, daß es sich um einen Bigfoot handeln soll, bin mir aber nicht ganz darüber im klaren, was die Kostümdesigner wohl schon während der ersten Scribbles zu diesem...diesem...Ding eingeworfen haben. Jedenfalls rate ich ihnen, es abzusetzen. Vermutlich sollten die Auftritte des Monsters horribel sein, ich war jedoch die meiste Zeit über damit beschäftigt, es kräftig auszulachen. Wer sich die Mühe macht und mal bei „badmovies.de“ vorbeisurft: Nein, der Screenshot ist kein Witz. Die Realität ist noch viel schlimmer. Wie beschrieb ihn der Reviewer bei OfdB, dessen Zusammenfassung ich mir oben schon ausgeliehen habe? Wie eine Mischung aus Yogi-Bär nach dem dritten Tollwutbiß und einer Aubergine. Ich möchte auf das heiterkeiterregende Gebiß hinweisen, das aussieht, als sei es vom halbblinden Zahnarzt eines Tieefsee-Anglerfisches arrangiert worden. Einmal der hypochondrisch gackernden Meute (Zuschauern wie auch Darstellerhühnern) präsentiert, wird kaum eine Gelegenheit ausgelassen, diesen Unfall einer Monsterdesignstudie ausgiebig ins nicht vorhandene rechte Licht zu rücken und es die anatomisch nie und nimmer funktionieren könnenden Beißerchen wetzen zu lassen. Das kann man, so denn man eine milde Seele ist, eher achselzuckend hinnehmen und auf das niedrige Budget verweisen als bei vergleichbaren Multimillionenexzessen, deren Viecher dann trotzdem noch grottig aussehen, aber ich persönlich bin in diesem Falle mal so ignorant und lege eine Scheißegaleinstellung an den Tag: Ist mir wurscht, wie teuer der Film war, wenn das Monster, auf dem sich alles aufbaut, für die Tonne ist, dann ist’s für die Tonne.
Ist das Monster erst einmal aufgetaucht, nimmt zwar glücklicherweise die Zahl an Unschauspielern ab (Der Knick durchs Badezimmerfenster...also...ähmm... War das ernstgemeint?), die Anzahl an hysterischen Blödheiten schnellt dagegen in exorbitante Höhen. Man möge mir verzeihen, aber ich kam nicht darum herum, gewisse Zweifel an der Kampfschweinmentalität der überlebenden Zicke anzumelden, die sich über die restliche Laufzeit als erlesene Nixblickerin und –könnerin erwiesen hatte: Läßt sich zweimal von dem Viech über eine einen Zeitraum den Abhang hochziehen, in dem andere ihre Karabinerhaken vermutlich schon mit den Zähnen aufgenagt hätten, ist aber dann in der Lage, einen Invaliden durch unwegsames Gelände zu schleppen, welches sie vorhin dank ihres Schuhwerks nicht mal unfallfrei hat bewältigen können. Ja. Is scho recht.
Über die Effekte läßt sich bei einer TV-Ausstrahlung nicht viel sagen, ist mir dann aber auch schon wieder egal, denn besser hätten die den Film auch nicht gemacht. Über alle Maße erheitert haben mich, neben dem schon ausgiebig gewürdigten Kostüm des...des...Dings die seine Auftritte begleitende, ehrfurchtgebietende Geräuschkulisse (Ironie...selbst einfügen...usw.). Da bebt die Erde, da zittern die Fichten, da verkriecht sich selbst Godzilla noch unter den nächsten Stein. Wie es dann zum Schluß hin penetrant auf das ihn zerquetschende Auto einhämmert, als hätte man einem Kind seine Trommel weggenommen, das ist schon so eine Szene, die einem die alten Streifen aus Japan in einem ganz anderen Licht erblicken läßt. Mal im vollsten Vertrauen, ich weiß ja, daß das klassische Man-in-Suit-Viecherl meistens recht bescheiden aussieht, das bringt so ein Anzug halt mit sich. Auf der anderen Seite aber wäre ein bißchen Bemühen doch auch nicht arg soviel verlangt, oder? Also so ein bißchen Bemühen, das Erkennen läßt, es hier nicht mit einem Typen zu tun zu haben, der im Kostüm steckt, weil er sonst schon mal gar nichts kann. Ein Paradebeispiel ist da für mich immer noch der erste Predator, der ja nun mal eindeutig humanoid ist, gleichzeitig aber auch raubtierhaft genug dargestellt wurde, um ihm etwas Befremdliches, Unheimliches, absolut Bedrohliches zu verleihen. In einem Kostüm ohne die Möglichkeit eines Mienenspiels zu stecken, ist für mich kein Grund, sich mal so überhaupt keine Mühe zu geben; eher im Gegenteil, hier erwarte ich ganz einfach eine überzeugende Darstellung ganz allein auf Basis der Physis und der Gesten (Auch nachzuschauen bei allen Slashern, deren maskentragende „Protagonisten“ gezwungen sind, durch ihre schiere physische Präsenz das wettzumachen, was ihnen mangels Mimik versagt bleibt – auch da überzeugen nur wenige, aber es geht).
Immerhin, die abschließende Pointe ist nett, leider nach dem Film aber auch voraussehbar wie nix.
Riesengroßer Kritikpunkt ist die deutsche Synchro, die ebenso schauerlich wie das Monsterkostüm ist. Ja, und so was von mir, der bekennend Pro-Synchro ist, aber mal ehrlich, das hier geht ja gar nicht. Ich habe bisher an den wenigsten Synchronfassungen was auszusetzen gehabt, was aber wohl auch daran liegen mag, daß Trashfilme, die unter diesem Problem ja nun mal überproportional oft leiden, nicht wirklich mein Metier sind. Aber das hier klingt wahlweise nach dröger Dokumentation über das Liebesleben der Ameisen, einem Werbeclip aus den 50ern oder der beliebten Pornosynchro. Neben der indiskutablen Synchronfassung von „44 Minutes“ der schlimmste Synchronisation, die mir in der letzten Zeit untergekommen ist. Nur ist das bei „Abominable“ eigentlich nicht weiter schlimm, da das Werk im Gegensatz zum erwähnten „44 Minutes“ von sich aus schon schlecht genug ist – hier muß man wenigstens nicht beklagen, daß die deutsche Übersetzung dem eigentlich Film hoffnungslos unterliegt und selbigen auch noch runterzieht.

Bleibt zu sagen: Ach Gottchen, ja, was bleibt denn zu sagen? Hätte ich nicht die Zeit irgendwie überbrücken müssen, hätte ich mir das Filmchen geklemmt. Verschenktes Potential, das in der Tat vorhanden war. Leute mit Humor können reinsehen, denn über das zu sehende Monster kann man sich immerhin wahlweise entsetzen oder es ausgiebig ob seiner Stümperhaftigkeit auslachen. Andererseits muß ich sagen, daß ich schon bessere Filme gesehen habe, die schlechter bewertet wurden. Versteh’ mir einer diese Reviewer...

Oh, ja, und die Erzählung über ein Nilpferd und die hinter im stehende Person... So was will ich nienienie wieder hören (Zumal es eh in einer komplett überflüssigen Szene vorkam). Schimpfer
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