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 Nachtrag zu "Anakonda"

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Korgan
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Nachtrag zu "Anakonda" Empty
BeitragThema: Nachtrag zu "Anakonda"   Nachtrag zu "Anakonda" EmptySa Feb 20, 2010 5:13 am

Wollte eigentlich schon ins Bettchen gehen, aber da ich "erfreut" fest gestellt habe, dass mein Netz noch "tut", poste ich kurz etwas, was ich neulich gefunden habe und für ziemlich interessant halte...

Hollywood ist bekannt dafür, Dinge in Filmen meistens zu überteiben...seien es die Raptoren in "Jurassic Park" oder auch das schlängelnde filmische Grauen bei "Anakonda". Doch in beiden Fällen hatten die Regisseure im nach hinein "Glück", kurz nach den Dreharbeiten an "Jurassic Park" entdeckte man tatsächlich eine Riesenraptorart, welche die Größenformate der Sichelkrallenträger im Film hatte (den sog. "Utahraptor").
Und auch bei "Anakonda" scheint nach Jahren endlich die Wissenschaft "Beweise" dafür zu haben, dass es tatsächlich mal Schlangen im Format des filmischen Würgereptils gegeben hat.

Klitzekleines Problem an der Sache: es ist schon 60 Mio. Jahre her...

Aus dem "Spiegel":


Die Titanoboa war die größte Schlange der Welt

Als kolumbianische Kohlenschürfer 2009 auf eine Reihe von Rückenwirbeln stießen, ahnten sie wahrscheinlich nicht, was sie da vor sich hatten. Wie sich herausstellte, fanden sie Überreste der vor etwa 60 Millionen Jahren lebenden Titanoboa. Diese Gattung aus dem Paläozän war bis dahin unbekannt und verdrängt die vor 40 Millionen Jahren lebende Gigantophis garstini vom Thron der größten Schlange der Erdgeschichte.

Titanoboa wurde 2009 wissenschaftlich beschrieben. Neben einem fast vollständig erhaltenen Rückenwirbel wurden über 180 weitere Knochen gefunden, die vermutlich von insgesamt 28 Tieren stammten. Wissenschaftler berechneten aufgrund der Größe der Wirbel (immerhin knapp zwölf Zentimeter im Durchmesser), dass die Titanoboa etwa 13 Meter lang und über 1.000 Kilogramm schwer war. Damit ist sie die größte Schlange der Welt. Aufgrund der Fundstelle, den Cerrejón-Kohleminen, wurde die fossile Schlange Titanoboa cerrejonensis genannt.

Wie bei allen wechselwarmen Tieren besteht auch bei Schlangen ein direkter Zusammenhang zwischen der Körperlänge und der Umgebungstemperatur. Je größer eine Art wird, desto höher muss die Temperatur in der Umgebung sein. Wissenschaftler errechneten aufgrund der Größe der Titanoboa eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 30 bis 34 Grad Celsius. Damit war es in Nordkolumbien im Paläozän deutlich wärmer, als bisher angenommen. Und auch wärmer als heutzutage. Die Stadt Cartagena, die nahe der Fundstelle liegt, hat eine mittlere Jahrestemperatur von 28 Grad Celsius. Somit geht die Bedeutung des Fundes über die Zoologie hinaus.

Wahrscheinlich ernährte sich die Riesenschlange von Krokodilen und Riesenschildkröten. Zumindest legen das Funde entsprechender Fossilien an der gleichen Stelle nahe. Wie ihre heutigen Verwandten, hat sie ihre Opfer wahrscheinlich erwürgt und anschließend verschlungen. Einem Menschen hätte die Titanoboa bis zur Hüfte gereicht. Eine Vorstellung, auf die bisher nicht einmal Hollywood kam. Heutzutage erreichen Boas und Anakondas eine Länge von sieben bis neun Metern. Die in Asien lebende Netzpython, die größte lebende Schlange unserer Zeit, erreicht sogar eine Länge von zehn Metern. Trotzdem erscheinen die eindrucksvollen Skelette heute lebender Riesenschlangen im Vergleich mit denen der Titanoboa wie Zwerge. Vor dem Fund gingen Wissenschaftler davon aus, dass eine Schlange nicht länger als zwölf Meter werden kann. Nachdem die Dinosaurier ausgestorben waren, war die Titanoboa vermutlich das größte Landlebewesen der Welt.

Doch damit nicht genug. Neben dem Sensationsfund der versteinerten Reste von Titanoboas, Riesenkrokodilen und Riesenschildkröten, fanden die Forscher auch fossile Vegetationsreste. Somit fanden sie, sozusagen nebenbei, die ältesten bekannten Spuren eines tropischen Regenwaldes. Und das, obwohl es bisher als unmöglich galt, dass tropische Regenwälder bei Temperaturen, die so wesentlich über den heutigen liegen, überhaupt verkraften. Sind Regenwälder also in Wirklichkeit resistenter, als man bisher dachte? Das bleibt wohl noch zu klären. Sicher ist jedenfalls, dass entgegen der bisherigen Meinung auch die Tropen von Temperaturschwankungen betroffen waren.
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