Superschlachtschiff "Großdeutschland"
Vorgeschichte: der Z-PlanUnser Kaiser Wilhelm II. hatte den Traum von Deutschland's "Platz an der Sonne"...und ein Teil, der zur Verwirklichung dieses Traumes dienen sollte, war die Deutsche Hochseeflotte. In einem beispiellosen Aufrüstungsplan wurde aus der kleinen deutschen Küstenverteidigungsflotte Anfang 1890 die zweitgrößte Kriegsflotte der Welt am Vorabend des 1. Weltkriegs nach der Royal Navy...und einer der Gründe, die letztlich mit zum 1. Weltkrieg führten.
Kleine Anmerkung am Rande: zur Finanzierung des Flottenaufbaus wurde in Deutschland die Sektsteuer eingeführt...ein klassisches Beispiel dafür, dass Steuern weiter bestehen, auch wenn ihr ursprünglicher Verwendungszweck seit 1919 am Grund von Scapa Flow vor sich hinrostet.
Obwohl die Hochseeflotte die meiste Zeit des Krieges in ihren Häfen herumdümpelte und damit eigentlich ziemlich "unrentabel" war, griffen die deutschen Marineplaner nach dem deutsch-britischen Flottenabkommen von 1935 Kaiser Wilhelm's Steckenpferd wieder auf...allerdings in einer Größenordnung, die so ziemlich alles in den Schatten gestellt hätte, wären die Pläne tatsächlich verwirklicht worden!
Grundlage hierfür war der sog. "Z-Plan" in seinen verschiedenen Fassungen. Die engültige (Kompromiss-) Fassung sah vor:
-10 Schlachtschiffe (davon 2 „Bismarck“- und 2 „Scharnhorst“-Klasse)
-12 neue Panzerschiffe, + 3 alte
-4 Flugzeugträger
-5 Schwere Kreuzer
-16 neue leichte Kreuzer „M“, + 6 alte
-22 „Spähkreuzer“
-158 Zerstörer und Torpedoboote
-249 U-Boote
Dieser Bauplan ließ sämtliche Vertragsbindungen weit hinter sich. Er verstieß gegen das deutsch-britische Abkommen genauso wie gegen den internationalen Flottenvertrag von London 1936, dem Deutschland per Vertrag vom 17. Juli 1937 weitgehend beigetreten war. Aber hey, seit wann interessierte sich der "Führer" für Verträge???
Als Termin für den Abschluß des Z-Plans waren die Jahre 1944-46 vorgesehen. Dies resultiert u.a. aus der Tatsache, dass Hitler der Admiralität immer wieder versichert hat, dass er vor 1944 keinen Krieg beginnen würde. Deswegen war der deutsche Flottenaufbau auch noch in einer Anfangsphase, als der Krieg begann.
Von Anfang an gab es Querelen darüber, wie die zukünftige deutsche Flotte auszusehen hätte. Die U-Boot-Fraktion unter Dönitz forderte eine relativ kleine Überwasserflotte dafür ein große U-Bootflotte während die "Dickschifffraktion" unter Admiral Raeder (selbst ein Teilnehmer der Skagerakschlacht) für eine starke Überwasserflotte plädierte. Letzten Endes kam es zu einem Kompromiß, beides zu verwirklichen: eine große U-Boot und Überwasserflotte...daher war die Deutsche Kriegsmarine 1939 bei Kriegsbeginn alles andere als bereit für einen bewaffneten Konflikt.
Die Kriegsmarine war zum Zeitpunkt des Kriegsbeginns am 01.September 1939 keineswegs in der Lage entscheidend gegen die britische Flotte vorgehen zu können.
Der Bereitschaftsgrad der schwimmenden Einheiten:
Schlachtschiffe
SCHARNHORST : in Ausbildung
GNEISENAU : in Ausbildung
BISMARCK : in Ausrüstung, Indienststellung vorgesehen für 1940/41
TIRPITZ : in Ausrüstung, Indienststellung vorgesehen für 1940/41
Hierbei muß man anmerken, dass "Scharnhorst" und "Gneisenau" eigentlich keine Schlachtschiffe waren, da ihre 9 28 cm Hauptartillerie möglichen Gegnern weit unterlegen war und sie eher als Schlachtkreuzer einzustufen sind. Die beiden Schiffe wurden absichtlich so gebaut (man wollte England kurz nach Abschluß des deutsch-britischen Flottenabkommens nicht beunruhigen), obwohl planungstechnisch der spätere Austausch der Bewaffnung durch 6 38cm Geschütze vorgesehen war.
Angesichts der Kriegsereignisse ließ man dieses Vorhaben jedoch fallen.
Flugzeugträger
GRAF ZEPPELIN : in Ausrüstung, Indienststellung vorgesehen für 1940
Panzerschiffe
DEUTSCHLAND : einsatzbereit
ADMIRAL SCHEER : Maschinenanlage unklar
ADMIRAL GRAF SPEE : einsatzbereit
Schwere Kreuzer
ADMIRAL HIPPER : einsatzbereit
BLÜCHER : Werfterprobung
PRINZ EUGEN : vom Stapel, in Ausrüstung
SEYDLITZ : vom Stapel
LÜTZOW : vom Stapel
Leichte Kreuzer
EMDEN: einsatzbereit
KARLSRUHE : in Werftüberholung, wiederindienststellung steht kurz bevor
KÖNIGSBERG : einsatzbereit
KÖLN : einsatzbereit
LEIPZIG : einsatzbereit
NÜRNBERG : einsatzbereit
Zerstörer
21 vorhanden : davon 17 einsatzbereit
1 kurz vor Indienststellung
1 kurz vor Stapellauf
weitere in Bau
Torpedoboote
11 vorhanden : davon 10 einsatzbereit
12 vom Stapel gelaufen
U-Boote
57 vorhanden : davon 45 einsatzbereit
9 im Bau
Angesichts der Flottenstärke zu Beginn des Krieges soll Admiral Raeder sich dahingehend geäußert haben, daß es nicht das Ziel der deutschen Marine sein konnte zu siegen, sondern
nur mit Anstand zu sterben.
Probleme und Ende des Z-PlansEin fast unlösbar scheinendes Problem eröffnete sich Ende 1938 durch eine Berechnung der Abteilung Wehrwirtschaft im Marineministerium, als diese den Mob-Bedarf an Heizöl für die Z-Flotte auf 6 Mio. Tonnen und bei Dieselöl auf zwei Mio. Tonnen veranschlagte, jedoch der gesamte deutsche Verbrauch an Mineralölen im Jahre 1938 bei 6,15 Mio. Tonnen lag, wobei nur 2,4 Mio. Tonnen aus heimischer Produktion kamen. Diesem Problem wollte man durch Einlagerung von Betriebsstoffen -bis 1945 sollten zehn Mio. Kubikmeter Tankraum gebaut werden- und einer gesteigerten heimischen Produktion begegnen, wobei allerdings die Anforderungen der anderen zwei Wehrmachtsteile noch gar nicht berücksichtigt waren.
Aufgrund der überstrapazierten deutschen Rüstungsindustrie sind von allen neu geplanten Schiffen nur zwei der sechs neuen Schlachtschiffe noch begonnen worden, die Panzerschiffe verschwanden sogar noch vor Kriegsbeginn aus dem Plan und wurden durch drei Schlachtkreuzer der O-Klasse ersetzt. Obwohl es für diese Umstellung auch andere Gründe gab, wie die Notwendigkeit, vorhandene bzw. bereits in der Fertigung befindliche 38 cm-Geschütze zu verbauen (welche später stattdessen in der Batterie Todt eingesetzt wurde), wird dies als ein weiteres Indiz für die Übermacht der „Dickschiff-Fraktion“ in der deutschen Marineführung gesehen.
Die britische Kriegserklärung am 3. September 1939 bedeutete das Ende des „Z-Planes“. Mit Weisung vom 10. September ordnete Raeder an, dass nur noch die im Bau weit fortgeschrittenen Schiffe fertig zu stellen seien – es handelte sich dabei ausnahmslos um Schiffe, die noch vor dem „Z-Plan“ geplant bzw. begonnen worden waren (von diesen wurden nur noch Bismarck, Tirpitz und Prinz Eugen fertig). Die beiden neuen Schlachtschiffe wurden auf den Hellingen wieder abgebrochen; für die anderen „Z-Plan“-Schiffe die Aufträge storniert, soweit sie überhaupt schon erteilt worden waren. Nunmehr wurde die Marinerüstung nahezu vollständig auf den beschleunigten Bau von U-Booten und Küstenfahrzeugen eingerichtet. Zwar gab es noch während des Krieges weitere Denkschriften, die sich mit der Frage der „Zukunftsflotte“ beschäftigten und die sich zum Teil ins Uferlose steigerten (
60-80 Schlachtschiffe, 255 Kreuzer!!!...Royal Navy? Just fuck off! *lach*), diese zielten jedoch auf eine entsprechende Nachkriegsweltordnung ab und haben keinerlei Bezug mehr zum ursprünglichen „Z-Plan“.
Ein weiterer "Denkfehler" beim Z-Plan war, dass die deutsche "Überlegenheit" nur in dem Falle bestanden hätte, wären die anderen Flotten unverändert geblieben. Allerdings ist es sehr unwahrscheinlich, dass England oder Frankreich nicht auf die deutsche Seeaufrüstung reagiert hätten (von den Briten weiß man, dass es bereits Pläne für Schlachtschiffe gab, die der H-41 Klasse hätten Paroli bieten können).
Die Schlachtschiffe der "H-Klasse" sollten jedem Schlachtschiff der damals potentiellen Gegner England, Frankreich und Rußland absolut ebenbürtig oder, im Idealfall, diesen überlegen sein. In den Amtsentwürfen vor und während des Krieges spiegelten sich diese Überlegungen durch Bewaffnungs-, Verdrängungs- und Einsatzwertsteigerungen gegenüber der BISMARCK-Klasse heraus. Im Laufe dieser Entwurfsphasen steigerten sich die Überlegungen bis hin in utopische Größenordnungen.
Diese führten bis hin zum Entwurf H-44, für den folgende Werte vorgegeben wurden:
Verdrängung 141.000 t
Länge 345m
Breite 51,5 m
Tiefgang 12,6 m
Artillerie 8 x 50,8 cm
Diese wahren Schlachtschiffsmonster hätten selbst die japanische YAMATO-Klasse in den Schatten gestellt. Allerdings wäre eine nützliche Verwendung dieser Giganten schwer in Frage gestellt worden und somit wurde die ernsthafte Umsetzung dieser Pläne nicht mehr wirklich in Betracht gezogen, wobei sich hier die Quellen teilweise widersprechen.
War schon der Bau der ursprünglichen H-Klasse mit Schwierigkeiten seitens der Verfügbarkeit von brauchbaren Werftkapazitäten versehen, so hätten für die H-44 komplett neue Docks gebaut werden müssen. Aber dazu später mehr.
Beginn der Planungen der H-KlasseNach dem Schiffbauplan in der 1935 geltenden Fassung sollte 1938 das Schlachtschiff H - unter Einschluß der drei Panzerschiffe war es das nunmehr achte schwere Schiff nach dem Ersten Weltkrieg - in Bau gegeben werden.
Die ihm am 11, Dezember 1936 zugrundegelegte militärische Forderung sah ein Schiff von gleicher Größe, gleicher Bewaffnung und gleicher Panzerung wie Bismarck und Tirpitz vor, doch sollte es statt einer Hochdruckheißdampf-Maschinenanlage Motorenantrieb erhalten: Vorgesehen waren zwölf Dieselmotoren eines bei der Firma MAN in der Entwicklung stehenden neuen doppelt wirkenden 9 Zylinder-Zweitaktmotors, der bei einer Drehzahl von 265 u/min eine Leistung von 15 000 PSe abgab, je vier auf jeder Welle, mit denen 30 kn Geschwindigkeit erreicht werden sollten.
Zugleich aber sollte dieser Neubau die Erfüllung eines langgesteckten Zieles bringen: Mit einem Fahrbereich von 16 000 sm (bei 19 kn Marschgeschwindigkeit) zeichnete sich mit ihm der große Sprung von den Panzerschiffen des Deutschland-Typs zum vollwertigen Schlachtschiff für den Atlantik-Einsatz ab.
Schon wenige Wochen danach kam es zwischen Hitler und Admiral Raeder zu einer Besprechung, bei der es hauptsächlich um Fragen der Marinerüstung ging. Aufgrund dieser Besprechung befahl Raeder am 29. Januar 1937 die Durchrechnung von Typentwürfen, bei denen an Stelle von 38-cm-Geschützen solche von 40,6-cm-Kaliber zugrundegelegt waren. Gleichzeitig ordnete er eine Prüfung von Fertigungsmöglichkeiten und Terminen bei der Firma Krupp an.
Die alsbald in Gang gekommenen Arbeiten führten zu wesentlich größeren Entwürfen, wobei die Konstruktionsverdrängung stark zunahm. Auf Vortrag von Raeder genehmigte Hitler am 24. Juni 1937 den Entwurf 3, der für das Schlachtschiff H jetzt eine Konstruktionsverdrängung von 58 000 Tonnen und eine Bewaffnung von acht 40,6-cm-Geschützen vorsah, nachdem die Firma Krupp entsprechende Zusagen gemacht hatte.
Größenvergleich zwischen den Schlachtschiffen Tirpitz und der geplanten Hindenburg
Mit der beibehaltenen Motorenanlage hätte dieses Schiff dann allerdings nur noch 28 kn erreichen können. Gleichzeitig wurde entschieden, daß auch das Schlachtschiff J nach diesem Typentwurf zu bauen war. Aber schon im Juli war an insgesamt sechs Einheiten dieser H-Klasse gedacht, und von diesen sollten H und M von der Deschimag Bremen, J und N von Blohm & Voß in Hamburg, K von den Deutschen Werken Kiel und L von der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven gebaut werden (die endgültige Zuordnung erfolgte 1939 anders).
Am 21. Dezember 1937 genehmigte Raeder einen neuen Bauplan, der als Kern eben jene sechs H-Schlachtschiffe vorsah, von denen die letzten bis zum 1. August 1944 fertiggestellt sein sollten.
Die Entwurfsbearbeitung im Konstruktionsamt lief Mitte 1937 an. Entworfen wurden zwei Dreiwellen-Projekte, der eine mit Motorenantrieb, der andere mit einer Hochdruckheißdampf- Maschinenanlage. Obwohl dem Motoren-Schlachtschiff die erste Stelle zuerkannt war und die Kriegsmarine bisher mit dem Hochdruckheißdampfantrieb nur Rückschläge erlitten hatte, bestand die Amtsgruppe Maschinenbau des Konstruktionsamtes auf Prüfung der Möglichkeiten dieses Antriebs auch für das Schlachtschiff H.
Im Oktober 1937 sah sich Admiral Raeder aufgrund der auch von anderen Stellen kommenden Einsprüche, Änderungswünsche usw. gezwungen, mit der Gründung eines »Neubau-Ausschusses« eine Instanz zu schaffen, die ihm die nach zusammengefaßter Bearbeitung vorgelegten Neubauprojekte entscheidungsreif zu machen hatte. Für das Schlachtschiff H war vor allem die Klärung der Antriebsfrage vordringlich.
Im Herbst 1938 waren die Entwurfsarbeiten soweit vorangekommen, daß gegen Jahresende die ersten Vertragszeichnungen an die Bauwerften hätten gehen können. Die Barbetten für die Schwere Artillerie und die ersten Teile des Torpedoschotts waren bereits bei Krupp bestellt. Gleichwohl wurde der Weitergang der Arbeiten durch eine vom 19. September 1938 datierte Anregung des Marinekommandoamtes - das noch am 17. August 1938 das Schlachtschiff H wegen seiner großen Standfestigkeit für eine Atlantikkriegführung selbst bei der an sich nicht voll befriedigenden Geschwindigkeit von 28 kn für geeignet hielt - verzögert, indem eine Überprüfung des bisherigen Entwurfs gefordert wurde, um ohne Herabsetzung der militärischen Forderung ein schnelleres und möglichst auch etwas kleineres Schiff zu erhalten. Am 21. Dezember 1938 konnte der Neubauausschuß das Resultat dieser Überprüfung vorlegen: Untersucht worden waren zwei Entwürfe, von denen der eine mit einer Dreiwellen-Motorenanlage für 30 kn Geschwindigkeit ausgelegt war, der andere hingegen mit einer gemischten, d. h. aus Hochdruckheißdampf-Maschinen und Dieselmotoren bestehenden Vierwellenanlage sogar für 32 kn.
In beiden Fällen war es möglich, die Verdrängung um etwa 10% zu verringern. Die gewünschte Geschwindigkeitssteigerung war jedoch nur durch Opfer und Verzichte zu erkaufen, u. a. durch Hinauszögern der Kiellegung um etwa 1 1/4 Jahre, Verringerung der Standfestigkeit durch Verkleinerung der Torpedoschutzbreite und Verschwächung der Panzerdicken u. a. m.
Trotz dieser Nachteile hielt der Neubauausschuß die durch Deplacementsverkleinerung und Geschwindigkeitssteigerung zu erzielenden Vorteile auch unter Berücksichtigung des Zeitverlustes für größer. Admiral Raeder schloß sich dieser Auffassung an und entschied Ende Dezember 1938, daß dem Dreiwellen-Motor-Schlachtschiff der Vorzug zu geben ist. Damit waren die Weichen für die Gestaltung des Schlachtschiffes H und seiner Anschlußbauten endgültig gestellt.
Die Inbaugabe von H sollte zum 1. März 1940 erfolgen, die der nächsten Schiffe zum 1. Mai 1940...
Inzwischen war das Jahr 1939 angebrochen und die Entscheidung über den von Hitler im Frühjahr 1938 geforderten großzügigen Flottenausbau stand unmittelbar bevor. Am 10. Januar 1939 beanstandete Hitler die späte Kiellegung der Schlachtschiffe vom H-Typ; am 18. Januar 1939 genehmigte er zwar den »Z-Plan«, forderte aber die Fertigstellung der sechs Schlachtschiffe bis Ende 1944, was jedoch das Konstruktionsamt nicht erfüllen zu können glaubte. Um dieses Ziel dennoch zu erreichen, setzte Raeder am 23. Januar 1939 den Konteradmiral Werner Fuchs als Sonderbeauftragten für die Durchführung der Konstruktion und des Baus jener sechs Schlachtschiffe ein und erteilte ihm gleichzeitig weitreichende Vollmachten.
Auf Vorschlag von Fuchs kam es schon am 27. Januar zu einem Erlaß von Hitler selbst, der den Anforderungen der Kriegsmarine an Facharbeitern, Maschinen und Rohstoffen den Vorrang gegenüber den anderen Wehrmachtsteilen und auch der Exportwirtschaft einräumte. Diese Vollmachten waren beispiellos, zumal alle bisherigen Instanzen und Zuständigkeiten aufgehoben wurden, und sie führten schon bald zu sichtbaren Erfolgen: Weil es Fuchs gelang, den Fortgang der Konstruktions und Fertigungsunterlagen bei Blohm & Voß in Hamburg -wo diese Arbeiten zentral für alle mit dem Bau von Schlachtschiffen der H-Klasse betrauten Werften erfolgte - wesentlich zu forcieren, war es möglich geworden, die Bauaufträge schon im Frühjahr 1939 zu erteilen. So konnten die ersten Schiffe früher auf Kiel gelegt werden, als es ohne Mitwirkung der neuen Dienststelle kaum möglich gewesen wäre -so beim Schlachtschiff H um neun Monate (und um sechs Wochen früher als von der Bauwerft zugesagt).
Als der Krieg ausbrach, waren bereits 8061 Material verbaut, 70401 in Arbeit, 12311 t geliefert und 44767 t bestellt, und zwar im einzelnen:
Schlachtschiffe H ---- J ---- K
bestellt t 19183 --- 12663 --- 12921
geliefert t 5800 --- 3551 --- 2980
in Arbeit t 3420 --- 2117 --- 1503
verbaut t 766 --- 40
Am 30. September 1939 wurde der Baustopp für die begonnenen Schlachtschiffe verfügt, am 25. November 1941 das Abwracken der auf den Hellingen liegenden Schiffskörper und die anderweitige Verwertung des daraus gewonnenen Materials. Die Aufhebung der Bauaufträge erfolgte erst am 29. resp. 31. August 1942.
Trotz Stillegung dieser Bauten war die Kriegsmarine anfänglich noch voller Zuversicht, diese Schiffe doch noch bauen zu können, wobei man hoffte, dann auch noch die während des Krieges gemachten Erfahrungen berücksichtigen zu können. So schlug am 15. Juli 1940 die für den Fertigentwurf und den Bau großer Einheiten zuständige Amtsgruppe des Hauptamtes Kriegsschiffbau vor, die Schwächen des bisherigen Entwurfs in bezug auf seine Standfestigkeit - zu niedriger Doppelboden, nicht voll befriedigende Torpedoschutzbreite, ungenügende Lage des Hauptpanzerdecks zur Wasserlinie bei voller Zuladung, zu geringer Freibord, nicht mehr ausreichender Horizontalschutz gegen Bomben - bei Erhaltung der bisherigen Verdrängung und Geschwindigkeit durch Verzicht auf einen schweren Turm zu beseitigen, also die Hauptbewaffnung auf sechs 40,6-cm-Geschützen in drei Doppeltürmen zu reduzieren.
Dieser Vorschlag wurde jedoch durch einen Befehl Hitlers gegenstandslos. Darin hieß es, daß die Schlachtschiffe H und J nach dem Krieg sofort in Bau zu geben seien und sich Verbesserungen an ihnen nur auf ein stärkeres Oberdeck und splittergeschützte Aufbauten zu erstrecken hätten und ein neuer Schlachtschifftyp nur dann in Betracht komme, wenn der Krieg länger dauern sollte.
Dieser Befehl hatte zur Folge, daß im Hauptamt Kriegsschiffbau verschiedene Entwürfe ausgearbeitet wurden, bei denen unter Beibehaltung der Hauptabmessungen durch reines Mehrgewicht eine Verbesserung des Horizontalschutzes angestrebt wurde. Sehr bald sollten die Kriegserfahrungen zeigen, daß diese Verbesserungen zu geringfügig waren, als daß sie jetzt noch genügen konnten. Damit stand fest, daß an einer weiteren Vergrößerung kein Weg vorbeiführte.
Am 15. November 1941 genehmigte Großadmiral Raeder deshalb eine Vorlage des Hauptamtes Kriegsschiffbau, wonach das Schlachtschiff H auf 79000 t Einsatzverdrängung und Hauptabmessungen von 282 x 40,5 x 12 m zu vergrößern sei, um unter Inkaufnahme einer Geschwindigkeit von nur noch 28 kn einen beträchtlichen Zugewinn an Standfestigkeit zu erlangen.
Insgesamt waren die Entwurfs- und Konstruktionsarbeiten so weit gefördert worden, daß etwa sechs bis neun Monate nach einer Demobilisierung je ein Schlachtschiff bei Blohm & Voß und bei den Deutschen Werken Kiel hätten begonnen und - nach Fertigstellung des ersten großen Baudocks -in Wilhelmshaven nach 20 Monaten dort das dritte Schiff auf Kiel hätte gelegt werden können.
Die Deschimag in Bremen wäre für den Bau solcher Schiffe wegen der bei dieser Größe nicht mehr ausreichenden Wassertiefen auf der Weser als Bauwerft ausgeschieden.
Alles was danach noch an Entwürfen für immer größer werdende Schlachtschiffe mit immer stärkeren Geschützkalibern der Hauptartillerie entstanden ist, waren angeblich ausschließlich studienhafte Untersuchungen, durch die u. a. die Wechselwirkung zwischen der immer mehr zunehmenden Verletzbarkeit großer Schiffe aus der Luft und den ihr Rechnung zu tragenden Auswirkungen zur Verbesserung des Schutzes geklärt und die Grenzen des Möglichen und Verantwortbaren im Schlachtschiffbau erkannt werden sollten. An eine Verwirklichung dieser Studienentwürfe H-42 bis H-44 war in Kriegszeiten ernsthaft nie gedacht.
Kiellegung des Superschlachtschiffes H
Kiellegung des Superschlachtschiffes J
Die beiden Fotos sind im Sommer 1939 kurz nach der Kiellegung der Schlachtschiffe H und J entstanden. Oben blickt man auf die Bodenkonstruktion von H auf Helling 9 von
Blohm & Voß in Hamburg - es war die gleiche, auf der zuvor das Schlachtschiff Bismarck erbaut worden war -, aufgenommen am 4. August 1939, drei Wochen nach der Kiellegung. Die Aufnahme darunter zeigt den gerade gestreckten Kiel von/ auf Helling 5 der Deschimag Bremen. Als am 15. August 1939 seine Kiellegung erfolgte, war diese Helling noch mit anderen Schiffen belegt, und zwar mit dem Frachtmotorschiff Rheinfels der »Hansa« Deutsche Dampfschiffahrtsgesellschaft Bremen und dem Kriegsmarine-Schlepper Atlantic. Erst nachdem Rheinfels am 2. September und Atlantic am 9. September zu Wasser gekommen waren, stand die Helling ausschließlich für den Schlachtschiff-Neubau zur Verfügung, aber schon wenige Wochen später wurde der Baustopp über ihn verhängt. Diese Aufnahme entstand in den ersten Septembertagen von 1939, als die Rheinfels (von dieser ist links noch die Ablaufbahn zu sehen) die Helling bereits verlassen hatte und der rechts erkennbare Marineschlepper Atlantic zum Stapellauf vorbereitet wurde.
Die Panzerung und die Gestaltung der Schutzeinrichtungen der Schlachtschiffe vom H-Typ entsprachen im wesentlichen denen der Bismarck-Klasse. Wie schon bei diesen war auch hier bei der Bemessung des Seitenpanzers die Überlegung ausschlaggebend, zugunsten der Fläche auf Dicke zu verzichten, zumal auch jetzt wieder ein Zitadellpanzer als oberer Teil des Wasserlinien-Seitenpanzers vorgesehen war. Aber anders als bei der Bismarck-Klasse sollte der Übergang vom dickeren Seitenpanzer zum dünneren Zitadellpanzer nicht mehr an den Außenseiten des Schiffskörpers erfolgen, sondern an dessen Innenseite.
Auf diese Weise wurde ein fast völlig glatter und dadurch weniger Widerstand verursachender Schiffskörper geschaffen. Darüber hinaus hat man den schweren Seitenpanzer auch nicht mehr nach unten hin getäpert - darunter ist seine Verjüngung auf eine geringere Dicke zu verstehen -, sondern dort in voller Dicke belassen. Dadurch sollte erreicht werden, daß bei Krängungen und beim Absinken des Wasserspiegels - beispielsweise bei höheren Fahrtstufen - der bisher am stärksten getäperte Teil des Seitenpanzers Artillerietreffern ausgesetzt wurde. Zugleich blieb dadurch die Schutzwirkung des Seitenpanzers über seine volle Höhe gleich. Daß man den schweren Seitenpanzer auf nur 300 mm (und dadurch um 20 mm dünner als auf der Bismarck-Klasse) bemessen hat (obwohl er nach der ursprünglichen Planung genau so dick werden sollte), war auf den Wunsch zurückzuführen, mit einer etwas geringeren Schiffsgröße auszukommen, schon allein der eingeschränkten Fahrwassertiefen in den deutschen Häfen wegen und auch im Hinblick auf die Benutzbarkeit des Nordostsee-Kanals. Zum Schutz gegen Vorschiffstreffer wurde im Anschluß an den Seitenpanzer eine Außenhaut aus 150 mm dicken »Wh«-Material vorgesehen, die sich bis zum Vorsteven auf 60 mm verringerte.
Die größere Dicke war für den Bereich der Brennstoffbunker vorgesehen, für den übrigen Bereich hielt man 60 mm für ausreichend. Für die Außenhaut des Hinterschiffs war aus ähnlichen Überlegungen 30 bis 90 mm dickes »Wh«-Material vorgesehen. Sämtliche »Wh«-Platten sollten durch elektrische Schweißung verbunden werden. Die splittersichere Verstärkung der Längsschotte über dem Hauptpanzerdeck entsprach den Notwendigkeiten der Längsfestigkeit. Neu war die Anordnung von fünf Panzerquerschotten aus 25 mm dickem »Wh«-Material in diesem Bereich; diese sollten die Gasdruckwirkung von Bomben und Geschossen - falls diese etwa das Oberdeck durchschlagen - lokalisieren, d. h. in der Längsausbreitung begrenzen.
Die Panzerquerschotten unterhalb des Hauptpanzerdecks entsprachen den bei der Bismarck-Klas&e gesetzten Normen. Das Torpedoschott aus 45 mm dickem » Ww«-Material war nicht dicker als bei der Scharnhorst- und der Bismarck-Klasse, aber dieses sollte im Unterschied zu jenen elektrisch geschweißt werden. Noch bei der Bismarck-Klasse war eine Schweißung mit Rücksicht auf die verhängnisvollen Folgen abgelehnt worden, die beim Einreißen einer Schweißnaht entstehen konnten, obwohl es aufgrund der zuvor durchgeführten Sprengversuche eigentlich keinen Anlaß zu derartigen Befürchtungen gegeben hatte. Unzureichend angesehen wurde jedoch die zu geringe Torpedoschutzbreite - gemeint ist damit der Abstand vom Torpedoschott zur Außenhaut - von nur 5,15 m; gefordert worden waren dafür ursprünglich 6,50 m.
Das 100 mm dicke Hauptpanzerdeck war über den Munitionskammern auf 120 mm verstärkt, um der erheblich angewachsenen Durchschlagskraft von Bomben und - infolge der außerordentlich angestiegenen Gefechtsentfernungen -auch von Geschossen zu entsprechen. Neuartig war, daß auch die Böschungen der Panzerdecks neben den Munitionskammern dicker ausgeführt werden sollten. Im Vorschiff war ein 50 mm dickes Panzerdeck vorgesehen, um die darunter befindlichen Brennstoffbunker besser zu schützen und die Schutzwirkung der Außenhaut in diesem Bereich etwa durch einen fehlenden oder zu schwachen Horizontalpanzer nicht zu beeinträchtigen. Achtern war ebenfalls ein Panzerdeck vorgesehen, wo es die Schutzfunktion vor allem über den Rudermaschinenräumen ausübte. Der Oberdeckspanzer war durchgehend 50 mm dick, im Bereich der 40,6-cm-Türme 80 mm, und nur an den Schiffsenden auf 30 mm verringert. Seine Funktion sollte darin bestehen, auftreffende Bomben und Geschosse frühzeitig - möglichst über dem Haupt-Panzerdeck - zur Detonation zu bringen, um ein Durchschlagen zu verhindern und so die lebenswichtigen Einrichtungen zu schützen.
Bei dem letzten, im November 1941 vom Oberbefehlshaber der Kriegsmarine genehmigten Entwurf für diese Schlachtschiffe war vor allem eine Verstärkung des Horizontalschutzes vorgesehen, wobei man für das Haupt-Panzerdeck einschließlich seiner Böschungen eine Dicke von 150 mm für angemessen und »KC«-Material statt »Wh«-Material für notwendig hielt. Zum Schutz gegen Ansprengungen von unten wurde darüber hinaus eine Bodenpanzerung vorgesehen. Diese sollte dergestalt erfolgen, daß für den innersten Boden der Dreifachboden-Konstruktion 20 mm dickes »Wh«-Material verwendet werden sollte.
Die für die Schlachtschiffe der H-Klasse bestimmten 40,6-cm-Geschütze stellten den Höhepunkt der deutschen schiffs-artilleristischen Entwicklung dar. Das Rohrgewicht belief sich auf 160 t, die Rohrlänge auf 19,75 m, mit dem Verschlußstück sogar 21,12 m. Verschossen wurden 1030 kg schwere Granaten aui Entfernungen bis 36 800 m bei 30° größter Rohrerhöhung.
Ihre Panzersprenggranate vermochte auf eine Entfernung von 27432 m eine 345 mm dicke Seitenpanzerplatte zu durchschlagen. Das Gewicht eines 40,6-cm-Zwillingsturmes belief sich auf 1475 t.
Diese Geschütze wurden erst fertig, als über die Schlachtschiffe der H-Klasse bereits der Baustopp verhängt war. Drei von ihnen gelangten als »Batterie Lindemann« in nur nach der Seeseite einsetzbaren Schartenbunkern im Raum von Calais zur Aufstellung und wurden Ende September 1944 vom Gegner von der Landseite her genommen. Vier weitere wurden ab 1942/43 in schwenkbaren Bettungslafetten im Raum Harstad zur Verteidigung der Zufahrten nach dem Erzhafen Narvik aufgestellt, doch sind sie anscheinend bis Kriegsende nicht mehr einsatzbereit geworden. Mit norwegischem Bedienungspersonal wurden sie später in den nördlichen Verteidigungsbereich der NATO einbezogen. Gegen Ende der 60er Jahre sind sie außer Dienst gestellt und verschrottet worden.
Der Entwurf H-44 war der letzte Entwurf für Superschlachtschiffe und größenmäßig mit über 140 000 ts Einsatzverdrängung der Gipfelpunkt. Es wäre mit riesigen Abstand das größte Schlachtschiff der Welt geworden! Das größte existierende Schlachtschiff der Welt, die Yamato hatte im Einsatz nur eine Wasserverdrängung von 72.089 ts...Doch die Überlegungen der deutschen Admiralität gingen noch weiter:
Warum wurden 1944!!! noch deutsche Schlachtschiffe geplant?Am 26. August 1942 fand eine Unterredung zwischen Hitler und Großadmiral Raeder statt. Dabei wurde besprochen, daß der weitere Bau von Schlachtschiffen allein vom Ausgang des Seekrieges zwischen den USA und Japan abhänge. Das Schlachtschiff würde wahrscheinlich in einiger Zeit überholt sein, auch wenn es die schwersten Geschütze trage.
Obwohl die damalige Rüstungslage den Bau derartiger Einheiten nicht mehr zuließ, ordnete Hitler dennoch Untersuchungen über den Bau schwerster Schiffsgeschütze von 45,5 bis 53,0 cm-Kaliber durch die Firma Krupp an. Diese Geschütze waren nach Hitlers Worten für Schlachtschiffe bestimmt, die die größten der bisher gebauten werden und alle vorstellbaren technischen und taktischen Forderungen erfüllen sollten.
Der weitere Kriegsverlauf hat die Entwicklung aber in eine gänzlich andere Richtung gedrängt, und vom Großflottenbau war in der Folge keine Rede mehr. Auffallend ist jedoch, daß aufgrund der Weisung Hitlers vom August 1942 weitere Schlachtschiffentwürfe bis zum Ende des Krieges entstanden, ohne daß noch eine Chance auf Verwirklichung bestanden hätte.
Vorbild YamatoDas Schlachtschiff Yamato im Gefecht...trotz seiner starken Flak-Bewaffnung erhält es hier einen Bombentreffer- war das Vorbild für deutsche Nachkriegsplanungen!
Explosion der Yamato
Trotz der Vernichtung der Yamato wären in einem Szenario ohne totale Niederlage wohl auch deutscherseits einige wenige Superschlachtschiffe entstanden, die weiterentwickelte V-1 Marschlugkörper mitgeführt hätten...
Wie wichtig Hitler Schlachtschiffe damals immer noch waren, zeigt sich daran, daß es dem deutschen Marineattache in Tokio, Admiral Paul Wenneker, aufgrund einer besonderen Bitte des Führers erlaubt wurde, im Oktober 1942 eine kurze Inspektion eines der Superschlachtschiffe der >Yamato<-Klasse zu unternehmen. Aufgrund dieser Werftbesichtigung gelang es dem aufmerksamen Admiral, eine detaillierte Beschreibung des Typs nach Berlin zu kabeln.
Hierbei muß man anmerken, dass die japanische Yamato-Klasse eines der größten militärischen Geheimnisse des Inselreichs darstellte. Entwurf, Konstruktion und Bau begannen 1936 unter allergrößter Geheimhaltung, denn diese Schiffe sollten allen amerikanischen Schlachtschiffsentwürfen überlegen sein. Hintergrund dieser Überlegung war, dass alle amerikanischen Werften, die Schiffe in der Größenordnung einer Yamato bauen konnten, an der Ostküste lagen -und die amerikanischen Schlachtschiffsentwürfe sich zwangsweise an der Größe des Panamakanals zu orientieren mußten...was für Japan einen strategischen Vorteil bedeutet hätte.
Am 22. August 1943 wurde Erich Gröner, einem der damals führenden Schiffsexperten, im Führerhauptquartier Admiral Wennekers Yamato -Bericht gezeigt. Unter größter Geheimhaltung sollte er daraus eine genaue Schiffszeichnung herstellen. Dies geschah wohlgemerkt zu einer Zeit, als der deutsche Großschiffsbau offiziell schon längst eingestellt war.
Wahrheit oder Fiktion? Interessante Überlegungen und FaktenWaren die Arbeiten an den deutschen Superschlachtschiffen wirklich nur Designstudien - wie heute erzählt wird -, oder ging es um mehr?
Bereits bei den Vorentwürfen von 1941 (H-41) war eine Wasserverdrängung von 80000 t erreicht worden. Eine solche Tonnage wurde in der Nachkriegszeit erst wieder 1961 mit dem fertiggestellten amerikanischen Atomflugzeugträger Enterprise (76000 t Wasserverdrängung) erreicht.
Der Schlachtschiffentwurf 1943 (H-43) war ein Schiff von 330 m Länge und sah 111000 t Wasserverdrängung vor. Zusätzlich sollte es mit einer Schiffsartillerie von 50,8 cm-Hauptkaliber ausgerüstet werden. Den Höhepunkt erreichte man mit dem Schlachtschiffentwurf 1944 H-44 der nochmals eine Vergrößerung des vorangegangenen Entwurfes war und eine weitere Verstärkung des Schutzes unter Beibehaltung der Bewaffnung brachte. Die Antriebsanlage blieb im Vergleich zum Vorentwurf unverändert und bestand aus einem gemischten Diesel-Turbinenantrieb mit insgesamt 28000 WPS, der dem Entwurf eine Höchstgeschwindigkeit von 30,1 Knoten ermöglichen sollte.
Schlachtschiff Hindenburg - H-41 Entwurf
H-44 Entwurf
Seitenansicht der H-Klasse
Auffällig ist, daß der Entwurf H-44, trotz der weiteren Vergrößerung im Vergleich zum Entwurf H-43, keine panzerungsmäßigen Verstärkungen erkennen läßt. Die Gewichtszunahme im Vergleich zum Vorentwurf muß also auf zusätzlichen internen Schutzmaßnahmen beruhen, die im Schiffplan nicht eingezeichnet wurden.
Handelte es sich bei dieser schiffbaulichen Planung aus dem Jahre 1944 vielleicht um Untersuchungen, wie man derartige Schlachtschiffe gegen feindliche Atombombenabwürfe sicher machen könnte? Hoffte man, mit einem solchen Riesenmonster zukünftige Seeschlachten mit Atomwaffen siegreich bestehen zu können, bei denen konventionelle Schiffe wie zum Beispiel Flugzeugträger nicht eingesetzt werden konnten? Unter normalen Umständen, das war auch den Planern klar, war die Zeit der Schlachtschiffe bereits ab 1941 abgelaufen.
eine atomare 50,8 cm-Staustrahlgranate des Typs Trommsdorff.
Als Hauptbewaffnung wären
atomare 50,8 cm-Schiffsgranaten und fernlenkbare Flugkörper wie die Messerschmitt Enzian (die erste Boden-Luft Flugabwehrrakete der Welt, von der gegen Ende des Krieges noch 60 Stück gebaut wurden) denkbar gewesen. Auch an einer Schiffsversion der defensiven Bachem Natter wurde gearbeitet.
Bachem Ba 349 Natter - eine Marineversion wurde für H-44 Schlachtschiffe vorbereitet
Anmerkung: diese Dinger wurden u.a. in Kirchheim/Teck (also ganz in meiner Nähe) auf einem Flugfeld (heute ein Segelflugplatz) getestet und einsatzmäßig erprobt.
Im übrigen haben amerikanische Nachkriegsatomtests im Bikiniatoll gezeigt, daß die Standfestigkeit, selbst älterer Schlachtschiffe, gegen Atombombenexplosionen recht beachtlich war.
Natürlich soll hier nicht behauptet werden, daß die H-44-Schlachtschiffe in unmittelbarem Zusammenhang mit Nuklearwaffenplänen des Dritten Reiches standen. Vor dem Hintergrund unseres Wissens um solche Waffenentwicklungen ist es jedoch immer wieder interessant zu überprüfen, ob vielleicht scheinbar sinnlose Entwicklungen unter dem Gesichtspunkt der nuklearen Pläne erklärbar werden.
Einmal gebaut, sollten die Schiffe der H-44-Klasse alles Bisherige an Technik und Kampfkraft in den Schatten stellen und mit einem riesigen Operationsradius weitgehend unabhängig von Landbasen eingesetzt werden. Da diese Großschiffe nicht in normalen Häfen untergebracht werden konnten, sollte an der norwegischen Küste der größte Kriegshafen aller Zeiten in Drontheim entstehen, in dem über 300000 Menschen ausschließlich für die Kriegsmarine arbeiten sollten. Geplant waren dort fünf riesige Becken für große Schiffe, wie zum Beispiel Schlachtschiffe. Diese gewaltige Marinebasis sollte in der Nachkriegszeit als Ausgangspunkt maritimer Seeherrschaft dienen.
Zum Glück brauchten die H-44-Schlachtschiffe nie zu zeigen, ob ihre Schutzmaßnahmen ausreichten. Auffällig ist, daß selbst in der Zeit der größten Bedrängnis des Dritten Reiches offensichtlich schon die Waffen für den übernächsten Konflikt geplant wurden.
Der Glaube am eigenen Sieg beflügelte diese Pläne, der gegen Kriegsende ohnehin nur noch durch Siegeswaffen erreicht werden konnte.Auch wenn ich doch einen ziemlich großen "Nationalstolz" habe, aber bei diesen gigantischen Dingern wird's sogar mir ganz anders (speziell bei den "Atomgranaten")! Denn eines ist klar: hätte Hitler Nuklearwaffen gehabt, er hätte sie eingesetzt! Da bin ich sicher.
Deswegen ist es vielleicht auch besser, dass wir den Krieg nicht gewonnen haben (trotz meiner "Schwäche" für Schlachtschiffe *grins*...sonst würde ich jetzt vermutlich irgend wo vor'm Ural sitzen und auf meinem Landgut meine "slawischen Arbeitskräfte" beaufsichtigen und Du hättest vermutlich schon das "Mutterkreuz" bekommen *lach*...getreu dem Motto "Du bist nichts, Dein Volk ist alles!" hätten wir wohl wenig Auswahlmöglichkeiten gehabt, was unseren Lebensweg angeht.
UND: es gäbe wohl kein nFo! -)
Quellen:
www:
http://www.deutschekriegsmarine.dehttp://de.wikipedia.org/wiki/Z-Planhttp://www.nexusboard.net/sitemap/6365/superschlachtschiffe-t297666/Bücher:
-Jane's Fighting Ships - Battleships 1900-1945
-Waffen des 2. Weltkriegs (Bechtermünz-Verlag -vergriffen-)