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Thema: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:24 pm
Creeper schrieb:
Wieder mal wat Neues. Im Grunde verrät der Titel eigentlich alles, was man verraten kann, eine kleine Erläuterung spendiere ich aber an dieser Stelle trotzdem (Ich habe heute meinen Großzügigen):
Der Thread dient einfach nur dazu, daß ihr hier zu jedem Film, den ihr gesehen habt und über den ihr euch mitteilen wollt, ein paar Zeilen schreiben könnt. Dabei ist es egal, ob es sich um einen gerade frisch im Kino angelaufenen Blockbuster handelt, eine Fernsehproduktion, die 274. Wiederholung eines Kinofilms, Direct-to-Video-Produktionen, was auch immer (Wobei offensichtliche Schrottfilmchen eigentlich gleich in den – wie der Name schon passend sagt – „Filmischen Schrottplatz“ deportiert werden können). So ziemlich einzige Voraussetzung für die Beiträge hier: Bitte ein bißchen mehr als nur „Boah, voll geil!“, „Kult!“ oder „War der Scheiße!“ Eine kurze Zusammenfassung der Handlung, ein paar Erläuterungen, warum sich der Film des persönlichen Wohlgefallens erfreut oder keine Gnade findet, dürfen und sollen es schon sein. Wer will, der kann auch ein wenig mehr ins Detail gehen, auf Story, Darsteller usw. eingehen, ohne dabei befürchten zu müssen, hier eine allerorts rezitierbare Kritik abliefern zu müssen. Es darf ruhig völlig subjektiv sein, aber wenn möglich auch genügend Einblick geben, daß auch andere Leser sich dazu veranlaßt sehen könnten, sich einen Film anschauen zu wollen oder möglicherweise schon schreiend davonrennt, wenn schon nur die Fernsehzeitschrift eine kommende Ausstrahlung ankündigt.
Und da ich schon seit ein paar Tagen daran schreibe (Bin aus Zeitgründen in den letzten Tagen zu keinem anderen Beitrag hier gekommen), hier gleich das erste Exemplar:
Silent Hill
Wikipedia weiß Folgendes dazu zu sagen:
Zitat :
Sharon, die Adoptivtochter von Rose, schlafwandelt jede Nacht und erwähnt dabei immer wieder die Stadt Silent Hill. Um ihrer Tochter zu helfen, flüchtet Rose mit dem kleinen Mädchen und macht sich auf den Weg nach Silent Hill, gegen den Willen ihres Mannes Christopher, um nach Antworten und selbst nach einer Heilmethode zu suchen. Da es in dieser Stadt vor vielen Jahren einen verheerenden Kohlebrand gab und das Feuer immer noch unterirdisch aktiv ist, bleibt die Zufahrt zu diesem Ort verschlossen. Als Rose trotzdem versucht, Silent Hill zu erreichen, öffnet sie dabei versehentlich die Pforte zu einer grauenvollen Parallelwelt. Christopher folgt ihr zwar, tritt aber nicht in die sogenannte Zweite Dimension ein. In dem scheinbar verlassenen kleinen Städtchen namens Silent Hill verschwindet ihre Tochter Sharon nach einem Unfall spurlos auf seltsame Weise. Ein mysteriöser Nebel mit herabfallender Asche hängt über der ganzen Stadt; und wenn die Dunkelheit anbricht, lauern entsetzliche Kreaturen in den Straßen und Gassen. Die Finsternis birgt ein alles verschlingendes Grauen in sich, in dem die letzten menschlichen Bewohner der sonst wie ausgestorben wirkenden Kleinstadt um ihr Leben kämpfen müssen. Rose versucht mehr über die Vergangenheit von Silent Hill herauszufinden, um ihre Tochter wiederzufinden. Dabei beginnt sie nach und nach zu begreifen, dass das Verschwinden ihrer Tochter nur ein kleines Puzzleteil in all diesen grausamen Rätseln und Ereignissen ist. Zusammen mit der Polizistin Cybil Bennett, die ebenfalls in Silent Hill strandete, als sie die Familie suchte, gelingt es ihr, die Gefahren zu meistern. Gemeinsam kommen sie dem Geheimnis des Ortes auf die Spur. Der Ort wurde von einer Sekte beherrscht, die regelmäßig Frauen verbrannte, die sie für Hexen hielt. Eines dieser Opfer war Alessa. Alessa wurde von der Sekte auf den Scheiterhaufen gebracht, überlebte aber. Mit der Hilfe eines Dämons löste sie letztlich den Untergang von Silent Hill aus. Dadurch wurde sie in zwei Persönlichkeiten gespalten, in den bösen Dämon und die gute Sharon. Wegen eines Brandes, den die Sektenmitglieder selbst verursacht hatten, dachten sie, die Apokalypse sei gekommen. Die Sektenmitglieder haben jedoch einen Zufluchtsort, die Kirche, in der der Dämon Alessas Rache nicht ausführen kann. Und deswegen schließt der Dämon einen Pakt mit Rose: Hilft sie dem Dämon in die Kirche zu gelangen, wird sie Sharon wiederbekommen. In der Kirche der Sekte kommt es zum Showdown. Cybil wird bei lebendigem Leibe verbrannt, doch bevor die Sekte auch Sharon verbrennen kann, werden ihre Mitglieder von Alessa getötet, die damit ihr Verlangen nach Rache stillt. Rose und Sharon kehren zwar nach Hause zurück, beide werden aber von Christopher nicht wahrgenommen – Rose hat Sharon zwar vom Dämon zurückbekommen, beide müssen aber in dessen Parallelwelt bleiben.
Ich bin kein Computerspielfan (Wie an anderer Stelle schon einmal erwähnt, hören die einzigen Computerspiele, die ich in meinem Leben je gespielt habe, auf die Namen „Solitair“ und „Spider Solitair“) und habe somit nicht den blassesten Schimmer, was es mit „Silent Hill“ auf sich hat. Sicherlich bin ich nicht erst gestern hinter dem Mond hervorgekrochen und konnte mit dem Titel durchaus etwas anfangen, aber mehr, als daß es sich dabei um ein Horror-Spiel handelte, das von manchen gar kultisch verehrt wird, wußte ich davon auch nicht. Nun ja, auch „Silent Hill“ schien sich der Unsitte, daß jedes Computerspiel, das nicht schnell genug davonläuft, stante pedes verfilmt wird (Gleiches Phänomen treffen wir inzwischen ja auch in unangenehm hoher Dichte bei zumeist eher unnötigen Comic-Verfilmungen an), nicht mehr widersetzen zu können und erfuhr die Freuden einer cineastischen Umsetzung. Und genau an diesem Punkt bin ich außerordentlich dankbar für die erhellende Zusammenfassung bei Wikipedia. Ich muß zugeben, daß ich den Film nicht von Beginn habe sehen können, einfach aus dem schlichten Grund, weil ich noch nicht zu Hause war. Ich weiß nicht, ob der Anfang wirklich so bitter nötig ist, daß man ohne ihn, wenn man erst später dazuschaltet, einfach so rein gar nichts mehr von der Handlung nachvollziehen kann (Aber okay, gleiches Problem hatte ich auch im Kino bei „Wächter der Nacht“ – und den habe ich von Anfang an gesehen). Und so muß ich gestehen, daß die Handlung des Filmes für mich zum größten Teil ein Buch mit sieben Siegeln blieb und ich anschließend gar nicht mehr versuchte, irgend etwas zu verstehen, sondern alles an mir vorbeirauschen ließ. Auf der anderen Seite mußte ich bei meinen anschließenden kurzen Recherchen herausfinden, daß dies auch schon ein Problem des Spiel selbst gewesen ist: Es gibt zwar eine Handlung, die jedoch zuweilen arg zerfahren und verwirrend rüberkommt. Da ich das weder bestätigen noch bestreiten kann, lasse ich das einfach mal so dahingestellt. Ist dem der Fall, kann man dem Film in dieser Hinsicht gar nicht mal zwingend einen Vorwurf machen, wenn er sich hier am Spiel orientiert. Ich jedenfalls habe irgendwann zwischen Resignation und Gleichmut das Gehirn abgeschaltet und jegliches Bemühen eingestellt, etwas verstehen zu wollen. So mag das erklärende Finale für viele Puristen, sprich Fans des Spiels, ärgerlich gewesen sein, mir jedoch hat es tatsächlich dabei geholfen, zumindest teilweise Spurenelemente der Handlung nachzuvollziehen – ob jene Handlung dann logisch erschien oder nicht, ist in diesem Fall eher zweitrangig. Denn mal ganz ehrlich: Man erwartet Logik bei einer Spiele-Verfilmung ebenso wenig wie bei einer Comic-Verfilmung. Sie wäre hin und wieder wirklich wünschenswert, wenigstens im Rahmen ihrer eigenen Dimensionen, aber man sollte nicht ernsthaft damit rechnen. Was bleibt, wenn man der ohnehin schon verwirrenden Handlung nicht folgen kann und das Spiel nicht kennt, sind die Bilder. Und da läßt sich ohne jeden Zweifel sagen, daß die es in sich haben. Denn mit Bildern umgehen, das kanner, der Christophe Gans, der seinerseits auch schon für „Pakt der Wölfe“ zuständig war. Und irgendwie habe ich mich daran auch die ganze Zeit erinnert gefühlt – nicht etwa, weil „Silent Hill“ und „Pakt der Wölfe“ thematisch irgendwie etwas gemeinsam haben, sondern aufgrund des großen Schwerpunktes auf die Optik. Denn ganz ehrlich, von „Pakt der Wölfe“ habe ich auch nicht sonderlich viel kapiert, aber das ganze krude Hin und Her, was einem dort als „Story“ verkauft wurde, war auch nicht gerade förderlich für das Verständnis. Was wahrscheinlich ohnehin daran lag, daß man nicht gerade etwas hatte, was man reinen Gewissens als „Story“ verkaufen konnte, sondern statt dessen schon hier viel lieber hübsche Bilder abfilmen wollte. Nicht anders ist das bei „Silent Hill“ der Fall, denn eins muß man dem Film lassen: Atmosphäre hat der Streifen und das ist eben ganz allein der Verdienst der Optik. Einer heruntergekommenen, vergammelten Stadt voller exzentrisch wirkender Monster (Deren Auftreten ich eigentlich nie verstanden habe – welchen Zweck sie beispielsweise erfüllen, außer generell gruselig, weil Monster zu sein -, aber unheimlich umgesetzt sind sie, das kann man schon getrost sagen) so etwas wie zerbrechliche Poesie, die im Hirn eines Psychopathen entstanden sein könnte, zu verleihen, das ist schon Kunst, an der sich andere Zelluloid-Vergewaltiger das Gebiß ruinieren. Die Bilder sind trotz ihres durchaus horriblen Backgrounds von einer unbestreitbar surrealen Schönheit, bei deren Anblick man nicht ganz sicher ist, ob man sie nun schauerlich oder von ihnen fasziniert sein soll (Wahrscheinlich beides). Aber das ist dann auch leider alles, was an diesem Film wirklich positiv ist, wenn man einmal vom eindringlichen Soundtrack absieht, aber der ist, laut Forschungen im Internet, ohnehin größtenteils vom Spiel übernommen. Zum Schluß hin begeht man dann sogar noch den Fehler, die bislang eingesetzten, wohldosierten Schockeffekte durch einen recht anhaltenden Ekelmoment zu ersetzen, was in meinen Augen vollkommen überflüssig ist. Natürlich wird diese Szene keinen gestandenen Gorehound aus dem Sessel hauen, strotzt jedoch mit einigen wirklich abstoßenden Bildern (Nein, ich hätte jetzt nicht unbedingt eine Verbildlichung dessen gebraucht, wie man einen Menschen in allen Details mit einigen Kilometern Stacheldraht in seine Einzelheiten zerlegen kann. Und was soll diese eine Szene eigentlich bedeuten? Eine Vergewaltigung per Stacheldraht? Reminiszenz an „Tanz der Teufel“?), die so gar nicht zu dem ansonsten eher atmosphärischen Schauerstück passen wollen. Erstaunlich, daß so etwas mit einer FSK 16 durch die Lande gekommen ist und auf diese Art und Weise auch noch im empfindlichen TV ausgestrahlt wird. Ach ja, und Doc Ock läßt grüßen. Die Schauspieler haben hier selbstverständlich nicht sonderlich viel zu tun – und wenn sie was zu tun haben, fragt man sich, WAS sie denn nun tun. Radha Mitchell mag ich irgendwie, die konnte schon in „Pitch Black“ als starke Frau, aber keineswegs als Emanze, die männlicher ist als ihre Kollegen, überzeugen. Hier hat sie leider nicht viel mehr zu tun, als konfus durch eine mal tote, mal von fürchterbaren Kreaturen bevölkerte Stadt zu rennen und sich zu ängstigen, für eine solide Darstellerin wie Mitchell eine gnadenlose Unterforderung. Schier verschwendet dagegen ist Sean Bean. Mal ernsthaft, eine solche Rolle spielt der doch zwischen Frühstück und Dinner, so gehaltvoll ist die. Da hätte es ein weniger profilierter Darsteller auch getan und es wäre überhaupt nicht aufgefallen. Der Rest der Schauspieler stört nicht offensiv, mehr kann man bei dem, was sie nur geringfügig zu leisten haben, ohnehin nicht sagen. Und so kann sich der Zuschauer über sicherlich phantastische Bilder voller Atmosphäre freuen, die - mal abgesehen vom Schluß – beweisen, daß es nicht zwingend unzähliger Liter Blut und Gedärmorgien braucht, um eine schauerliche Stimmung zu verbreiten. Nur gelingt es diesen Bildern dummerweise nicht, auch eine gleichwertige Geschichte zu erzählen, die ebenso fasziniert. Als Zuschauer ist einem irgendwann alles egal, was der Film einem als vermeintlichen Inhalt zu verkaufen versucht und ergibt sich wahlweise stilvoller Verwirrung oder Langeweile.
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:25 pm
Creeper schrieb:
Inspektor Gadget
Wikipedia vermittelt seine Weisheit hierzu:
Zitat :
John Brown arbeitet als Nachtwächter in einem wissenschaftlichen Labor. Als der Industrielle Sanford Scolex dort einbricht und eine Erfindung des Professors Bradford entwendet, sieht Brown seine Chance gekommen, um die Tochter Brenda des Professors zu beeindrucken, in die er seit langem verliebt ist. Beim Versuch, Scolex zu stellen, kommt es zu einer Explosion, die Brown schwere Verletzungen zufügt. Mit Brendas Hilfe wird er wiederhergestellt und zusätzlich mit zahlreichen technischen Hilfsmitteln, sogenannten Gadgets, ausgestattet. Die Hard- und Software hinter den Gadgets erweist sich aber als unausgereift und John, der sich nun Inspector Gadget nennt, hat Probleme, seine Hilfsmittel zu kontrollieren. Er versucht dennoch, den Diebstahl aufzuklären. Sanford Scolex entwickelte in der Zwischenzeit eine mechanische Kralle, die er an Stelle seiner Hand einsetzt. Zudem baute er den Androiden RoboGadget, der aber − ohne einen Steuerungschip in Johns Körper − funktionsunfähig ist. Als John auf seinen Nachforschungen in Scolex' Laboratorium einbricht, wird er gefangengenommen. Scolex entfernt den Chip aus Johns Körper und weist den nun funktionsfähigen RoboGadget an, die Stadt zu zerstören. Brenda gelingt es, John zu befreien und überzeugt ihn davon, dass seine Hilfsmittel auch ohne den Chip funktionieren. Nach einer Verfolgungsjagd durch die Stadt gelingt es John, RoboGadget zu zerstören. Auf dem Dach von Scolex' Labors kommt es zum Showdown zwischen Scolex und John, den John für sich entscheiden kann. Die Polizei verhaftet Scolex, nachdem einer seiner Handlanger gegen ihn aussagt.
Himmel hilf. Was mich dazu bewogen hat, mir diesen Film im Nachmittagprogramm anzusehen, kann schlicht und ergreifend als Langeweile bezeichnet werden (Nach mehr als zwei ziemlich miesen Wochen war mir der Sinn nach ein wenig Berieselung, bei der man einfach nur das Hirn abschalten konnte). Hätte ich es besser mal gelassen und mich statt dessen daran gegeben, endlich mal diverse Stories weiter in den PC zu hacken, anderweitig weiterzuschreiben oder Kerzen zu gießen. Aber mal von vorne. Mit der Zeichentrickserie konnte ich ja schon nie sonderlich viel anfangen, aber die kam nun mal in meiner Kindheit immer störenderweise zwischen den spannenderen und interessanteren Serien am Samstagmorgen (Ja, ich stand schon damals mehr auf die Krawall- und Action-Sachen, wenn auch in Form von Zeichentrickserien). Lustig fand ich den ganzen Kram nie, eher nervig (Achtung, das wird sich noch wiederholen), als Kind schon übermäßig albern und letztlich war ich immer froh, wenn wieder eine Folge überstanden war. Als damals die Realverfilmung heruntergerissen wurde, konnte ich mir eingedenk der Zeichentrickserie im Leben nicht vorstellen, wie man diese belanglos-überdrehte Albernheit in die Wirklichkeit umsetzen wollte. Und hier liegt meines Erachtens nach auch ein ganz massives Problem solcher Verfilmungen, denn ich behaupte, daß ein solches Vorhaben generell nicht von Erfolg gekrönt sein kann. Ebenso wie „Scooby-Doo“ (Den ich mich strikt weigere zu sehen, da mir auch hier die Zeichentrickserie schon immer zu nervtötend albern war) ist „Inspektor Gadget“ eine Serie, die von ihrer totalen Überzogenheit lebt, die sich nun mal so einfach nicht ins Reale übersetzen läßt. Mögen solche Gimmicks in der Zeichentrickversion noch witzig erscheinen (Je nach Humorgrad oder Schmerzempfinden des Zuschauers), kann das bei einer Realverfilmung einfach nicht funktionieren, ohne saublöd zu wirken. Dafür gibt es das Medium des Zeichentrickfilms nun einmal, weil den Machern hier gänzlich andere Möglichkeiten geboten werden, die in einem Realfilm so nicht umgesetzt werden können – und wenn sie denn mit dem heutigen Stand der Technik umgesetzt werden können, wirkt genau das schlicht und ergreifend unpassend und verkrampft (Selbst Disney kommt nicht auf die Idee, in einem ihrer Realfilme Tassen herumhüpfen oder Blumen singen zu lassen). Eben weil es nicht in einen Realfilm paßt. Was bei manchen Comic-Verfilmungen bei richtiger Umsetzung funktionieren kann, ist bei Zeichentrickverfilmungen zumeist zum Scheitern verursacht. „Inspektor Gadget“ ist mit seinen 77 Minuten nicht einmal ein Monumentalfilm vor dem Herrn, aber er zieht sich, er ziiiieeeeht sich, auch wenn von Anfang bis Ende ziemlich viel passiert. Aber alles, was passiert, nervt. Die unvermeidbare Love-Story nervt, auch wenn sie die meiste Zeit nur angedeutet wird (Aber Love-Stories nerven eben meistens), der kleine Nebenkriegsschauplatz von Gadgets Nichte, die einen der Bösewichte bekehrt, nervt, die Moral von der Geschicht’ nervt. Und ganz besonders der schrille und lärmende Overkill an Effekten und Albernheiten, komprimiert in diese kurze Laufzeit, nervt ungemein. Man wird mit unnötigen Spielereien und Sperenzchen geradezu totgeschlagen, was bestenfalls dazu geeignet sein könnte, hochgradig unter ADS-Leidende vor den Bildschirm zu fesseln, den Otto-Normal-Zuschauer aber zu einem Schreikrampf motiviert. Konzentrationsfähigkeit ist nicht nötig für diesen Film, Handlung gibt’s eh nur in rudimentären Spurenelementen, selbst das Auge hißt irgendwann die weiße Flagge. Und für Kinder, wie man meinen möchte, ist der Streifen auch nicht wirklich was, dafür ist er zu hektisch und hat vereinzelt zu viele gruselige Momente (Ich finde die im Innern eines künstlichen Körpers krabbelnde Vogelspinne oder Tarantel jedenfalls eeeeeklig!). Die Schauspieler haben in einer solchen Effekte-Schlacht natürlich wie immer nicht viel zu tun. Als Beispiel sei Matthew Broderick in der Titelrolle erwähnt, wo er sich zwar nach Kräften um Sympathie bemüht, aber nicht gerade die besten Karten hat – obgleich sympathische Nobodies genau das sind, was dem zumeist unverkrampft-angenehm aufspielenden Broderick am meisten liegt. Ach ja, und als böse Gadget-Kopie nervt selbst er ganz ungemein. Nichts gegen nettes Overacting und Chargieren, aber was man hier von Broderick abverlangt hat, ist wirklich grausam. Sein Gegenpart wird von Rupert Everett dargestellt, der schon eher überzeugen kann, wenn auch er seine unnötig chargierenden Szenen hat. Aber er spielt den Fiesling mit gewohnter Souveränität – Ekelpakete hat er ja schließlich auch schon zur Genüge im Abo, da stellt gerade ein solcher keine Herausforderung. Gibt es denn nun auch etwas Positives über diesen Film zu berichten? Ich habe zwar erst mal die eine oder andere Infoseite anklicken müssen, aber dann erinnerte ich mich doch wieder: Das Gadgetmobil (Jaja, ist klar, ich habe Ihnen mal eben ein Auto gebaut, ganz allein für Sie. Ich habe den falschen Beruf) sorgt tatsächlich für die größten Lacher im ganzen Film – auch wenn ich jetzt keinen mehr zusammenkriege. Whatever. Und dann gibt es noch eine nette Reminiszenz an „Godzilla“, wobei mich hier wirklich interessieren würde, ob das eher eine Referenz an den Ami-Godzilla (In dem Matthew Broderick ja ebenfalls mitgespielt hat) oder die Originale war. Egal, lustig war es trotzdem. Retten können diese beiden einsamen Punkte den Film aber auch nicht mehr. Für mich bleibt die Hoffnung, daß angesichts der momentanen Modewelle, jedes Computerspiel zu verfilmen, das nicht schnell genug davonläuft, sobald Uwe Boll...ääähhh, sobald sich der nächste Produzent/Regisseur ihm nähert, die Zeichentrickserien in Ruhe gelassen werden – vor allen Dingen jene, die zu einer Realverfilmung ohnehin nichts taugen. Ich hätte mir andere Serien aus den 80ern vorstellen können, bei denen eine Verfilmung möglicherweise bei der besseren Umsetzung gelungener hätten werden können. Aber brauchen tue ich das ganz sicher nicht, sondern würde mir eher eine Wiederholung der Klassiker im Fernsehen wünschen. Schlechte Filme gibt es zuhauf, ganz klar. Es gibt sogar so schlechte Filme, daß sie schon wieder Spaß machen können. Es gibt schlechte Filme, bei denen man sich fragen muß, für wen sie überhaupt gedreht worden sind und womit man die Darsteller bedroht hat, daß sie in diesem Werk mitspielen. Aber „Inspektor Gadget“ ist irgendwie nichts von all dem. Er ist sinnlos, er ist hohl. Er ist...nichts eben.
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:25 pm
Creeper schrieb:
District 9
Diesmal gibt es sowohl ein etwas längeres Vorwort als auch höchstwahrscheinlich einen ohnehin etwas längeren Gesamtbeitrag, weshalb ich auch nicht gleich mit the almighty Wikipedia einsteigen will. Eigentlich habe ich ja überhaupt keine Zeit. Zwischen waschen, kochen, bügeln, Jugendheim putzen, Lehrgängen, Einsätzen, mich über Katzenkotze im Keller ärgern, Färbeaktionen und renovieren machte sich jedoch plötzlich so etwas wie Protest bemerkbar, und dieser Protest dachte sich irgendwann ein recht lautes „****** drauf“, was das Kriechtier zum Anlaß nahm, einen seiner seltenen Kinobesuche zu machen. Auf dem Plan stand nicht Tarantinos „Inglourious Basterds “, wie man möglicherweise denken könnte, denn erstens kann ich mit Tarantino so rein gar nichts anfangen (Jaja, verklagt mich), zum zweiten würde mich allein der für seine Rolle in diesem Film weltweit bejubelte Christoph Waltz zum Anschauen motivieren – dem gegenüber stehen aber leider neben der Tatsache, daß es sich um einen Tarantino-Film handelt, die beiden No-Gos Brad Pitt und Till Schweiger. Also durfte „District 9“ sich stolz ans Revers heften, die kriechtiersche Aufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben, obgleich es sich um einen Film handelte, von dem ich trotz allem momentanen Hypes bloß ein- oder zweimal einen Trailer im Fernsehen gesehen und eine Kritik gelesen habe. Also ein Risikobesuch – und das bei einem SciFi-Film. Oh je. Am Rande angemerkt sei hier übrigens das verhältnismäßig hohe Alter der Kinobesucher, denn auch wenn sich ein paar Jugendliche in den Saal verirrt hatten, die meisten waren doch eher mittleren bis gesetzteren Alters. Dabei ist SciFi generell doch eher eine Krach-Bumm-Blitzel-Orgie für ... ääähhh...Junggebliebene und Kindsköpfe, oder?
Am ungewöhnlichsten an diesem ganzen Film ist vermutlich, daß es ihn überhaupt gibt. Nein, es handelt sich hier nicht um eine Erfolgsgeschichte der Marke „Star Wars“, für dessen ersten Streifen George Lucas mühsam das Geld zusammenkratzen mußte und dankbar jeden auch noch so kleinen Trick anwendete, um die Kosten niedrig zu halten (Hätte er das besser auch mal mit der neuen Trilogie so gehandhabt – es wären sicherlich bessere Filme dabei herausgekommen), was in einem satten Nervenzusammenbruch endete... Nein, „District 9“ war gar nicht wirklich geplant und flimmert nun nur über die Leinwand, weil Produzent Peter Jackson ein Ehrenmann ist. Der hatte die Regie für die Verfilmung des Computerspiels „Halo“ weitergeschustert an den Südafrikaner Blomkamp, doch angesichts dieses Quasidebütanten bekamen die Finanziers kalte Füße und stoppten das Projekt. Jackson nahm dies zum Anlaß dafür, Blomkamp praktisch als Trostpflaster die Realisierung eines Filmes nach seiner Wahl zu ermöglichen (Was nach dem Erfolg von „Der Herr der Ringe“ nicht alles möglich ist... Erst recht, wenn man im Vorspann die Produktionsfirma sieht und bedenkt, womit die mal angefangen hat). Blomkamp bekam also fluffige 30 Millionen Dollar in die Hände gedrückt und machte sich daran, mit „District 9“ die Langfassung eines eigenen Kurzfilmes zu drehen.
Zitat :
Im Jahr 1982 stoppt ein riesiges außerirdisches Raumschiff über Johannesburg in Südafrika. Nachdem sich vermutlich ein Kommando-Modul vom Schiff gelöst hat und auf die Erde gefallen ist, ohne jemals gefunden zu werden, verharrt das Raumschiff seit seiner Ankunft unbeweglich über der Stadt. Nach dreimonatigem ereignislosem Warten entschließen sich die Menschen, einen Weg in das Raumschiff zu schneiden. Dort finden sie über eine Million insektoide Außerirdische in einem gesundheitlich sehr schlechten Zustand vor. Ein Kommandant des Schiffes wird nie gefunden. Die extraterrestrischen Wesen werden in einem behelfsmäßigen Flüchtlingslager untergebracht, welches den Namen District 9 trägt und sich rasch zu einem Slum entwickelt. Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist die Multinational United (MNU), ein privates Sicherheits- und Militärunternehmen, verantwortlich für die Überwachung der mittlerweile 1,8 Millionen Insektoiden und deren Umsiedlung nach District 10, einem Camp 240 Kilometer nordwestlich von Johannesburg. Wie sich herausstellt ist die MNU jedoch weniger am Wohl ihrer Schützlinge, sondern eher an deren Waffentechnologie interessiert, mit der sie immense Profite erzielen will. Doch die MNU scheitert, denn um die außerirdischen Waffen zu aktivieren, benötigt man außerirdische DNA. Im Rahmen einer geplanten Umsiedlung der Aliens hat der MNU-Mitarbeiter Wikus van de Merwe Kontakt mit einer Flüssigkeit, die seine DNS verändert. Dadurch wird sein Körper zum Objekt der Begierde der MNU-Leitung. Wikus wird zum meistgesuchten Mann der Welt gemacht, denn er ist der erste Mensch, der außerirdische Technologie nutzen kann. MNU hetzt die Bevölkerung durch gefälschte Propaganda-Informationen im Fernsehen und gezielte Fehlinformation seiner Familie und Freunden gegen Wikus auf. Nun gibt es für ihn nur einen Platz um sich zu verstecken: District 9. Dort trifft er auf das Alien, das die mutagene Flüssigkeit hergestellt hatte. Das Alien und sein Sohn leben in einer Hütte, unter der ein Flugmodul versteckt ist, die Flüssigkeit dient ihm als Treibstoff. Das Alien verspricht Wikus, dessen genetische Veränderungen rückgängig zu machen, wenn dieser ihm hilft, die durch von der Merwe zuvor konfiszierte Flüssigkeit zurück zu bekommen. Merwe gelingt es, einer kriminellen Bande außerirdische Waffen zu entwenden. Mit Hilfe dieser überlegenen Technologie brechen er und das Alien erfolgreich in das MNU-Labor ein und entwenden die Flüssigkeit. Bei ihrer Rückkehr in den District 9 kommt es dann zu einem finalen Showdown mit den Sicherheitskräften der MNU. Merwe entschließt sich mit Hilfe eines außerirdischen Kampfanzuges, die MNU-Truppen alleine hinzuhalten, um dem Alien und seinem Sohn eine Chance zur Flucht in das Mutterschiff zu verschaffen. Der Plan gelingt und sie treten samt dem Mutterschiff die Rückreise zu ihrem Heimatplaneten an. Das Alien verspricht Wikus, in 3 Jahren zurückzukehren, um ihm von seiner Mutation zu heilen.
Wer selbst googelt, wird feststellen, daß ich den letzten Satz weggelassen habe, und das aus gutem Grund. Doch dazu später.
SciFi also. Ähm, ja. Wer aufmerksam hier mitgelesen oder überhaupt schon einmal mitgelesen hat, wird festgestellt haben, daß SciFi nicht gerade das Filmgenre ist, das mich generell zu expressionistischen Freudentänzen anregt. Was also nichts anderes bedeutet, als daß der Trailer und die gefundene Kritik zum Film genügend Argumente aufzuweisen hatten, die mich für den Streifen interessieren konnten. Denn von gewöhnlicher SciFi und ihren verklärten Weltraumopern ist hier keine Spur zu sehen – und das ist auch gut so. Ich will mich nicht lange am Drehbuch aufhalten, das sollen versiertere Fachleute machen. Bei genauerer Betrachtung ist jenes nämlich nicht so originell, wie es am Anfang erscheint, und daß zwei ungleiche Charaktere sich schließlich zusammentun, weil jeder vom anderen irgendwie profitiert, das hat auch nur den Reiz des Ungewohnten, weil es sich hier um Mensch und Alien handelt, die aufeinander angewiesen sind („Enemy Mine“ anyone?). Daß der Film unzweifelhaft von den realen Zuständen in Südafrika beeinflußt wurde, ist weder zu übersehen noch bestreitet der Regisseur dies, sondern gibt es ganz offen zu, auch wenn er in seinen Film nicht die politische Schwergewichtung setzen würde, die ihm so mancher überbegeisterte Fan hineininterpretiert. Die Aliens sind wie alle Einwanderer: Anfangs ein neugierig betrachtetes Kuriosum, aber keiner will sie so wirklich haben und am besten sollen sie doch schnell wieder verschwinden. Daß Blomkamp die südafrikanische Gang als waffenstarrende, auf Selbstbereicherung konzentrierte, teils primitive Wilde darstellt, konterkariert sein hehres Antiapartheitsdrama der ungewöhnlichen Sorte zwar etwas, ist aber ehrlich gesagt auch nichts, worüber ich mich gesteigert hätte aufregen können. Auch einige Logiklöcher empfand ich jetzt nicht als wirklich katastrophal, auch wenn sie durchaus auffielen, wenn man sich nicht gerade vom sonstigen Treiben auf der Leinwand komplett hat plätten lassen. Natürlich fielen sie auf, aber selbst mir, der ich mich an solchen Dingen für gewöhnlich recht schnell störe, hätten sie den Film als Ganzes nur ruinieren können, wenn ich sonst nicht Besseres zu tun und gerade unter einem enormen Schub an Langeweile gelitten hätte. Immerhin sollte man auch doch bedenken, daß das der erste abendfüllende Film von Regisseur Blomkamp ist, da kann man nicht voraussetzen, daß er alle Krankheiten umschifft, an denen manche langjährigen Filmemacher immer noch leiden. Und Langeweile kommt bei diesem Streifen nun wirklich nicht auf. Okay, zum Ende hin wird es übertrieben, da bekommt man fast schon den Eindruck, sich in eine etwas abgespecktere , dreckigere Version von „Transformers“ zu befinden, doch im Gegensatz zu Michael Bay verliert Blomkamp vor lauter Action niemals seine Handlung und die darin befindlichen Figuren aus dem Auge. Man bekommt ein wenig das Gefühl, als sei alle Action, die man sich angenehmerweise bislang geklemmt hat, in diese Schlußphase komprimiert worden. Für meinen Geschmack war es ein bißchen zuviel Geballer, aber der verwöhnte FX-Gourmet von heute wird das sicherlich als gerade richtig einstufen. Was uns zu den Effekten bringt. Ich schätze, in Hollywood hätte das Budget für diesen Film gerade mal für den Trailer gereicht, denn was man für verhältnismäßig läppische 30 Millionen da auf Film gebannt hat, ist wirklich auf höchstem Niveau. Und zwar auf einem solchen Niveau, daß im Wunderland des Films vermutlich eine dreistellige Summe nötig gewesen wäre, um ein solches Ergebnis hervorzubringen. Und vor allen Dingen: Hollywood hat solche Monster schon hervorgebracht und man konnte die Computereffekte schon auf drei Kilometern Entfernung sehen. Hier zeigt sich, daß die WETA-Schmiede schlicht und ergreifend eine, wenn nicht die beste Effekte-Firma ist, die derzeit im Geschäft ist und hat ILM schon längst hinter sich gelassen was den Realismus betrifft. Die Effekte sind exzellent, Punkt, aus, Ende, da gibt es gar nicht mehr zu sagen. Faszinierend für einen SciFi-Streifen ist an „District 9“ seine schonungslose Dreckigkeit. Was wir aus solchen Filmen zu kennen glauben, wird bestenfalls durch die Aliens vertreten, die Blitzel-Waffen kommen erst um die Mitte herum zum Einsatz und hinterlassen auch nicht so schön saubere Ergebnisse, wie man es aus anderen Werken gewohnt ist. Dieser dreckige, heruntergekommene Realismus verdankt seine Überzeugungskraft sicherlich nicht zuletzt der Tatsache, daß er direkt vor Ort gedreht wurde: Der Slum existiert wirklich und nur eine einzige Hütte wurde extra für diesen Film zurechtgebastelt. Der Müll ist echt, die Hütten sind echt, all das, was so abstoßend erscheint, ist echt und verleiht dem Film somit einen realistischen Anstrich, wie er kaum mehr packen könnte – und der einen bitteren Beigeschmack hat. Um noch einmal auf die Effekte zurückzukommen: Es scheint, als sei sich entweder Regisseur Blomkamp außerordentlich bewußt gewesen, wer der Geldgeber seines Projektes ist, oder die WETA-Leute haben sich, wie auch schon bei der Ringe-Trilogie hin und wieder daran erinnert, welchen Ursprung sie eigentlich haben: Zum einen wird teilweise wirklich hingebungsvoll in allen möglichen Erscheinungsformen herumgekotzt, ein sich auffallend oft in Peter Jacksons Frühwerk wiederholendes Element (Was gerade für mein zartes Seelchen schwer zu ertragen ist, denn meinetwegen kann die Leinwand in Blut ertrinken – wenn rumgekotzt wird, halte ich mir die Hände vors Gesicht). Zum anderen gibt es doch für einen von einem Major vertriebenen Film verblüffend harte und saftige Schockmomente, die daran erinnern, daß diese Firma mit nichts anderem angefangen hat als Splatter und nicht zuletzt mit „Braindead“ für den blutigsten Film aller Zeiten verantwortlich war. Da fliegen die Gliedmaße und werden selbige in Nahaufnahme auch noch ordentlich zermantscht, da zerplatzen ganze Körper in detailfreudigem Zoom und klebt die ganze Pampe anschließend gut ersichtlich an allem, was auch nur in drei Metern Entfernung stand, da lösen sich Fingernägel von den dazugehörigen Fingern (Für mich neben der Kotzerei ernstlich die ekligste Szene) und lösen sich Zähne aus dem Kiefer, da werden Köpfe vom Rest des Körpers gefetzt und letzterer im Anschluß auch noch in seine Einzelteile zerlegt. Und das alles ohne den nervigen Effekt, der mir in Hollywood-Produktionen schon wiederholt aufgefallen ist, nämlich der leicht verwischt erscheinende Effekt des Gesplodders. Hier fliegen die Bröckchen und die Kamera hält gnadenlos drauf. Das Publikum heute mag abgestumpft sein, aber stellenweise war ich erstaunt, daß der Streifen die FSK 16 geschafft hat, denn dafür fährt man härtetechnisch doch Überraschendes auf. Bleiben die Schauspieler noch übrig. Und von denen kannte ich bis auf einen Stamm-Darsteller aus dem Jackson-Camp mal wirklich absolut keinen, was aber wenig verwunderlich sein sollte, denn bis auf die Fernsehzuschauer Südafrikas kannte die nun niemand. Der Verzicht auf bekannte Darsteller hat dem Film sicherlich einiges an Kosten gespart, punktet aber auch mit der absoluten Unverbrauchtheit der unbekannten Gesichter: Als Zuschauer stellt man keinerlei Erwartungen und wird dafür über alle Maße positiv überrascht. An erster Stelle soll hier natürlich Sharlto Copley Erwähnung finden, seines Zeichens überhaupt kein Schauspieler, sondern selbst Regisseur und Produzent, auch wenn für Blomkamp schon in der Kurzfilmfassung von „District 9“ vor der Linse stand (Nebenbei sei erwähnt, daß Copley während des kompletten Mockumentary-Parts seinen Text improvisiert hat). Für einen reinen Amateur macht Copley seine Aufgabe unfaßbar gut, man kauft ihm die Rolle des kleinen, Pullundertragenden Bürohengstes, der in eine Aufgabe gestoßen wird, in die er kompetenztechnisch null und gar nichts verloren hat und auch gelinde mit der Durchführung überfordert ist, als die sich ins Evakuierungscamp hinauszukomplimentierenden Aliens sich als latent renitent erweisen, mühelos ab. Man möchte sogar so etwas wie Sympathie mit diesem kleinen Verlierer empfinden, der sich seinem Los gewachsen zeigen und die Aliens auf höchst legale (Per zu unterschreibender Einverständniserklärung) und unbrutale (Keine spontanen Erschießungen) Weise hinauswerfen will, doch wenn er mit naivem, verlegenem Anflug von Begeisterung die Nahrungszufuhr von Alien-Eiern kappt und diese dann verbrennen läßt, während er diese Form von Abtreibung befürwortet, dann hinterläßt diese Sympathie einen mehr als schalen Geschmack. Wikus van de Merwe ist eben nicht der Typ, der einem sofort ans Herz wachsen kann, er ist zu sehr von seinem paramilitärischen Arbeitgeber beeinflußt, in leichtgläubigem Bewußtsein, daß das schon alles seine Richtigkeit habe und sich keiner Schuld bewußt ist. Dafür kann man ihm nicht einmal einen Vorwurf machen, er weiß es halt nur nicht besser. Der Wechsel vom verhuschten Aktenschubser hin zum finanziell wertvollsten Mensch der Welt, einem Mutant, der niemandem mehr vertrauen kann und der als auszuschlachtendes Ersatzteillager für die Wissenschaft dienen soll (Und lebendig seziert werden soll), bei dem nur seine außerirdische Mutation wichtig ist (Der menschliche Rest ist eher ein Abfallprodukt, das nun mal an der Mutation dranhängt), ist fantastisch, denn Copley spielt diese gehetzte Jagdbeute, die schlußendlich nur noch aus Angst und Verzweiflung zu bestehen scheint und sich Dingen entgegenstellt, gegen die er eigentlich gar keine Chance hat (Ohne dabei klischeehaft als strahlender Held hinaufzusteigen), mit eindrucksvoller Intensität. Und das, obwohl er größtenteils mit CGIs agiert. Die anderen Darsteller dagegen haben nicht genügend Screentime, um zu zeigen, was sie möglicherweise können. Am stärksten stach da für mich um Welten noch David James als Colonel Koobus Venter heraus. Der ist nichts anderes als ein Bluthund, abgebrüht, kaltblütig und allem gewachsen, dem er mit Waffengewalt und Zynismus beikommen kann, der sich auch nicht scheut, auf seinen unerwartet plötzlichen Vorgesetzten loszugehen, denn er versteht seinen Job. Er ist jemand, der sich keinerlei Emotion leistet, er ist effizient und er handelt im Sinne seines Arbeitgebers. Vorerst zumindest. Denn auch wenn seine Geringschätzigkeit der Vorgabe, die zu Evakuierenden nicht zu erschießen, und seine Verachtung für die Aliens nur allzu deutlich sind, so hält er sich doch an seine Befehle – auch wenn er sie bei jeder kleinsten sich bietenden Gelegenheit über den Haufen wirft. Ein legalisierter Henker, der sich nicht scheut zuzugeben, daß ihm sein Job Spaß macht, wenn er Aliens umlegen kann, doch bei dem erst im Laufe des Films deutlich wird, was für ein Sadist wirklich in ihm steckt. Und das machte es zumindest mir etwas schwer, mich rückhaltlos von ihm zu distanzieren, wie es in Hollywood zumeist sehr leicht möglich ist. Denn Venter ist kein durchgeknallter Irrer, der alles umnietet, was nicht schnell genug auf den Bäumen ist, er ist kein plumpes Abziehbild, keine zigmal verwendete Schablone des üblichen Bad Guys. Er mag ein Sadist sein, er mag die Gewalt lieben, aber er ist ein kontrollierter Sadist, der Mann fürs Grobe bei der MNU, ihr letzter Rettungsanker. Selbst als die Ereignisse sich überschlagen, verliert Venter die Kontrolle, verliert er sein Ziel nicht, dafür äußert sich seine Unberechenbarkeit immer merklicher, denn das ausbrechende Chaos ist es, in dem er sich wirklich wohl fühlt, in dem er endlich das tun kann, woran ihm am meisten liegt. Doch auch hier ballert er nicht wahllos um sich und Aliens über den Haufen, wie man es wohl in Hollywood umgesetzt hätte – Venter hat ein Ziel, das er mit knallharter Besessenheit verfolgt, und dieses Ziel heißt Wikus van de Merwe. David James spielt diese Rolle mit faszinierender Souveränität, man kauft ihm dieses schleichende Hervortreten dessen, was im Angesicht der Aliens schon immer in ihm gelauert hat, ohne jedes Zögern ab. Ist Wikus das gehetzte Tier, so haben wir es hier mit dem Bluthund zu tun, der sich, einmal festgebissen, durch nichts und niemandem vom Erlegen seiner Beute abbringen läßt, ebenso beeindruckend intensiv wie erschreckend kaltblütig in seiner Darstellung. Daß Venter am Schluß derart beiläufig abserviert wird, hat dieser Charakter nicht verdient. Auf der anderen Seite war diese abrupte Konsequenz vielleicht auch so beabsichtigt. Ach ja, der Schluß. Wie oben schon angedeutet, habe ich den letzten Satz in der Wikipedia-Zusammenfassung weggelassen und ich möchte ihn auch hier nicht vorwegnehmen. Denn selten war der Begriff „bittersüß“ passender für eine Szene als diese.
Was bleibt also zu sagen? Man sollte kein aktuelles politisches Statement in den Film hineininterpretieren, denn wie auch der Regisseur selbst sagt, wer etwas an diesen Zuständen ändern will, wie dieser Streifen sie durchaus widerspiegelt, der sollte zur UNO gehen und keine Filme drehen. Und auch zu behaupten, daß er an den Thron eines „2001“ kratzt, ist gewiß zuviel der Meßlatte (Auch wenn ich Kubricks Film in erster Linie nur langweilig finde – aber so gerne ich etwas intelligentere Zelluloidwerke mag, etwas passieren darf durchaus) – aber solche Ansprüche hegt „District 9“ auch gar nicht. Legt man diese Erwartungshaltung also einmal ab, wird man von einem erschreckend realistisch wirkenden, klugen, stellenweise poetisch anmutenden Film mit hervorragender darstellerischer Leistung unterhalten, der mehr zu bieten hat als die meisten heutigen Konkurrenzprodukte. Ein Kinobesuch sollte unbedingt in Erwägung gezogen werden. Abschließend sei hier noch ein kurzer Artikel empfohlen: http://www.sueddeutsche.de/kultur/158/487562/text/
Ich danke für die Aufmerksamkeit.
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:26 pm
Creeper schrieb:
Es wird Zeit für eine Premiere, die da lautet: Des Kriechtiers erster Bond. Jedenfalls der erste komplette Bond. Der erste freiwillige Bond. Whatever. Und in diesem Falle handelt es sich, wie könnte es anders sein, um
Casino Royal
Wikipedia schwatzt dazu Folgendes daher:
Zitat :
Der für Terroristen arbeitende Börsenspekulant Le Chiffre ist gezwungen, in der Spielbank Casino Royale in Montenegro um einen hohen Geldbetrag zu spielen, um für seine Organisation verlorenes Geld seiner Kunden zurückzugewinnen. Er verlor dieses Geld in Folge eines von Bond vereitelten Terroranschlages mit gleichzeitiger Börsenspekulation. Als der MI6 davon erfährt, wird Bond beauftragt, seinen Plan zu vereiteln. Hilfe erhält Bond von Vesper Lynd, einer Mitarbeiterin des Schatzamtes, mit der er im späteren Verlauf der Handlung ein intimes Verhältnis eingeht. Bond gewinnt ein Poker (Texas-Hold'em)-Turnier in Montenegro, mit dem Le Chiffre das Geld auftreiben wollte – zwischendurch ist er nur knapp dem Tode durch eine Vergiftung entronnen, welche von Le Chiffre veranlasst wurde. Als Vergeltung wird Vesper vor Bonds Augen von Le Chiffre entführt. Es beginnt eine halsbrecherische Verfolgungsjagd, bei der Bond die Kontrolle über seinen Wagen verliert, als er der auf die Straße gelegten, gefesselten Vesper Lynd auszuweichen versucht. Der Wagen überschlägt sich, Bond verliert das Bewusstsein. Bond erwacht in Gefangenschaft und wird von Le Chiffre durch Schläge eines verknoteten Seils auf die Geschlechtsorgane gefoltert. Er sitzt dabei nackt auf einem Stuhl, dessen Sitzfläche entfernt wurde. Le Chiffre wird von Mr. White (dem Kopf einer Terror-Organisation, wie der Zuschauer später erfährt) erschossen. Bond und Vesper Lynd werden von Mr. White am Leben gelassen. Bond erholt sich mit Vesper in einem Badeort von der Folter. Bond möchte ihr einen Heiratsantrag machen. Er ist sich darüber im Klaren, dass er seinen Dienst quittieren muss, damit sie beide eine gemeinsame Zukunft haben, und ist auch zu diesem Schritt bereit. Via E-Mail schickt er seine Kündigung nach London an M. Er will mit Lynd durch die Welt fahren und das Leben genießen. Doch bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen kann, erfährt Bond in Venedig, dass Vesper Lynd durch Erpressung gezwungen war, den Terroristen das Geld persönlich zu überreichen. Sie sollte das bei dem Turnier gewonnene Geld der Terrororganisation verschaffen. Es kommt zu einem letzten Showdown in Venedig, bei dem die Handlanger der Terroristen von Bond getötet werden und Vesper Lynd sich das Leben nimmt. Sie schließt sich in einem Fahrstuhl ein, der sich in einem im Wasser versinkenden Haus befindet. Bond kann Lynd noch aus dem von Gittern gesicherten Fahrstuhl befreien und an die Wasseroberfläche bringen, doch ihren Tod nicht mehr verhindern. Da Vesper jedoch für Bond einen Hinweis auf Mr. White, der inzwischen im Besitz des Geldes ist, auf ihrem Handy hinterlassen hat, ist es 007 möglich, ihn am Ende des Films anzurufen. Bond schießt ihm ins Knie und sagt dann zum ersten Mal den berühmten Satz: "Mein Name ist Bond. James Bond."
Okay, mein erster Bond also. Muß ich ihn deswegen noch ein zweites Mal sehen? Eher nicht. Schon vor einem Jahr habe ich gesagt, daß ich dem Film mal eine Chance geben möchte. Das ist hiermit geschehen und feddich. Ja, für sich genommen ist der Streifen gut. Nein, er hat mich jetzt nicht dermaßen umgehauen, daß ich nach dem nächsten Ausstrahlungstermin lechze oder ihn mir umgehend auf DVD besorgen müßte, denn er verfügt über ein Merkmal, das mir ganz persönlich ganz, ganz unangenehm in die Linse sticht. Doch dazu später. Die Anfangsszene kann kurz gesagt mal alles, gar keine Frage. Hier werden sportliche Leistungen und Kamerafahrten dargeboten, die einem beim ersten Mal schon mal die Kinnlade herunterklappen lassen, und der neue Bond gibt schon einmal sehr nachdrücklich seine Visitenkarte ab. Aber im Laufe eben jener atemberaubenden Verfolgungsjagd kratzt die ganze Angelegenheit doch beinahe schon an Parodie, muß der geneigte Zuschauer doch recht bald zur Kenntnis nehmen, daß der Bombenleger von heute sämtliche Artisten, Leistungssportler und Stuntmen von Welt mal eben locker in die Tasche steckt. Klar, Filme sind irgendwo immer Fiktion, aber Leute, bei aller Liebe zur Action, irgendwo sollte man doch auch die Realität nicht aus den Augen verlieren, oder? Da zeigt sich Bond, obgleich nicht weniger ausdauernd, aber offenbar nicht ganz gelenkig, doch von einer erfreulich pragmatischen Seite. Folglich darf auch mal ein Bagger eine Baustelle nahezu in Schutt und Asche legen, wenn es nur dem Ziel dient (Merke: Deswegen handelt es sich hier auch um Geheimagenten). Keine Frage, der (vorletzte) neue Bond räumt schon gleich in den ersten Minuten mit einigen liebgewonnenen Klischees der letzten 40 Jahre auf und erweist sich als knallharter Hund ohne Rücksicht auf Verluste und scheinbar ohne jedes Gewissen, so daß angesichts seines wenig unauffälligen Verhaltens selbst Chefin M in manchem Moment dem kalten Krieg hinterhertrauert, denn da hatte man wenigstens noch den Anstand, nach einem derartigen Kollateralschaden zur anderen Seite überzuwechseln. Die brachiale Gewalt erinnert in ihrer zynischen Konsequenz nicht selten an die glorreichen 80er, wenn auch sicherlich nicht ganz so stumpf, aber den Lack der Brosnan-Verfilmungen mit ihren technischen Gimmicks sucht man hier vergebens. Es tut gut, einen Bond zu sehen, der mit dem Feingefühl eines Bulldozers vorgeht, der sich in Smokings so unwohl fühlt wie es ihm egal ist, wie er seinen Martini serviert bekommt. Die zentrale Pokerpartie ist ein Lehrstück in Sachen Spannung, dummerweise nur begeht man den Fehler, immer wieder vermeintlich noch spannendere Actionszenen mit dazwischenzuschieben. Da plättet Bond mal eben irgendeinen afrikanischen Warlord in der Mittagspause, was nur dadurch auffällt, daß er danach sein Hemd gewechselt hat. Zu einem anderen Zeitpunkt wird er gar vergiftet und soll sich dann selbst wiederbeleben (Der Geheimagent von Welt ist sich natürlich immer im klaren darüber, mit welchem Gift man ihn gerade vergiften will und was er sich dagegen in die Venen jagen muß. Vom selbst angewendeten Defi mal ganz zu schweigen...) – da sind meine Gehirnzellen dann kurz nach draußen gegangen, um frische Luft zu holen. Und dann, eine halbe Stunde vor Schluß, wird der Oberbösewicht dahingemeuchelt. Ähümp? Und womit füllt man jetzt den Rest des Films? Genau mit dem, was ich so furchtbar verabscheue: Eine Lovestory. Iiiieh bäh, pfui! Gingen mir die latenten Anspielungen im Laufe des Films ohnehin schon recht undezent auf den Zeiger (Was soll die unmotivierte Herumlutscherei an den Fingern einer Dame, die voll bekleidet unter der Dusche hockt, weil sie gerade unter einem Schock leidet? Wie subtil geht es noch?), so bricht hier in all seiner Plumpheit alles heraus, was der Film sich bislang dankenswerterweise gespart hat. War es ohnehin schon unglaubwürdig genug, daß Vespers Abneigung Bond gegenüber in gefühlten drei Minuten eine derart positive Wandlung erfährt, daß man sich kurzerhand duzt (Und ihn gedankenlos an ihren Fingern lutschen läßt), so bekommt man jetzt beinahe den Eindruck, in einem Softporno gelandet zu sein, wenn auch ohne die dazu passenden Bilder – obwohl ich schon beinahe damit gerechnet hatte, so wie die beiden übereinander herfallen, nachdem Vesper ihm klipp und klar deutlich gemacht hat, er könne sie überall ****** (Wortwahl und Selbstzensur by Schreiberling, aber hey, man kann solche Dinge auch in schöne, wenn auch ebenso unmißverständliche Worte packen, wie im Film geschehen), und am besten doch ohnehin jetzt gleich. Bäh, sag’ ich da nur. War das nötig? So angenehm, wie der Streifen sich bis dato von den gewohnten Agentenfilmklischees abgehoben hatte, so unerträglich wird er jetzt. Bond ist in totaler Liebe entbrannt (Dat ging ja flott, Mr Eisklotz), will sein Leben für sie aufgeben (Und kündigt mal eben per Mail bei M), um die Welt reisen, blablabla. Würgs. Nee, dat war ja mal nix. Die ganze Sache ist sicherlich für den Schlußtwist nötig, aber mußte man das ausgerechnet in ein solches widerliches Geschwurbel einbauen, das auch noch dermaßen unglaubwürdig daherkommt? Wäh. Richtig eklig. Und ja, genau das ist, was mir den Film schlußendlich ganz enorm versauert hat (Übrigens, Mr Bond: Ihnen sollte klar sein, daß man mit dieser Herzdruckmassage keine Sau wiederbelebt bekommt). Ich hätte ihn mir wohl noch einmal ansehen können – aber nicht so. Ganz bestimmt nicht so. Denn so brachial, wie Bond sich durch seine Gegnerreihen kloppt, so brachial kommt die Lovestory dahergeschleimt, die noch unnötiger als eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist – und etwa ebenso angenehm. Daniel Craig macht seine Sache zweifellos gut und verpaßte seinen zahllosen Kritikern, die ihn als vollkommen unpassend für diese Rolle ansahen, einen netten Schlag ins Genick. Aber seien wir mal ehrlich: Craig hat schon ganz anderes geleistet und die Rolle als Bond war jetzt sicherlich nicht die Herausforderung seines Lebens (In schauspielerischer Hinsicht). Ihn zuvor schon in der Luft zu zerreißen, bloß weil er keinerlei Ähnlichkeit mit seinen Vorgängern hatte, war so falsch wie lächerlich (Ich erinnere mich noch an die empörten Aufschreie in der Klatschpresse, daß der Mann bei einem Auftritt in einem Rennboot eine Schwimmweste trug und sogleich als totales Weichei abgestempelt wurde, bis er die Anmerkung fallen ließ, daß seine Versicherung gewisse Bedenken angemeldet hätte, sollte er ohne Schwimmweste auftauchen – woran kann man sich eigentlich noch aufgeilen?), denn von allen Bonds ist er wohl zweifellos der physischste und trotz seiner Bedenkenlosigkeit angewandter Gewalt gegenüber der verletzlichste. Was bleibt, ist die gänzliche Wiederbelebung eines Franchise, ebenso wie bei „Batman“, dem auch die Puste ausgegangen war, die dringend notwendig war. Denn wo beim Altbekannten deutliche Verschleißerscheinungen aufgetreten waren und die liebgewonnenen Klischees ganz kolossal zu langweilen begannen, da punktet „Casino Royal“ hier mit einem kompletten Richtungswechsel, die der Serie deutlich zugute kommt. Wenn da nur nicht diese letzte halbe Stunde wäre...
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:26 pm
Korgan schrieb:
Es geschehen noch "Zeichen und Wunder"...ich komme wieder ins Ethernia-Forum rein! :hallo:
Und wie ich sehe, war das Kriechtier wieder mehr als fleissig...da kommt einiges an "Arbeit" auf mich zu. :lol1:
Zu Inspektor Gadget; Silent Hill oder District 9 kann ich leider überhaupt nichts sagen, da ich selbige Filme noch nicht gesehen habe bzw. nur dem Namen nach kenne.
Ander sieht's bei Casino Royal aus...da ich bis Die another Day alle Bond-Filme kenne bzw. auf VHS (für die "jüngere Generation": Video Home System; der ehemalige Aufzeichnungsstandard für analoge Videoaufnahmen mittels Magnetband...auch als "Videokassette" bezeichnet), muss ich natürlich dazu meinen "Senf" geben...zumal ich den Film nun endlich nach einigem Zaudern gesehen habe.
"James Bond" ist -wie viele Filme- natürlich in erster Linie Geschmacksache...und ein "neuer Bonddarsteller" ist immer eine heikle Angelegenheit, da er von den Fans mit seinen beinahe "ikonenhaften" Vorgängern immer verglichen wird.
Als Ur-Bond Sean Connery Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts aufhören wollte, hat man mit dem australischen Dessman George Lazenby eigentlich einen passenden Ersatz gefunden ("Im Geheimdienst Ihrer Majestät"); dieser wurde jedoch vom Publikum nicht akzeptiert...und Lazenby's Ego tat ein Übriges dazu.
Mit den anderen Bond-Darstellern hatte man mehr Glück: Roger Moore verkörperte den englischen "Gentleman Agenten" ziemlich gut (sprich die "britishness" sowie den typisch britischen Humor), ohne allerdings an das ewige "Vorbild" Connery heran zu kommen. Als Moore nach "View to a Kill" (Grace Jones mit der berühmten "Brickettfrisur" und ein genialer Christopher Walken als Bösewicht) aufgehört hat, gab es schon einmal einen Versuch, die Figur "rundzuerneuern" (sprich "realistischere Storys, weniger Technik-Gimmicks")...mit Timothy Dalton, einem hervorragenden Schauspieler, der allerdings -nicht nur in den Augen der "klassischen" Bond Fans- schlicht und ergreifend eine Fehlbesetzung in dieser Rollen war. Prinzipiell war eigentlich nach "Licence to Kill" 1989 die Figur und die Reihe eigentlich am Ende...
...bis 1995 "Remington Steele" Pierce Brosnan der Figur mit "Golden Eye" wieder neues Leben eingehaucht hat...als ein "Relikt des Kalten Krieges" welches sich in der "neuen Welt" nach dem Fall des Eisernen Vorhangs erst noch zurecht finden muß...alte Freunde werden sind plötzlich neue Feinde...und alte Feinde plötzlich "Verbündete". Keine Frage, Brosnan hat seine Sache sehr gut gemacht...allerdings ging das "britische" an der Figur im Laufe der Zeit immer mehr verloren bzw. wurde im Product Placement übelster Sorte regelrecht "ersoffen". Bond fährt plötzlich BMW (hey, ein James Bond fährt einen Aston Martin...Punkt!) und nach 10 Minuten ist jedem klar, dass der Nokia Communicator neuerdings Standardausrüstung beim Secret Service ist...neben der obligatorischen Rolex...aber die hatte Bond ja schon immer...genauso wie seine Walter PPK (die natürlich durch ein fortschrittlicheres Modell ersetzt wurde). Und so war nach "Die another Day" wieder einmal Schluß und die Figur Bond vor dem Aus...
...bis man mit Daniel Craig die Serie (wieder einmal) "wiederbelebt" hat. Ich spare mir an dieser Stelle den ganzen Trubel im Vorfeld, der über Craig gemacht worden ist..."Casino Royal" ist ein wirklich guter Film geworden mit einem komplett neuen Bond (nicht nur der Haarfarbe nach!) der so gar nichts mehr mit der alten Figur gemeinsam hat. Härter, dreckiger, "realitätsnäher" (mit Einschränkungen natürlich)...sprich weg von der alten "Agentengeschichte" mit einer Figur, die in die Zeit des kalten Krieges gepaßt hat, heute aber nicht mehr zeitgemäß ist, hin zu einem mehr zeitgemäßen "Action Thriller". Zugegeben, die Liebesgeschichte in der letzten halben Stunde hätte so nicht sein müssen...aber die Tatsache, dass selbst die kratzbürstigsten Frauen bei 007 dahinschmelzen, ist ein so elementarer Bestandteil der Bondfilme, den kann man nicht einfach "raus nehmen". Ok, die Fingerlutschgeschichte fand ich jetzt auch eher "Vollpanne" (der Nerzhandschuh, den frühere Bonds immer wieder mal "eingesetzt" haben, um die holde Weiblichkeit "rum zu kriegen" hatte mehr Stil).
Was mir bei den letzten Bonds leider immer mehr fehlt, sind "glaubhafte", verdammt fiese und damit einfach nur coole Bösewichte. Unvergessen Gerd Fröbe als Auric Goldfinger, Curd Jürgens als Großreeder Stromberg oder Klaus-Maria Brandauer und Barbara Carrera in "Never say never again". Davon lebt meiner Meinung nach ein Film...so wie das Wrestling von glaubhaften "Heels" lebt.
Mein Fazit: "Casino Royal" ist ein gut gemacht Film mit einem überzeugenden Darsteller...wer allerdings das "richtige" Bond-Flair haben möchte oder "old school Fan" der Serie ist, sollte lieber auf die Vorgängerfilme zurück greifen!
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:28 pm
Creeper schrieb:
Korgan schrieb:
Es geschehen noch "Zeichen und Wunder"...ich komme wieder ins Ethernia-Forum rein! :hallo:
Und wie ich sehe, war das Kriechtier wieder mehr als fleissig...da kommt einiges an "Arbeit" auf mich zu.
Und es wird noch mehr Arbeit geben, denn ich konnte es nach dem gestrigen Erlebnis nicht lassen und gleich was zum nächsten Film schreiben; außerdem wollte ich irgendwann noch was zum sportlichen Entertainment kritzeln... (Wenn mir mal danach ist).
Erst einmal das hier:
Es begab sich im Herbst vor 13 Jahren, da Mutter Kriechtier samt Sproß vor dem Kino in der nächsten Stadt standen und zu wählen hatten, welcher Film denn nun die Ehre haben sollte, daß man Eintrittsgeld in ihn investierte. Das Rennen machte ohne jede Entscheidungsschwierigkeit oder gar größeres Nachdenken das Naturkatastrophenkrachbumm „Twister“, zum Erstaunen von Mutter Kriechtier: „Wie, nicht „Independence Day“?“ Kriechtier itself beschied dem abfällig – und kann heute, nachdem es gestern nach einer Dekade Verzögerung mehr oder minder zwangsweise in den fragwürdigen Genuß des Streifens gekommen ist (Auf Arte lief zwar was Interessanteres, aber ich bin nicht gerade der Fan von Hörspielen, wenn die Filme für Blinde zurechtgemacht sind) getrost sagen, daß mein Gespür für halbwegs goutierbaren Filmspaß schon früher recht treffsicher war (Ja, auch ich war in „Van Helsing“ und „Alien vs Predator“ samt Fortsetzung – aber ersteres hat Spaß gemacht und letzteren ist meinem Fan-Dasein geschuldet). Denn ganz ehrlich: Hätte ich damals für diesen Film Geld an der Kasse gelassen, ich wäre aus Enttäuschung über die Schlechtigkeit der Welt wohl das allerletzte Mal im Kino gewesen und hätte mich gleich danach hinter den Zug geworfen.
Doch was weiß nun Wikipedia über den Streifen zu berichten?
Zitat :
Zwei Tage vor dem amerikanischen Unabhängigkeitstag tauchen 30 Kilometer große außerirdische Raumschiffe über allen Metropolen der Erde auf. Der Satellitenempfang überall auf der Welt ist gestört, Panik und Unsicherheit brechen aus. Im Orbit schwebt ein riesiges Mutterschiff, das ein Viertel der Größe des Mondes hat. US-Präsident Thomas Whitmore hofft, mit den Fremden friedliche Beziehungen herstellen zu können, aber der Funktechniker David Levinson entdeckt, dass die Satellitenstörungen durch einen geheimen Code verursacht werden, einen Countdown der Aliens, mit dem sie ihre Schlachtpläne koordinieren. Gerade noch rechtzeitig kann er seine Ex-Frau Connie, Whitmores Pressesprecherin, warnen und mit den anderen fliehen, bevor das Weiße Haus mit dem Rest von Washington, D. C. in Schutt und Asche gelegt wird. Wenig später sind alle Hauptstädte der NATO und ihrer Alliierten zerstört. Versuche, die Angreifer mit konventionellen und nuklearen Waffen anzugreifen, scheitern an der überlegenen Schutzschildtechnik der Außerirdischen. Auf der – zur Überraschung aller Beteiligten tatsächlich existierenden – Geheimbasis Area 51 rüsten Wissenschaftler und Militärs unter der Führung Whitmores zum Gegenschlag: Levinson als genialer Satellitentechniker und Steven Hiller als kaltschnäuziger Marine-Pilot brechen zu dem legendären UFO von Roswell auf. Dieses abgestürzte Raumschiff (3 Aliens) wurde in einem Atomwaffenbunker untergebracht und mehr als 50 Jahre erforscht, ohne die Technologie zu verstehen. Der leitende Wissenschaftler Dr. Okun sagt, nach dem der Präsident eingetroffen ist, sinngemäß: „Wir haben in den letzten Tagen mehr erfahren über die Technik des Raumschiffes, als die letzten 50 Jahre zusammen“. Ihr Ziel ist das Mutterschiff der Aliens. Es soll zerstört werden, wobei gleichzeitig ein Computervirus in das Kommunikationsnetz der Tochterschiffe eingespeist werden soll, das die Schutzschilde aller Tochterschiffe lahmlegt. Auf der Erde organisiert Präsident Whitmore die größte Luftschlacht aller Zeiten. Auch der von seinen Stiefkindern entfremdete Ex-Pilot Russel Casse schließt sich dem letzten Aufgebot an. Bei der Luftschlacht werden die meisten menschlichen Piloten jedoch nach kurzer Zeit vernichtet. Hiller und Levinson gelingt es tatsächlich, in das Mutterschiff einzudringen, wo sie die Vorbereitungen für den Einsatz von Millionen von Fußsoldaten der Außerirdischen beobachten. Nachdem sie angedockt haben, übertragen sie erstaunlich problemlos das Virus. Die Schutzschilde aller Schiffe fallen aus, und die Raketen der Menschen gehen endlich ins Ziel. Der Sieg über das Schiff, das Area 51 angreift, gelingt jedoch erst, als sich Russel Casse für seine Kinder opfert und sich mit seinem Kampfjet und der an Bord verklemmten Rakete im Augenblick des Abschusses der Primärwaffe in den Strahlenwerfer fliegt, so dass das Tochterschiff praktisch von innen heraus explodiert. Hiller und Levinson schießen eine Atomrakete mit Verzögerungszünder in das Mutterschiff, und sie können nach einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd daraus fliehen. Sie landen auf dem großen Salzsee vor Area 51. Am Ende des Filmes fahren Hillers und Levinsons Familien mit dem Präsidenten den beiden Piloten entgegen und beobachten freudestrahlend, wie die Trümmer des Mutterschiffs in der Atmosphäre verglühen.
Oh. Mein. Gott.
So, das erst mal dazu. Klar, ich habe schon so manchen Schrott gesehen, mal beabsichtigt (Mit zusammengebissenen Zähnen), mal durch Zufall. Aber das hier ist wohl der teuerste B-Film (Nach persönlichem Empfinden sogar schon C-Film), der mir je unter die Pupille gekommen ist. Und schlechter ist er obendrein. Daß so etwas ein Blockbuster mit einem Einspielergebnis von um die 800 Millionen Dollar geworden ist, das...das...ist traurig. Das ist einfach nur traurig. Und ja, ich habe mich schon von so manchem Billigst-Trashfilm besser unterhalten gefühlt, was wohl nicht zuletzt auch dem Schleudertrauma geschuldet ist, das mich angesichts des andauernden Kopfschüttelns beim Ansehen von „Independence Day“ zu ereilen drohte. Um genau zu sein: Ich weiß gar nicht mal richtig, wo ich überhaupt anfangen soll, um meiner Sprachlosigkeit angesichts dieses Machwerks Ausdruck zu verleihen. „Godzilla“? Herrje, dagegen war „Godzilla“ zwei Jahre später schon wieder richtig gut! Ich nehme mir die arrogante Freiheit (Hey, es ist mein Beitrag, da darf ich das) heraus, großzügig aus einigen Kritiken der OfDb zu zitieren, die in diesen einzeln dahingeschleuderten Sätzen wohl am besten meine Fassungslosigkeit in Worte zu kleiden vermögen:
Zitat :
Independence Day bringt alle Klischees auf, die man sich vorstellen kann. Der vertrottelte Jeff Godblum, der wie durch ein Wunder in kryptischen Zeichen und Datensätzen den Untergang hervorsagen kann und nebenbei noch seiner Ex-Frau hinterherheult (natürlich nimmt ihre eheamlige Beziehung nach dem Sieg eine neue, glücklichere Wende). Dann, der harte Kampfpilot gespielt von W. Smith, der immer lustige Sprüche rausklopft, die schon innerhalb der ersten Minuten seines Auftretens nerven.
Und wie sie nerven. Eigentlich stehe ich Will Smith recht positiv gegenüber, zumal er selbst auch ein Jahr später unter Beweis gestellt hat, wie lustige Sprüche wirklich funktionieren können, wenn sie richtig auf den Leib geschrieben wurden („Men in Black“). Aber das hier... Himmel, ich habe zwar ca. 30 Minuten vom Anfang verpaßt (Nicht, daß ich darüber geweint hätte), aber keine fünf Minuten seines pseudocoolen Gesabbels haben meine Aggressionsparameter in derartige Höhen steigen lassen, daß man auf mir ein Spiegelei hätte braten können.
Zitat :
Ein ständig besoffener Sprühflieger, der sich selbstlos dem Heldentod hingibt um die Erde zu retten.
Das war der Wahn. Der absolute Wahn. Ich dachte erst an einen schlechten Scherz – aber das will uns der Film wirklich verkaufen. Es ist irgendwie...erschütternd.
Zitat :
Aber den Vogel schießt Bill Pullman als Präsident ab, da steigt e doch als ehemaliger Pilot in eine F16 um dem Ansturm unerwünschter Einwanderer aus fernen Galaxien zu Leibe zu rücken und das alles noch am 4. Juli, dem Tag der Unabhängigkeit - das garaniert bestimmt ne neue Amtszeit.
Nach der üblichen Patriotismusansprache selbstverständlich, die in keinem „AliensgreifendieErdeanundwirAmismüssenderblödenWeltbevölkerungmalwiederdenArschretten“-Schotter fehlen darf. Ach ja: Ich kann gar nicht beschreiben, wie fürchterlich es nervt, daß ständig mal eben ein sich unfähig gezeigter Minister aus dem Handgelenk heraus gefeuert wird. Wenn es nicht gerade das Szenario eines drohenden Weltuntergangs wäre, würde der zum nächsten Handy greifen und mal kurz bei seinem Anwalt anklingeln.
Zitat :
Aber was nervt (nebem den dummen sprüchn von Will Smith) ist der Patriotismus: Amerika rettet mal wieder die Welt, Präsidenten begeben sich in Lebengefahr um die Bedrohung zu stoppen und die erde vor dem Untergang zu bewahren udn selbst als Alkohliker mit Fluglizens kann man das noch)
HASS! Der TOTALE HASS!!! Entweder waren die Protagonisten in Vietnam oder im Golfkrieg (Klar, die Vietnam-Veteranen werden langsam auch was alt, um noch halbwegs glaubwürdig zu wirken. Aber Moment: Ich habe etwas von „glaubwürdig“ geschrieben? Wuahahahahaaaaaa!!!!!!!!), man klaubt aus Not am Mann mal eben alles von der Hecke, was mal in einem Segelflieger gesessen hat – und stopft es in eine F16. Ich wiederhole: Eine F16. Ich weiß nicht, ob ein einfaches *an die Stirn tipp* ausreicht, um meinen emotionalen Zustand angesichts der mir vorgesetzten Tatsache zu beschreiben, aber mir fällt sonst tatsächlich nicht mehr ein. Noch einmal ach ja: Auch ein Randy Quaid hat Besseres als solche saudummen Sprüche (Und die meisten angeblich coolen, witzigen, wasweißich Sprüche verdienen nicht mehr als das Prädikat „saudumm“) verdient, mit denen er sich in den allmächtigen Todesstrahl der Aliens stürzt. Meine Fresse...
Zitat :
Fazit: ID 4 ist nicht unbedingt als schlechten Film zu bezeichnen.
Doch. Aber mal so was von. Er schämt sich noch nicht einmal deswegen.
Zitat :
Was ist mit dem aufgesetzten Multi – Kulti - Scheiß ?
DAS habe ich mich allerdings auch gefragt. Wahrscheinlich müssen andere Nationen dankbar sein, daß sie auch die Ehre bekamen, gegen die Raumschiffe zu fliegen und sie zu vernichten – der aufrechte Amerikaner kann schließlich nicht überall sein, auch wenn er das gerne möchte. Ganz groß zum Schluß das Raumschiff in der Savanne und die jubelnden Eingeborenen. Haben die das Teil mit Speeren und Steinschleudern vom Himmel geholt, oder wie soll man das deuten? Nicht unter den Tisch fallen lassen sollte man allerdings, daß die dummen übrigen Weltbürger und Militärs natürlich erst eine echte Chance haben, nachdem die Amis ihnen einen verschaffen.
Zitat :
Die dargebotene Glorifizierung der USA und ihre Märtyrerrolle, die in diesem Film insbesondere in Form der zerstörten "nationalen Symbole" (Das Weisse Haus usw.) der Weltmacht Amerika breiten Raume einnimmt, ist unerträglich.
„Unerträglich“ ist ein gutes Wort. Es ist ein treffendes Wort. Treffend vor allen Dingen für den ganzen Film. Nervt in vielen vergleichbaren Filmen ein solcher Patriotismus, so ist es hier leider nicht nur ausschließlich ein solcher, sondern alles andere gleich mit. Ich habe selten erlebt, daß mich ein Film in seiner vollkommenen Gänze so sehr bestürzt hat. Oh, und ja: Der Rest der Welt verfügt ganz offensichtlich über keinerlei nationale Symbole. Damit das mal feststeht.
Ich brauche kaum zu erwähnen, daß ich angesichts dieses Desasters einige Dinge in „Mars Attacks!“ jetzt viel besser verstehen kann. Hier erweist sich Tim Burton übrigens auch als der bessere Kulturkenner und läßt wenigstens auch den Eiffelturm, das britische Parlament inklusive Big Ben und das Taj Mahal dran glauben – immerhin isser konsequent.
Zitat :
In good old Europe wird das Teil dagegen noch heute oft als verlogenes Patrioten-Spektakel beschimpft, aber mal ehrlich: Wir wissen heute, dass so etwas noch ganz andere Ausmaße annehmen kann, wenn man mal ein paar Bruckheimer-Produktionen der letzten Jahre anschaut.
In der alten Welt war man mit solchen (richtigen) Schlußfolgerungen schon immer ein wenig fixer. Was tatsächlich stimmt, ist die Anmerkung, daß Bruckheimer-Produktionen dieses Manko sehr auffällig und plakativ zur Schau tragen. Eigentlich dürfte aus den letzten Jahren nur die „Piraten der Karibik“-Trilogie diesbezüglich eine Ausnahme bilden – wobei ich nicht bezweifle, daß Bruckheimer und sein Spezi Michael Bay auch da irgendwie noch Patriotismus hätten reinstopfen können (Vermutlich wären es dann die Amis statt der Briten gewesen, die eine weltweit umspannende Kolonialmacht mitsamt überlegener Militärflotte dargestellt hätten).
Zitat :
Zusammen mit der Harakiri-Aktion Randy Quaids und des aufopferungsvollen Kampfeinsatzes des Präsidenten (obwohl die Frau im Sterben liegt und der Tochter somit Vollverwaisung droht!) könnte das fast als Parodie durchgehen, war aber leider ernst gemeint.
Hatte ich schon mein Schleudertraume erwähnt? Aber wie heißt es doch so schön: „Als Waise aufzuwachsen ist immer noch besser, als gar nicht aufzuwachsen.“ Das sind Momente, in denen ICH am liebsten Harakiri begehen möchte.
Zitat :
Umso schlimmer, dass so etwas von einem deutschen Regisseur stammt.
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß Emmerich auf Biegen und Brechen versucht hat, die höheren Weihen Hollywoods zu empfangen. Und mal ganz ehrlich: Wie sollte ihm das besser gelingen als mit so einem schleimig-patriotistischen Grundtenor, der selbst die Propaganda-Abteilung der Army beschämt in Grund und Boden versinken lassen dürfte, daß sie nicht selbst drauf gekommen sind?
Zitat :
"Independence day" zählt zu den schlechtesten Filmen, die jemals gedreht wurden.
Wie schon oben erwähnt. Sicherlich gibt es vom Trash-Faktor her schlimmere Filme, aber was hier so entsetzlich ist: Statt sich all seiner zahlreichen Schwächen zu schämen und wenigstens irgendwie hanebüchen zu entschuldigen (Remember „Popcornkino“), walzt „Independence Day“ sie auch noch offensiv aus und ist sich keiner Schuld bewußt.
Zitat :
Diese Zerstörungsorgien sind unerträglich, voller Klischees und zudem äußerst miserabel inszeniert.
Ich widerspreche an dieser Stelle insofern, daß die Zerstörungsorgie tatsächlich das einzig Sehenswerte dieses Filmes ist. Vor allem die Feuerwalze nach etwas der ersten Stunde, die mal eben ganze Städte in Schutt und Asche legt, läßt Kinnladen herunterklappen, denn die ist wirklich überwältigend und auch in ihrem Aufbau ziemlich nervenzerrend (Ich habe sogar meine Häkelarbeit unterbrochen). Daß ausgerechnet eine solche Feuerwand aber äußerst selektiv ihre Arbeit tut und mal eben eine einladend offenstehende Tür in einem Autotunnel ignoriert...ähm, nun ja, nech? Ansonsten sind die Effekte oftmals deutlicher als eben solche zu erkennen, als es noch bei „Jurassic Park“, jenem Streifen, der die digitale Technik revolutioniert hat, drei Jahre vorher der Fall war. Manche davon wirken sogar für einen Film, der für seine Effekte einen Oscar gewonnen hat, richtig mies (Und ja, auch ich bin der Meinung, der zweite Favorit für diese Kategorie in diesem Jahr, eben „Twister“, hätte diesen eher verdient gehabt).
Zitat :
Spielt es bei Emmerich überhaupt noch eine Rolle, wer eigentlich die Erde in Schutt und Asche legt? Ist es nicht eine Urzeit-Kreatur wie "Godzilla", dann bedienent er sich einer im Zeitraffer herannahenden Sintflut wie in "The day after tomorrow" oder eben - wie schon bereits erwähnt - der bösen Aliens. Absolut schleierhaft, wie das bei einem einigermaßen normal arbeitenden Verstand als positiv ermpfunden werden kann.
Eins muß man ihm lassen: Auf Zerstörungsorgien versteht sich das Schwabenwunderle halt. Wie oben schon erwähnt, die Feuerwalze in „Independence Day“ kann so einiges bis alles, „Godzilla“ ist diesbezüglich auch höchst eindrucksvoll (Von der eigentlichen Grundidee kann man halten, was man will, und das Monster selbst entstammt ja ohnehin den Köpfen der Japaner – ich persönlich empfinde jedenfalls „Godzilla“ für nicht ganz so schlimm, wie er gemacht wird), „The Day after tomorrow“ habe ich noch nicht gesehen, und was „2012“ betrifft, sein neues Weltuntergangsszenario, so kann ich getrost sagen, daß die Kinovorschau über alle Maßen beeindruckend war. Nichts, was mich zu einem Kinobesuch animieren würde (Denn neben solchen Szenen gibt es ja leider immer noch ein bißchen Restfilm...), aber überwältigend allemal.
Zitat :
Wie in jedem seiner Filme, verzichtet Emmerich auch hier auf gute Schauspieler, eine ausgefeilte Story oder nuancierte Charakterzeichnungen.
Auch nur bedingt richtig, würde ich sagen. Erstaunlich ist eine recht hohe Quote sonst sehr zuverlässiger bis sehr guter Darsteller von Haupt- bis Nebenrollen. Aber mal ganze ehrlich: Was sollen diese Leute auch schon tun, wenn man ihnen so einen Rotz als Rolle aufs Auge drückt? Bei den Nebendarstellern will ich ja gar nicht mal was sagen, die können sich ihre Rollen selten nach Gutdünken aussuchen, da ist eine solche Fehlentscheidung den Hauptdarstellern schon eher anzukreiden. Daß Jeff Goldblum es besser kann, dürfte allgemein bekannt sein, womit es mir ein absolutes Rätsel ist, warum er sich zu einer Verpflichtung hat hinreißen lassen. Vielleicht brauchte er das Geld, das dem persönlichen Anspruch dann doch überwog. Was weiß ich. Ähnliches gilt für Will Smith, der auch in „Independence Day“ ja noch ziemlich am Anfang seiner Karriere stand. Es hätte sich wohl niemand träumen lassen, daß der Mann einmal zu einem ernsthaften Mimen werden sollte, der sogar auf der Liste der Oscar-Anwärter landete. Die Rolle, die er hier hat, dürfte wohl der aus „Bad Boys“ (Den ich nicht kenne) ähneln, ist aber so grausam überzeichnet, daß ich dem Mann trotz grundsätzlicher Sympathie am liebsten die Kauleiste neu angeordnet hätte (Man sehe sich die überragende Alientechnologie an, die ekligen Alien selbst, rhabarber, und da kommt so ein Großmaul an, poliert einem Alien mal eben händisch die Fresse und läßt sich angesichts des Verlustes seiner kompletten Staffel inklusive Buddies dazu hinreißen, dies dem Alien mit den hiesigen Begrüßungsgepflogenheiten darzubringen? MEIN GOTT!!!). Bill Pullman hat die undankbare Rolle des Präsidenten. Undankbar deswegen, weil ich ihn für einen grundosliden bis guten Schauspieler halte, der Besseres als dieses blasse Abziehbild verdient hätte, das zum Schluß für Volk und Vaterland über sich hinausgeht und sich wieder in den Jagdbomber schwingt (Und selbstverfreilich gleich das Kommando übernimmt. Sure...). Außerdem hat die Synchro mit seiner deutschen Stimme einen ziemlichen Griff ins Klo gemacht: Diese Synchro paßt vielleicht zu einem ..., sinistren, undurchschaubaren Charakteren, aber doch nicht zu einem All-American-Good-Boy. In den Nebenrollen griff man sich für eine kleine Ironienote Brent Spiner (Ja, der aus „Star Trek“) als schmuddeligen Hippie-Wissenschaftler (Eine saudämliche Rolle, deren Ironiebonus sich einem auch nicht entschließt, wenn man nicht weiß, um wen es sich bei dem Darsteller handelt), und den einzigen in Filmen tätigen Baldwin (Den ich zugegebenermaßen gerne sehe), der nichts mit dem bekannten Clan zu tun hat und der auch hier wieder als grundsolider Arbeiter im Hintergrund zu überzeugen weiß, ohne daß man ihm in seiner statischen Rolle und einem tränentreibend hundsmiserablen Satz zum Schluß hin die Chance gibt unter Beweis zu stellen, daß er tatsächlich mehr spielen kann als eben so etwas (Manchmal jammerschade, daß der Mann immer mit solchem Flachsinn abgespeist wird, denn er kann, wenn er will und die richtige Rolle dafür hat).
Der langen Rede kurzer Sinn: Was für ein Mist. Ganz ehrlich, der Film taugt noch nicht mal was als vollwertiger Trash, denn er ist weder unterhaltsam noch macht er auf eine hirnleere Weise Spaß. Schade um die teilweise guten Schauspieler (Auch wenn sie hier nicht zeigen dürfen, daß sie gut sein können) und die mitunter atemberaubenden Effekte, aber der Film ist Schrott. Ganz, ganz gewaltiger Schrott, der mit nichts zu entschuldigen ist. Und nein, auch mit „Popcornkino mit Lizenz zum Hirnausschalten“ ist das in keiner Weise weder zu entschuldigen noch zu rechtfertigen. Was hätte man mit dem Geld alles machen können... Und erst recht mit dem Geld, das mit diesem Schund eingenommen wurde!
Oh, du noch etwas: Computervirus. In ein völlig fremdes Raumschiff einpflanzen. Atombomben. Ein Kampfpilot, der auch mal eben Raumjäger steuern kann. Whatever...
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:28 pm
Creeper schrieb:
Und um es nachzuholen:
Korgan schrieb:
Zu Inspektor Gadget; Silent Hill oder District 9 kann ich leider überhaupt nichts sagen, da ich selbige Filme noch nicht gesehen habe bzw. nur dem Namen nach kenne.
Bei letzterem solltest du das nachholen – was allerdings schwierig werden dürfte, da er nicht mehr im Kino läuft. Bei den anderen isses echt wurscht. „Silent Hill“ punktet lediglich durch eine schön schaurige Optik, „Inspektor Gadget“ ist schlicht und ergreifend Müll.
Korgan schrieb:
...mit Timothy Dalton, einem hervorragenden Schauspieler, der allerdings -nicht nur in den Augen der "klassischen" Bond Fans- schlicht und ergreifend eine Fehlbesetzung in dieser Rollen war. Prinzipiell war eigentlich nach "Licence to Kill" 1989 die Figur und die Reihe eigentlich am Ende...
Dalton fand ich komischerweise irgendwie noch nie gut... Für mich war der immer geballte, ölige Arroganz in Reinkultur – allerdings ohne jeglichen überzeugenden Charme.
Korgan schrieb:
Keine Frage, Brosnan hat seine Sache sehr gut gemacht...allerdings ging das "britische" an der Figur im Laufe der Zeit immer mehr verloren
Nu ja, man paßte sich halt dem Zeitgeist an, nicht? Schätze mal, anders dürfte diese Entwicklung wirklich nicht zu erklären sein.
Korgan schrieb:
bzw. wurde im Product Placement übelster Sorte regelrecht "ersoffen". Bond fährt plötzlich BMW (hey, ein James Bond fährt einen Aston Martin...Punkt!) und nach 10 Minuten ist jedem klar, dass der Nokia Communicator neuerdings Standardausrüstung beim Secret Service ist...neben der obligatorischen Rolex...aber die hatte Bond ja schon immer...genauso wie seine Walter PPK (die natürlich durch ein fortschrittlicheres Modell ersetzt wurde).
Was sich in „Casino Royal“ leider nicht geändert hat. Noch nie ist mir die dauerhafte Nutzung eines Handys so sehr auf den Senkel gegangen. Das Teil war ja fast in jeder Szene quasi omnipräsent! Von den dezenten Hinweisen („Ist das eine Rolex?“) mal ganz zu schweigen. Ganz ehrlich, das hätte man auch geschickter machen können – oder es auch gleich ganz bleiben lassen können. Aber wenn ich sehe, wie teuer selbst Bond-Streifen inzwischen sind, war das wohl reine Wirtschaftlichkeit – dagegen nimmt sich ja selbst „Titanic“ schon als Schnäppchen aus...
Korgan schrieb:
Zugegeben, die Liebesgeschichte in der letzten halben Stunde hätte so nicht sein müssen...aber die Tatsache, dass selbst die kratzbürstigsten Frauen bei 007 dahinschmelzen, ist ein so elementarer Bestandteil der Bondfilme, den kann man nicht einfach "raus nehmen".
Hmpf. Der Meinung bin ich nicht. In diesem Falle nahm sich die ganze Liebesgeschichte einfach nur wie ein Fremdkörper galore aus. Selten so eine störende Nebenhandlung erlebt. Vor allem in einer dermaßen massiven Unglaubwürdigkeit. Wir sprechen hier nicht von den üblichen kratzbürstigen Frauen bei 007, sondern von einer Dame, die eine ganze Weile lang schlicht und ergreifend von ihm angewidert ist – und keine fünf Minuten später mit ihm durch die Betten hüppt. Ich HASSE so etwas, ich hasse es wirklich.
Korgan schrieb:
Was mir bei den letzten Bonds leider immer mehr fehlt, sind "glaubhafte", verdammt fiese und damit einfach nur coole Bösewichte. Unvergessen Gerd Fröbe als Auric Goldfinger, Curd Jürgens als Großreeder Stromberg oder Klaus-Maria Brandauer und Barbara Carrera in "Never say never again".
Auf der anderen Seite: Ein Gerd Fröbe war nun nicht gerade das, was man als „glaubwürdig“ bezeichnen konnte, oder? Er war ein „over the top“-Bösewicht, gar keine Frage, und diesbezüglich immer noch das Maß aller Dinge in Bond-Streifen – aber glaubwürdig war das nicht. Diesbezüglich war Le Chiffre der vielleicht glaubwürdigste in dieser Reihe und paßte sich dem neuen Tenor des Films an, denn nicht nur Bond selbst ist auf einmal menschlicher (Auch mit all den Schwächen des Menschlichen) geworden, sondern auch sein Gegner, dem es keineswegs um Weltherrschaft oder sonstige hehre Ziele geht, sondern einfach nur darum, seinen eigenen Arsch zu retten. Glaubwürdiger als alle anderen Bond-Bösewichte ist das allemal, man muß sich nur fragen, ob es das ist, was man ausgerechnet in einem Bond-Film sehen will. Ich denke mir, ein Bösewicht der alten Schule könnte in den heutigen Filmen einfach nicht mehr funktionieren, so wie so vieles heute nicht mehr funktioniert, was früher noch gang und gäbe gewesen ist, auch wenn ich persönlich das sehr bedaure.
Korgan schrieb:
Davon lebt meiner Meinung nach ein Film...so wie das Wrestling von glaubhaften "Heels" lebt.
Und die meistens nur noch von Männern gespielt werden, die ihren eigentlichen Zenit hinter sich haben – und mit einem einzigen Auftritt sämtliche Jungspunde immer noch in ihre Schranken verweisen können. Aber das gehört in einen anderen Thread. ;)
Korgan schrieb:
"Casino Royal" ist ein gut gemacht Film mit einem überzeugenden Darsteller...wer allerdings das "richtige" Bond-Flair haben möchte oder "old school Fan" der Serie ist, sollte lieber auf die Vorgängerfilme zurück greifen!
Ich habe festgestellt, daß es mir mittlerweile einfach alles zuviel ist. Sicher, das Publikum ist heute verwöhnt, aber diese Dauer-Action zerrt irgendwie an meine Nerven. Ständig wird geballert, geprügelt, blabla... Erst recht die Szenen zwischen dem Pokerspiel. Tut mir leid, aber wer meint, ausgerechnet da noch Actionszenen reinschieben zu müssen, der ist doch nicht mehr ganz beisammen. Irgendwo isses auch mal gut mit dem Scheiß.
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:29 pm
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Und es wird noch mehr Arbeit geben
Hmm, wieso wundert mich das jetzt überhaupt nicht? *lach*
Creeper schrieb:
Es begab sich im Herbst vor 13 Jahren, da Mutter Kriechtier samt Sproß vor dem Kino in der nächsten Stadt standen und zu wählen hatten, welcher Film denn nun die Ehre haben sollte, daß man Eintrittsgeld in ihn investierte. Das Rennen machte ohne jede Entscheidungsschwierigkeit oder gar größeres Nachdenken das Naturkatastrophenkrachbumm „Twister“, zum Erstaunen von Mutter Kriechtier: „Wie, nicht „Independence Day“?“ Kriechtier itself beschied dem abfällig – und kann heute, nachdem es gestern nach einer Dekade Verzögerung mehr oder minder zwangsweise in den fragwürdigen Genuß des Streifens gekommen ist (Auf Arte lief zwar was Interessanteres, aber ich bin nicht gerade der Fan von Hörspielen, wenn die Filme für Blinde zurechtgemacht sind) getrost sagen, daß mein Gespür für halbwegs goutierbaren Filmspaß schon früher recht treffsicher war (Ja, auch ich war in „Van Helsing“ und „Alien vs Predator“ samt Fortsetzung – aber ersteres hat Spaß gemacht und letzteren ist meinem Fan-Dasein geschuldet). Denn ganz ehrlich: Hätte ich damals für diesen Film Geld an der Kasse gelassen, ich wäre aus Enttäuschung über die Schlechtigkeit der Welt wohl das allerletzte Mal im Kino gewesen und hätte mich gleich danach hinter den Zug geworfen.
Schätze Dich glücklich, meine Wenigkeit hat damals tatsächlich Geld an der Kinokasse gelassen und den Film dort gesehen...nun ja, es gibt Entscheidungen im Leben, die bereut man...die bereut man wirklich!!!
Creeper schrieb:
Oh. Mein. Gott.
Paul Heyman hätte es zu ECW-Zeiten nicht besser sagen können!
Creeper schrieb:
Daß so etwas ein Blockbuster mit einem Einspielergebnis von um die 800 Millionen Dollar geworden ist, das...das...ist traurig. Das ist einfach nur traurig. Und ja, ich habe mich schon von so manchem Billigst-Trashfilm besser unterhalten gefühlt, was wohl nicht zuletzt auch dem Schleudertrauma geschuldet ist, das mich angesichts des andauernden Kopfschüttelns beim Ansehen von „Independence Day“ zu ereilen drohte.
Hey, DAS ist Amerika! Zugegeben, der Film ist mehr als hirnrissig, die Story eine typische "USA!, USA!" Geschichte...fast oder genauso schlimm wie "Pearl Habour". Triefend vor Patriotismus zeigt uns dieser Film wieder, dass die Amis komplett einen an der Klatsche haben. Es sind zwar durchaus "humoristische" Ansätze da, aber so einen Nationalismussermon wie da habe ich selten in einem Film gesehen! Selbst die Streifen von Leni Riefenstahl aus der Zeit des Dritten Reiches sind da subtiler.
Creeper schrieb:
Independence Day bringt alle Klischees auf, die man sich vorstellen kann. Der vertrottelte Jeff Godblum, der wie durch ein Wunder in kryptischen Zeichen und Datensätzen den Untergang hervorsagen kann und nebenbei noch seiner Ex-Frau hinterherheult (natürlich nimmt ihre eheamlige Beziehung nach dem Sieg eine neue, glücklichere Wende). Dann, der harte Kampfpilot gespielt von W. Smith, der immer lustige Sprüche rausklopft, die schon innerhalb der ersten Minuten seines Auftretens nerven.
Auf der anderen Seite merkt man daran, dass es kein amerikanischer Regisseur war, der den Film gedreht hat...welcher amerikanische Regisseur würde einen Schwarzen und einen Juden Amerika und den Rst der Welt retten lassen???
Creeper schrieb:
Und wie sie nerven. Eigentlich stehe ich Will Smith recht positiv gegenüber, zumal er selbst auch ein Jahr später unter Beweis gestellt hat, wie lustige Sprüche wirklich funktionieren können, wenn sie richtig auf den Leib geschrieben wurden („Men in Black“). Aber das hier... Himmel, ich habe zwar ca. 30 Minuten vom Anfang verpaßt (Nicht, daß ich darüber geweint hätte), aber keine fünf Minuten seines pseudocoolen Gesabbels haben meine Aggressionsparameter in derartige Höhen steigen lassen, daß man auf mir ein Spiegelei hätte braten können.
Nun, Will Smith spielt das, was er immer spielt: er spielt Will Smith, der einen Cop/Kampfpiloten spielt...wobei ich ihn in ersterer Rolle besser finde! Und das coole Gesabbel ist halt sein Markenzeichen...und das finde ich immer noch besser als Eddy Murphy (dessen deutsche Sychronstimme schon nervig genug ist). Nur: wenn ich Will Smith in "Reinkultur" sehen möchte, dann doch lieber in "MIB" oder "Bad Boys". *lach
Creeper schrieb:
Ein ständig besoffener Sprühflieger, der sich selbstlos dem Heldentod hingibt um die Erde zu retten. Das war der Wahn. Der absolute Wahn. Ich dachte erst an einen schlechten Scherz – aber das will uns der Film wirklich verkaufen. Es ist irgendwie...erschütternd.
Das ist in der Tat einer der absoluten "Hämmer" des Films...ich meine, es ist schon ein Unterschied, ob ich einen Doppeldecker oder eine F-15 fliege...das ist ungefähr so, als damals unsere Luftwaffe den "Starfighter" bekommen hat...nicht umsonst sind über 200 von denen bei uns abgestürzt!
Creeper schrieb:
Aber den Vogel schießt Bill Pullman als Präsident ab, da steigt e doch als ehemaliger Pilot in eine F16 um dem Ansturm unerwünschter Einwanderer aus fernen Galaxien zu Leibe zu rücken und das alles noch am 4. Juli, dem Tag der Unabhängigkeit - das garaniert bestimmt ne neue Amtszeit.
Der nächste Hammer des Films...so weit ich weiß war Georg I. von England das letzte Staatsoberhaupt, welches persönlich seine Truppen in die Schlacht geführt hat...und das war vor über 200 Jahren!!! Ich könnte jetzt fragen, warum genau ein Airforce-Pilot Präsident geworden ist...aber hey, das ist Amerika...und es ja nicht so, dass selbst Schauspieler oder Erdnussfarmer Präsidenten werden können.
Naja, nachdem unsere Großmachtsambitionen in zwei Weltkriegen gescheitert sind und die Russen mehr schmächtig als mächtig sind, müssen das halt wieder die Amis machen! Vielleicht ist so was auch gut für das Haushaltsdefizit? *lach*
Creeper schrieb:
Ach ja: Ich kann gar nicht beschreiben, wie fürchterlich es nervt, daß ständig mal eben ein sich unfähig gezeigter Minister aus dem Handgelenk heraus gefeuert wird. Wenn es nicht gerade das Szenario eines drohenden Weltuntergangs wäre, würde der zum nächsten Handy greifen und mal kurz bei seinem Anwalt anklingeln.
Es gibt doch nichts besseres, als einen Alien-Angriff, um mißliebige Minister los zu werden!
Creeper schrieb:
Aber was nervt (nebem den dummen sprüchn von Will Smith) ist der Patriotismus: Amerika rettet mal wieder die Welt, Präsidenten begeben sich in Lebengefahr um die Bedrohung zu stoppen und die erde vor dem Untergang zu bewahren udn selbst als Alkohliker mit Fluglizens kann man das noch)
Anders als "besoffen" kannst Du das Drehbuch ja auch nicht ertragen, oder? *lach*
Creeper schrieb:
Entweder waren die Protagonisten in Vietnam oder im Golfkrieg (Klar, die Vietnam-Veteranen werden langsam auch was alt, um noch halbwegs glaubwürdig zu wirken. Aber Moment: Ich habe etwas von „glaubwürdig“ geschrieben? Wuahahahahaaaaaa!!!!!!!!), man klaubt aus Not am Mann mal eben alles von der Hecke, was mal in einem Segelflieger gesessen hat – und stopft es in eine F16.
Stimmt, außerdem hat uns Rambo und Chuck Norris ja klar vor Augen geführt, dass die Vietnam doch letzten Endes gewonnen haben!
Auf der anderen Seite: ist so ähnlich wie damals, als es auf das neue Jahrtausend zuging...da haben die auch alles genommen, was einen PC ein oder ausschalten kann wegen des befürchteten Millenium-Crashs.
Creeper schrieb:
Noch einmal ach ja: Auch ein Randy Quaid hat Besseres als solche saudummen Sprüche (Und die meisten angeblich coolen, witzigen, wasweißich Sprüche verdienen nicht mehr als das Prädikat „saudumm“) verdient, mit denen er sich in den allmächtigen Todesstrahl der Aliens stürzt. Meine Fresse...
Also, ich hätte da eher einen Schauspieler japanischen Ursprungs genommen...irgend wie hätte ich das bei der "Selbstopferungsszene" "glaubwürdiger" (ok, der Begriff wird hier doch etwas "oft" verwendet) gefunden...Banzai!!!
*lach*
Sorry, diesen Film kann und will ich nicht ernst nehmen!
Creeper schrieb:
Was ist mit dem aufgesetzten Multi – Kulti - Scheiß ?
Ok, das war voll daneben...da hätte man mehr draus machen können...die Szene, wo israelische und arabische Kampfpiloten "zusammen" gesessen sind, das war schon irgendwie "witzig".
Creeper schrieb:
Wahrscheinlich müssen andere Nationen dankbar sein, daß sie auch die Ehre bekamen, gegen die Raumschiffe zu fliegen und sie zu vernichten – der aufrechte Amerikaner kann schließlich nicht überall sein, auch wenn er das gerne möchte.
Nun ja...die anderen Nationen haben auch Flugzeuge, die auch unter harten Bedingungen funktionieren...was man von den amerikanischen High-Tech Spielzeugen nicht unbedingt sagen kann.
Creeper schrieb:
Ganz groß zum Schluß das Raumschiff in der Savanne und die jubelnden Eingeborenen. Haben die das Teil mit Speeren und Steinschleudern vom Himmel geholt, oder wie soll man das deuten?
Das ist meiner Meinung nach eine passende Anspielung auf den Golfkrieg...da hat das irakische Fernsehen nämlich fast genau dieselbe Szene gezeigt! Ein mindestens 70-80 Jahre alter Ali ben Mustafa mit weißem Rauschebart stand direkt vor einem abgeschossenen amerikanischen Hubschrauber mit einer Flinte in der Hand, die wohl noch aus osmanischen Zeiten gestammt hat! Und die (zensierten) irakischen Nachrichten wollten tatsächlich aller Welt weis machen, dass Ali ben Mustafa den Hubschrauber abgeschossen hat!
Creeper schrieb:
Die dargebotene Glorifizierung der USA und ihre Märtyrerrolle, die in diesem Film insbesondere in Form der zerstörten "nationalen Symbole" (Das Weisse Haus usw.) der Weltmacht Amerika breiten Raume einnimmt, ist unerträglich.
Hey, die Amis sind (nach eigener Überzeugung) die Weltmacht Nummer 1...und damit die wichtigsten!
Creeper schrieb:
Ich habe selten erlebt, daß mich ein Film in seiner vollkommenen Gänze so sehr bestürzt hat.
Oh, da kenne ich noch andere..."Pearl Habour"; "Soldier James Ryan" (mit der "Kampfsocke" einen Tiger-Panzer außer Gefecht setzen...ja freilich!)....
Creeper schrieb:
Oh, und ja: Der Rest der Welt verfügt ganz offensichtlich über keinerlei nationale Symbole. Damit das mal feststeht.
Nun ja, die meisten Amis kennen halt nur ihre eigenen...
Creeper schrieb:
Ich brauche kaum zu erwähnen, daß ich angesichts dieses Desasters einige Dinge in „Mars Attacks!“ jetzt viel besser verstehen kann. Hier erweist sich Tim Burton übrigens auch als der bessere Kulturkenner und läßt wenigstens auch den Eiffelturm, das britische Parlament inklusive Big Ben und das Taj Mahal dran glauben – immerhin isser konsequent.
"Mars Attacks" ist im Endeffekt DIE Persiflage auf "Independance Day" und "War of the Worlds".
Creeper schrieb:
In good old Europe wird das Teil dagegen noch heute oft als verlogenes Patrioten-Spektakel beschimpft, aber mal ehrlich: Wir wissen heute, dass so etwas noch ganz andere Ausmaße annehmen kann, wenn man mal ein paar Bruckheimer-Produktionen der letzten Jahre anschaut.
*angesichts der schaurigen Bruckheimer-Produktionen auf dem Boden röchelnd nach Luft schnappe"
Creeper schrieb:
Eigentlich dürfte aus den letzten Jahren nur die „Piraten der Karibik“-Trilogie diesbezüglich eine Ausnahme bilden – wobei ich nicht bezweifle, daß Bruckheimer und sein Spezi Michael Bay auch da irgendwie noch Patriotismus hätten reinstopfen können (Vermutlich wären es dann die Amis statt der Briten gewesen, die eine weltweit umspannende Kolonialmacht mitsamt überlegener Militärflotte dargestellt hätten).
Selbst die Amis wußten, dass es zu der Zeit, als "Pirates of the Carribean" spielt, noch keine "USA" gab...sondern nur britische Kolonien an der amerikanischen Ostküste.
Creeper schrieb:
Zusammen mit der Harakiri-Aktion Randy Quaids und des aufopferungsvollen Kampfeinsatzes des Präsidenten (obwohl die Frau im Sterben liegt und der Tochter somit Vollverwaisung droht!) könnte das fast als Parodie durchgehen, war aber leider ernst gemeint.
Also, wenn DAS keine Helden sind...*lach*
Creeper schrieb:
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß Emmerich auf Biegen und Brechen versucht hat, die höheren Weihen Hollywoods zu empfangen.
Genau das war der Sinn und Zweck des Films...nach "Independance Day" war Emmerich endgültig in Hollywood etabliert...und die Budgets seiner Filme stiegen astronomisch!
Creeper schrieb:
Und mal ganz ehrlich: Wie sollte ihm das besser gelingen als mit so einem schleimig-patriotistischen Grundtenor, der selbst die Propaganda-Abteilung der Army beschämt in Grund und Boden versinken lassen dürfte, daß sie nicht selbst drauf gekommen sind?
Dazu bedurfte es erst eines Jerry Bruckheimer, der wohl als erster gemerkt hat, dass mit der Patriotismus-Schiene eine Menge Kohle in Amerika gemacht werden kann.
Creeper schrieb:
"Independence day" zählt zu den schlechtesten Filmen, die jemals gedreht wurden.
Oh ja, dem ist nichts hinzu zu fügen!
Creeper schrieb:
Ich widerspreche an dieser Stelle insofern, daß die Zerstörungsorgie tatsächlich das einzig Sehenswerte dieses Filmes ist. Vor allem die Feuerwalze nach etwas der ersten Stunde, die mal eben ganze Städte in Schutt und Asche legt, läßt Kinnladen herunterklappen, denn die ist wirklich überwältigend und auch in ihrem Aufbau ziemlich nervenzerrend (Ich habe sogar meine Häkelarbeit unterbrochen). Daß ausgerechnet eine solche Feuerwand aber äußerst selektiv ihre Arbeit tut und mal eben eine einladend offenstehende Tür in einem Autotunnel ignoriert...ähm, nun ja, nech?
Die Effekte sind wirklich gut (wurden in einer alten Fabrikhalle in Ludwigsburg "gedreht" bzw. animiert...quasi in der Nähe von mir.
Creeper schrieb:
Ansonsten sind die Effekte oftmals deutlicher als eben solche zu erkennen, als es noch bei „Jurassic Park“, jenem Streifen, der die digitale Technik revolutioniert hat, drei Jahre vorher der Fall war.
"Jurassic Park" ist einer der wenigen Filme, wo ich im Kino vor Freude "geheult" habe...mir sind tatsächlich Tränen die Wange runter gekullert, als ich den T-Rex gesehen habe...das hat damals so was von echt gewirkt!
Creeper schrieb:
Spielt es bei Emmerich überhaupt noch eine Rolle, wer eigentlich die Erde in Schutt und Asche legt? Ist es nicht eine Urzeit-Kreatur wie "Godzilla", dann bedienent er sich einer im Zeitraffer herannahenden Sintflut wie in "The day after tomorrow" oder eben - wie schon bereits erwähnt - der bösen Aliens. Absolut schleierhaft, wie das bei einem einigermaßen normal arbeitenden Verstand als positiv ermpfunden werden kann.
Nun ja, Roland Emmerick kann solche "Zerstörungsorgien" einfach gut machen...ist quasi sein "Spezialgebiet"
Creeper schrieb:
Eins muß man ihm lassen: Auf Zerstörungsorgien versteht sich das Schwabenwunderle halt. Wie oben schon erwähnt, die Feuerwalze in „Independence Day“ kann so einiges bis alles, „Godzilla“ ist diesbezüglich auch höchst eindrucksvoll (Von der eigentlichen Grundidee kann man halten, was man will, und das Monster selbst entstammt ja ohnehin den Köpfen der Japaner – ich persönlich empfinde jedenfalls „Godzilla“ für nicht ganz so schlimm, wie er gemacht wird), „The Day after tomorrow“ habe ich noch nicht gesehen, und was „2012“ betrifft, sein neues Weltuntergangsszenario, so kann ich getrost sagen, daß die Kinovorschau über alle Maßen beeindruckend war. Nichts, was mich zu einem Kinobesuch animieren würde (Denn neben solchen Szenen gibt es ja leider immer noch ein bißchen Restfilm...), aber überwältigend allemal.
Im Vergleich zum japanischen Orginal ist Emerichs' Godzilla wenigstens etwas "glaubwürdiger"; "The Day after Tomorrow" finde ich jetzt gar nicht mal schlecht, tausend mal besser als "Independance Day" (ok, keine große Kunst) und ""2012" werde ich mir im Kino anschauen...der Vorspann läßt einiges "effekttechnisches" erwarten.
Creeper schrieb:
Was hätte man mit dem Geld alles machen können... Und erst recht mit dem Geld, das mit diesem Schund eingenommen wurde!
Es hätte aber auch schlimmer kommen können (ich weiß, schlimmer geht immer!).
Creeper schrieb:
Oh, du noch etwas: Computervirus. In ein völlig fremdes Raumschiff einpflanzen. Atombomben. Ein Kampfpilot, der auch mal eben Raumjäger steuern kann. Whatever...
Mir hat der Film eines ganz deutlich gezeigt: selbst die Aliens haben ihre Betriebssysteme von Microsoft! Anders kann ich mir nicht erklären, warum es so einfach war, einen Computervirus auf ein AUSSERIRDISCHES Raumschiff zu übertragen! *lach*
Eines kann weiß ich aber mit Sicherheit: diesen Film kann man nicht mal volltrunken ertragen!
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:30 pm
Korgan schrieb:
Aufgrund der Erwähnung des Films im Zuge von "Independance Day" komme ich nicht umhin, ein weiteres filmisches Machwerk von Roland Emmerich darzustellen...die Rede ist von "The Day after Tomorrow"...ein Film, der es in meine DVD-Sammlung geschafft hat und den ich jetzt gar nicht schlecht finde.
Die Story (welche Wikipedia wirklich treffend zusammen gefaßt hat):
Der Klimaforscher Jack Hall (Dennis Quaid) warnt seit Jahren vergeblich vor einer dramatischen Veränderung des Weltklimas. Als die Erde plötzlich von einer sich immer mehr dramatisierenden Serie von Tornados (L.A. wird förmlich ausradiert incl. Hollywoodschriftzug), Flutwellen (N.Y.), Hagel (Tokio) und schließlich arktischer Kälte mit lebensfeindlichen Temperaturmomenten unter –100 °C heimgesucht wird (Europa und Nordamerika), macht sich Jack von Washington aus auf den Weg nach New York, wo sein Sohn Sam und seine Freunde eingeschneit sind und gegen die Kälte, Krankheiten, Wölfe und Hunger kämpfen. Am Schluss werden Sam und seine Gefährten von Jack gerettet, der einen Weg in das unterm Schnee begrabene New York gefunden hat. Der Film endet mit einer Ansicht der Erde aus dem All, in der man die gesamte Nordhalbkugel vereist und eingeschneit sieht...und schon sind wir wieder da, wo wir vor 10-12.000 Jahren eiszeittechnisch waren.
Wissenschaftlicher Hintergrund:
Jack Hall (Dennis Quaid) vertritt die Ansicht, dass die globale Erwärmung zu einem Abschmelzen der Polkappen und damit zu einer Aussüßung des Nordatlantiks führen könnte. Dadurch würde der Golfstrom versiegen und das Klima der Nordhalbkugel stark abkühlen.
Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass ein solches Abreißen des Golfstromes zwar denkbar ist, sich aber mindestens über mehrere Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte hinziehen würde (wird exakt so auch im Film erwähnt). Zumindest für Europa, das im Film „schockgefroren“ wird, ist eher zu erwarten, dass die allgemeine Erwärmung den schwächeren Golfstrom überwiegen wird .[1] Eine Abkühlung auf unter –100 °C ist unmöglich. Es gibt in der Erdatmosphäre zwar in etwa 100 km Höhe eine derart kalte Schicht, wie sie im Film postuliert wird, jedoch ist diese so dünn (unter 1/10.000 der Dichte am Boden) und hat eine entsprechend geringe Wärmekapazität, dass sie keine katastrophale Kühlwirkung entfalten kann; zudem würde sie sich beim Absinken und Verdichten adiabatisch erwärmen (siehe auch Schichtungsstabilität der Erdatmosphäre).
Es gibt des Weiteren eine Theorie, wonach die Jüngere Dryas, eine etwa 1200 Jahre dauernde Kälteperiode am Beginn des Holozäns, ebenfalls durch ein Versiegen des Golfstroms infolge des Zustroms einer gewaltigen Süßwassermenge ausgelöst wurde. In der heutigen Hudson Bay hatte sich zu Beginn der derzeitigen Warmzeit eine große Menge Schmelzwasser angestaut, die jedoch vom Laurentidischen Eisschild am Abfluss in den Atlantik gehindert wurde. Als diese Barriere im sogenannten „Hudson-Bay-Ereignis“ brach, ergoss sich das Süßwasser in den Nordatlantik und störte dort den Golfstrom. Diese Theorie wird jedoch derzeit noch diskutiert und ist nur eine von mehreren Erklärungen für die Jüngere Dryas.
Schauspielerische Leistung:
Ganz klar, der Film lebt von zwei Dingen: Emmerich's wie gewohnt brachiale "Zerstörungswut" mit erschreckend real wirkenden Special-Effects (für "2012" erwarte ich da noch eine erhebliche Steigerung) und einem soliden Dennis Quaid als Paläoklimatologe Jack Hall, der eine solide, schauspielerische Leistung abliefert und den Film nicht ganz zur reinen Special Effekts Orgie verkommen läßt.
Ian Holm als Prof. Terry Rapson vom Headland Center (ist -glaube ich- irgend wo in Schottland) macht ebenfalls eine gute Figur und sorgt für eine gewisse "Britishness" im Film...anstatt den letzten Alkohol in den institutseigenen Generator kippen zu lassen, um ein paar Minuten länger "Saft" zu haben (mittlerweile ist das Headland Center komplett unter dem Schnee begraben...macht Sinn, wenn gesagt wird, dass Europa unter einer 4 m dicken Schneedecke begraben ist), holt er drei Gläser, die er hinter irgend welchen Ordnern versteckt hat und kontert mit den Worten: "das ist 10 Jahre alter Scotch!". Einfach herrlich.
Zu erwähnen ist noch Kenneth Walsh als Vizepräsident, der (natürlich) nicht auf die Warnungen von Jack Hall hört ("unsere Weltwirtschaft mindestens ebenso empfindlich wie ihr Klimamodell") und nach Beginn der großen Katastrophe die Regierungsgeschäfte von der U.S.-Botschaft in Mexico-City führt (Mr. President hat es nicht mehr geschafft, lebend aus Washington raus zu kommen).
Weitere "Highlights":
Als die große Katastrophe läuft und die Massenevakuierung der nördlichen Bundesstaaten eingesetzt hat, spielt sich an der Grenze zu Mexico eine grandiose Szenerie ab: tausende Amerikaner fliehen nach Mexico (Umkehrung der Realität) bzw. gehen illegal über die Grenze. Also sprich eine Umkehr der Realität.
Nach der großen Flutwelle nachdem New York ca. 5-10 Meter unter Wasser steht dümpelt ein russischer Frachter besatzungslos durch die Straßen. Allerdings frage ich mich, wieso es zu dieser Flutwelle gekommen ist? Tsunami als Folge eines Seebebens im Atlantik? Zuviel Süßwasser in zu kurzer Zeit an den Polen abgeschmolzen? Who knows?
Fazit:
Insgesamt hat mir der Film sehr gut gefallen, natürlich darf man darstellerisch sowie Drehbuch- und storytechnisch keine Wunder erwarten (natürlich darf eine Love-Story zwischen Hall's Sohn und seiner Mitschülerin nicht fehlen). Dafür entschädigen die Special Effects und die Überlegung, dass Emmerichs Szenario nicht unbedingt soo abwegig ist.
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:30 pm
Creeper schrieb:
Diesmal kann ich nichts zu "The Day after Tomorrow" sagen, aber es steht ja noch was aus:
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Und es wird noch mehr Arbeit geben
Hmm, wieso wundert mich das jetzt überhaupt nicht? *lach*
Wenn ich denn dazu komme. Ich wollte ja schon letzte Woche was zum Thema Wrestling geschrieben habe, aber das habe ich bis heute entweder nicht geschafft oder mir stand der Sinn nicht danach.
Aber eins erfreut das kriechtiersche Herz: Filmzerfledderung galore! Yi-haaaa!!!
Korgan schrieb:
Schätze Dich glücklich, meine Wenigkeit hat damals tatsächlich Geld an der Kinokasse gelassen und den Film dort gesehen...nun ja, es gibt Entscheidungen im Leben, die bereut man...die bereut man wirklich!!!
*ganz spontan und uneigennützig bemitleid*
Ich weiß mich, weder damals noch heute hat mich an dem Film irgend etwas gereizt, deshalb stellte sich auch überhaupt gar keine Frage, da ins Kino zu gehen. SciFi war damals noch weniger als heute was für mich, erst recht diese typischen Alien-Invasionsschrotteritis.
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Oh. Mein. Gott.
Paul Heyman hätte es zu ECW-Zeiten nicht besser sagen können!
War das nicht ein gewisser Mr Styles? ;) Der hätte das zu einem kaugummiartigen „gaaaaawwwwd“ ausgedehnt. Zu solch einer expressionistischen Darstellung meiner Aussprache bin ich nicht fähig.
Korgan schrieb:
Triefend vor Patriotismus zeigt uns dieser Film wieder, dass die Amis komplett einen an der Klatsche haben.
Ich will sie ja gewiß nicht alle über einen Kamm scheren. Selbst anhand von Filmen, ihrem ureigensten Medium, können sie mittlerweile beweisen, daß sie nicht alle so doof sind, wie man sie gerne darstellt (Und sei hier als Beispiel auch nur mal „Requiem of a Dream“ genannt, aber man könnte sicherlich noch einige andere aufzählen). Aber wenn dann so ein Brachialepos daherkommt und mit seinem fragwürdigen Erfolg alles niederwalzt, dann ist das doch schon ernüchternd. Wobei man das in diesem Fall nicht allein an den Amis festmachen kann, denn immerhin sind solche Streifen ja international sehr erfolgreich (Wobei ich mich frage, wie um alles in der Welt Europa für ein amerikanisch-patriotisches Werbefilmchen empfänglich sein kann, aber das sind wohl die Rätsel dieser Welt...).
Korgan schrieb:
Es sind zwar durchaus "humoristische" Ansätze da, aber so einen Nationalismussermon wie da habe ich selten in einem Film gesehen!
Humoristische Ansätze? Damn, da muß ich gerade in der Küche gewesen sein. Nein, ernsthaft, das, was ich da als „Humor“ ausmachen konnte, war leider welcher von der Sorte, die krampfhaft mit dem Vorschlaghammer verabreicht wurde und schmählich daran scheiterte, da anzukommen, wo er eigentlich hin sollte, sondern statt dessen irreparable zerebrale Schäden hinterließ. Aber als tatsächlicher Humor funktionierte er leider ganz und gar nicht. Und das ist für mich ein Punkt, der mir auch immer wieder bei deutschen Kabarettisten oder...würgs...Comedians deutlich vor die Linse geführt wird (Da ich mich letztens mit jemandem über meine humoristische Nemesis Mario Barth unterhielt): Humor muß funktionieren. Und das kann er nur, wenn er von jemandem dargebracht wird, der eben weiß, wie Humor funktioniert. Aber ich kann ihn niemandem einprügeln.
Korgan schrieb:
Selbst die Streifen von Leni Riefenstahl aus der Zeit des Dritten Reiches sind da subtiler.
Oha, das war jetzt böse. Riefenstahl hat doch niiiieee, neinein, überhaupt nicht, so gar nicht, niemals...
Korgan schrieb:
Auf der anderen Seite merkt man daran, dass es kein amerikanischer Regisseur war, der den Film gedreht hat...welcher amerikanische Regisseur würde einen Schwarzen und einen Juden Amerika und den Rst der Welt retten lassen???
Einen Juden vermutlich eher als einen Schwarzen, schätze ich, die sind ja da drüben doch schon recht etabliert. Was mich zur Frage bringt, ob „Independence Day“ diesbezüglich eine Art Vergangenheitsbewältigung von uns Deutschen sein soll...? Enthält dieser Film Bedeutsames, das uns bislang entgangen sein sollte? Tun wir ihm gar Unrecht? Spaß beiseite, ich finde es angesichts dessen ja sogar noch irgendwie witzig, daß eben diese beiden Rollen auch tatsächlich ganz real ausgefüllt werden (Wobei ich mich jetzt noch mal belesen müßte, ob Jeff Goldblum himself Jude ist oder nur jüdische Vorfahren hat).
Korgan schrieb:
Nun, Will Smith spielt das, was er immer spielt: er spielt Will Smith, der einen Cop/Kampfpiloten spielt...wobei ich ihn in ersterer Rolle besser finde!
Na ja, wenn man sich mal seine Rollen in den vergangenen zehn Jahren ansieht, stimmt das nicht so ganz. Er hat vielleicht damit angefangen, aber inzwischen ist er doch auch dazu in der Lage, schwergewichtigere Rollen auszufüllen, und das durchaus patent.
Korgan schrieb:
Und das coole Gesabbel ist halt sein Markenzeichen...
Wobei er da ja glücklicherweise längst drüber hinausgewachsen ist, nachdem er bewiesen hat, daß er im Gegensatz zu Murphy eben nicht auf diese Sabberschnauze zu reduzieren ist.
Korgan schrieb:
(...) und das finde ich immer noch besser als Eddy Murphy (dessen deutsche Sychronstimme schon nervig genug ist).
Keine Bange, die deutsche Synchronstimme ist verstorben. Aber stell’ dir vor, daß man in den Neusynchronisation von „Der weiße Hai“ genau diese Stimme Roy Scheider auf die Lippen gelegt hat...
Korgan schrieb:
Nur: wenn ich Will Smith in "Reinkultur" sehen möchte, dann doch lieber in "MIB" oder "Bad Boys". *lach
„MIB“ – Jones und Smith harmonieren in ihren gegensätzlichen Rollen so wunderbar miteinander.
Korgan schrieb:
Naja, nachdem unsere Großmachtsambitionen in zwei Weltkriegen gescheitert sind und die Russen mehr schmächtig als mächtig sind, müssen das halt wieder die Amis machen! Vielleicht ist so was auch gut für das Haushaltsdefizit? *lach*
Wie stand es mal so ähnlich zu lesen (Ich glaube, bei badmovies): „Kein Weltkrieg ohne uns Deutsche, wenn wir nicht verlieren dürfen.“ Da war doch „Red Planet“ irgendwie ganz nett, wo der einzige überlebende Astronaut nur durch eine Kapsel der...Russen von dem Planeten verschwinden konnte.
Korgan schrieb:
Auf der anderen Seite: ist so ähnlich wie damals, als es auf das neue Jahrtausend zuging...da haben die auch alles genommen, was einen PC ein oder ausschalten kann wegen des befürchteten Millenium-Crashs.
Ich habe mich da dezent herausgehalten und ganz profan Dienst geschoben – man weiß ja nie, was kommt. Aber der Vergleich F16 – PC... Nun ja, er hinkt ein kleines bißchen, nicht?
Korgan schrieb:
Also, ich hätte da eher einen Schauspieler japanischen Ursprungs genommen...irgend wie hätte ich das bei der "Selbstopferungsszene" "glaubwürdiger" (ok, der Begriff wird hier doch etwas "oft" verwendet) gefunden...Banzai!!!
Ja, aber die Japaner hatten doch schon ihren Auftritt. Außerdem hätte das doch gar nicht gewirkt, die Tragik, die diese versoffene, von seiner Familie entfremdete Typ darstellte, der mit seinem heroischen Harakiri alles wieder gut machen will (Bloß hat er da anschließend nicht mehr viel von). Außerdem, und das möchte ich mit erhobenem Zeigefinger festgehalten wissen: Ein Japaner kann niemals verdienstvoller Vietnam-Veteran sein! So und nicht anders isses!
Korgan schrieb:
Sorry, diesen Film kann und will ich nicht ernst nehmen!
Das stimmt schon, aber anders als bei „echten“ Trashfilmen hatte ich doch das Gefühl von Katastrophentourismus beim Ansehen. Muttern offenbar auch, anders kann ich mir nicht erklären, daß sie den Großteil eines solchen Schrotts mitverfolgt hat.
Korgan schrieb:
Ok, das war voll daneben...da hätte man mehr draus machen können...die Szene, wo israelische und arabische Kampfpiloten "zusammen" gesessen sind, das war schon irgendwie "witzig".
Gerade das fand ich furchtbar. Ich habe mir beim Ansehen vorgestellt, daß man sich gleich nach dem Zurückschlagen der Alieninvasion gleich wieder die nächsten Paar Bömbchen um die Ohren wirft.
Korgan schrieb:
Nun ja...die anderen Nationen haben auch Flugzeuge, die auch unter harten Bedingungen funktionieren...was man von den amerikanischen High-Tech Spielzeugen nicht unbedingt sagen kann.
Wie sprechen hier nicht von den Doppeldeckern Kaiser Wilhelms. *scnr*
Korgan schrieb:
Hey, die Amis sind (nach eigener Überzeugung) die Weltmacht Nummer 1...und damit die wichtigsten!
Amerika oder die ganze Welt... Was nach Meinung vieler Amerikaner ohnehin das gleiche ist... Okay, ich will nicht ständig auf sie draufkloppen – nicht angesichts eines Filmes, dessen Drehbuch ein Deutscher verfilmt hat. Da möchte ich die Amis sogar mal entschuldigen.
Korgan schrieb:
Oh, da kenne ich noch andere..."Pearl Habour"; "Soldier James Ryan" (mit der "Kampfsocke" einen Tiger-Panzer außer Gefecht setzen...ja freilich!)....
Wie gesagt, „Der Soldat James Ryan“ fand ich jetzt gar nicht so schlimm während seiner gesamten Laufzeit, auch wenn der Beginn natürlich fraglich der beste ist. Und „Pearl Harbour“ gehört zu jenen Filmen, die ich mich hartnäckig weigere zu sehen. Bis ich mir den ansehe, häkele ich mir lieber einen Kopfkissenbezug.
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Oh, und ja: Der Rest der Welt verfügt ganz offensichtlich über keinerlei nationale Symbole. Damit das mal feststeht.
Nun ja, die meisten Amis kennen halt nur ihre eigenen...
Die wissen, daß sie Nationalsymbole haben?
Korgan schrieb:
"Mars Attacks" ist im Endeffekt DIE Persiflage auf "Independance Day" und "War of the Worlds".
Ich hatte bisher ja weder das eine noch da andere gesehen. Ich meine, der Zusammenhang war mir klar, aber mir fehlten halt die beweiskräftigenden Vorbilder vor Augen. Wobei „Mars Attacks“ keine bewußte Persiflage von „Independence Day“ sein kann, da beide ja im selben Jahr gedreht wurden...
Korgan schrieb:
Selbst die Amis wußten, dass es zu der Zeit, als "Pirates of the Carribean" spielt, noch keine "USA" gab...sondern nur britische Kolonien an der amerikanischen Ostküste.
Also, DA bin ich mir ja nicht so ganz sicher... Und selbst wenn, sonst kümmert die solche Tatsachen auch nie, um sie sich nicht nach ihrem Gutdünken zurechtzuklöppeln.
Korgan schrieb:
Genau das war der Sinn und Zweck des Films...nach "Independance Day" war Emmerich endgültig in Hollywood etabliert...und die Budgets seiner Filme stiegen astronomisch!
Wobei ich eine Zeile zu seinem neuen Streifen „2012“ gelesen habe, die ihn doch recht sympathisch rüberkommen läßt: Man wisse, daß der Film von jedem Hobby-Astronom, - Geologen, whatever angefochten werden könne und hinsichtlich dessen totaler Quatsch sei – aber es sei ja nun mal schließlich auch nur ein Film. Wenn er bei „Independence Day“ schon genau so gedacht hat, verdient er sich zumindest bei mir die Pluspunkte, nicht mehr in seinen eigenen Film hineininterpretieren zu wollen als andere. Was das Endergebnis allerdings natürlich keinen Deut besser macht...
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
"Independence day" zählt zu den schlechtesten Filmen, die jemals gedreht wurden.
Oh ja, dem ist nichts hinzu zu fügen!
Wie gesagt, ein Jammer waren die verschwendeten Schauspieler. Gut, wie schon gesagt, die Nebendarsteller müssen vermutlich nehmen, was sie kriegen können, damit die Familie ihr täglich Brot auf den Tisch gesetzt bekommt (Das sieht man anhand der Vita so mancher der Kameraden, die in hochgelobten Kultklassikern unter renommierten Regisseuren ebenso mitgespielt haben wie in grauenerregenden B-Filmchen), aber bei den etwas wichtigeren Charakteren hoffe ich nur, daß ihr Gagencheck gestimmt hat. Eine derartige Verschwendung und gnadenlose Unterforderung von durchaus talentierten Haupt- und Nebendarstellern habe ich selten zuvor gesehen. nein, mitansehen müssen. So wird ein Schuh draus.
Korgan schrieb:
"Jurassic Park" ist einer der wenigen Filme, wo ich im Kino vor Freude "geheult" habe...mir sind tatsächlich Tränen die Wange runter gekullert, als ich den T-Rex gesehen habe...das hat damals so was von echt gewirkt!
Am meisten hat mich damals überrascht, daß man an die sich zusammenziehende Pupille gedacht hat. Ich meine, klar, heutzutage erscheint das logisch, aber im Grunde genommen war das doch eine Kleinigkeit, daß sie selbst heute immer noch gerne dadurch geht.
Korgan schrieb:
Im Vergleich zum japanischen Orginal ist Emerichs' Godzilla wenigstens etwas "glaubwürdiger"
Seien wir mal ganz ehrlich, wenn man es einfach mal, äh, akzeptiert, daß da aufgrund von radioaktiver Strahlung eine Echse auf das Millionenfache ihrer ursprünglichen Größe heranwächst – dann ist der Rest der Geschichte doch schon teilweise erstaunlich fundiert. Mir gefiel vor allen Dingen, daß Emmerich keinerlei Zweifel daran ließ, daß Godzilla keinen Augenblick etwas andere als ein Tier ist, das seinen Instinkten folgt: Die Kollateralschäden sind seiner Größe geschuldet, aber erst ganz zum Schluß, nach der Vernichtung seiner Brut, ist er tatsächlich ganz bewußt auf der Jagd. Himmel, vorher flüchtet er ja sogar vor winzigen Kreaturen, die ihm aufgrund seiner Größe kaum etwas anhaben können. Bis zu diesem Punkt greift er bestenfalls an, um sich zu verteidigen, aber nie, um offensiv zu töten.
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Was hätte man mit dem Geld alles machen können... Und erst recht mit dem Geld, das mit diesem Schund eingenommen wurde!
Es hätte aber auch schlimmer kommen können (ich weiß, schlimmer geht immer!).
Ich stelle mir gerade die Frage, ob „Star Wars I + II“ schlimmer waren, oder dieses Machwerk hier. Erstere hatten ja immerhin auch noch die totale Frechheit, sich als die Offenbarung zu präsentieren, auf die die Fanschar zwanzig Jahre lang gewartet hatte...
Korgan schrieb:
Mir hat der Film eines ganz deutlich gezeigt: selbst die Aliens haben ihre Betriebssysteme von Microsoft! Anders kann ich mir nicht erklären, warum es so einfach war, einen Computervirus auf ein AUSSERIRDISCHES Raumschiff zu übertragen! *lach*
Ich bin irgendwann zu dem Schluß gekommen, daß es eine ganze Latte an Dingen gab, über die man besser nicht nachdenken sollte (Das fängt schon mal damit an, daß ich mich frage, wie um alles in der Welt Mr Goldblum den Schutzschild denn auf einmal aktiviert. Wer, wie was – wieso, weshalb, warum...).
Korgan schrieb:
Eines kann weiß ich aber mit Sicherheit: diesen Film kann man nicht mal volltrunken ertragen!
Dann wird mir vor lauter Kopfschütteln aber schlecht...
Da fällt mir gerade ein: Was machen eigentlich die Piraten inzwischen?
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:31 pm
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Wenn ich denn dazu komme. Ich wollte ja schon letzte Woche was zum Thema Wrestling geschrieben habe, aber das habe ich bis heute entweder nicht geschafft oder mir stand der Sinn nicht danach.
Kann ich nachvollziehen..."bastle" jetzt auch schon einige Wochen an einer gewissen Antwortmail...aber bei dem Stress in letzter Zeit bin ich abends totmüde in die Kiste gefallen.
Creeper schrieb:
Aber eins erfreut das kriechtiersche Herz: Filmzerfledderung galore! Yi-haaaa!!!
Hey, hatte nach meiner langen Abwesenheit schon "Entzugserscheinungen" :-)))))))))
Creeper schrieb:
*ganz spontan und uneigennützig bemitleid*
*sprachlos bin*
Creeper schrieb:
Ich weiß mich, weder damals noch heute hat mich an dem Film irgend etwas gereizt, deshalb stellte sich auch überhaupt gar keine Frage, da ins Kino zu gehen. SciFi war damals noch weniger als heute was für mich, erst recht diese typischen Alien-Invasionsschrotteritis.
Ok, ich bin absoluter Science Fiction und Fantasy-Fan, von da her war es irgend wo klar, dass ich den Film anschauen muss...nur hätte ich gewußt, was für ein gequirlter Dünnpfiff mich da erwarten würde, hätte ich gewartet, bis das Ding auf VHS draußen gewesen wäre.
Creeper schrieb:
War das nicht ein gewisser Mr Styles? ;) Der hätte das zu einem kaugummiartigen „gaaaaawwwwd“ ausgedehnt. Zu solch einer expressionistischen Darstellung meiner Aussprache bin ich nicht fähig.
OH...MY...GOD! Ich glaube, langsam werde ich senil...natürlich war das A.J. Styles! Wie komme ich nur auf Paul Heyman *kopfkratz*
Creeper schrieb:
Ich will sie ja gewiß nicht alle über einen Kamm scheren.
Ich schon...hähä! Ungefähr 90% dieses Volkes sind "knackedoof" und ignorant bis zum Abwinken! Die restlichen 10% gehören einer gebildeten "Elite" an, die man ungefähr mit uns "vergleichen" kann bzw. hat in ihrem Leben schon mal über den Tellerrand raus geblickt...
Creeper schrieb:
Selbst anhand von Filmen, ihrem ureigensten Medium, können sie mittlerweile beweisen, daß sie nicht alle so doof sind, wie man sie gerne darstellt (Und sei hier als Beispiel auch nur mal „Requiem of a Dream“ genannt, aber man könnte sicherlich noch einige andere aufzählen).
Ich sage nicht, dass alles, was filmtechnisch von jenseits des Großen Teichs kommt, Müll hoch 82 ist...nur paßt "Independance Day" mal wieder perfekt in die "USA! USA"-Schiene rein, bei der einem halbwegs intelligenten Menschen bei so viel Pathos schlicht und ergreifend das kotzen kommt!
Creeper schrieb:
Aber wenn dann so ein Brachialepos daherkommt und mit seinem fragwürdigen Erfolg alles niederwalzt, dann ist das doch schon ernüchternd. Wobei man das in diesem Fall nicht allein an den Amis festmachen kann, denn immerhin sind solche Streifen ja international sehr erfolgreich (Wobei ich mich frage, wie um alles in der Welt Europa für ein amerikanisch-patriotisches Werbefilmchen empfänglich sein kann, aber das sind wohl die Rätsel dieser Welt...).
Habe ich schon mal erwähnt, dass auch wir, das sog. "Volk der Dichter und Denker" auf dem gleichen Weg wie die Amis sind...bei uns habe ich schon seit einigen Jahren den Eindruck, dass der Verblödungsprozess in Deutschland langsam ähnliche Ausmaße an nimmt. Vielleicht nicht auf der nationalistischen Schiene (siehe unsere Vergangenheit)...wenn's bei uns in diese Richtung läuft, dann wird's immer ein Extrem...und das ist nicht unbedingt immer gut.
Creeper schrieb:
Humoristische Ansätze? Damn, da muß ich gerade in der Küche gewesen sein. Nein, ernsthaft, das, was ich da als „Humor“ ausmachen konnte, war leider welcher von der Sorte, die krampfhaft mit dem Vorschlaghammer verabreicht wurde und schmählich daran scheiterte, da anzukommen, wo er eigentlich hin sollte, sondern statt dessen irreparable zerebrale Schäden hinterließ. Aber als tatsächlicher Humor funktionierte er leider ganz und gar nicht.
War sicher sinnvoller in der Küche als vor dem TV den Film anzuschauen *lach* Nein, ernsthaft, die humoristischen Einlagen bewegen sich ungefähr auf einem Niveau wie die grauenhaften deutschen Kömodien aus den 70er Jahren. *schauder* Sprich, die sind so gewählt, dass selbst die größte Couch-Potato mit bekommt, dass das jetzt irgendwie lustig ist...also so ähnlich wie die WWE Anfang der 90er Jahre nur anders.
Creeper schrieb:
Und das ist für mich ein Punkt, der mir auch immer wieder bei deutschen Kabarettisten oder...würgs...Comedians deutlich vor die Linse geführt wird (Da ich mich letztens mit jemandem über meine humoristische Nemesis Mario Barth unterhielt): Humor muß funktionieren. Und das kann er nur, wenn er von jemandem dargebracht wird, der eben weiß, wie Humor funktioniert. Aber ich kann ihn niemandem einprügeln.
Hui, da haben wir jetzt ein Thema, für das wir fast einen separaten Treat aufmachen sollten...letztendlich ist Humor Geschmacksache, ich kann mit den meisten deutschen Comedians auch nicht so Recht (Ingo Appelt und Harald Schmitt mal ausgenommen). Mario Barth ist Geschmacksache, allerdings bringt er gewisse Dinge zwischen Mann und Frau doch recht gut auf humorvolle Weise auf den Punkt. Das heißt jetzt nicht, dass ich mir den einen ganzen Abend antun würde...mein letztes Erlebnis in dieser Beziehung war die Karte für Paul Panzer...und das war doch ziemlich "grenzwertig" um es salopp zu sagen.
Creeper schrieb:
Oha, das war jetzt böse. Riefenstahl hat doch niiiieee, neinein, überhaupt nicht, so gar nicht, niemals...
Stimmt, das war böse...aber wenn ich schon einen "Propagandafilm" machen möchte (und für mich fällt "Independance Day" ein Stück weit in diese Rubrik), dann sollte ich mir vielleicht vorher ein "gescheites" Orginal anschauen...die "Tricks" von damals funktionieren auch heute noch. Aber wer außer uns beiden hier im Forum kann mit dem Namen Leni Riefenstahl noch was anfangen???
Creeper schrieb:
Einen Juden vermutlich eher als einen Schwarzen, schätze ich, die sind ja da drüben doch schon recht etabliert. Was mich zur Frage bringt, ob „Independence Day“ diesbezüglich eine Art Vergangenheitsbewältigung von uns Deutschen sein soll...? Enthält dieser Film Bedeutsames, das uns bislang entgangen sein sollte? Tun wir ihm gar Unrecht?
Könnte man durchaus rein interpretieren...allerdings denke ich eher, dass Emmerich ein Stück weit damit einen Seitenhieb auf die damalige amerikanische "Realität" in den 90ern machen wollte...ist zwar kein Vergleich zu Luc Besson's "Das fünfte Element" (wo ein Schwarzer Präsident ist...zu der Zeit noch nahezu undenkbar für Amerika) aber Ansätze sind durchaus vorhanden.
Creeper schrieb:
Spaß beiseite, ich finde es angesichts dessen ja sogar noch irgendwie witzig, daß eben diese beiden Rollen auch tatsächlich ganz real ausgefüllt werden (Wobei ich mich jetzt noch mal belesen müßte, ob Jeff Goldblum himself Jude ist oder nur jüdische Vorfahren hat).
So weit ich weiß ist Jeff Goldblum zumindest von der Herkunft her Jude...allerdings weiß ich nicht, ob er im realen Leben auch "praktizierender" Jude ist...egal, ich finde den Kerl als Schauspieler einfach nur klasse!
Creeper schrieb:
Na ja, wenn man sich mal seine Rollen in den vergangenen zehn Jahren ansieht, stimmt das nicht so ganz. Er hat vielleicht damit angefangen, aber inzwischen ist er doch auch dazu in der Lage, schwergewichtigere Rollen auszufüllen, und das durchaus patent.
Will ich nicht abstreiten...allerdings waren da auch so Stimkaroos wie "Wild, Wild West" dabei (oder war der früher?).
Creeper schrieb:
Wobei er da ja glücklicherweise längst drüber hinausgewachsen ist, nachdem er bewiesen hat, daß er im Gegensatz zu Murphy eben nicht auf diese Sabberschnauze zu reduzieren ist.
Also, "Berverly Hills Cop" war zur damaligen Zeit wirklich cool...allerdings hat es Murphy nie geschafft (oder wollte es nie), sich aus diesem Schatten bzw. diesem Filmgenre zu lösen. Und auch der Allercoolste wirkt irgend wann nur noch peinlich...
Creeper schrieb:
Keine Bange, die deutsche Synchronstimme ist verstorben. Aber stell’ dir vor, daß man in den Neusynchronisation von „Der weiße Hai“ genau diese Stimme Roy Scheider auf die Lippen gelegt hat...
Roy Scheider mit der Stimme von "Nerv-Eddie"...das ist schon fast ein Grund, in Deutschland wieder die Todesstrafe einzuführen *lach*
Creeper schrieb:
Wie stand es mal so ähnlich zu lesen (Ich glaube, bei badmovies): „Kein Weltkrieg ohne uns Deutsche, wenn wir nicht verlieren dürfen.“ Da war doch „Red Planet“ irgendwie ganz nett, wo der einzige überlebende Astronaut nur durch eine Kapsel der...Russen von dem Planeten verschwinden konnte.
Natürlich...ich sage ja immer, unsere Tigerpanzer damals in der Normandie 1944 waren für die Amis ein Trauma...daran knabbern sie heute noch...was wäre gewesen, wenn wir vieeel mehr von diesen Dingern gehabt hätten...die wissen nämlich ganz genau, dass die einzigen, die "gescheite Panzer" im WWII hatten, die Deutschen und die Russen waren... *lach*
"Red Planet" fand ich auch ziemlich witzig...allein das Display an der russischen Kapsel mit dem Bären, der den Daumen runter hält weil die Batteriespannung zu niedrig ist, war der Brüller! Man kann über den russischen "Schrott" sagen, was man will...aber zuverlässig ist das Zeugs bei denen. Das einzig unzuverlässige sind Besatzungen im Wodkarausch. *lach*
Creeper schrieb:
Ich habe mich da dezent herausgehalten und ganz profan Dienst geschoben – man weiß ja nie, was kommt. Aber der Vergleich F16 – PC... Nun ja, er hinkt ein kleines bißchen, nicht?
So sehr hinkt der Vergleich jetzt nicht meiner Meinung nach...die haben bestimmt auch ein Betriebssystem von Microsoft *lach*. Wobei ich jetzt glaube, dass es keine F-16 war (die hat nämlich nur 1 Triebwerk!), sondern eine F-15 Eagle (der ehemalige amerikanische Standardluftüberlegenheitsjäger der jetzt durch die YF 22 Raptor bzw. die F 35 ersetzt werden) bzw. die Navy-Variante, die F-18 Hornet...so weit ich mich erinnere, gab es die Dinger damals sogar im Merchandise als Bausatz von Revell (neben dem Alien-Fighter).
Creeper schrieb:
Ja, aber die Japaner hatten doch schon ihren Auftritt. Außerdem hätte das doch gar nicht gewirkt, die Tragik, die diese versoffene, von seiner Familie entfremdete Typ darstellte, der mit seinem heroischen Harakiri alles wieder gut machen will (Bloß hat er da anschließend nicht mehr viel von).
Was für eine Tragik! Von dem Sprühflugzeug in einen hochmodernen Jet...ja freilich!!! Kleiner Tipp am Rande: wieso hat der Depp anstelle der klemmenden Rakete nicht seine Bordkanone verwendet? Da die mit Leuchtspurmunition schießen, hätte man damit die "Primärwaffe des Raumschiffs" auch hoch gehen lassen können (chemische Reaktion und so). Aber natürlich macht sich so ein Held wesentlich besser, auf das sein Sohnemann ENDLICH stolz auf seinen Daddy ist.
Creeper schrieb:
Außerdem, und das möchte ich mit erhobenem Zeigefinger festgehalten wissen: Ein Japaner kann niemals verdienstvoller Vietnam-Veteran sein! So und nicht anders isses!
Das stimmt, aber einem Japaner würde man das eher abnehmen als einem versoffenen Ernteflieger, der irgend wann mal über Vietnam oder Laos vermutlich ebenso besoffen mit seiner Skyhawk oder seiner Phantom rum geeiert ist.
Creeper schrieb:
Das stimmt schon, aber anders als bei „echten“ Trashfilmen hatte ich doch das Gefühl von Katastrophentourismus beim Ansehen. Muttern offenbar auch, anders kann ich mir nicht erklären, daß sie den Großteil eines solchen Schrotts mitverfolgt hat.
Dieser Film ist ja auch alles andere als ein Trashfilm...zumindest war das die Absicht des Regisseurs und der Produzenten denke ich mal.
Creeper schrieb:
Gerade das fand ich furchtbar. Ich habe mir beim Ansehen vorgestellt, daß man sich gleich nach dem Zurückschlagen der Alieninvasion gleich wieder die nächsten Paar Bömbchen um die Ohren wirft.
Wird schwierig...schließlich haben die vermutlich alle Bomben und Raketen dafür gebraucht, das Alien-Schiff runter zu holen. Und hey, vermutlich haben die auch die Raumschiffe in Afrika abgeschossen...auch ohne funktionierenden Schild wird es schwer, nur mit Steinen und Speerschleudern so ein Ding vom Himmel zu holen *lach*
Creeper schrieb:
Wie sprechen hier nicht von den Doppeldeckern Kaiser Wilhelms. *scnr*
Hey, die Fokker D-VII war der absolute Hight-Tech-Luftüberlegenheitsjäger...ok, das war 1917/18...aber trotzdem *lach* Was ich damit sagen möchte: das amerikanische High-Tech-Zeug ist viel zu kompliziert und unter Einsatzbedingungen nicht wirklich so prickelnd...warum fliegen die nach wie vor mit ihren über 50 Jahre alten B-52 Stratofortress wenn's darum geht, eine Fläche eines Fußballfelds geschwind mit Bomben zu planieren? Ok, unser Eurofighter geht in eine ähnliche Richtung...da lobe ich mir wirklich die Russen, die haben ihre Flugzeuge "pragmatischer" konstruiert.
Letzten Ende gilt hier jedoch die alte Weisheit: eine Waffe ist nur so gut wie ihr Benutzer, was bringt Dir das großte High-Tech Teil, wenn Du keine erfahrenen Piloten hast bzw. einen Haufen unfahiger Deppen, denen Du erst erklären mußt, dass, wenn die rote Warnleuchte für die Jet-Turbine leuchtet, dass ziemlich "scheiße" ist.
Mal abgesehen von der Tatsache, dass kein Pilot mit Verstand im Tiefflug mit Nachbrenner fliegt wie unser Will Smith...
Creeper schrieb:
Amerika oder die ganze Welt... Was nach Meinung vieler Amerikaner ohnehin das gleiche ist...
Leider!
Creeper schrieb:
Okay, ich will nicht ständig auf sie draufkloppen – nicht angesichts eines Filmes, dessen Drehbuch ein Deutscher verfilmt hat. Da möchte ich die Amis sogar mal entschuldigen.
Auch wenn unser Roland Emmerich kein Ami ist...dieser Film ist nicht zu entschuldigen *lach*
Creeper schrieb:
Wie gesagt, „Der Soldat James Ryan“ fand ich jetzt gar nicht so schlimm während seiner gesamten Laufzeit, auch wenn der Beginn natürlich fraglich der beste ist.
Das ist ja das Schlimme an dem Film...die erste halbe Stunde dachte ich wirklich "wow, das ist mal wieder ein richtiger Antikriegsfilm"...tja, und dann nahm das Verhängnis trotz einem redlich bemühten Tom Hanks seinen Lauf...
Creeper schrieb:
Und „Pearl Harbour“ gehört zu jenen Filmen, die ich mich hartnäckig weigere zu sehen. Bis ich mir den ansehe, häkele ich mir lieber einen Kopfkissenbezug.
Soll ich Dir den brennen???? Ok, ich will es nicht komplett mit dem Kriechtier verscherzen...
Creeper schrieb:
Die wissen, daß sie Nationalsymbole haben?
Wenn man das gelbe "M" von Mc Donald's dazu zählt *lach*
Creeper schrieb:
Ich hatte bisher ja weder das eine noch da andere gesehen. Ich meine, der Zusammenhang war mir klar, aber mir fehlten halt die beweiskräftigenden Vorbilder vor Augen. Wobei „Mars Attacks“ keine bewußte Persiflage von „Independence Day“ sein kann, da beide ja im selben Jahr gedreht wurden...
Das ist richtig, nur hat man die eine oder andere Sache noch von "Independance Day" mit aufgenommen.
Creeper schrieb:
Wobei ich eine Zeile zu seinem neuen Streifen „2012“ gelesen habe, die ihn doch recht sympathisch rüberkommen läßt: Man wisse, daß der Film von jedem Hobby-Astronom, - Geologen, whatever angefochten werden könne und hinsichtlich dessen totaler Quatsch sei – aber es sei ja nun mal schließlich auch nur ein Film.
Immerhin geht's bei "2012" ja um die alte Prophezeiung der Mayas (der Maya-Kalender endet bekanntlich 2012 und dann soll das Ende der Welt kommen).
Creeper schrieb:
Am meisten hat mich damals überrascht, daß man an die sich zusammenziehende Pupille gedacht hat. Ich meine, klar, heutzutage erscheint das logisch, aber im Grunde genommen war das doch eine Kleinigkeit, daß sie selbst heute immer noch gerne dadurch geht.
Oh ja...ich sage nur die Neuverfilmung von "Knight Rider" (Nadasky und ich haben nach dem letzten Rollenspielabend ein wenig "Serienkatastrophentourismus" betrieben) ...auch amerikanische Autos haben mittlerweile Airbags DIE AUCH AUFGEHEN MÜSSTEN BEI EINEM FRONTALCRASH.
Creeper schrieb:
Seien wir mal ganz ehrlich, wenn man es einfach mal, äh, akzeptiert, daß da aufgrund von radioaktiver Strahlung eine Echse auf das Millionenfache ihrer ursprünglichen Größe heranwächst – dann ist der Rest der Geschichte doch schon teilweise erstaunlich fundiert. Mir gefiel vor allen Dingen, daß Emmerich keinerlei Zweifel daran ließ, daß Godzilla keinen Augenblick etwas andere als ein Tier ist, das seinen Instinkten folgt: Die Kollateralschäden sind seiner Größe geschuldet, aber erst ganz zum Schluß, nach der Vernichtung seiner Brut, ist er tatsächlich ganz bewußt auf der Jagd. Himmel, vorher flüchtet er ja sogar vor winzigen Kreaturen, die ihm aufgrund seiner Größe kaum etwas anhaben können. Bis zu diesem Punkt greift er bestenfalls an, um sich zu verteidigen, aber nie, um offensiv zu töten.
Ok, Emmerich's "Zilla" kann man natürlich nicht mit dem japanischen Suitmotion-Monster vergleichen...und hey, Jean Reno spielt da auch mit...von da her schon ein "Muss" für mich.
Creeper schrieb:
Ich stelle mir gerade die Frage, ob „Star Wars I + II“ schlimmer waren, oder dieses Machwerk hier. Erstere hatten ja immerhin auch noch die totale Frechheit, sich als die Offenbarung zu präsentieren, auf die die Fanschar zwanzig Jahre lang gewartet hatte...
"Episode I+II" waren in dieser Beziehung schlimmer...denn sie haben etwas "Heiliges"; sprich "Star Wars" fast kaputt gemacht! Sogar Lucas hat das irgend wann mal gemerkt, deswegen ist "Episode III" auch wesentlich besser geworden. Aber trotz allem "In den Himmel loben" der alten Star Wars Reihe...die Ewoks verzeihe ich ihm immer noch nicht! *lach*
Creeper schrieb:
Da fällt mir gerade ein: Was machen eigentlich die Piraten inzwischen?
Die muss ich nur noch verpacken und an das Kriechtier schicken...liegt leider schon seit Wochen bei mir rum...aber wegen des ganzen "Chaos" in letzter Zeit bin ich einfach noch nicht dazu gekommen! *verlegen schaue*
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Thema: Re: Zuletzt gesehen So Nov 15, 2009 4:31 pm
Creeper schrieb:
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Wenn ich denn dazu komme. Ich wollte ja schon letzte Woche was zum Thema Wrestling geschrieben habe, aber das habe ich bis heute entweder nicht geschafft oder mir stand der Sinn nicht danach.
Kann ich nachvollziehen..."bastle" jetzt auch schon einige Wochen an einer gewissen Antwortmail...aber bei dem Stress in letzter Zeit bin ich abends totmüde in die Kiste gefallen.
Und zu diversen Filmen wollte ich auch noch was geschrieben haben – aber es ist einfacher, eine Null-Lösung wie „Independence Day“ zu verreißen, als sich mit einem inhaltlich auf einer ganz anderen Anspruchsebene schwebenden „Full Metal Jacket“ zu befassen. Denn dazu, ganz ehrlich, fehlte mir bislang die Konzentration.
Korgan schrieb:
Ok, ich bin absoluter Science Fiction und Fantasy-Fan, von da her war es irgend wo klar, dass ich den Film anschauen muss...nur hätte ich gewußt, was für ein gequirlter Dünnpfiff mich da erwarten würde, hätte ich gewartet, bis das Ding auf VHS draußen gewesen wäre.
Ich hab’ den noch von meinem Onkel auf VHS, die Kassette mit dem schönen Hologramm-Cover. Aber wie kommt es, daß die nur so gar keiner haben will?
Korgan schrieb:
OH...MY...GOD! Ich glaube, langsam werde ich senil...natürlich war das A.J. Styles! Wie komme ich nur auf Paul Heyman *kopfkratz*
Du wirst wirklich senil. Ich meine...ähm...hüstel... A.J.? Not really, oder? :lol1: Daß ausgerechnet ein Mann, der sich bei fast jeder seiner Promos großzügig verhaspelt, Kommentator einer darniedergegangenen Hardcore-Fabrikation gewesen sein soll... Äääähhh??? Die Vorstellung entbehrt allerdings nicht einer gewissen Ironie: Bis der sich aus seinem Gestruddel befreit hat, ist so ein Match vermutlich längst vorbei.
Korgan schrieb:
Ich schon...hähä! Ungefähr 90% dieses Volkes sind "knackedoof" und ignorant bis zum Abwinken! Die restlichen 10% gehören einer gebildeten "Elite" an, die man ungefähr mit uns "vergleichen" kann bzw. hat in ihrem Leben schon mal über den Tellerrand raus geblickt...
Okay, ich wäre jetzt etwas großzügiger gewesen und hätte 70-80 % geschätzt. Von der übrigen „Elite“ bekommt man angesichts dieser Übermacht leider selten genug etwas mit (Vielleicht, weil sie in ihrem eigenen Land genug zu tun haben, um sich zur Wehr zu setzen). Ist ja ohnehin immer so, daß weltweit immer das Negativste nach außen dringt. So sind vermutlich auch noch mehr als die Hälfte aller Deutschen verkappte Nazis oder so.
Korgan schrieb:
Habe ich schon mal erwähnt, dass auch wir, das sog. "Volk der Dichter und Denker" auf dem gleichen Weg wie die Amis sind...bei uns habe ich schon seit einigen Jahren den Eindruck, dass der Verblödungsprozess in Deutschland langsam ähnliche Ausmaße an nimmt.
Meine Mutter ist Busbegleitung bei Schwererziehbaren (Also jene Klientel, für die der Bildungsstand einer Hauptschule schon zu anspruchsvoll ist) und ich habe das Pack auch schon ein paarmal gefahren. Glaub’ mir, ich weiß es, ich weiß es...
Korgan schrieb:
Sprich, die sind so gewählt, dass selbst die größte Couch-Potato mit bekommt, dass das jetzt irgendwie lustig ist...also so ähnlich wie die WWE Anfang der 90er Jahre nur anders.
Wenn ich mich recht entsinne, fand ich ausgerechnet eine der Szenen am komischsten, die gar nicht mal so plump rüberkam. Nämlich als man alle Pseudopiloten eingesammelt hatte und eine Rundfrage startete, welche Qualifikationen jene Nulpen denn aufzuweisen hatten. Auf die stolze Antwort des ehemaligen Vietnamblablubbs, er fliege jetzt über die Äcker, war diese stillschweigende und angesichts des vor ihm stehenden Jammerhaufens außerordentlich gefaßte, kaum merkliche, aber gerade dadurch um so vielsagendere Reaktion des Majors fast schon göttlich.
Korgan schrieb:
Hui, da haben wir jetzt ein Thema, für das wir fast einen separaten Treat aufmachen sollten...letztendlich ist Humor Geschmacksache, ich kann mit den meisten deutschen Comedians auch nicht so Recht (Ingo Appelt und Harald Schmitt mal ausgenommen). Mario Barth ist Geschmacksache, allerdings bringt er gewisse Dinge zwischen Mann und Frau doch recht gut auf humorvolle Weise auf den Punkt. Das heißt jetzt nicht, dass ich mir den einen ganzen Abend antun würde...mein letztes Erlebnis in dieser Beziehung war die Karte für Paul Panzer...und das war doch ziemlich "grenzwertig" um es salopp zu sagen.
Ääähhh... Nein, kein Thread. Das sehe ich schon. Ich hasse Mario Barth, ich verachte ihn, ich verabscheue seine „Witze“. Vielleicht mag er vereinzelt einen Treffer landen bei den Dingen zwischen Mann und Frau, aber er ruiniert sich den Effekt schon gleich selbst, indem er versucht, etwas witzig zu bringen, was aus sich heraus schon witzig ist. Dieser Typ ist mir dermaßen zuwider, daß ich einen regelrechten Kotzreiz bekomme, wenn ich schon seine dämliche Fresse irgendwo sehe. Und darüber kann ich nicht diskutieren, sonst könnte ich mich dazu veranlaßt sehen, meinen Monitor anzuknabbern.
Korgan schrieb:
Aber wer außer uns beiden hier im Forum kann mit dem Namen Leni Riefenstahl noch was anfangen???
:lol1:
Korgan schrieb:
So weit ich weiß ist Jeff Goldblum zumindest von der Herkunft her Jude...allerdings weiß ich nicht, ob er im realen Leben auch "praktizierender" Jude ist...egal, ich finde den Kerl als Schauspieler einfach nur klasse!
Ich meinte jetzt nicht „praktizierend“, sondern von Haus aus. Ich war mir jetzt nicht sicher, ob nur seine Vorfahren jüdischer Herkunft sind oder er selbst auch (So wie unsereins Vorfahren katholisch sein können, man selbst aber aufgrund fehlender Taufe nicht unbedingt).
Korgan schrieb:
Will ich nicht abstreiten...allerdings waren da auch so Stimkaroos wie "Wild, Wild West" dabei (oder war der früher?).
Oha, das stimmt sogar. Der war 1999, wenn mich nicht alles täuscht (Um mich zu vergewissern, müßte ich jetzt nachsehen), auf jeden Fall nach „MiB“. Aber ich gehe mal davon aus, da war man einfach noch im „MiB“-Erfolgsrausch, oder wie sonst ließe sich erklären, daß Regisseur Sonnenfeld einen seiner Hauptdarsteller recycelte?
Korgan schrieb:
Roy Scheider mit der Stimme von "Nerv-Eddie"...das ist schon fast ein Grund, in Deutschland wieder die Todesstrafe einzuführen *lach*
Ich meine, 30 Jahre lang diese markante Grummelstimme, „Wir werden ein größeres Boot brauchen“ ... und dann das??? Das Schlimme daran ist ja, daß nirgendwo mehr die alte Fassung auf DVD aufzutreiben ist. Und das ist wirklich grausam, weil das einer der Filme ist, die ich wirklich noch auf Silberling brauche.
Korgan schrieb:
...was wäre gewesen, wenn wir vieeel mehr von diesen Dingern gehabt hätten...
...dann hätten wir heute ein ziemliches Problem. ;)
Korgan schrieb:
Wobei ich jetzt glaube, dass es keine F-16 war (die hat nämlich nur 1 Triebwerk!), sondern eine F-15 Eagle (der ehemalige amerikanische Standardluftüberlegenheitsjäger der jetzt durch die YF 22 Raptor bzw. die F 35 ersetzt werden) bzw. die Navy-Variante, die F-18 Hornet...so weit ich mich erinnere, gab es die Dinger damals sogar im Merchandise als Bausatz von Revell (neben dem Alien-Fighter).
Um ehrlich zu sein, ich habe keinen blassen Dunst von der Sache und habe einfach das übernommen, was irgendwo zu diesem Film darüber gekritzelt stand. Ist mir allerdings auch ziemlich wurscht, ob jetzt F14 (Hatte ich eher drauf getippt, da das ja ein ziemliches Standart-Modell in solchen Filmen ist) oder Y38, jedenfalls irgendwas Großes mit Flügeln dran, das Bömbchen werfen kann. Mich hat dich Sache jetzt nicht zur Genüge tangiert, als daß ich die Muße gehabt hätte, mich genauer zu informieren (Hey, die Mühe ist der Film nun echt nicht wert).
Korgan schrieb:
Was für eine Tragik! Von dem Sprühflugzeug in einen hochmodernen Jet...ja freilich!!!
Aufrechte amerikanische Patrioten wissen das zu schätzen, jawoll!
Korgan schrieb:
Kleiner Tipp am Rande: wieso hat der Depp anstelle der klemmenden Rakete nicht seine Bordkanone verwendet? Da die mit Leuchtspurmunition schießen, hätte man damit die "Primärwaffe des Raumschiffs" auch hoch gehen lassen können (chemische Reaktion und so).
Weil sonst die Tragik verloren gegangen wäre? Also hör’ mal, es gibt da schon gewisse Regeln, die in einem solchen Film befolgt werden müssen.
Korgan schrieb:
Das stimmt, aber einem Japaner würde man das eher abnehmen als einem versoffenen Ernteflieger, der irgend wann mal über Vietnam oder Laos vermutlich ebenso besoffen mit seiner Skyhawk oder seiner Phantom rum geeiert ist.
Nein, für die gehört das ja zum Standart-Programm dazu, wird quasi schon in der Ausbildung vermittelt. Das ist für die doch nix Außergewöhnliches mehr. Gaaaaanz anders sieht die Sache natürlich aus, wenn wir jemanden haben, für den Harakiri tatsächlich der allerallerletzte Ausweg darstellt und der sich vollkommen uneigennützig für Volk und Vaterland opfert. Für die Japaner ist das doch eher ein Volkssport.
Wieso fühle ich mich gerade an die Selbstmord-Volksfront in „Das Leben des Brian“ erinnert...?
Korgan schrieb:
Dieser Film ist ja auch alles andere als ein Trashfilm...zumindest war das die Absicht des Regisseurs und der Produzenten denke ich mal.
Ich kann mir kaum vorstellen, daß man all die Millionen verböllert, in der Gewißheit, einen Trashfilm drehen zu wollen. Das merkt man dem fehlenden Spaß leider auch an.
Korgan schrieb:
Wird schwierig...schließlich haben die vermutlich alle Bomben und Raketen dafür gebraucht, das Alien-Schiff runter zu holen.
Hey, die haben doch immer noch irgendwo ein verstecktes Waffenlager da in der Wüste. Das dürften wir inzwischen doch wohl wissen. *scnr*
Korgan schrieb:
Und hey, vermutlich haben die auch die Raumschiffe in Afrika abgeschossen...auch ohne funktionierenden Schild wird es schwer, nur mit Steinen und Speerschleudern so ein Ding vom Himmel zu holen *lach*
Daran habe ich tatsächlich noch nicht gedacht – aber was gibt es in Afrika, um ein Raumschiff runterzuholen? Gibt es da irgendwo eine versteckte Luftflotte? Abgerichtete Schimpansen, die Kokosnüsse werfen? Mit Bananen den Antrieb verstopfen? Ansonsten hätten die Israelis aber verdammt weit, um mal eben da runterzubrettern...
Korgan schrieb:
Letzten Ende gilt hier jedoch die alte Weisheit: eine Waffe ist nur so gut wie ihr Benutzer, was bringt Dir das großte High-Tech Teil, wenn Du keine erfahrenen Piloten hast bzw. einen Haufen unfahiger Deppen, denen Du erst erklären mußt, dass, wenn die rote Warnleuchte für die Jet-Turbine leuchtet, dass ziemlich "scheiße" ist.
Das meinte ich mit meiner obigen Bemerkung. Allein der Blick eines Berufssoldaten, der sich bewußt vor Augen führt, daß er hier irgendwelches von den Mauern gesammeltes Kroppzeug in einige millionenschwere fliegende Massenvernichtungswaffen stecken muß – das ist Gold wert.
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Und „Pearl Harbour“ gehört zu jenen Filmen, die ich mich hartnäckig weigere zu sehen. Bis ich mir den ansehe, häkele ich mir lieber einen Kopfkissenbezug.
Soll ich Dir den brennen???? Ok, ich will es nicht komplett mit dem Kriechtier verscherzen...
Hör’ mal, wenn du das tust, dann ist eine Will Smith/Alien-Konfrontation ein lauer Kindergarten gegen mich.
Korgan schrieb:
Wenn man das gelbe "M" von Mc Donald's dazu zählt *lach*
Genau. Das ist gar nicht draufgegangen. Betrug!
Korgan schrieb:
Immerhin geht's bei "2012" ja um die alte Prophezeiung der Mayas (der Maya-Kalender endet bekanntlich 2012 und dann soll das Ende der Welt kommen).
Nein, das ist der Beginn der sechsten Welt und damit die Rückkehr der Magie. *Shadowrun-belesen sei*
Korgan schrieb:
Oh ja...ich sage nur die Neuverfilmung von "Knight Rider" (Nadasky und ich haben nach dem letzten Rollenspielabend ein wenig "Serienkatastrophentourismus" betrieben)
Ich bin...erschüttert. Was kommt als nächstes? „Transformers“? Schämt ihr euch eigentlich kein bißchen? Habt ihr keinen Stolz?
Korgan schrieb:
...und hey, Jean Reno spielt da auch mit...von da her schon ein "Muss" für mich.
Einfach wunderschön, mit welcher anklagenden Geste er das aktuelle Objekt seiner Abscheu, einen unschuldigen Doughnut, emporhält, als ob der persönlich für den Verfall der westlichen Kultur verantwortlich sei. Zu „Godzilla“ wollte ich übrigens letztens auch was geschrieben haben, aber dazu bin ich auch wieder nicht gekommen... Ich warte auf die Weihnachtsferien, wenn auch alle Dienste endlich erledigt sind.
Korgan schrieb:
Aber trotz allem "In den Himmel loben" der alten Star Wars Reihe...die Ewoks verzeihe ich ihm immer noch nicht! *lach*
In einem englischen Interview habe ich mal eine recht treffende Beschreibung gelesen, die ich bei flüchtigem Nachdenken auch genauso auf mich übertragen könnte: Beim ersten Sehen sind die Filme großartig, weil neu und überwältigend (Für mich war’s da halt die Wiederaufführung im Jahre 1997), aber wenn man sie sich später etwas abgeklärter noch einmal ansieht, stellt man fest, daß der zweite der beste ist, während der erste zwar toll, aber auch ziemlich cheesy, der dritte dagegen echt lächerlich ist (Ja, gewiß nicht zuletzt aufgrund der Ewoks).
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Da fällt mir gerade ein: Was machen eigentlich die Piraten inzwischen?
Die muss ich nur noch verpacken und an das Kriechtier schicken...liegt leider schon seit Wochen bei mir rum...aber wegen des ganzen "Chaos" in letzter Zeit bin ich einfach noch nicht dazu gekommen! *verlegen schaue*
Wuuuuh, angekommen?
*DVD-Regal neu sortier* *vor dem Briefkasten camp*
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Mi Nov 18, 2009 4:51 pm
Shining
Okay, ich bin also so verrückt und versuche mich mal an einem...Kubrick-Film. Verrückt deswegen, weil Kubrick für mich einer der am schwersten zu greifenden Regisseure ist und seine Filme noch weniger greifbar. Und dabei ist das von mir ausgewählte, weil vor einigen Tagen im Fernsehen gelaufene „Shining“ vermutlich immer noch der massenkompatibelste Film des Meisters, wenn ein solcher Begriff wie „Massenkompatibel“ bei Kubrick überhaupt angebracht ist. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ich hierbei vorgehen soll, aber das habe ich bei den anderen seiner Streifen, zumindest jenen, die ich kenne, noch weniger (Und werde es bei „2001“ und „Uhrwerk Orange“ auch tunlichst unterlassen), also was soll’s... Beginnen wir mit dem Offensichtlichsten, nämlich dem, was Wikipedia zu berichten weiß (Und ich staune über diese kurze Zusammenfassung):
Zitat :
Das Overlook-Hotel in den Bergen von Colorado wird wie jedes Jahr den Winter über geschlossen, nur der für diese Zeit für die Betreuung des Gebäudes als Hausmeister engagierte Schriftsteller Jack Torrance und seine Familie bleiben in dem Hotel zurück, eingeschneit und abgeschlossen von der Außenwelt. Zu Beginn des Filmes legt ein Dialog zwischen Torrances Sohn Danny und dem Hotelangestellten Dick Hallorann nahe, dass Jack Torrances Sohn übersinnlich begabt ist. Bereits in dieser Passage wird vom Shining gesprochen. Hallorann deutet Danny an, dass das Hotel ein böser Ort sei und er bestimmte Bereiche des Hauses meiden solle. Tatsächlich befindet sich das Hotel auf einem Indianerfriedhof, und im Jahre 1970 tötete der damalige Winter-Hausmeister des Hotels im Wahn seine beiden Töchter, seine Frau und sich selbst. Angetrieben von zunehmenden Halluzinationen und Angstträumen verfällt auch Jack Torrance dem Wahnsinn und attackiert schließlich seine Frau Wendy und seinen Sohn Danny. Jedoch gelingt es Danny in den verschneiten, riesigen Hecken-Irrgarten des Hotels zu entkommen. Mutter und Sohn können fliehen. Der Vater verirrt sich im Irrgarten und erfriert.
Wie wohl jeder weiß, der auch nur einmal in seinem Leben ein Fernsehgerät eingeschaltet hat, ist „Shining“ eine Verfilmung von Stephen Kings gleichnamigen Roman und wurde zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung sowohl von diesem als auch seinen unzähligen hörigen Fans und den Kritikern geradezu zerrissen. Dabei sollten gerade erstere den Ball ganz flach halten. Ich teile hiermit ganz öffentlich und jedem, der es nicht wissen will, mit, daß ich Stephen King für einen der gnadenlos überschätztesten Schriftsteller überhaupt halte, und da ich tatsächlich auch einige seiner Werke gelesen habe (Darunter auch eines aus seiner so umjubelten „Schwarzer Turm“-Reihe, das mich so sehr beeindruckt hat, daß ich außer dem Vorkommen von moosigen Zähnen, gigantischen Krabben und der Erwähnung von Kiss’ „I was made for loving you“ nichts, aber auch rein gar nichts behalten habe), nehme ich mir die Freiheit zu behaupten, daß ich auch das Recht zu dieser Meinung habe. Kubricks Bearbeitung von Kings Buch war das beste, was diesem (Also dem Buch) passieren konnte, da kann dieser noch so zetern und krakeelen, wie er will (Daß seine Fans da natürlich blind mitzogen, war selbstverständlich – macht das später von ihm autorisierte dröge Fernsehwerk aber auch nicht besser. Zu behaupten, daß Kubricks Film die schlechteste Verfilmung eines seiner Bücher ist, ist schiere Parodie, erinnert man sich einmal an all die miesen weiteren Verfilmungen, darunter ein eigener Film von King), zeigt aber auch ganz wunderbar, daß der vermeintliche Meister des Horrors nicht den blassesten Schimmer davon hat, wie ein Film funktioniert. Auch Peter Jackson sagte später nach der für unverfilmbar gehaltenen „Herr der Ringe“-Trilogie, daß ein Regisseur bei einer Buchverfilmung manche Dinge einfach ändern muß, weil sie im Buch vielleicht funktionieren, im Film aber niemals. Und ja, ich habe „Shining“ zwar nicht gelesen, aber nach den Berichten eines glühenden Anhängers von Kings Werken (Ich mußte die erstaunliche Feststellung machen: Stephen King-Fans sind anderen Meinungen gegenüber fast so uneinsichtig und fanatisch wie der gemeine Manowar-Fan) bin ich so frech zu behaupten, daß Kubricks Änderungen goldrichtig waren, denn nach allem, was ich den Berichten entnehmen konnte, befaßt sich der Roman eher mit den Alkoholproblemen seines Protagonisten und den daraus resultierenden Psychosen (Was bedeutet: ich muß das Buch echt nicht lesen). Das ist nett und lobenswert als mahnender Zeigefinger zu verstehen, aber bestenfalls geeignet für eine halbseidene TV-Schmalspurverfilmung (So wie die meisten King-Verfilmungen halt). Denn seien wir ehrlich: „Shining“ bleibt wohl mit am nachhaltigsten in Erinnerung dadurch, daß er eben keine Erklärung liefert. Zwar soll dies in der längeren US-Fassung eher der Fall sein, aber wenn ich es mir recht überlege, würden solche Erklärungen den Horror durchweg schmälern (Ganz zu schweigen davon, daß der psychische Horror gen null tendieren würde, wenn man ohnehin wüßte, daß der böse, böse Alkohol wieder an allem schuld ist – gähn. Stephen Kings ach so großartiges Talent für psychologisch tiefgründige Sensibilität empfand ich immer schon bestenfalls als dröges Blafasel) – es hat schon seine Gründe, weshalb Kubrick die europäische Fassung selbst geschnitten hat. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß ausgerechnet jene Verfilmung, die Stephen King am wenigsten zusagt, bis heute die mit Abstand beste ist, erst recht, was ihre Wirkung und ihre Nachhaltigkeit betrifft. Ich kann nicht begreifen, wie Leute, nach den besten Horrorfilmen aller Zeiten befragt, irgendwelche schundigen Zombie-, Kannibalen-, Goreschmodder- oder, aktueller, Folterporno-Machwerke angeben können, die in erster Linie darauf ausgerichtet sind, die Ekeltoleranz des Zuschauers entweder in ungekannte Höhen zu treiben oder gepflegt zu überschreiten. Um mal wieder mit dem Klassiker des Splatterkinos zu kommen: „Braindead“ überschreitet zwar jede Grenze des guten Geschmacks und sploddert großzügig wie kein anderer Film mit Blut herum – aber gruselig ist er in keinem Moment. Gleiches gilt für so manchen Zombie-, Splatter-, was-weiß-ich-Streifen. Sie sind ekelerregend, ja, aber Horror entwickelt sich auf einer gänzlich anderen Ebene. Und das stellt Kubrick in gewohnter Meisterschaft unter Beweis: „Shining“ ist tatsächlich einer jener Filme, die ich mir bis zum heutigen Tag stellenweise nur mit vorgehaltener Hand ansehen kann. Ich habe nach dem ersten Anschauen Jahre gebraucht, bis ich ihn mir ein zweites Mal ansehen konnte (Was nicht zuletzt daran liegt, daß Kubrick-Filme generell höchst selten versendet werden – shame on you, Fernsehsender! Ach ja, und ich bin darüber hinaus der Ansicht, daß nur die Öffentlich-Rechtlichen ein Recht dazu haben, diese Filme auszustrahlen), aber die Szenen mit den abgeschlachteten Zwillingen und der vor sich hin faulenden Oma in der Badewanne sind Bilder, die ich mir bis heute einfach nicht ansehen kann – weil sie wie ein Schlag in die Nieren sind, der Stoß eines Rasiermessers durch die Augen direkt ins Bewußtsein. Dabei zeigt „Shining“ gerade bei seiner Länge nur verhältnismäßig wenig Horror, der sich optisch explizit äußert. Die beiden oben erwähnten Szenen, ein in beeindruckender Zeitlupe mit Blut überschwemmter Korridor (Himmel, so was würde man heute nur noch per CGI machen), vielleicht noch der Axthieb, der den schwarzen Hotelangestellten terminiert, das ist alles, was an optischer Grausligkeit der Pupille des geneigten Zuschauers unterkommt und was schon den Gorehound in den 60ern zum gepflegten Wegschlummern genötigt hätte. Der Film ist wohl eines der besten Beispiele dafür, daß Horror keine Verbildlichung braucht, daß es ausreicht, ihn allein im Kopf des Zuschauers entstehen zu lassen, denn dort entwickelt jeder seine ganz persönliche, wirksamste Form von Horror. Dem zugute kommt selbstverständlich Kubricks meisterhafter Umgang mit filmischen Mitteln. Dannys Fahrt mit dem Dreirad durch die riesige Halle, der ständige Wechsel der Lautstärke, wenn er mal über Parkett, mal über Teppich fährt, allein das hat schon etwas ungemein Nervenzerrendes, dem man sich nur entziehen kann, wenn man auf französisches Autorenkino oder Schundwerke wie „Hostel“ steht und seine tägliche Portion Folter-Fleisch am liebsten frisch gehäutet vor Augen haben will. Die schier endlosen leeren Flure, in denen plötzlich die Zwillinge auftauchen und zu Anfang nichts, sprichwörtlich rein gar nichts tun, aber allein mit ihrer Anwesenheit einen spürbar kalten Schauer vermitteln. Der einsame Tennisball, der aus dem Nichts herbeigerollt kommt (Okay, hier einer meiner Kritikpunkte: Danny weiß, daß in Zimmer 237 etwas Fürchterliches passiert ist, und er wurde angehalten, dieses Zimmer niemals zu betreten – und dann spielt er in seiner unmittelbare Nähe arglos mit seinen Autos?). Und wer vermag heutzutage noch mit einem schlichten Haufen Blätter und einem einzigen verdammten Satz („Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“) einen solchen Schrecken verbreiten? Der Horror in „Shining“ steigert sich wirksam, konsequent wie in kaum einem anderen Werk, das sich „Horrorfilm“ schimpft, und dadurch, daß es sich einer Erklärung verweigert, läßt es genügend Spielraum für eigene Interpretationen. Hat es etwas damit zu tun, weil das Hotel auf einer alten Indianergrabstätte steht? Aber warum ist der Hotelbetrieb im Sommer davon dann unbetroffen? Hat es etwas mit dem Amoklauf des Hausverwalters zehn Jahre zuvor zu tun? Mit den im Film beschnittenen früheren Alkoholproblemen des Protagonisten? Warum aber sieht Danny dann die Zwillinge, warum wollen sie ihn zum Mitspielen auffordern? Oder liegt das Durchknallen solcher Personen wie Jack und Grady tatsächlich in der vom Hotelmanager schon auf so nachdringliche Weise beschworenen fürchterlichen Einsamkeit? Denn daß eine solche in unvorstellbarem Maße am Verstand rütteln kann, kann niemand bestreiten (Einsamkeit war schon mit ein Grund für so manchen Serienkiller). „Shining“ ist auch ein Glanzbeispiel dafür, daß Kubrick in seinen späteren Werken Musik als eigenständiger Teil seiner Filme betrachtet hat, nicht als etwas, das eingesetzt wird, um eine bestimmte Szene noch zu unterstreichen. Bild und Musik wurden bei ihm eins, man konnte sich nie sicher sein, ob die Bilder zur Musik entstanden oder umgekehrt. Das mit Synthesizern verfremdete „Dies Irae“ ist von solcher Macht, solcher finsterer, bedrohlicher Gewalt, daß es einen nahezu erdrückt, während man gleichzeitig der Fahrt des kleinen VW-Käfers durch die traumhaft schöne Bergkulisse Montanas folgt, die der Musik doch so sehr zu widersprechen scheint. Es war Michael Ende, der in „Die unendliche Geschichte“ einmal davon sprach, wie schrecklich Schönheit sein konnte (Oder meinetwegen umgekehrt, das ist jetzt meine freie Wiedergabe) – es gibt kaum eine Aussage, die passender zu dieser Eröffnungssequenz sein könnte. Ich weiß nicht so recht, ob ich richtig liege, aber „Shining“ scheint mir der erste Film in Kubricks Spätwerk (Wir wissen: Es war der drittletzte überhaupt von ihm) zu sein, in denen die Zusammenarbeit mit ihm vor allem für die Schauspieler oftmals zur regelrechten Tortur wurde (Zumindest mir ist aus den früheren Zeit nichts davon bekannt und auch in der ihm gewidmeten Dokumentation äußern sich lediglich Darsteller eben jener letzten drei Werke über diese für sie oftmals an Selbstzerfleischung grenzende Qual, auch wenn keiner von ihnen diese Erfahrung missen möchte oder sich gar hinsichtlich dessen negativ über Kubrick äußert): Shelley Duvall mußte ihre Hysterie und ihren Zusammenbruch nicht mehr spielen, nachdem Kubrick erst nach der 148sten Aufnahme einer Szene seine Zufriedenheit äußerte – das ist in puncto Dialogszene immer noch ungeschlagener Rekord und Duvall war reif für eine Therapie. Für Jack Nicholson stellt die Verkörperung des langsam in den Wahnsinn abgleitenden Jack Torrance wohl die Paraderolle seines Lebens dar. Man kann ihm vorwerfen, daß er im Laufe des Films hin und wieder ins Chargieren und gepflegte Overacting abdriftet, aber genau das ist es, was seine Figur ausmacht, genau das ist es, das deutlich macht, daß wir es hier mit einem Mann zu tun haben, der den Bezug zur Realität zu verlieren beginnt, der lieber den Worten eines Mannes vertraut, der nachweislich schon seit zehn Jahren tot ist, als seiner eigenen Frau, die er ja aus irgendeinem Grund einmal geheiratet haben muß. Dabei ist von Anfang an klar, welche Richtung dieser Charakter einmal einschlagen wird, denn selbst im vermeintlich trauten Familiendasein läßt Jack es sich nicht nehmen, die eine oder andere Spitze abzulassen und einen zynisch-sarkastischen Tonfall anzuschlagen – begleitet von jenem ambivalenten bis boshaften Grinsen, das ihn berühmt gemacht hat. „Shining“ ist Nicholsons One-Man-Show, auch wenn die übrigen Darsteller sich mehr als beachtlich schlagen, aber es ist seine Form gekonnten und durchaus kontrollierten Overactings (Etwas, das nur wenige wirklich beherrschen, und das in manchen Fällen eindringlicher und überzeugender wirkt als realistischeres Schauspiel), die den Horror physisch macht, die ihn erst nach außen trägt und dem Wahnsinn Gestalt verleiht.
Filme wie diese lassen mich oftmals bedauern, in welchen absoluten Niederungen der heutige Horrorfilm in den allermeisten Fällen angekommen ist, denn für mich gehört er immer noch unzweifelhaft zu den schaurigsten, schrecklichsten Werken, die jemals auf Zelluloid gebannt wurden (Und nein, anders als Stephen King meine ich damit jetzt nicht die Qualität des Films...).
Edith fügt hinzu, daß ich das Buch inzwischen auch gelesen habe, meine Meinung zum Film aber keinen Zentimeter abrückt.
Zuletzt von Creeper am Mi Nov 10, 2010 3:30 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Korgan Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Do Nov 19, 2009 12:03 am
Creeper schrieb:
Okay, ich bin also so verrückt und versuche mich mal an einem...Kubrick-Film. Verrückt deswegen, weil Kubrick für mich einer der am schwersten zu greifenden Regisseure ist und seine Filme noch weniger greifbar.
Also, "verrückt" würde ich das jetzt nicht nennen...eher sind Kubrick und sein filmisches Schaffen eine "Herausforderung", da sich seine Filme teilweise nicht umbedingt "einfach" bzw. "gleich beim ersten Ansehen" erschließen lassen...zumindest mir geht das so.
Creeper schrieb:
Und dabei ist das von mir ausgewählte, weil vor einigen Tagen im Fernsehen gelaufene „Shining“ vermutlich immer noch der massenkompatibelste Film des Meisters, wenn ein solcher Begriff wie „Massenkompatibel“ bei Kubrick überhaupt angebracht ist.
"Eyes wide Shot" würde ich jetzt auch noch zu den am ehesten "massenkompatiblen" Filmen Kubricks zählen (sein letzter Film 2 Tage nach den Schneidearbeiten verstarb er ja bekanntlich), wobei man bei "Shining" immerhin eine Romanvorlage hat, auf die man zurück greifen kann während man bei seinen anderen Filmen eher hilflos sinnieren darf, was Kubrick's teilweise nicht offensichtlich nachvollziehbaren geistigen Ergüsse da auf Zelluloid gebannt haben.
Creeper schrieb:
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie ich hierbei vorgehen soll, aber das habe ich bei den anderen seiner Streifen, zumindest jenen, die ich kenne, noch weniger (Und werde es bei „2001“ und „Uhrwerk Orange“ auch tunlichst unterlassen), also was soll’s...
Vielleicht sollte ich mich mal an "2001" und seinem Nachfolger "2010" versuchen...und ja, auch ich habe da nicht wirklich einen Plan, wie ich das machen soll...vielleicht mir die Filme vorher nochmal anschauen?
Creeper schrieb:
Beginnen wir mit dem Offensichtlichsten, nämlich dem, was Wikipedia zu berichten weiß (Und ich staune über diese kurze Zusammenfassung)
Die Zusammenfassung bei Wikipedia bringt den Film inhaltlich aber ziemlich gut auf den Punkt wie ich finde. Lese ich mir diese durch, dann erkennt selbst ein "Blinder mit Krückstock", dass es sich nur um die Verfilmung eines Stephen King Romans handeln kann, da der gute Mr. King relativ "eingeschränkt" ist bzw. war, was seine Storyinhalte angeht.
Creeper schrieb:
Wie wohl jeder weiß, der auch nur einmal in seinem Leben ein Fernsehgerät eingeschaltet hat, ist „Shining“ eine Verfilmung von Stephen Kings gleichnamigen Roman und wurde zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung sowohl von diesem als auch seinen unzähligen hörigen Fans und den Kritikern geradezu zerrissen.
Wobei ich "Shining" jetzt noch als einen der "guten" Stephen King Verfilmungen bezeichnen würde...aber das liegt vermutlich auch zu großen Teilen an meinem Faible für "Ekelpaket" Jack Nicholson und an Kubrick als Regisseur. Läßt man den Film ohne die Verbindung zu Stephen King so stehen, dann gehört er unzweifelhaft mit zu dem Besten, was das Horrorgenre hervor gebracht hat.
Creeper schrieb:
Dabei sollten gerade erstere den Ball ganz flach halten. Ich teile hiermit ganz öffentlich und jedem, der es nicht wissen will, mit, daß ich Stephen King für einen der gnadenlos überschätztesten Schriftsteller überhaupt halte, und da ich tatsächlich auch einige seiner Werke gelesen habe (Darunter auch eines aus seiner so umjubelten „Schwarzer Turm“-Reihe, das mich so sehr beeindruckt hat, daß ich außer dem Vorkommen von moosigen Zähnen, gigantischen Krabben und der Erwähnung von Kiss’ „I was made for loving you“ nichts, aber auch rein gar nichts behalten habe), nehme ich mir die Freiheit zu behaupten, daß ich auch das Recht zu dieser Meinung habe.
Niemand spricht Dir das Recht auf Deine eigene Meinung (und diese auch zu äußern!) ab, meine Begeisterung für Stephen King hält sich auch in sehr engen Grenzen. Damals, Ende der 80er Jahre war in meinen Freundes- und Bekanntenkreis eine regelrechte "King-Mania" ausgebrochen...die haben aber wirklich alles, was der Herr in Romanform zu Papier gebracht hat, regelrecht verschlungen! Ich persönlich habe nach zwei Romanen ("Es" und "Friedhof der Kuscheltiere") aufgehört, mir das anzutun, weil er -so empfand ich das damals- eigentlich immer das "Gleiche" gebracht hat ohne wirklich neue Impulse! Ähnliche Stories, die in ähnlicher Umgebung (er scheint wohl ein Faible für die New England States als Schauplätze seiner Romane gehabt zu haben), die Mischung aus ähnlichen Horror- und Schockelementen...und genau so sind auch größtenteils auch die Verfilmungen seiner Werke. Wobei ich bei "Es" immerhin die Idee des "Bösen Clowns" gar nicht so schlecht finde...diese Idee hat übrigens in abgewandelter Form ein gewisser Vince MacMahon bei dem "Doink"-Gimmick wieder aufgegriffen...und einen der besten Heels der frühen 90er in der WWF geschaffen...aber das ist eher was für den Sport-Threat.
Von da her konnte und kann ich den Riesenhype um den "Meister der modernen Horrorliteratur" (selbsternannt wie bei Jackson oder hat ihm die Presse diesen Titel verliehen?) nicht wirklich nachvollziehen.
Creeper schrieb:
Kubricks Bearbeitung von Kings literarischer Vorlage war wohl das Beste, was diesem (Also dem Buch) passieren konnte, da kann dieser noch so zetern und krakeelen, wie er will (Daß seine Fans da natürlich blind mitzogen, war selbstverständlich – macht das später von ihm autorisierte dröge Fernsehwerk aber auch nicht besser.
Er hat wohl nur so lange rumkrakeelt, bis entsprechend Asche aus den Filmeinnahmen und Rechten in seine Taschen geflossen ist...oder wie erklärt man sich sonst, dass der Film von ihm nachträglich "authorisiert" wurde, wenn er die Verfilmung sooo schlecht findet? Erinnert mich übrigens ein bischen an Michael Ende, der damals nach der Verfilmung der "Unendlichen Geschichte" ähnlich reagiert und sich von dem Film distanziert hat.
Creeper schrieb:
Zu behaupten, daß Kubricks Film die schlechteste Verfilmung eines seiner Bücher ist, ist schiere Parodie, erinnert man sich einmal an all die miesen weiteren Verfilmungen, darunter ein eigener Film von King)), zeigt aber auch ganz wunderbar, daß der vermeintliche Meister des Horrors nicht den blassesten Schimmer davon hat, wie ein Film funktioniert.
Als Regisseur hat King mal gnadenlos versagt (siehe "Rhea M"), das ist richtig.
Creeper schrieb:
Auch Peter Jackson sagte später nach der für unverfilmbar gehaltenen „Herr der Ringe“-Trilogie, daß ein Regisseur bei einer Buchverfilmung manche Dinge einfach ändern muß, weil sie im Buch vielleicht funktionieren, im Film aber niemals.
Ist ja auch irgendwo verständlich, schließlich kann man niemals eine 1:1 Kopie eines Buches filmisch umsetzen. Und auf der Leinwand kommen viele Dinge einfach anders rüber als in einem Buch, das liegt einfach an der Natur der Dinge: liest Du ein Buch, spielt sich die Story beim in Deinem Kopf ab (und Du machst Dir Deine eigenen Gedanken dazu) während Du in einem Film einfach die Bilder vorgesetzt bekommst (zu denen Du Dir zwar auch Gedanken machen kannst, allerdings eingeschränkter wie ich finde) Dies macht es auch so schwer, einen Roman filmisch einigermassen "gut" umzusetzen.
Creeper schrieb:
Und ja, ich habe „Shining“ zwar nicht gelesen, aber nach den Berichten eines glühenden Anhängers von Kings Werken (Ich mußte die erstaunliche Feststellung machen: Stephen King-Fans sind anderen Meinungen gegenüber fast so uneinsichtig und fanatisch wie der gemeine Manowar-Fan) bin ich so frech zu behaupten, daß Kubricks Änderungen goldrichtig waren, denn nach allem, was ich den Berichten entnehmen konnte, befaßt sich der Roman eher mit den Alkoholproblemen seines Protagonisten und den daraus resultierenden Psychosen (Was bedeutet: ich muß das Buch echt nicht lesen).
Wie gesagt, ich habe das Buch auch nicht gelesen (eben weil ich -wie oben erwähnt- von King's Romanen wenig bis nichts halte), allerdings finde ich es interessant, dass es anscheinend zwischen dem "Homo Manowarus" und dem "Homo Kingus" wohl gewisse "genetische" Verbindungen was Fanatismus und Intoleranz angehen, gibt. Wobei sich das natürlich noch auf einige andere Anhängergruppierungen übertragen läßt.
Creeper schrieb:
Das ist nett und lobenswert als mahnender Zeigefinger zu verstehen, aber bestenfalls geeignet für eine halbseidene TV-Schmalspurverfilmung (So wie die meisten King-Verfilmungen halt). Denn seien wir ehrlich: „Shining“ bleibt wohl mit am nachhaltigsten in Erinnerung dadurch, daß er eben keine Erklärung liefert. Zwar soll dies in der längeren US-Fassung eher der Fall sein, aber wenn ich es mir recht überlege, würden solche Erklärungen den Horror durchweg schmälern (Ganz zu schweigen davon, daß der psychische Horror gen null tendieren würde, wenn man ohnehin wüßte, daß der böse, böse Alkohol wieder an allem schuld ist – gähn.
Aber solche Filme, die mahnend mit dem Zeigefinger rumwedeln, gibt's doch wie Sand am Meer...und die Message, dass im End Effekt wieder der Alk daran schuld ist, ist nun auch nicht wirklich der Brüller? Aber was hat das Ganze eigentlich mit dem alten Indianerfriedhof zu tun??? Ist das Manitu's Rache an den Weißen, die sein Volk einst in die Abhängigkeit des Feuerwassers brachten?
Creeper schrieb:
Stephen Kings ach so großartiges Talent für psychologisch tiefgründige Sensibilität empfand ich immer schon bestenfalls als dröges Blafasel) – es hat schon seine Gründe, weshalb Kubrick die europäische Fassung selbst geschnitten hat.
Ich würde es eher als geziehlt-plumpen Einsatz von den Brechreiz fördernden pseudo-psychologischen Horrorelementen bezeichnen. Auf der anderen Seite wußte Kubrick sicher genau, dass man dem europäischen Publikum (damals zumindest) nicht den gleichen Müll wie den Amis vorsetzen kann...wobei es einem "Hardcore-Fan" wohl egal ist, wie hoch der "Müllfaktor" bei einer Verfilmung eines Werkes seines über alle irdischen Zweifel erhabenen göttergleichen Lieblingsautors ist. Mr. Mayonnaise läßt da grüßen. -)
Creeper schrieb:
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, daß ausgerechnet jene Verfilmung, die Stephen King am wenigsten zusagt, bis heute die mit Abstand beste ist, erst recht, was ihre Wirkung und ihre Nachhaltigkeit betrifft. Ich kann nicht begreifen, wie Leute, nach den besten Horrorfilmen aller Zeiten befragt, irgendwelche schundigen Zombie-, Kannibalen-, Goreschmodder- oder, aktueller, Folterporno-Machwerke angeben können, die in erster Linie darauf ausgerichtet sind, die Ekeltoleranz des Zuschauers entweder in ungekannte Höhen zu treiben oder gepflegt zu überschreiten.
Zu diesem Thema sage ich nur eines: der pure Voyeurismus und die Befriedigung des selben...um nichts anderes geht es da den Leuten "eigentlich"...wenn ich so Gefasel von den Leuten als Begründung, warum sie gewisse Machwerke aus o. beschriebener Kategorie toll finden wie "Grenzüberschreitung" oder "Kompromisslosigkeit des Regisseurs" schon höre, dann kriege ich wirklich das große Kotzen...im übertragenen Sinne.
Creeper schrieb:
Um mal wieder mit dem Klassiker des Splatterkinos zu kommen: „Braindead“ überschreitet zwar jede Grenze des guten Geschmacks und sploddert großzügig wie kein anderer Film mit Blut herum – aber gruselig ist er in keinem Moment.
Das liegt vielleicht auch daran, dass sich "Braindead" im Grunde nicht wirklich ernst nimmt und gekonnt mit Klischee's spielt...deswegen ist der Film auch so klasse in meinen Augen.
Creeper schrieb:
aber Horror entwickelt sich auf einer gänzlich anderen Ebene. Und das stellt Kubrick in gewohnter Meisterschaft unter Beweis: „Shining“ ist tatsächlich einer jener Filme, die ich mir bis zum heutigen Tag stellenweise nur mit vorgehaltener Hand ansehen kann.
Stimme ich vollkommen zu. Bei irgend welchen Splatter oder Gore-Streifen habe ich keine Probleme beim Anschauen, aber bei richtigen, eher subtil angefaßtem Horror, da besteht schon eher die Gefahr, dass ich zusammen zucke oder gar weg schauen muß.
Creeper schrieb:
Ich habe nach dem ersten Anschauen Jahre gebraucht, bis ich ihn mir ein zweites Mal ansehen konnte (Was nicht zuletzt daran liegt, daß Kubrick-Filme generell höchst selten versendet werden – shame on you, Fernsehsender!
Da sind wir wieder bei der Thematik, dass Kubrick-Filme halt keine 08/15 TV Kost sind wie das "Übliche", was sonst im TV läuft.
Creeper schrieb:
Ach ja, und ich bin darüber hinaus der Ansicht, daß nur die Öffentlich-Rechtlichen ein Recht dazu haben, diese Filme auszustrahlen)
Diese Filme haben auch ein gewisses "Niveau", welches man vom durchschnittlichen RTL2 und Konsorten Zuschauer nicht unbedingt erwarten darf. Und so einen Film durch Werbetrailer zu unterbrechen ist eine unverzeihliche Sünde sondersgleichen....
Creeper schrieb:
aber die Szenen mit den abgeschlachteten Zwillingen und der vor sich hin faulenden Oma in der Badewanne sind Bilder, die ich mir bis heute einfach nicht ansehen kann – weil sie wie ein Schlag in die Nieren sind, der Stoß eines Rasiermessers durch die Augen direkt ins Bewußtsein.
Der Horror kommt von dem, was Du selbst als Zuschauer damit assoziierst. Bestes Beispiel ist die Sache mit der Oma in der Badewanne. Unterbewußt denkst Du als Zuschauer da wohl an Deine eigene Oma...und das macht es auch so schwer, solche Szenen bewußt anzuschauen. Wie ich oben schon geschrieben habe, subtiler Horror, der unterbewußt auf den Zuschauer wirkt, ist viel schlimmer als die "plumpe" Splatterorgie. Einen Film den ich nicht anschauen kann, ist beispielsweise "Muttertag"...von der Wirkung mit den persönlichen Assoziationen ähnlich gestrickt.
Creeper schrieb:
Dabei zeigt „Shining“ gerade bei seiner Länge nur verhältnismäßig wenig Horror, der sich optisch explizit äußert. Die beiden oben erwähnten Szenen, ein in beeindruckender Zeitlupe mit Blut überschwemmter Korridor (Himmel, so was würde man heute nur noch per CGI machen), vielleicht noch der Axthieb, der den schwarzen Hotelangestellten terminiert, das ist alles, was an optischer Grausligkeit der Pupille des geneigten Zuschauers unterkommt und was schon den Gorehound in den 60ern zum gepflegten Wegschlummern genötigt hätte. Der Film ist wohl eines der besten Beispiele dafür, daß Horror keine Verbildlichung braucht, daß es ausreicht, ihn allein im Kopf des Zuschauers entstehen zu lassen, denn dort entwickelt jeder seine ganz persönliche, wirksamste Form von Horror.
Genau das ist das, was meiner Meinung nach einen guten Horrorfilm ausmacht...man brauch' dafür nicht unbedingt visuellen "Orgien" a la Romero und Konsorten, um einen "Horroreffekt" auszulösen
Creeper schrieb:
(Okay, hier einer meiner Kritikpunkte: Danny weiß, daß in Zimmer 237 etwas Fürchterliches passiert ist, und er wurde angehalten, dieses Zimmer niemals zu betreten – und dann spielt er in seiner unmittelbare Nähe arglos mit seinen Autos?).
Mal eine Gegenfrage: hast Du als Kind IMMER das gemacht, was Deine Eltern Dir gesagt haben bzw. Dich an absolut JEDES Verbot Deiner Eltern gehalten? Also, ich nicht...*lach*
Creeper schrieb:
Und wer vermag heutzutage noch mit einem schlichten Haufen Blätter und einem einzigen verdammten Satz („Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“) einen solchen Schrecken verbreiten?
Das liegt wohl ursächlich eher an der zunehmenden Reizübersättigung und -überflutung des Zuschauers -im TV wie im Kino. Die ersten Frankenstein- oder Draculafilme in den 30ern waren damals für die Zuschauer auch ziemlich "guselig" (was daran liegt, dass da -lassen wir Murnau's "Nosferatu" aus den 20ern mal außer Acht, das Horror-Genre geboren wurde). Schaust Du Dir heute die Filme (beispielsweise mit Bela Lugosi) an, bewirken die eher nur ein "müdes" Lächeln.
Creeper schrieb:
Der Horror in „Shining“ steigert sich wirksam, konsequent wie in kaum einem anderen Werk, das sich „Horrorfilm“ schimpft, und dadurch, daß es sich einer Erklärung verweigert, läßt es genügend Spielraum für eigene Interpretationen. Hat es etwas damit zu tun, weil das Hotel auf einer alten Indianergrabstätte steht? Aber warum ist der Hotelbetrieb im Sommer davon dann unbetroffen? Hat es etwas mit dem Amoklauf des Hausverwalters zehn Jahre zuvor zu tun? Mit den im Film beschnittenen früheren Alkoholproblemen des Protagonisten? Warum aber sieht Danny dann die Zwillinge, warum wollen sie ihn zum Mitspielen auffordern? Oder liegt das Durchknallen solcher Personen wie Jack und Grady tatsächlich in der vom Hotelmanager schon auf so nachdringliche Weise beschworenen fürchterlichen Einsamkeit? Denn daß eine solche in unvorstellbarem Maße am Verstand rütteln kann, kann niemand bestreiten (Einsamkeit war schon mit ein Grund für so manchen Serienkiller).
Das sind aber -ich greife jetzt mal weiter aus- Grundelemente von Kubricks' Filmen...Kubrick fordert vom Zuschauer einiges an "eigener Kopfarbeit bzw. Assoziierungsvermögen"...und das macht die Filme manchmal erst beim wiederholten Anschauen in bestimmten Aspekten verständlich.
Creeper schrieb:
„Shining“ ist auch ein Glanzbeispiel dafür, daß Kubrick in seinen späteren Werken Musik als eigenständiger Teil seiner Filme betrachtet hat, nicht als etwas, das eingesetzt wird, um eine bestimmte Szene noch zu unterstreichen. Bild und Musik wurden bei ihm eins, man konnte sich nie sicher sein, ob die Bilder zur Musik entstanden oder umgekehrt. Das mit Synthesizern verfremdete „Dies Irae“ ist von solcher Macht, solcher finsterer, bedrohlicher Gewalt, daß es einen nahezu erdrückt, während man gleichzeitig der Fahrt des kleinen VW-Käfers durch die traumhaft schöne Bergkulisse Montanas folgt, die der Musik doch so sehr zu widersprechen scheint.
Oh ja, das geht einem richtig "unter die Haut"...die Musik zeigt Dir im Gegensatz zu den schönen, teilweise schon "idyllischen" Landschaftsbildern Montanas, schon an, dass die Geschichte wohl weniger idyllisch wird...
Creeper schrieb:
Ich weiß nicht so recht, ob ich richtig liege, aber „Shining“ scheint mir der erste Film in Kubricks Spätwerk (Wir wissen: Es war der drittletzte überhaupt von ihm) zu sein, in denen die Zusammenarbeit mit ihm vor allem für die Schauspieler oftmals zur regelrechten Tortur wurde (Zumindest mir ist aus den früheren Zeit nichts davon bekannt und auch in der ihm gewidmeten Dokumentation äußern sich lediglich Darsteller eben jener letzten drei Werke über diese für sie oftmals an Selbstzerfleischung grenzende Qual, auch wenn keiner von ihnen diese Erfahrung missen möchte oder sich gar hinsichtlich dessen negativ über Kubrick äußert): Shelley Duvall mußte ihre Hysterie und ihren Zusammenbruch nicht mehr spielen, nachdem Kubrick erst nach der 148sten Aufnahme einer Szene seine Zufriedenheit äußerte – das ist in puncto Dialogszene immer noch ungeschlagener Rekord und Duvall war reif für eine Therapie.
Gut, Kubrick hatte definitiv einen an der Klatsche..."Genie und Wahnsinn" liegen ja bekanntermaßen oftmals eng bei einander. Was ich mal über Kubrick gelesen habe (dass er wirklich das allerletzte aus seinen Schauspielern "raus holen will, sie an ihre Grenzen bringen will...und alles EXAKT so sein muß, wie er es sich vorstellt...ohne Kompromisse!), bestätigt diese Aussage nur.
Creeper schrieb:
Für Jack Nicholson stellt die Verkörperung des langsam in den Wahnsinn abgleitenden Jack Torrance wohl die Paraderolle seines Lebens dar. Man kann ihm vorwerfen, daß er im Laufe des Films hin und wieder ins Chargieren und gepflegte Overacting abdriftet, aber genau das ist es, was seine Figur ausmacht, genau das ist es, das deutlich macht, daß wir es hier mit einem Mann zu tun haben, der den Bezug zur Realität zu verlieren beginnt, der lieber den Worten eines Mannes vertraut, der nachweislich schon seit zehn Jahren tot ist, als seiner eigenen Frau, die er ja aus irgendeinem Grund einmal geheiratet haben muß. Dabei ist von Anfang an klar, welche Richtung dieser Charakter einmal einschlagen wird, denn selbst im vermeintlich trauten Familiendasein läßt Jack es sich nicht nehmen, die eine oder andere Spitze abzulassen und einen zynisch-sarkastischen Tonfall anzuschlagen – begleitet von jenem ambivalenten bis boshaften Grinsen, das ihn berühmt gemacht hat. „Shining“ ist Nicholsons One-Man-Show, auch wenn die übrigen Darsteller sich mehr als beachtlich schlagen, aber es ist seine Form gekonnten und durchaus kontrollierten Overactings (Etwas, das nur wenige wirklich beherrschen, und das in manchen Fällen eindringlicher und überzeugender wirkt als realistischeres Schauspiel), die den Horror physisch macht, die ihn erst nach außen trägt und dem Wahnsinn Gestalt verleiht.
Sind wir mal ehrlich: es gibt wohl kaum eine bessere Rolle, in der Jack Nicholson besser brillieren kann als in dieser! Und das gekonnte Overacting beherrscht kaum einer so gut wie er, wenige können die Abgründe des menschlichen Geistes und der menschlichen Seele darstellermäßig so gut "rüber bringen" wie er. Ich vermute ja immer, dass er das u.a. deswegen so gut kann, weil er sich im Grunde selbst spielen kann. Denn so ganz alle Tassen hat der gute Jack -wie sein reales Leben immer wieder auch gezeigt hat- definitiv nicht im Schrank.
Creeper schrieb:
Filme wie diese lassen mich oftmals bedauern, in welchen absoluten Niederungen der heutige Horrorfilm in den allermeisten Fällen angekommen ist, denn für mich gehört er immer noch unzweifelhaft zu den schaurigsten, schrecklichsten Werken, die jemals auf Zelluloid gebannt wurden (Und nein, anders als Stephen King meine ich damit jetzt nicht die Qualität des Films...).
Zwei Gründe meines Erachtens: übertriebene Effekthascherei bedingt aus der (teilweise irrigen) Meinung: "viel hilft viel" und verhältnismäßig wenige (lebende) Regisseure, die subtilen Horror auch wirklich umsetzen können (bzw. auch wollen).
Ein John Carpenter konnte das mal ganz gut, aber die Filme, die in den letzten Jahren von ihm waren, kann man eigentlich in die Tonne kicken...siehe "Vampire" oder auch die Fortsetzung der "Klapperschlange"
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Do Nov 19, 2009 2:50 pm
Korgan schrieb:
"Eyes wide Shot" würde ich jetzt auch noch zu den am ehesten "massenkompatiblen" Filmen Kubricks zählen (sein letzter Film 2 Tage nach den Schneidearbeiten verstarb er ja bekanntlich), wobei man bei "Shining" immerhin eine Romanvorlage hat, auf die man zurück greifen kann während man bei seinen anderen Filmen eher hilflos sinnieren darf, was Kubrick's teilweise nicht offensichtlich nachvollziehbaren geistigen Ergüsse da auf Zelluloid gebannt haben.
Oh, keine Ahnung, ehrlich gesagt. Ich verweigere mich „Eyes Wide Shut“ aus einem ganz persönlichen, kleingeistigen Grund: Ich mag Tom Cruise einfach nicht. Und ich bin auch nicht gerade ein riesiger Fan von Nicole Kidman (Nettes Eye-candy, aber sie wirklich vom Hocker hauen tut sie mich nicht). Im übrigen habe ich letztens festgestellt, daß viele seiner Filme auf Romanen basieren, die man sich zur Not greifen kann, wenn man mal wieder etwas nicht verstanden hat (Zumindest bei „2001“, „Uhrwerk Orange“, „Shining“, „Full Metal Jacket“ und „Eyes Wide Shut“ bin ich mir sicher). Das hat mir im Falle von „Uhrwerk Orange“ allerdings auch nicht sonderlich weitergeholfen, allein das dortige Vokabular ist zum Haareraufen. Ich war übrigens auch immer der Meinung, „Full Metal Jacket“ wäre einer seiner massenkompatibelsten Filme, bis ich mir den Streifen letztens noch mal angesehen habe und von Frage zu Frage, vom Nachdenken zum Nachdenken hangele.
Korgan schrieb:
Vielleicht sollte ich mich mal an "2001" und seinem Nachfolger "2010" versuchen...und ja, auch ich habe da nicht wirklich einen Plan, wie ich das machen soll...vielleicht mir die Filme vorher nochmal anschauen?
Das wäre zur Vorbereitung vermutlich ganz sinnvoll. „2010“ soll ja anders als sein Vorgänger viel eher eine klassische Handlung und Erzählform haben und deshalb besser nachzuvollziehen sein (Ich kenne den Film nicht, deshalb kann ich mich dazu nicht äußern). Wobei ich ohnehin der Meinung bin, daß sich ein Film wie „2001“ nicht fortsetzen läßt, auch wenn möglicherweise Teile davon dies durchaus zuließen – und Arthur C. Clarke eine Fortsetzung überhaupt erst schrieb.
Korgan schrieb:
Wobei ich "Shining" jetzt noch als einen der "guten" Stephen King Verfilmungen bezeichnen würde...aber das liegt vermutlich auch zu großen Teilen an meinem Faible für "Ekelpaket" Jack Nicholson und an Kubrick als Regisseur. Läßt man den Film ohne die Verbindung zu Stephen King so stehen, dann gehört er unzweifelhaft mit zu dem Besten, was das Horrorgenre hervor gebracht hat.
Selbstverständlich ist „Shining“ eine gute King-Verfilmung, und dazu muß man sich nicht einmal die restlichen, zum größten Teil massiv schwächeren Verfilmungen ansehen. Möglicherweise mag der Film nicht mehr arg so viel mit der Vorlage zu tun haben – aber ihn deswegen als schlechten Film abzutun, ist völliger Humbug. Hier spricht für mich nichts anderes als verletzter Stolz. Dazu hat er das Recht, aber es ändert nichts an der Tatsache, daß der fertige Film nicht Gegenstand des Unmutes sein sollte und darf. Zumal Stephen King keinen blassen Schimmer hat, wie man ein gutes Drehbuch und einen guten Film fabriziert. Ich erinnere hier nur mal an „Rhea M – Es begann ohne Vorwarnung“, bei dem King die Kamera selbst bediente – und sie sich wohl heftig gewehrt haben muß.
Korgan schrieb:
Ich persönlich habe nach zwei Romanen ("Es" und "Friedhof der Kuscheltiere") aufgehört, mir das anzutun, weil er -so empfand ich das damals- eigentlich immer das "Gleiche" gebracht hat ohne wirklich neue Impulse! Ähnliche Stories, die in ähnlicher Umgebung (er scheint wohl ein Faible für die New England States als Schauplätze seiner Romane gehabt zu haben), die Mischung aus ähnlichen Horror- und Schockelementen...und genau so sind auch größtenteils auch die Verfilmungen seiner Werke.
Genau das – es gibt nichts Neues, nichts Überraschendes, man weiß, was einen erwartet, und wirklich spannend fand ich das alles auch nicht. Man erkennt doch die dröge Abgedroschenheit, den Wiederholeffekt ausgerechnet in den Verfilmungen, die möglichst nah an seiner Vorlage waren. Deshalb behaupte ich, daß „Shining“ nicht Besseres passieren konnte als diese Generalüberholung: Sie machte aus einem vielleicht leicht abgehobenen Familiendrama ein Psychospiel der Extraklasse.
Und bevor Einwürfe kommen: Ja, ich kenne „Die Verurteilten“, ja, ich kenne „The Green Mile“, ja, ich kenne „Carrie“. „Carrie“ ist für mich der einzige neben „Shining“, der eine ähnlich grausige Stimmung vermitteln kann (Nicht zuletzt hier auch ein Verdienst eines fähigen Regisseurs), und die ersten beiden finde ich einfach nur laaaangatmig und im Falle von „The Green Mile“ stellenweise verdammt kitschig.
Korgan schrieb:
Erinnert mich übrigens ein bischen an Michael Ende, der damals nach der Verfilmung der "Unendlichen Geschichte" ähnlich reagiert und sich von dem Film distanziert hat.
Das ist ja okay, zumal bei Michael Ende über die Hälfte des Buches komplett fallengelassen wurde, darunter ausgerechnet der Teil, der erst so wirklich in die Tiefe ging, aber ich kann mich jetzt nicht erinnern, daß der Mann so herumspektakelt hat, was für eine abgrundtief schlechte Verfilmung „Die Unendliche Geschichte“ jetzt sei und alle ihm brav Ja-sagend beiseite gestanden hätten. Ja, Endes Poesie, die Nachdenklichkeit geht in der Verfilmung verloren, was nichts daran ändert, daß der Film immer noch einer der schönsten Märchen-/Fantasy-Filme überhaupt ist.
Korgan schrieb:
Als Regisseur hat King mal gnadenlos versagt (siehe "Rhea M"), das ist richtig.
Um so erschütternder, daß Kubrick ebenso wie King später für diesen Film für eine Goldene Himbeere nominiert wurde. Und ich finde das jetzt wirklich erschütternd. Einer der größten Regisseure aller Zeiten – und der wird für eine Himbeere nominiert.
Korgan schrieb:
Ist ja auch irgendwo verständlich, schließlich kann man niemals eine 1:1 Kopie eines Buches filmisch umsetzen. Und auf der Leinwand kommen viele Dinge einfach anders rüber als in einem Buch, das liegt einfach an der Natur der Dinge: liest Du ein Buch, spielt sich die Story beim in Deinem Kopf ab (und Du machst Dir Deine eigenen Gedanken dazu) während Du in einem Film einfach die Bilder vorgesetzt bekommst (zu denen Du Dir zwar auch Gedanken machen kannst, allerdings eingeschränkter wie ich finde) Dies macht es auch so schwer, einen Roman filmisch einigermassen "gut" umzusetzen.
Wobei ich gerade bei „Die Gefährten“ (Und später natürlich auch den anderen Teilen) schon in den ersten Minuten das Gefühl hatte: „Das ist es!“ („This is it“? Uhä? Neeeeiiiin, er verfolgt mich überallhin!!!) Das stand vollkommen außer Frage, es war von der ersten Minute an richtig, was Jackson da auf die Leinwand gezaubert hatte, das stellte sich niemals in Frage. Die Vorstellungen von fast 20 Jahren fanden hier erst wirklich ihre Bilder.
Korgan schrieb:
Aber was hat das Ganze eigentlich mit dem alten Indianerfriedhof zu tun??? Ist das Manitu's Rache an den Weißen, die sein Volk einst in die Abhängigkeit des Feuerwassers brachten?
Oh? Sollte hier eine Verbindung liegen? Indianer? Feuerwasser? Alk? Siehste, schon wieder eine Interpretation, die wir bislang übergangen haben!
Korgan schrieb:
Ich würde es eher als geziehlt-plumpen Einsatz von den Brechreiz fördernden pseudo-psychologischen Horrorelementen bezeichnen.
In „Das Spiel“ fand ich das wahnsinnig nervend. Irgendwie geht es um einen irren Killer, doch das ganze Buch handelt dann bloß davon, wie eine Frau ihren früheren Mißbrauch flashbackt, und der Killer selbst wird in einer Randnotiz ganz zum Schluß geschnappt (Er ist natürlich nekromantisch veranlagt und steht auf verfaulte Zunge mit Senf auf dem Brot – hier gingen King mal wieder die Pferde durch). Da hätte man eher eine Story um diesen herum basteln sollen, das wäre spannender gewesen als diese halbseidene Wiederaufarbeitung eines Kindheitstraumas.
Korgan schrieb:
Auf der anderen Seite wußte Kubrick sicher genau, dass man dem europäischen Publikum (damals zumindest) nicht den gleichen Müll wie den Amis vorsetzen kann...
Kubrick hat immer gewußt, was dem Film zugute kommt, das war alles, was für ihn wichtig war. Er hat die Schlußszene in „Full Metal Jacket“ radikal gekürzt, obwohl sie wie im Buch vorkommend gedreht worden war (Und die Schauspieler wahrscheinlich davor mindestens einen Monat Lebenszeit und die letzten Reste ihrer Nerven haben hergeben müssen), weil er sie schlichtweg für unpassend hielt.
Korgan schrieb:
Zu diesem Thema sage ich nur eines: der pure Voyeurismus und die Befriedigung des selben...um nichts anderes geht es da den Leuten "eigentlich"...wenn ich so Gefasel von den Leuten als Begründung, warum sie gewisse Machwerke aus o. beschriebener Kategorie toll finden wie "Grenzüberschreitung" oder "Kompromisslosigkeit des Regisseurs" schon höre, dann kriege ich wirklich das große Kotzen...im übertragenen Sinne.
Vielleicht wäre das alles halb so wild – wenn nicht ständig irgend jemand versuchen würde, diese Filme zu rechtfertigen (Wobei ich die Existenz gerade der französischen Terrorfilme auch ohne Rechtfertigung immer noch schlimm genug fände) oder ihnen eine Bedeutung andichten würde, die so glaubwürdig ist wie einen Meter Feldweg. Ich gebe zu, daß ich „Saw“ für einen hochspannenden, erschreckenden Film halte, der durchaus zum Nachdenken anregt, aber er stellt sich keinen Augenblick anders dar als eine Fiktion. Die Grundlage für diesen Film und viel mehr noch für all seine abscheulichen Nachzügler findet man schon seit langem in der Realität (Wie weit kann ein Mensch gehen?), wie man nicht zuletzt hierzulande vor 70 Jahren gesehen hat. Also komme mir bitte keiner mit „kompromißlos“ und „konventionenüberschreitend“ – das waren die Nazis auch, aber damals hat das begreiflicherweise niemanden so sehr begeistert oder zur Kunstform erhoben.
Korgan schrieb:
Stimme ich vollkommen zu. Bei irgend welchen Splatter oder Gore-Streifen habe ich keine Probleme beim Anschauen, aber bei richtigen, eher subtil angefaßtem Horror, da besteht schon eher die Gefahr, dass ich zusammen zucke oder gar weg schauen muß.
Ich habe Probleme mit dem Gematsche. Ich bin nicht gerade so der Innereien-Fan, die können meinetwegen gerne da bleiben, wo sie hingehören. Ich komme mit Gore nicht so super klar, weil’s schlicht und ergreifend an meine Ekelgrenze klopft, aber es ist nicht erschreckend (Wie es auch der Schreiber bei Badmovies mal erwähnt hat, als er Fulci besprach – da wird mit Gore um sich geschmissen, da werden Gedärme ausgekotzt und wieder gefressen, daß man sich den Eimer neben den Fernseher stellen muß, aber in solchen massiven Wiederholungen schockiert das niemanden mehr, sondern langweilt eher noch. Übrigens auch so ein Witz, daß man Fulci immer wieder mit „Atmosphäre“ und „Horror“ in Verbindung bringen will).
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Ach ja, und ich bin darüber hinaus der Ansicht, daß nur die Öffentlich-Rechtlichen ein Recht dazu haben, diese Filme auszustrahlen)
Diese Filme haben auch ein gewisses "Niveau", welches man vom durchschnittlichen RTL2 und Konsorten Zuschauer nicht unbedingt erwarten darf. Und so einen Film durch Werbetrailer zu unterbrechen ist eine unverzeihliche Sünde sondersgleichen....
Alle paar Jahre werden „Uhrwerk Orange“ und „Full Metal Jacket“ Opfer dieses Verbrechens, denn das sind wohl noch die, die am häufigsten neben „Shining“ gezeigt werden. Ich glaube, nur bei „Schindlers Liste“ und „Gefangen in der Hölle“ könnte Werbung noch unpassender sein.
Korgan schrieb:
Bestes Beispiel ist die Sache mit der Oma in der Badewanne. Unterbewußt denkst Du als Zuschauer da wohl an Deine eigene Oma...und das macht es auch so schwer, solche Szenen bewußt anzuschauen.
Okay, an meine Oma habe ich da nun nie gedacht... Ich habe mich nur immer gefragt, was diese Szene zu bedeuten hat. Ist die junge Frau die des Hausverwalters Grady und nachher die Oma auch sie, nur nach dem Mord und den Jahren, die bislang vergangen sind? Aber so rasant kann selbst ein Geist nicht altern. Ist das eine Indianerfrau, da wir uns schon mal auf einem Indianerfriedhof befinden? Ein viel älteres Opfer des Hauses? Stellt sie eine Metapher für irgend etwas dar?
Korgan schrieb:
Einen Film den ich nicht anschauen kann, ist beispielsweise "Muttertag"...von der Wirkung mit den persönlichen Assoziationen ähnlich gestrickt.
Hmm, als Rape and Revenge-Streifen aber wohl kaum der subtilen Schiene zuzuordnen, nicht? Nach allem, was ich so darüber gelesen habe, steht der Film eher in der Tradition thematisch ähnlicher Werke wie „Last House on the Left“, die ich unabhängig von ihrem exploitativen Wert für reichlich fragwürdig empfinde.
Korgan schrieb:
Genau das ist das, was meiner Meinung nach einen guten Horrorfilm ausmacht...man brauch' dafür nicht unbedingt visuellen "Orgien" a la Romero und Konsorten, um einen "Horroreffekt" auszulösen
Hatte ich schon mal erwähnt, daß ausgerechnet „Tanz der Teufel“ (Wo wir bei „visuellen Orgien“ sind) sich des Wohlwollens eines gewissen Stephen Kings erfreut, der diesen Mist einmal als „härtesten und originellsten“ Horrorstreifen bezeichnet hat? Ich meine, das erklärt ja schon so einiges...
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
(Okay, hier einer meiner Kritikpunkte: Danny weiß, daß in Zimmer 237 etwas Fürchterliches passiert ist, und er wurde angehalten, dieses Zimmer niemals zu betreten – und dann spielt er in seiner unmittelbare Nähe arglos mit seinen Autos?).
Mal eine Gegenfrage: hast Du als Kind IMMER das gemacht, was Deine Eltern Dir gesagt haben bzw. Dich an absolut JEDES Verbot Deiner Eltern gehalten? Also, ich nicht...*lach*
Wenn mir aufgrund meiner übersinnlichen Fähigkeiten allein schon beim Gedanken an dieses Zimmer gelinde gesagt etwas unwohl ist und mich ein Gleichgesinnter, der weiß, wozu ich imstande bin, eindrücklich davor warnt? Äh... Ja.
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Und wer vermag heutzutage noch mit einem schlichten Haufen Blätter und einem einzigen verdammten Satz („Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“) einen solchen Schrecken verbreiten?
Das liegt wohl ursächlich eher an der zunehmenden Reizübersättigung und -überflutung des Zuschauers -im TV wie im Kino. Die ersten Frankenstein- oder Draculafilme in den 30ern waren damals für die Zuschauer auch ziemlich "guselig" (was daran liegt, dass da -lassen wir Murnau's "Nosferatu" aus den 20ern mal außer Acht, das Horror-Genre geboren wurde). Schaust Du Dir heute die Filme (beispielsweise mit Bela Lugosi) an, bewirken die eher nur ein "müdes" Lächeln.
Aber im Jahre 1980, als „Shining“ in die Kinos kam, war man schon ganz andere Kost gewohnt. Schau dir doch die ganzen Exploiter an, Splatter begann sich auszubreiten, Gore war schon gang und gäbe (Vor allem in den südeuropäischen Schundfilmchen), gerade begann die Zombie- und Kannibalen-Welle erst zu verebben. In Hinsicht von Schocks hatte man eine Reizüberflutung gerade hinter sich. Und dann kommt ein Film, der in der besten Gruselhaustradition der vorigen Jahrzehnte steht und wischt mal eben mit all diesen ach so schrecklichen Horrorwerken den Boden auf.
Korgan schrieb:
Gut, Kubrick hatte definitiv einen an der Klatsche..."Genie und Wahnsinn" liegen ja bekanntermaßen oftmals eng bei einander. Was ich mal über Kubrick gelesen habe (dass er wirklich das allerletzte aus seinen Schauspielern "raus holen will, sie an ihre Grenzen bringen will...und alles EXAKT so sein muß, wie er es sich vorstellt...ohne Kompromisse!), bestätigt diese Aussage nur.
Ich behaupte das Gegenteil: Der hatte ganz sicher keinen an der Klatsche. Das Interessante ist, daß wohl weniger seine Intention war, daß etwas so gespielt werden sollte, wie er es unbedingt wollte, sondern wie der Film es verlangte – er war quasi nur so etwas wie das Medium. Er wußte, wie der Film werden sollte, wie er funktionierte, und er erwartete von seinen Darstellern, daß sie diesen Film ebenso zum Funktionieren brachten. Eigentlich ist es paradox, denn er hat prinzipiell nicht viel von seinen Darstellern abverlangt – aber sie mußten im Sinne des Films funktionieren. Da reagierte er bei „Full Metal Jacket“ auf die Verzweiflung eines Schauspielers, daß dieser nicht wisse, was Kubrick von ihm verlange und was er tun solle, bloß mit einem überraschten „Spinnst du? Sei einfach du selbst.“ Sie sollten so spielen, wie der Film es verlangte, nicht wie der Regisseur es wollte. Aber sicherlich waren auf Ratlosigkeiten wie „Was will der eigentlich von mir“ nach dem 30sten Take Äußerungen wie „Daß du besser spielst?“ nicht ganz so hilfreich, wie man es sich als Schauspieler wünschen könnte...
Hast du mal die Dokumentation „Stanley Kubrick – Ein Leben für den Film“ gesehen? Wahnsinnig interessant, mit sehr vielen erhellenden Interviews, die so einige Dinge klarer macht und mit vielen Vorurteilen Kubrick gegenüber aufräumt.
Korgan schrieb:
Sind wir mal ehrlich: es gibt wohl kaum eine bessere Rolle, in der Jack Nicholson besser brillieren kann als in dieser!
Mir haben immer seine Rollen am besten gefallen, in denen ihm seine eigenwillige Mimik zugute kam, sprich, in denen das unterschwellig immer vorhandene Diabolische oder auch Exaltierte zum Ausdruck kam.
Korgan schrieb:
Zwei Gründe meines Erachtens: übertriebene Effekthascherei bedingt aus der (teilweise irrigen) Meinung: "viel hilft viel" und verhältnismäßig wenige (lebende) Regisseure, die subtilen Horror auch wirklich umsetzen können (bzw. auch wollen). Ein John Carpenter konnte das mal ganz gut, aber die Filme, die in den letzten Jahren von ihm waren, kann man eigentlich in die Tonne kicken...siehe "Vampire" oder auch die Fortsetzung der "Klapperschlange"
Carpenter soll sich wohl auf dem Weg der Besserung befinden, jedenfalls nach dem zu schließen, was er hier und da mal für eine DVD-Box oder was weiß ich gedreht hat. Ich kann das jetzt so nicht beurteilen, aber ich behaupte, bereits seit „Die Klapperschlange“ hat der nichts sonderlich Wichtiges mehr gedreht. Seine Frühwerke waren allesamt auf die eine oder andere Art wegweisend („Dark Star“, „Aussault – Anschlag bei Nacht“, „Halloween“ und „Die Klapperschlange“), alles, was danach kam, war vorbei an seiner eigenen Stärke („Big Trouble in Little China“, „Das Ding“ – gerade Carpenter sollte wissen, daß es kein großes Geschmodder braucht, um einen nervenaufreibenden Horrorfilm auf die Leinwand zu bringen). Irgendwo dazwischen liegen noch eigentlich nicht schlechte, aber nicht gerade originelle Filme wie „Die Mächte des Wahnsinns“ und „The Fog“, wobei ersterer vereinzelt wirklich gut plazierte Schocks und perfides Ende hat, letzterer wiederum ausschließlich von seiner Atmosphäre und der Farbgebung lebt.
Übrigens...die Surfszene in „Flucht aus L.A.“...ääääähhhh...
Zuletzt von Creeper am Mi Nov 10, 2010 3:41 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
Korgan Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Sa Nov 21, 2009 7:21 pm
Heute Abend werde ich mir Emmerich's neues Brachialmachwerk "2012" im Kino anschauen...Rezension folgt natürlich sofort!
Frage: was ist in Roland Emmerich's Kindheit wohl "schief" gelaufen, dass er so ein "Faible" (und ein "Händchen") dafür hat, Katastrophen apokalyptischen Ausmaßes so perfekt und vor allem so realistisch auf die Leinwand zu bringen? Man müßte wohl mal mit seiner Mutter sprechen, spätestens nachdem man "2012" gesehen hat, bekommt die Formulierung "Roland hat was kaputt gemacht" eine völlig neue Dimension...im wahrsten Sinne des Wortes!
Nachdem er bei "Day after Tomorrow" eine neue globale Eiszeit insziniert hat (die vorwiegend natürlich die Nordhalbkugel -sprich unsere westliche Zivilisation- betrifft) geht er ""2012" mal richtig in die Vollen und sorgt für das globale "Armageddon". Mal sehen, was als nächstes kommt...vielleicht der totale Kollaps unseres Sonnensystems?
Nun spare ich mir weitere Worte und komme direkt zum Thema, Vorhang auf für den teuersten Film aller Zeiten:
2012
8,50 Euro für eine Kinokarte sind meiner Meinung nach schon heftig; für diesen Film hat sich die Investition aber schon allein wegen der brachialen Special-Effects, die auf der großen Kinoleinwand natürlich anders wie auf dem TV rüber kommen, gelohnt. Und der Trailer von "Avatar" im "Werbeblock" vor dem eigentlichen Film (was ich übrigens ziemlich nervig finde) läßt auch auf einiges hoffen...anscheinend hat James Cameron da wieder ein "Highlight" gedreht!
Die Story von "2012" (frei nach Wikipedia, übrigens eine gute Zusammenfassung des Films wie ich fest stelle):
2009 entdeckt der Wissenschaftler Dr. Satnam Tsurutani in einer ehemaligen Kupfermine in Indien einen starken Anstieg der Temperatur der Erdkruste. Er informiert seinen amerikanischen Kollegen Adrian Helmsley, wissenschaftlicher Berater im Stab des US-Präsidenten, dass nach seiner Ansicht eine ungewöhnlich starke Sonneneruption und die damit einhergehende heftige Neutrinostrahlung den Erdkern aufheize. Berechnungen ergeben, dass bis zum Jahr 2012 die Erdkruste zu schmelzen beginnen wird. Dadurch werden die tektonischen Platten der Erdkruste instabil und brechen auseinander mit der Folge von Megatsunamis, Vulkanausbrüchen und Erdbeben – die Erde würde unbewohnbar. Der US-Präsident weiht seine Amtskollegen der G8 (hey, wir sind auch dabei...und haben immer noch eine Kanzlerin) ein und ein geheimes, internationales Regierungsprogramm läuft an, um in China Archen zu bauen. Mit diesen soll eine genügend große Anzahl an Menschen, Tieren und menschlicher Kultur gerettet werden, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Neben aufgrund ihrer Leistungen oder Kenntnissen ausgewählten Menschen können sich auch solche einen Platz kaufen, die den Preis von einer Milliarde Euro (man höre und merke auf: EURO nicht Dollar) pro Ticket aufbringen können, damit dieses Projekt erst realisiert werden kann.
Der erfolglose Schriftsteller Jackson Curtis arbeitet im Jahr 2012 als Fahrer in Los Angeles, unter anderem für den russischen Milliardär Yuri Karpov. Jacksons Ex-Frau Kate lebt mit den gemeinsamen Kindern Lilly und Noah von ihm getrennt und hat einen neuen Partner, den Schönheitschirurgen Gordon Silberman. Als Jackson die beiden Kinder mit seiner geborgten Stretch-Limousine zu einem einwöchigen Urlaub im Yellowstone National Park abholt, hören sie im Radio die Weltuntergangsszenarien des Verschwörungstheoretikers Charlie Frost, der mit seinem Piratenradio aus dem Yellowstone-Park sendet. Im Park will Jackson seinen Kindern den See zeigen, an dem er mit Kate früher gecampt hat, doch dort ist nun ein militärisches Sperrgebiet, der See ist ausgetrocknet. Bei ihrem Eindringen in die Sperrzone werden sie festgenommen. Auf der Militärbasis, in der die starken seismischen Aktivitäten der Yellowstone-Caldera überwacht werden, trifft Jackson auf Adrian Helmsley, der sich als einer der wenigen Leser seines Romans herausstellt. Sie werden vom Militär aus der Zone eskortiert. Auf dem Campingplatz treffen sie auf Frost, der Jackson vom nahenden Weltuntergang erzählt und erklärt, die Regierung würde an einem geheimen Ort Raumschiffe bauen, um damit einige Auserwählte zu retten – von diesem Ort habe er sogar eine Karte. Jackson sieht dies als Paranoia seitens Frost an.
Helmsley muss unterdessen feststellen, dass seine Berechnungen fehlerhaft waren. Die Erdkruste erwärmt sich schneller als erwartet und die tektonischen Platten beginnen, sich aufzulösen. Er überzeugt Anheuser, den Stabschef des Weißen Hauses, und den Präsidenten, die Evakuierung sofort zu beginnen. Darauf starten die beteiligten Länder ihre Programme und beginnen unter größer werdenden Schwierigkeiten, 400.000 Menschen in die Archen zu schaffen. Auch werden Morde an Leuten begangen, die die Bevölkerung offiziell vor der Bedrohung warnen wollen...wohl, um eine Massenpanik zu vermeiden.
Gleichzeitig beginnen immer stärkere Beben, Kalifornien entlang der San-Andreas-Verwerfung zu erschüttern. Kate und Gordon werden dabei beim Einkaufen von einem Beben im Supermarkt überrascht, worauf Kate verängstigt Jackson anruft und bittet, die Kinder zurückzubringen. Jackson bemerkt bei der Rückkehr mit wachsender Verbitterung, dass sein Sohn seinen Stiefvater offenbar mehr mag als ihn selbst. Ein Anruf von Karpov schickt ihn, dessen Zwillingssöhne abzuholen und zum Flughafen zu bringen. Diese besteigen dort ein Flugzeug und einer der beiden verabschiedet sich gehässig von Curtis mit der Bemerkung, sie würden überleben und er nicht. Jackson nimmt dies im Angesicht der Ereignisse sehr ernst und mietet von einem Piloten am Flughafen ein kleines Flugzeug. Während er auf dem Weg zu seinen Kindern und Ex-Frau ist, beginnt ein neues, großes Erdbeben in Los Angeles. Gemeinsam fliehen sie, vom Beben gejagt, durch LA zum Flughafen zurück und starten in letzter Sekunde, während unter ihnen in einem apokalyptischen Szenario Los Angeles im Meer versinkt.
Jackson will nun zum Yellowstone zurückkehren, um von Frost die Karte mit dem Standort der Archen zu erhalten. Er ist jetzt davon überzeugt, dass die Welt untergehen wird und will seine Familie retten. Im Yellowstone-Park gelandet, sucht Jackson mit seiner Tochter Lilly nach Frost. Diesen finden sie am Rand der Caldera, von wo aus Frost weiterhin sendet. Während Jackson versucht, Frost nach der Karte zu fragen, sehen sie, wie sich plötzlich die Caldera hebt und Geysire hervorbrechen. Frost bleibt auf eigenen Wunsch zurück, als Jackson und Lilly mit Frosts Wohnmobil und der Karte zum Flugplatz zurück rasen. Hinter ihnen bricht der Yellowstone mit einer gigantischen Explosion aus und schleudert riesige Trümmerteile und Asche in den Himmel, Frost stirbt umgehend, Jackson und die anderen Flüchtlinge retten sich wiederum in letzter Sekunde mit dem Flugzeug, das der sich ausbreitenden Aschewolke davonfliegt.
Sie landen auf der Flucht zum Auftanken in Las Vegas. Dort begegnen sie erneut Karpov, der mit seinen beiden Söhnen, seiner Freundin Tamara und seinem Piloten Sasha festsitzt, da das Evakuierungsflugzeug einen Schaden hat. Während auch in Las Vegas ein Erdbeben beginnt und sich die tödliche Aschewolke des Yellowstone-Ausbruchs nähert, gelingt es Sasha, eine alte Antonow An-225 zu organisieren. Die Aschewolke erreicht Las Vegas in dem Moment, als die nun größere Gruppe an Flüchtlingen mit der Antonow ausfliegt und Kurs Richtung China nimmt. Unter ihnen geht Las Vegas im Ascheregen und zerrissen vom Beben unter. Sie fliegen in Richtung Hawaii, um dort auftanken zu können. Als sie dort jedoch ankommen, ist Hawaii im Ausbruch seiner Vulkane bereits untergegangen. Ohne Hoffnung, mit dem verbleibenden Treibstoff China erreichen zu können, fliegen sie weiter Richtung Südchinesisches Meer.
Helmsley ist unterdessen mit der Air Force One unterwegs zu den Archen nach China. Anheuser hat für die Amerikaner das Kommando übernommen, nachdem Präsident Wilson im Weißen Haus zurückgeblieben und der Vizepräsident bereits umgekommen ist. Von weltweit treffen die Katastrophenmeldungen ein, die Nachrichten werden weniger, Funk und Fernsehen verstummen. Die tektonische Plattenverschiebung erreicht jetzt ihren Höhepunkt, die Kontinente gehen unter, verschieben sich oder werden emporgehoben. Gigantische Tsunamis rollen über die Meere und überfluten die Kontinente vollständig. Auch der Himalaya, wo die Archen von den Chinesen gebaut worden sind, wird von ihnen in wenigen Stunden erreicht und überspült werden. Es stellt sich heraus, dass es sich nicht wie anfangs suggeriert um Raumschiffe sondern um gigantische Schiffe handelt, die in Erwartung der durch die Tsunamis verursachten gigantischen Überschwemmungen wie geschlossene Rettungsboote konstruiert und für jeweils 100.000 Menschen ausgelegt sind. Außerdem stellt sich heraus, dass von den in Bau befindlichen neun Archen nur drei einsatzbereit sind. Nach ihrer Landung betreten Helmsley und Laura, die Tochter des Präsidenten, die Arche. Beide sind sich etwas näher gekommen, nachdem sich Laura während des Fluges von ihrem Vater verabschieden musste. Präsident Wilson starb inzwischen mit vielen anderen Flüchtlingen am Weißen Haus, als Washington von einem Tsunami überflutet wurde.
Das Flugzeug von Jackson Curtis und den anderen Flüchtlingen hat inzwischen seinen Treibstoff verbraucht, sie bereiten sich auf die Notwasserung im Meer vor, unwissend, was unter ihnen geschieht. Als das Flugzeug die Wolkendecke durchbricht, stellen sie fest, dass sich die Kontinente bereits um tausende von Kilometern verschoben haben – der Himalaya liegt unter ihnen. Sie legen eine Bruchlandung auf einem Gletscher hin, bei der Sasha stirbt. Kurz darauf werden sie von Helikoptern überflogen, die Tiere zu den Archen schaffen. Einer landet und nimmt Karpov und dessen Kinder mit – sie haben Plätze in der amerikanischen Arche. Jackson und seine Familie sowie Gordon und Tamara werden zurückgelassen. Sie marschieren weiter Richtung Archen, als sie auf Nima, einen tibetischen Mönch, stoßen. Dieser ist mit seinen Großeltern auf dem Weg zu den Archen, wo sein Bruder als Techniker arbeitet, welcher seine Familie heimlich in eine der Archen einschleusen will. Sie können Nima überzeugen, sie mitzunehmen.
In der Arche angekommen, erreicht Helmsley ein Telefonat seines Freundes Tsurutani, der nicht wie versprochen evakuiert wurde. Tsurutani wünscht Adrian im Angesicht der herannahenden Flut alles Gute und verabschiedet sich von ihm. Helmsley muss den Tod seines Freundes mit anhören, kann aber aufgrund dessen Schilderung seiner Position feststellen, dass der Megatsunami das Tal der Archen schneller als befürchtet erreichen wird. Statt mehreren Stunden, die für eine koordinierte Einschiffung aller Menschen im Dock nötig wären, ist es nur noch eine halbe Stunde bis zum Eintreffen der Welle. Anheuser ordnet die sofortige Schließung der Archen an, tausende von Menschen verbleiben im Dock.
Nimas Bruder erwartet ihn an einem Seiteneingang zu den Docks. Unter seiner Führung schleicht sich die kleine Truppe über einen Wartungseingang in die amerikanische Arche. Als unterdessen Helmsley gegen den Widerstand von Anheuser mit einem bewegenden Plädoyer an die Staatschefs in den Archen appelliert, sich für die Menschlichkeit im Angesicht der Katastrophe zu entscheiden, entschließen diese sich, die Schotten nochmals zu öffnen und die Menschen in den Docks einzulassen. Beim Öffnen des Schotts wird Gordon von den Zahnrädern zerquetscht. Als die Heckklappe der Arche wieder geschlossen werden soll, verklemmt sich ein Metallschrauber in den Zahnrädern und das Schott lässt sich nicht schließen. Jackson und die anderen sind gefangen und die Arche kann nicht versiegelt werden, als die Welle eintrifft und das Tal mit den Archen überflutet. Zu allem Unglück wird die Air Force One von den Wassermassen gegen die Halterungen der Arche geschleudert, so dass sie losgerissen wird und droht, mit der Nordwand des Mount Everest zusammenzustoßen. Während weiterhin Wasser eindringt, kann Jackson mithilfe seines Sohnes Noah den Schrauber beseitigen und das Schott schließt sich. Nun können die Motoren gestartet werden und kann sich die Arche gerade vor dem Zusammenstoß mit dem Mount Everest entfernen.
Einige Wochen später ist die Erde zur Ruhe gekommen, die Luft ist wieder klarer geworden, die Kontinente haben sich radikal verändert. Adrian und Laura sind ein Paar, Jackson hat sich mit seiner Ex-Frau und den Kindern versöhnt. Auf ruhigem Ozean unterwegs, öffnen die Archen ihre Luken und die Sonne scheint. Man sieht die drei Archen, wie sie Kurs auf Afrika nehmen, den einzigen Kontinent, der verschont wurde. Am Schluss hört man, dass Afrika angehoben wurde und nun der höchste Punkt der Erde die Drachenberge in Lesotho sind.
Wie bei Emmerich-Filmen fast schon üblich, tritt die Story angesichts des massiven Einsatzes von (zugegebenermaßen beeindruckenden) CGI-Effekten natürlich in den Hintergrund. Frei nach dem Werbeslogan von "Godzilla" "Size does matter!" hat Emmerich hier eindeutig eine Referenz gesetzt, die wohl nicht so schnell getoppt werden wird. Kalifornien, welches mal kurz im Meer versinkt, der Ausbruch des Yellowstone (ihr kennt die beeindruckende BBC-Doku "Supervulkan"? Vergeßt es), Las Vegas, welches im Boden versinkt, die Flutwelle, welche den Himalaya überspült (auf dem Mount Everest ist man übrigens sicher!), Hawaii, welches nur noch aus einer tosenden Lavamasse mit dem Kilauea im Hintergrund besteht, der einstürzende Petersdom in Rom incl. Papst, der "mittendrin ist statt nur dabei" ist...schon beeindruckend!
Allerdings vermute ich, dass Emmerich wohl niemals mehr ins Weiße Haus darf...schon das zweite Mal wird dieses von ihm filmisch zerstört. War es bei "Independance Day" die Druckwelle der Primärwaffe der bösen Aliens, ist es in "2012" eine gigantische Flutwelle (bei den Flutwellen im Film bekommt die Bezeichnung "Tsunami" eine völlig neue Bedeutung...1.500 Meter hohe Tsunamis sind doch etwas zu hoch gegriffen wie ich finde), welche den Flugzeugträger "USS John F. Kennedy" direkt auf den amerikanischen Regierungssitz spült...nette Idee (und ich sehe schon die Schlagzeile in der Zeitung -wenn es so was noch nach einer solchen weltweiten Katastrophe geben sollte: "US-Präsident von Flugzeugträger erschlagen!"). Und wie in "Day after Tomorrow" haben wir hier schon den zweiten Emmerich-Film, wo der "Erste Mann Amerikas" nicht überlebt wobei Danny Glover als Präsident keine so schlechte Figur macht (ich dachte schon, Emmerich bringt da einen Pseudo-Obama-Verschnitt), auch wenn ich pesönlich bei Danny Glover immer an "Lethal Weapon" denken muß (habe mich die ganze Zeit dabei ertappt, wie ich auf den Auftritt von Mel Gibson warte *lach*).
Überhaupt sind die Staatsoberhäupter ziemlich "interessant" gemacht: die Russen haben einen "Putin-Verschnitt" (klar, im Endeffekt ist Putin heute dort immer noch der Mann, der die Fäden im Hintergrund zieht) und Deutschland hat eine Mischung aus Angela Merkel und Hillary Clinton als Bundeskanzlerin (die ich als sympatischer empfunden habe als unser Orginal). Italien hat eine Art christlichen Berlusconi-Klon, der -immerhin- im Gegensatz zu den anderen Staatschefs (außer dem US-Präsidenten natürlich) nicht in eine der Archen will, sondern auf dem Petersplatz in Rom zusammen mit seiner Familie (ohne junge leicht bekleidete Damen wie das Orginal) bei seinem Volk bleiben will...was er natürlich nicht überlebt, da die Kuppel des Petersdoms doch einige tausend Tonnen wiegt.
Netterweise gibt es in "2012" so gut wie keinen amerikanischen Hurra-Patriotismus (gegen die Apokalypse kann selbst die mighty US of A nichts machen!); da einzige, was man den Amerikanern zugesteht (neben der "Stars and Stripes Flagge die ab und an auftaucht) ist eine eigene Arche...selbst die Russen müssen sich ihre Arche mit den Chinesen, Japanern und Australiern teilen, während die Europäer (unter deutscher Führung natürlich!) zusammen mit den Kanadiern (warum auch immer?) auf einem Pott sind. Ist ja auch klar, vermutlich hat der deutsche Steuerzahler mal wieder den Pott zu großen Teilen finanziert *lach*. Und Amis und Kanadier kann man natürlich nicht auf den selben Kahn packen...da würden die Kanadier meutern. *lach*.
Was ich mir durchaus "realistisch" in so einem Szenario vorstellen könnte, ist, dass man sich tatsächlich ein "Tickett" kaufen kann...für eine Milliarde Euro pro Stück! Nett die Szene ziemlich am Anfang, als einer der Regierungsmenschen einem arabischen Prinzen ein Tickett verkauft (die ganze Chose will ja finanziert sein) und der Prinz anwortet: "eine Milliarde Dollar sind viel Geld!" Kontert der Regierungsmensch: "Eine Millarde Euro, nicht Dollar!". Tja, nicht erst seit der Finanzkrise ist der Dollar im Abschwung...jetzt wollen sie den nicht mal mehr in Filmen als "Primarzahlungsmittel" *lach*!
"Spaßig" auch, dass Afrika als einziger Kontinent von der Katastrophe nahezu verschont wurde (hier spielt Emmerich mal wieder mit dem Klischee der Entwicklungsländer wie schon in "Day after Tomorrow", als die Amis vor der drohenden Eis- und Schneekatastrophe scharenweise über die Grenze nach Mexiko fliegen).
Natürlich kann man sich fragen, wieso man ausgerechnet im Himalaya diese Archen baut, wie die es überhaupt geschafft haben, in so kurzer Zeit einen "Hangar" für Schiffe, die mindestens 4 mal so groß wie der größte Supertanker sind, zu bauen und die wohl eine Panzerung eines Supersternenzerstörers haben...oder wie hält ein Schiff ein Kollision mit einem Berggipfel aus?)...wie man wohl das ganze Material dort hin bekommt? Aber ok, wie heißt es in dem Film so schön "Solche gigantischen Projekte können nur die Chinesen in so kurzer Zeit durch ziehen!"...und das glaube ich ausnahmsweise sogar...allerdings nicht in der kurzen Zeit.
Und natürlich ist auch die Frage berechtigt, wie die Regierungen die ganzen Jahre das drohende Ende geheim halten konnten...irgend eine undichte Stelle gibt's immer...und wenn es die ganzen Milliardäre sind, die sich ein Ticket leisten können. Auch schwebt die Frage im Hintergrund, ob man nicht lieber mehr Menschen retten sollte anstatt Kunstwerke und Kulturgüter?
Mein Fazit: apokalyptische, gute Unterhaltung gigantischen Ausmaßes mit gewohnt flacher Story und dem einen oder anderen gesellschaftskritischen Ansatz! Aber allein schon die Effekte machen den Film meiner Meinung nach sehenswert!
Gaudi
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Di Nov 24, 2009 11:37 am
Danke für dieses eindrucksvolle Review
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Di Nov 24, 2009 2:48 pm
Korgan schrieb:
Heute Abend werde ich mir Emmerich's neues Brachialmachwerk "2012" im Kino anschauen...Rezension folgt natürlich sofort!
Ein Referendar unserer Schule war kürzlich auch drin und äußerte sich diesbezüglich, daß seine Begeisterung sich irgendwie bei den Effekten erschöpfte und der Rest ansonsten wohl eher zum Schulterzucken bzw. Kopfschütteln animierte – also alles beim Alten bei Emmerich.
Korgan schrieb:
Man müßte wohl mal mit seiner Mutter sprechen, spätestens nachdem man "2012" gesehen hat, bekommt die Formulierung "Roland hat was kaputt gemacht" eine völlig neue Dimension...im wahrsten Sinne des Wortes!
Korgan schrieb:
8,50 Euro für eine Kinokarte sind meiner Meinung nach schon heftig
Deswegen gehe ich nur noch dienstags, da ist Kinotag und die Karte kostet 4 €. Am Wochenende ist mir darüber hinaus zuviel Spackentum unterwegs (Man kann sich auch so aus einer Popcorntüte bedienen, daß nicht das halbe Kino daran Anteil hat).
Korgan schrieb:
Und der Trailer von "Avatar" im "Werbeblock" vor dem eigentlichen Film (was ich übrigens ziemlich nervig finde) läßt auch auf einiges hoffen...anscheinend hat James Cameron da wieder ein "Highlight" gedreht!
Ich weiß nicht. Klar, sieht schon fantastisch aus, aber meine Begeisterung endet bei der Optik. Hat das denn wirklich sein müssen, ein Film, dessen Hauptaugenmerk auf irgendwelchen Viechern aus dem Rechner liegt? Ich mag da zwar altmodisch sein, aber mir sind Filme, in denen Menschen die erste Geige spielen, dann doch um einiges lieber, weil sie irgendwie...äh...ja, menschlicher sind. Ausnahmen wie „District 9“ bestätigen die Regel, aber auch hier ist der Schwerpunkt auf der menschlichen Seite. Mir wird mittlerweile einfach zuviel mit CGI herumhantiert. Da kann ich mich auch vor ein Computerspiel setzen.
Korgan schrieb:
Wie bei Emmerich-Filmen fast schon üblich, tritt die Story angesichts des massiven Einsatzes von (zugegebenermaßen beeindruckenden) CGI-Effekten natürlich in den Hintergrund.
Das ist der Grund, weshalb ich mir vermutlich nie einen Emmerich-Streifen im Kino ansehen werde. Im Fernsehen mag das nett zum Zeitvertreib sein, aber im Kino brauche ich das echt nicht, da können die Zerstörungsorgien noch so dolle sein. Und ich habe ja nichts gegen inhaltlich hohle Zerstörungsorgien oder generelle Hohlheit, immerhin habe ich mich auch von „Twister“, „Van Helsing“ und den beiden „Alien vs Predator“ gut unterhalten gefühlt. Aber bei Emmerich bekomme ich irgendwie Zahnschmerzen.
Korgan schrieb:
der einstürzende Petersdom in Rom incl. Papst, der "mittendrin ist statt nur dabei" ist...schon beeindruckend!
Der Emmerich und ein religiöses Statement? *scnr*
Korgan schrieb:
(...) wobei Danny Glover als Präsident keine so schlechte Figur macht (ich dachte schon, Emmerich bringt da einen Pseudo-Obama-Verschnitt), auch wenn ich pesönlich bei Danny Glover immer an "Lethal Weapon" denken muß (habe mich die ganze Zeit dabei ertappt, wie ich auf den Auftritt von Mel Gibson warte *lach*).
Das Problem habe ich bei dem Mann allerdings auch immer, vor allem, wenn man ihn solo in irgendwelche Actionkracher wirft (Ich mag den zweiten „Predator“ irgendwie, aber Glover ist in dieser Rolle in meinen Augen völlig fehlbesetzt ohne entsprechenden Sidekick). Dabei ist der vom darstellerischen Können her eine gänzlich andere Liga als Gibson. Irgendwie schon schade.
Korgan schrieb:
die Russen haben einen "Putin-Verschnitt" (klar, im Endeffekt ist Putin heute dort immer noch der Mann, der die Fäden im Hintergrund zieht)
Es hat bei mir auch recht lange gedauert, bis ich geschnallt habe, daß Putin da gar nicht mehr oberster Cheffe ist.
Korgan schrieb:
Netterweise gibt es in "2012" so gut wie keinen amerikanischen Hurra-Patriotismus (gegen die Apokalypse kann selbst die mighty US of A nichts machen! ); da einzige, was man den Amerikanern zugesteht (neben der "Stars and Stripes Flagge die ab und an auftaucht) ist eine eigene Arche...
Wus??? Das kann kein echter Emmerich sein! Die Amis können nichts gegen die Apokalypse unternehmen? Hey, die konnten in „Armageddon“ mal eben einen zusammengewürfelten Haufen Bohrarbeiter ins Weltall schicken (Jahrelange Ausbildung? So was ficht einen aufrechten Amerikaner doch nicht an! Mein Gott, was habe ich bei diesem Film Schmerzen gelitten...), warum also hier nicht? Ich muß schon sagen, sie lassen nach, unsere Freunde jenseits des Atlantiks...
Korgan schrieb:
"Spaßig" auch, dass Afrika als einziger Kontinent von der Katastrophe nahezu verschont wurde (hier spielt Emmerich mal wieder mit dem Klischee der Entwicklungsländer wie schon in "Day after Tomorrow", als die Amis vor der drohenden Eis- und Schneekatastrophe scharenweise über die Grenze nach Mexiko fliegen).
Mit welcher Erklärung? Also, ich meine das mit Afrika.
Korgan schrieb:
Natürlich kann man sich fragen, wieso man ausgerechnet im Himalaya diese Archen baut, wie die es überhaupt geschafft haben, in so kurzer Zeit einen "Hangar" für Schiffe, die mindestens 4 mal so groß wie der größte Supertanker sind, zu bauen und die wohl eine Panzerung eines Supersternenzerstörers haben...oder wie hält ein Schiff ein Kollision mit einem Berggipfel aus?)...wie man wohl das ganze Material dort hin bekommt?
Du suchst nach Antworten? Logischen Erklärungen? In einem Emmerich-Film? Wuahahahaaaaaaaaa!!!
Sorry.
Korgan schrieb:
Mein Fazit: apokalyptische, gute Unterhaltung gigantischen Ausmaßes mit gewohnt flacher Story und dem einen oder anderen gesellschaftskritischen Ansatz! Aber allein schon die Effekte machen den Film meiner Meinung nach sehenswert!
Was ich an Emmerich immer erstaunlich finde bei allem, was man ihm in seinen Materialschlachten vorwerfen kann, ist die Tatsache, daß er sich im Gegensatz zu vergleichbaren Krachbumm-Experten wie Michael Bay durchaus um gut- bis hochklassige Schauspieler bemüht, selbst bis in die kleineren Nebenrollen (Klar, er kann sie bezahlen – aber das könnte ein Michael Bay auch). Selbstverständlich können die auch nie im entferntesten Ansatz zeigen, was sie tatsächlich können, aber daß er sich billigen Schrott vor die Linse holt, kann man nicht gerade behaupten. Okay, „Godzilla“ ist da für mich der Streifen, der am meisten davon abweicht: Matthew Broderick ist zwar grundsätzlich sympathisch, aber nicht gerade ein Überschauspieler; Jean Reno dagegen steht mal eine knappe Million Lichtjahre über dem restlichen Cast, aber wie schon erwähnt, zeigen darf er das nicht. Wenn man sich dagegen die anderen Emmerich-Filme seit „Independence Day“ ansieht, entdeckt man sehr viele gestandene, erfahrene und in vielen Fällen außerordentlich positiv aufgefallene Darsteller, die sich allesamt zwar nicht in der Multimillionen-Gagen-Riege aufhalten (Okay, mittlerweile sicherlich Will Smith und Mel Gibson damals schon – der hat ja soviel verlangt, daß man sich nicht einmal den gewünschten Kevin Spacey als seinen Gegenpart leisten konnte, sondern auf einen kostengünstigeren britischen Schauspieler zurückgreifen mußte), aber was von ihrem Beruf verstehen. Nur, wie gesagt, es ist jammerschade, daß Emmerich ihnen nicht einmal das richtige Script gibt, damit sie das auch unter Beweis stellen können... Was nützen mir potentiell gute Schauspieler, wenn sie nicht schauspielern, also ihrem eigentlichen Beruf nachgehen dürfen, sondern sich statt dessen wie in „Independence Day“ durch himmelschreienden Unfug quälen müssen?
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Mi Nov 25, 2009 6:53 pm
Oh, und der war am Wochenende dran:
Sofern es in den Zeitrahmen (Wuahahahaaaa!!!) des Kriechtiers paßt und nicht gerade wochentags zu Uhrzeiten kommt, die normalerweise dem gesunden nächtlichen Schlaf verpflichtet sind, dann schmeiße ich mich ganz gerne mal vor den Apparat und versuche meinen Horizont in Richtung Kult, Klassiker und alles, was sich dafür hält, ein wenig zu erweitern. So mußte sich kürzlich auch „Piranhas“ einer mehr oder minder kritischen Betrachtung unterziehen. Ja, genau der „Piranhas“, Joe Dantes Zweitling, der ja später mit „Gremlins“ tatsächlich einen kleinen Klassiker neueren Datums herunterkurbelte. Was also weiß Wikipedia zu diesem Streifen zu berichten? Here we go:
Zitat :
Zwei Teenager werden bei einem Badeausflug in einem abgeriegelten Becken getötet. Die Privatdetektivin Maggie McKeown wird beauftragt, die beiden Vermissten zu suchen und stößt dabei zusammen mit Paul Grogan auf die Überreste der beiden. Sie veranlassen, dass das Wasser aus dem Becken gelassen wird und dabei können tödliche und hochaggressive, vom Militär speziell für den Vietnamkrieg gezüchtete Piranhas (Killerfische, um die Flüsse Nordvietnams (lt. Premier MGM Film Korea) für den Gegner unpassierbar zu machen) in die Außenwelt entkommen. Die Tiere wurden in den Forschungslabors gegenüber einer Reihe von Umweltfaktoren wie auch Salzwasser resistent gemacht und zu menschenfressenden Raubfischen entwickelt. Im Fluss greifen sie die Bevölkerung an und richten ein Blutbad an. Paul Grogan gelingt es unter Lebensgefahr die Unterwasserschleusen des Staudamms zu öffnen und ein für die Fische tödliches Gift einzuleiten. Die Piranhas verenden, doch der Erzähler aus dem Off lässt es offen, ob einige der Raubfische nicht vielleicht doch ins Meer gelangt sind.
Das nenne ich doch mal eine schön knappe Zusammenfassung – und trotzdem ist alles damit gesagt. „Der weiße Hai“ anyone? Machen wir uns nichts vor, „Piranhas“ ist ein lupenreines „Der weiße Hai“-Rip-off (Selbst ein Joe Dante brauchte erst einmal Anlaufzeit, bis er mit eigenen Ideen um die Ecke kam). Daß in den wenigsten Fällen etwas Sehenswertes aus den eifrigen Bemühungen herauskam, den Vater und Meilenstein des Tierhorror sowie den ersten Blockbuster der Kinogeschichte zu kopieren, dürfte hinlänglich bekannt sein; die Latte reicht von leidlichen Wiederholungsorgien (Das eigene Franchise) bis hin zu grauenerregenden Vergewaltigungen meist aus südeuropäischen Regionen (Wobei ich mir wahrscheinlich den Streifen, in dem ein Hai ein Boot im Ganzen frißt wahrscheinlich doch mal anschauen müßte – um mich vermutlich dann vor Schmerzen auf dem Boden zu winden). Man kann Joe Dante zugute halten, daß er eben keinen Hai als große Bedrohung auserwählt hat, sondern die nicht minder possierlichen Piranhas, aber die Story bleibt sich in den meisten Zügen doch erstaunlich gleich. Daß an das übermächtige Vorbild und Spielbergs diesbezüglich perfekte Regie kein Herankommen war, war von vornherein klar, also ist offensichtlich, daß der Zuschauer nicht anderes erwarten kann und darf als ein typischer B-Film. Ich würde ihn nicht wirklich der Kategorie „Trash“ zuordnen, denn schaut man sich einmal andere Vertreter des Tierhorrors an (Selbst neuere Auswürfe wie „Anaconda“), wirkt „Piranhas“ wie Gold dagegen. Auf der anderen Seite...nach genauerem nachdenken...isser dann doch irgendwie Trash. Man kann ja nicht behaupten, daß etwas keiner sei, nur weil es andere Filme gibt, die noch schlechter sind. Was also fällt einem, genauer gesagt mir, nach Ansicht dieses Filmchen ein? Ehrlich gesagt erschütternd wenig, das letztlich ohnehin nur in der Aussage gipfelt, daß diese Roger Corman-Produktion offenbar nur eine Fingerübung von Dante war, der ja kurz später mit „The Howling“ zeigte, daß er auch Tierhorror originell inszenieren kann. Denn sämtliche Handlungsstränge dieses Films sind irgendwie...dumm. Wobei ich mir in diesem Punkt nicht ganz sicher bin, ob da nicht schon gewisse humoröse Anleihen, wie sie Dante oft und gerne in seinen Filmen einsetzt, auszumachen sind und diese Dummheit beabsichtigt ist, um so eine Art sarkastischer Kommentar zur Schwemme von Tierhorror-Werken zu bilden. Teenies, die gleich zu Anfang so dumm sind, um Warnschilder zu ignorieren, durch einen Zaun zu zwängen (Soviel zu Sicherheitsvorkehrungen des Militärs. Da kann Roland Emmerich mit seiner Area 51 aus „Independence Day“ aber mal schön in sein Schnuffeltuch heulen) und sich in ein Becken schmeißen, das ja nun mal wirklich schwer nach unbewachtem Schwimmbad aussieht. „Der weiße Hai“? For sure, allerdings in billig und ganz blöd. Gleiches gilt für die Argumentation der putzigen Killerguppys. Spielberg tat gut daran, seinem großen Raubfisch erst gar keine Erklärung auf den Leib zu schneidern, sondern beließ es bei der Eventualität, daß er möglicherweise einer Laune der Natur entsprungen sei. Sicherlich wird jeder Heimaquarienbesitzer bestenfalls müde darüber lächeln können, aber man kann Spielberg immerhin nicht vorwerfen, daß er einem eine haarsträubende Erklärung für die Existenz seines Monsterfisches auftischt und auch noch verlangt, daß der Zuschauer diese anstandslos zu schlucken hat. Dadurch, daß er sich um eine Erklärung drückt, sorgt er dafür, daß ein mulmiges Gefühl zurückbleibt – möglicherweise, irgendwo da draußen, gibt es vielleicht ja doch so ein Vieh. „Piranha“ macht es sich da einfacher und greift gleichzeitig auf ein vielstrapaziertes Klischee zurück, indem man auf Vietnam zurückgreift (Interessant, wofür diese menschliche und militärische Katastrophe alles genutzt wird. Ich warte auf den Film, der uns unter Beweis stellt, daß der Vietnamkrieg für die aktuelle Finanzkrise verantwortlich gemacht wird). Man hat also extrem aggressive Piranhas für den...Vietnamkrieg gezüchtet. Äh. Ja. Whatever. Und dann war der Krieg dummerweise vorbei, bevor man einen Zuchterfolg vorweisen konnte. Warum man dann die Fische nicht eliminiert hat, ist das Geheimnis des Drehbuchknechtes, aber okay, in Amerika hofft man wahrscheinlich zu jeder Zeit auf den nächsten Krieg. Daß man in einem derart zum Hochsicherheitstrakt gesicherten Forschungslaboratorien gerade einmal einen einzigen Weißkittelträger abgestellt hat, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, nein, es zwingt die Gehirnzellen schon quasi dazu, den Begriff „Glaubwürdigkeit“ aus dem Gedächtnis zu streichen, mal gepflegt an die frische Luft und eine rauchen zu gehen. Kaum verwunderlich, daß ein dahergelaufenes Zwangspärchen die Becken mit den Killerfischen locker-flockig und ohne größeren Widerstand leerlaufen lassen kann. Äh, raucht euch noch eine, Jungs. Es folgt der nächste offensichtliche Klau beim großen weißen Bruder, denn welch Entsetzen macht sich breit, die Fischlein drohen einen gerade neueröffneten Wasserpark zu, ähm, bedrohen, denn merke, was ein filmisch verbriefter Killerfisch ist, der weiß, wo das Büffet eröffnet wird, ob er nun zum ersten Mal aus seinem Betonbecken entlassen wurde oder nicht. Kann mir übrigens mal jemand erklären, warum man per Floß den schuppigen Killern beikommen will? Ich meine, auf dem irgendwie naturgegebenen Element dieser Biester, die in Sekundenschnelle alles bis auf die Knochen blankputzen, was ihnen vor die Kiemen kommt? Ich kann verstehen, wenn man einen weißen Hai in einem Boot jagt, denn so lange der sich nicht in suzidärer Absicht auf den Strand wirft, wird es wohl kaum eine andere Möglichkeit geben, ihm beizukommen, aber man hat ja nicht einmal vor, die Piranhas alle einzeln einzufangen. Und ich wiederhole: Auf einem Floß. In völliger Ignoranz der Tatsache, daß es auf dem Land irgendwie...nun ja...sicherer ist und man dollerweise trotzdem dasselbe Ziel erreichen kann. Das Militär tut hier das, was es schon immer am besten konnte, nämlich seine Mitmenschen triezen und unter allen Umständen dafür zu sorgen, daß die gar schröckliche Information, man habe Killerfischchen gezüchtet, die nun unglückseligerweise ausgerechnet dort entfleucht sind, wo sich zur Sommerzeit unangenehm viele Menschen aufhalten, geheim bleibt. Jaja, kennen wir alles. Der Leiter des Wasserparks ist hier gleichzusetzen mit dem Bürgermeister aus „Der weiße Hai“, wenn auch für meinen Geschmack nicht ganz so extrem. Immerhin zeigt er einen nicht zu verkennenden Unmut, als man ihn lapidar davon in Kenntnis setzt, daß die Piranhas damit begonnen haben, die Parkbesucher zu verknuspern: "Piranhas? Was ist mit den Piranhas?" - "Sie fressen die Gäste auf, Sir." (Neben der „Sind Sie schwul?“-Frage an einen Soldaten in meinen Augen die amüsanteste Szene). Über den Ausbruch aus dem Knast und die Kurz-vor-Schluß-Szene werfen wir am besten das Sackleinen des Schweigens, denn gerade letzteres ist hochgradig lächerlich (Klar, die Chemiebrühe macht den Piranhas den Garaus – aber was ist mit der restlichen Fauna und Flora des Flusses? Was mit den darin immer noch planschenden Menschen wie eben unserem designierten Helden?). Die Piranhas selbst sind lustig, man sieht die Gummifische immer wieder in derselben Einstellung (auch mal spiegelverkehrt) herbeiwuseln, wenn auch immer nur für Sekunden – länger hätten sie selbst dem unkritischsten Blick nicht standhalten können. Clever sind sie übrigens auch noch, oder wie sonst soll man sich erklären, daß sie sogar dazu in der Lage sind, ein Floß dahingehend zu zerlegen, indem sie die Seile anknabbern? Daß die schuppigen Fische mal mehr, mal weniger großen Appetit zu haben scheinen – mal wird ein Mann minutenlang traktiert und trägt gerade mal ein paar Bisse davon, ein anderer dagegen ist in Sekunden gleich fachfischig tranchiert – ist geschenkt, mir jedoch hat sich im Laufe des Films immer wieder die Frage gestellt, wie um alles in der Welt diese Biester einen Menschen unter Wasser ziehen können. Eine Frage von so vielen, aber eine der drängendsten. Überraschend ist der verhältnismäßig große Blutgehalt des Streifens. Sobald die Piranhas einmal in Aktion treten, sind man immer wieder recht große Schwalle von Blut im Wasser, später, als es um die Parkgäste geht, gibt es sogar den einen oder anderen Goreeffekt infolge großflächiger Beknabberung (Zumindest ich fand das halb aufgefressene Gesicht sehr überraschend) – dagegen nahm sich „Bruce“ aus „Der weiße Hai“ sehr optikfreundlich aus, der hat seine Opfer dann schon gleich verschluckt. Und während Spielberg für einen Blockbuster schon politisch unkorrekt war (Er ließ ein Kind in einem ziemlich massiven Blutschwall mit dem dort noch unsichtbaren Hai kämpfen – und verlieren. Würde der Herr heute auch nicht mehr machen), so setzt Dante noch ein Vielfaches drauf und gibt gleich die komplette Mannschaft eines Feriencamps zum Fressen frei. Die Schauspieler. Hmmm. Ja. Pffff. Komm, vergisses. „Der weiße Hai“ hatte ein bis in die Nebenrollen hervorragend besetztes Ensemble, zumal die meisten Leute vergessen, daß gerade die zweite Hälfte mehr von einem klaustrophobischen Kammerspiel hat, als man allgemeinhin annehmen möchte, aber davon kann man in „Piranhas“ nicht einmal etwas erahnen. Zumindest hier können die Darsteller nix und sie geben sich auch nicht die Mühe, den Zuschauer vom Gegenteil zu überzeugen. In den Nebenrollen sieht man Hammer-Veteranin Barbara Steele, die aber zumindest mir mit ihrer generell arrogant erscheinenden Art höllisch auf den Zeiger ging – und dieses unmotivierte Hin- und Herschleudern ihrer Haare noch viel mehr; und Dantes Stammkomparse Dick Miller, der, wenn mich nicht alles täuscht, in wirklich absolut jedem Dante-Werk irgendeinen Auftritt hat, was insofern positiv zu bewerten ist, da die eben von seiner Verschrobenheit profitieren (Unvergessen hier sein Auftritt in „Gremlins“). In „Piranhas“ kann er noch nicht viel davon zeigen, aber wie oben schon erwähnt gehört eine der besten Szenen ihm.
Bleibt zu sagen, daß man sich diesen Film durchaus mal ansehen kann, um filmhistorische Lücken zu füllen. Bei einem Mal reicht es aber auch. Er ist nicht ganz so himmelschreiend blöd oder schlecht wie „Anaconda“ (Anders kann ich mir nicht erklären, daß ich mir diese Tortur schon dreimal angetan habe), aber eben auch ziemlich weit vom vertreten eines gelungenen Tierhorrors entfernt. Geben wir uns mal damit zufrieden, daß es nur eine Fingerübung von Dante war, der erst danach wirklich unter Beweis stellen konnte, was er draufhaben kann (Und staunen wir darüber, daß ich, obwohl mir eigentlich zuerst nicht sonderlich viel zu diesem Film eingefallen ist, doch noch auf drei Seiten gekommen bin).
Korgan Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Mi Nov 25, 2009 7:05 pm
Creeper schrieb:
Ein Referendar unserer Schule war kürzlich auch drin und äußerte sich diesbezüglich, daß seine Begeisterung sich irgendwie bei den Effekten erschöpfte und der Rest ansonsten wohl eher zum Schulterzucken bzw. Kopfschütteln animierte – also alles beim Alten bei Emmerich.
Da hat Euer Referendar nicht ganz unrecht...wobei ich jetzt nicht in den Film gegangen bin, weil schauspielerische und drehbuchtechnische "Höchstleistungen" erwartet habe, sondern ein brachiales Effektfeuerwerk...und da enttäuscht der Film absolut nicht.
Creeper schrieb:
Deswegen gehe ich nur noch dienstags, da ist Kinotag und die Karte kostet 4 €. Am Wochenende ist mir darüber hinaus zuviel Spackentum unterwegs (Man kann sich auch so aus einer Popcorntüte bedienen, daß nicht das halbe Kino daran Anteil hat).
Selbiges dachte ich mir Sa im Kino auch...die "Dorftrottelgruppe" neben mir hat gemeint, die ganze Zeit während des Films quatschen zu müssen...nach einem "dezenten" Hinweis meinerseits, dass wir hier in einem Filmtheater sind (und dass es hier im Saal durchaus Menschen gibt, die den Film sehen wollen) und nicht in der Kneipe um die Ecke, war's dann plötzlich ruhig...bis die pubertierende "Clerasilie-Fraktion" zwei Reihen hinter mir dann "weiter gemacht" hat...aaaarrrghhh!
Creeper schrieb:
Ich weiß nicht. Klar, sieht schon fantastisch aus, aber meine Begeisterung endet bei der Optik. Hat das denn wirklich sein müssen, ein Film, dessen Hauptaugenmerk auf irgendwelchen Viechern aus dem Rechner liegt?
Kommt drauf an...ich persönlich liebe ja solche Special-Effects Orgien...als nette Nachmittagsunterhaltung ist so was durchaus geeignet. Hängt immer davon ab, welche Ansprüche man an einen Film hat. Will man unterhalten werden, will man was "Ernsthaftes" sehen, will man gute Schauspieler oder Stories haben. Da bin ich relativ flexibel (und hängt auch davon ab, auf was ich gerade "Lust" habe).
Creeper schrieb:
Ich mag da zwar altmodisch sein, aber mir sind Filme, in denen Menschen die erste Geige spielen, dann doch um einiges lieber, weil sie irgendwie...äh...ja, menschlicher sind. Ausnahmen wie „District 9“ bestätigen die Regel, aber auch hier ist der Schwerpunkt auf der menschlichen Seite. Mir wird mittlerweile einfach zuviel mit CGI herumhantiert. Da kann ich mich auch vor ein Computerspiel setzen.
Dagegen ist ja auch absolut nichts einzuwenden...wie gesagt, da hat jeder seine eigenen "Präferenzen", was Filme angeht. Ich beispielsweise weigere mich, mir "Terminator 4" anzutun...nicht, weil die CGI schlecht ist (und Christian Bale ist als Schauspieler auch nicht unbedingt schlecht), aber ein "Terminator-Film" ohne Arnie ist wie ein Zwerg ohne Bier und Streitaxt!
Creeper schrieb:
Das ist der Grund, weshalb ich mir vermutlich nie einen Emmerich-Streifen im Kino ansehen werde. Im Fernsehen mag das nett zum Zeitvertreib sein, aber im Kino brauche ich das echt nicht, da können die Zerstörungsorgien noch so dolle sein.
Ein Grund, warum ich mir Emmerichs "filmische Apokalypsen" gerne im Kino anschaue, ist, weil es auf der Riesenleinwand (und mit einer gescheiten Surroundanlage) einfach anders rüber kommt wie im TV. Als ich aus dem Film raus gekommen bin, hatte ich durchaus ein "boah" auf den Lippen, weil's von den Effekten wirklich beeindruckend war.
Creeper schrieb:
Und ich habe ja nichts gegen inhaltlich hohle Zerstörungsorgien oder generelle Hohlheit, immerhin habe ich mich auch von „Twister“, „Van Helsing“ und den beiden „Alien vs Predator“ gut unterhalten gefühlt. Aber bei Emmerich bekomme ich irgendwie Zahnschmerzen.
Ich denke eher, Du kannst seit Deinem "traumatischen" Erlebnis in Sachen "Independance Day" mit Emmerich nicht wirklich, oder?
Ich meine, was unterscheidet jetzt einen "Twister", "Van Helsing" oder "AvP" von einem Film wie "2012" (abgesehen von den unterschiedlichen Stories, Hintergründen und CGI-Einsatz)? Sind alle drei gute Filme, die auch zu meinen "Faves" gehören, aber was ist da jetzt grundsätzlich "anders"? Du hast da genau so "Brüche" oder "inhaltliche" Lecks bzw. Elemente, die nicht gerade "glaubwürdig" sind. Ist vielleicht auch eine "Gefühlssache", es gibt Filme, mit denen "kannst" Du von Anfang an und es gibt welche, mit denen "kannst" Du einfach nicht (ohne vielleicht genau zu wissen, warum).
Creeper schrieb:
Der Emmerich und ein religiöses Statement? *scnr*
Wenn ich richtig informiert bin, wollte er -neben dem Petersdom in Rom- auch die Kaaba in Mekka hochgehen lassen...das hat man dann aber anscheinend "aus Rücksicht" auf die Muslime bzw. aus Angst vor Protesten aus der islamischen Welt gekippt...was ich persönlich als inkonsequent ansehe. Entweder alles oder nichts!
Creeper schrieb:
Das Problem habe ich bei dem Mann allerdings auch immer, vor allem, wenn man ihn solo in irgendwelche Actionkracher wirft (Ich mag den zweiten „Predator“ irgendwie, aber Glover ist in dieser Rolle in meinen Augen völlig fehlbesetzt ohne entsprechenden Sidekick). Dabei ist der vom darstellerischen Können her eine gänzlich andere Liga als Gibson. Irgendwie schon schade.
Danny Glover ist ein toller Schauspieler, keine Frage...aber die "Lethal Weapon"-Reihe hängt ihm doch ziemlich nach (nichts gegen Lethal Weapon...Glover und Gibson sind ein klasse Team).
Korgan schrieb:
die Russen haben einen "Putin-Verschnitt" (klar, im Endeffekt ist Putin heute dort immer noch der Mann, der die Fäden im Hintergrund zieht)
Es hat bei mir auch recht lange gedauert, bis ich geschnallt habe, daß Putin da gar nicht mehr oberster Cheffe ist.
Creeper schrieb:
Wus??? Das kann kein echter Emmerich sein! Die Amis können nichts gegen die Apokalypse unternehmen?
Nee, die haben nicht mal entdeckt, dass der Weltuntergang bevor steht...das war ein Inder!
Creeper schrieb:
Hey, die konnten in „Armageddon“ mal eben einen zusammengewürfelten Haufen Bohrarbeiter ins Weltall schicken (Jahrelange Ausbildung? So was ficht einen aufrechten Amerikaner doch nicht an! Mein Gott, was habe ich bei diesem Film Schmerzen gelitten...),
Moment, da war schließlich "Glatzen-Bruce" dabei...und wenn einer die Welt vor einem auftreffenden Asterioden retten kann, dann ist es "Glatzen-Bruce"! *lach* Schade, dass das "yippie ja he Schweinebacke" nicht gekommen ist *lach*. Gut, soviel zum Thema "Festlegung auf eine bestimmte Rolle.
Ich meine, wo ist denn Unterschied, ob ich ein Loch in den Meeresboden drille um Öl zu suchen oder ein 300m Loch in einen Asteroiden bohre? *lach* Ausbildung??? In Amerika??? Buhahaha...
Creeper schrieb:
warum also hier nicht? Ich muß schon sagen, sie lassen nach, unsere Freunde jenseits des Atlantiks...
Hmm, vielleicht weil Emmerich doch ein wenig "Realitätsnähe" in einem "unrealistischen" Film haben wollte?
Creeper schrieb:
Mit welcher Erklärung? Also, ich meine das mit Afrika.
Aaaalso, lt. dem Film ist Afrika der einzige Kontinent, der durch die tektonischen Bewegungen um 1-2.000 Meter ANGEHOBEN wurde und so von den Flutwellen größtenteils verschont wurde. Frag' mich bitte nicht warum...
Creeper schrieb:
Du suchst nach Antworten? Logischen Erklärungen? In einem Emmerich-Film? Wuahahahaaaaaaaaa!!!
Sorry.
Also, ein bischen "Realismus" und ein klein wenig Logik habe ich bei auch bei solchen Filmen gerne...und so unrealistisch ist es ja nun auch nicht, dass Kalifornien bedingt durch die tektonische Lage einen Abgang ins Meer macht oder die Yellowstone Caldera hochgeht.
Creeper schrieb:
Was ich an Emmerich immer erstaunlich finde bei allem, was man ihm in seinen Materialschlachten vorwerfen kann, ist die Tatsache, daß er sich im Gegensatz zu vergleichbaren Krachbumm-Experten wie Michael Bay durchaus um gut- bis hochklassige Schauspieler bemüht, selbst bis in die kleineren Nebenrollen (Klar, er kann sie bezahlen – aber das könnte ein Michael Bay auch).
Woody Harrelson als durchgeknaller Späthippie-Radiomoderator, der aus seinem schrottigen Ü-Wagen direkt aus dem Yellowstone sendet und sich am Rand der Caldera fröhlich auf den "Ausbruch" freut ("ich sende live vom Weltuntergang") ist schon sehenswert...und John Cusack als erfolgloser Schriftsteller (sein Buch hat sich gerade mal 400 mal verkauft!) macht auch eine gute Figur...angesichts der erdrückenden Effekte stehen beide natürlich auf verlorenem Posten. Wobei ich jetzt nicht wissen will, was raus gekommen wäre, wenn ein Michael Bay den Film gedreht hätte.
Creeper schrieb:
Selbstverständlich können die auch nie im entferntesten Ansatz zeigen, was sie tatsächlich können, aber daß er sich billigen Schrott vor die Linse holt, kann man nicht gerade behaupten. Okay, „Godzilla“ ist da für mich der Streifen, der am meisten davon abweicht: Matthew Broderick ist zwar grundsätzlich sympathisch, aber nicht gerade ein Überschauspieler; Jean Reno dagegen steht mal eine knappe Million Lichtjahre über dem restlichen Cast, aber wie schon erwähnt, zeigen darf er das nicht.
Gut, das mit Jean Reno war bei "Godzilla" ein Stück weit "Verschwendung", das ist richtig...wobei Reno der typische französische Charakterschauspieler ist und in einem Film wie "Godzilla" doch etwas "fehl am Platze" wirkt, weil er darstellerisch einfach unterfordert ist. Aber meiner Meinung nach hast Du bei dieser "Kategorie" Film auch ein Stück weit das Problem, WO Du die Prioritäten setzen willst. Filme wie "Godzilla" oder auch andere Produktionen aus Emmerich's Schmiede Centropolis leben in erster Linie weniger von den Qualitäten der Darsteller als vom Special-Effects Einsatz. Ich stelle mir das nicht einfach vor, beides irgend wie unter einen Hut zu bekommen. Wobei...ein Luc Besson bekommt so was hin (siehe "5. Element")
Creeper schrieb:
Wenn man sich dagegen die anderen Emmerich-Filme seit „Independence Day“ ansieht, entdeckt man sehr viele gestandene, erfahrene und in vielen Fällen außerordentlich positiv aufgefallene Darsteller, die sich allesamt zwar nicht in der Multimillionen-Gagen-Riege aufhalten (Okay, mittlerweile sicherlich Will Smith und Mel Gibson damals schon – der hat ja soviel verlangt, daß man sich nicht einmal den gewünschten Kevin Spacey als seinen Gegenpart leisten konnte, sondern auf einen kostengünstigeren britischen Schauspieler zurückgreifen mußte), aber was von ihrem Beruf verstehen.
Mich beschleicht bei Emmerich-Filmen immer ein wenig der Eindruck, dass die Schauspieler eher "Statistenrollen" bzw. "schmückendes" Beiwerk sind angesichts der alles überstrahlenden Effekte. Wobei unser Roland Emmerich seit "Independance Day" von den Finanzmitteln her in Hollywood aus dem Vollen schöpfen kann.
Creeper schrieb:
Nur, wie gesagt, es ist jammerschade, daß Emmerich ihnen nicht einmal das richtige Script gibt, damit sie das auch unter Beweis stellen können... Was nützen mir potentiell gute Schauspieler, wenn sie nicht schauspielern, also ihrem eigentlichen Beruf nachgehen dürfen, sondern sich statt dessen wie in „Independence Day“ durch himmelschreienden Unfug quälen müssen?
Emmerich ist da wohl eher das "Spielkind"...getreu dem Motto: "lieber brachiale Effekte als sinnvolle Skripte für seine Schauspieler. Aber der Erfolg an den Kinokassen scheint ihm (bisher) immer Recht zu geben. Wie sagte Sangesbarde Heinz-Rudolf Kunze so schön: "auch Mehrheiten können Unrecht haben".
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Do Nov 26, 2009 3:17 pm
Korgan schrieb:
Da hat Euer Referendar nicht ganz unrecht...wobei ich jetzt nicht in den Film gegangen bin, weil schauspielerische und drehbuchtechnische "Höchstleistungen" erwartet habe, sondern ein brachiales Effektfeuerwerk...und da enttäuscht der Film absolut nicht.
Das dürfte offensichtlich sein. Aber vielleicht hofft so mancher auf eine Veränderung hin und wieder... Ich meine, Steven Spielberg hat es ja auch irgendwann geschafft, den Schritt vom Popcornverkaufsankurbler hin zum auch kritikerseits ernstgenommenen Regisseur zu vollziehen („Schindlers Liste“ – wobei er beispielsweise mit „Die Farbe Lila“ auch schon bewiesen hat, daß er das Metier durchaus beherrscht, ist aber nie zur Kenntnis genommen worden). Man könnte natürlich auch behaupten, daß man bei Emmerich weiß, was man bekommt – aber irgendwann isses dann halt doch ein wenig ausgelutscht, wenn man die Gleichung „Emmerich = Effekte“ aufmachen kann, selbst wenn sie noch so gut sind. Nicht, daß es bei Michael Bay anders aussieht, das ist richtig...
Korgan schrieb:
Selbiges dachte ich mir Sa im Kino auch...die "Dorftrottelgruppe" neben mir hat gemeint, die ganze Zeit während des Films quatschen zu müssen...nach einem "dezenten" Hinweis meinerseits, dass wir hier in einem Filmtheater sind (und dass es hier im Saal durchaus Menschen gibt, die den Film sehen wollen) und nicht in der Kneipe um die Ecke, war's dann plötzlich ruhig...bis die pubertierende "Clerasilie-Fraktion" zwei Reihen hinter mir dann "weiter gemacht" hat...aaaarrrghhh!
Ich glaube, das Unverschämteste für mich war mal, als eine Mädchenclique im Kino (Damals, noch in einem der alten Kinos, nicht diese neuen Cinemäxchen) auf einmal anfing zu rauchen. Das fand ich dann doch schon reichlich dreist. Wobei ich bei den letzten Besuchen von größeren Problemen eigentlich verschont geblieben bin, weil ich einerseits halt immer dienstags gehe und andererseits wohl offenbar nicht die Filme frequentiere, die solche Sumpfmaden bevorzugen. Gut, bei bestenfalls einem Kinobesuch im Jahr ist das natürlich jetzt nicht sonderlich aussagekräftig...
Korgan schrieb:
Kommt drauf an...ich persönlich liebe ja solche Special-Effects Orgien...als nette Nachmittagsunterhaltung ist so was durchaus geeignet. Hängt immer davon ab, welche Ansprüche man an einen Film hat. Will man unterhalten werden, will man was "Ernsthaftes" sehen, will man gute Schauspieler oder Stories haben. Da bin ich relativ flexibel (und hängt auch davon ab, auf was ich gerade "Lust" habe).
Man kann auch Special Effects-Orgien haben, ohne daß sie als solche auffallen, aber das kriegen inzwischen die wenigsten hin. Gerade James Cameron sollte es nach „Titanic“ eigentlich besser wissen... Der einzige, der das wirklich noch auf die Reihe bekommt, ist Peter Jackson (Wobei ich auf DelToro auch noch Hoffnungen setze). Wenn man sich „Der Herr der Ringe“ ansieht, ist einem klar, daß das ohne CGI gar nicht funktionieren kann – aber es fällt einem nicht auf. Wenn ich Filme mit Kreaturen mache, die so ganz offensichtlich nicht von unserer Welt sind und diese auch noch zu meinen Protagonisten mache, dann sollte ich entweder einen 3D-Film machen (Pixar und Konsorten beweisen doch schon seit Jahren, wie man es richtig macht, aber die legen auch keinen Wert darauf, alles so naturalistisch wie möglich zu bringen, was man ihnen in diesem Fall als unzweifelhaften Vorteil auslegen muß) oder mich auf Zeichentrickfilme verlegen (Wie bei „Transformers“: Als Trickserie mag so was ja funktionieren, aber ich kann das doch nicht quasi 1 : 1 in einen Realfilm übertragen. Es gibt halt Dinge, die funktionieren ganz einfach nicht, da kann die Tricktechnik noch so toll sein). Es entbehrt übrigens nicht einer gewissen Ironie, daß ausgerechnet komplett animierte Filme wie „Wall•E“ und „Nach oben“ inzwischen menschlicher und tiefgründiger wirken als so manches mit Trickszugekleisterte ach so tolle Meisterwerk (Und ich zeige mich offensiv enttäuscht darüber, daß Cameron nach so einer langen Pause nichts Besseres eingefallen ist als ein paar blauhäutige Kreaturen auf irgendeinem Planeten, die sich, der Vorschau nach zu schließen, gegen böse Menschen zur Wehr setzen müssen. Der Wahn auch)
Korgan schrieb:
Dagegen ist ja auch absolut nichts einzuwenden...wie gesagt, da hat jeder seine eigenen "Präferenzen", was Filme angeht. Ich beispielsweise weigere mich, mir "Terminator 4" anzutun...nicht, weil die CGI schlecht ist (und Christian Bale ist als Schauspieler auch nicht unbedingt schlecht), aber ein "Terminator-Film" ohne Arnie ist wie ein Zwerg ohne Bier und Streitaxt!
„Terminator 3“ war auch schon viel zu überladen. Da war das Flair, die Atmosphäre der ersten beiden schon gänzlich hinüber und man beschränkte sich auf Brachialität, Effekte und einem stark nach oben geschraubten Anteil an Humor. Das, was die ersten beiden Teile hier einmal ausgemacht hat, ist gänzlich flöten gegangen. Vor allem habe ich die düstere, nihilistische Stimmung des ersten vermißt, die schon der zweite nicht hatte. Und das trotz Schwarzenegger.
Korgan schrieb:
Ein Grund, warum ich mir Emmerichs "filmische Apokalypsen" gerne im Kino anschaue, ist, weil es auf der Riesenleinwand (und mit einer gescheiten Surroundanlage) einfach anders rüber kommt wie im TV. Als ich aus dem Film raus gekommen bin, hatte ich durchaus ein "boah" auf den Lippen, weil's von den Effekten wirklich beeindruckend war.
Das ist wohl wahr. Das ging mir bei „Der Herr der Ringe“ auch nicht anders, das Ergebnis auf dem Fernsehbildschirm war doch sehr ernüchternd. Der einzige Vorteil ist: Man kriegt endlich alles mit. Auf der Leinwand passiert selbst in den Augenwinkeln immer mal irgend etwas, was man gar nicht wirklich registrieren kann ob der Größe.
Korgan schrieb:
Ich denke eher, Du kannst seit Deinem "traumatischen" Erlebnis in Sachen "Independance Day" mit Emmerich nicht wirklich, oder?
Hmmm, nein, daran liegt es eigentlich gar nicht mal. Vom Prinzip her stehe ich ja beispielsweise seinem „Godzilla“ recht wohlwollend gegenüber, aber der Film wäre vermutlich viel besser geworden, hätte man die störenden menschlichen Elemente herausgenommen – und das kommt von jemandem, der weiter oben noch bemängelt hat, daß immer mehr das Menschliche in solchen Filmen verloren geht. Ich schätze, Emmerich hat nur einfach das Pech, all jene Elemente im Übermaß zu verwenden, die ich nicht mag bis hin zu auf den Tod nicht leiden kann. Ich vermute, „Der Patriot“ könnte ein guter Film sein, und es gibt eine ganze Anzahl an Schauspielern in diesem Film, wegen derer ich mir diesen Streifen auch gerne einmal ansehen würde – wäre nicht dieses Übermaß an triefendem Patriotismus, der ja nun wirklich von allen Seiten scharf kritisiert worden ist. Und Patriotismus in dieser geballten Ladung ist nun einmal etwas, auf das ich im höchsten Maße allergisch reagiere.
Korgan schrieb:
Ich meine, was unterscheidet jetzt einen "Twister", "Van Helsing" oder "AvP" von einem Film wie "2012" (abgesehen von den unterschiedlichen Stories, Hintergründen und CGI-Einsatz)? Sind alle drei gute Filme, die auch zu meinen "Faves" gehören, aber was ist da jetzt grundsätzlich "anders"? Du hast da genau so "Brüche" oder "inhaltliche" Lecks bzw. Elemente, die nicht gerade "glaubwürdig" sind.
Das ist es eben. „Twister“ baut auch nur auf seinen Effekten auf, auch wenn die im Verhältnis doch mittlerweile recht zurückhaltend sind. Die Story ist bestenfalls halbherziges Füllmaterial, die Hintergrundgeschichte lächerlich bis zum Abwinken. Immerhin hat man hier den Vorteil sympathischer Figuren, auch wenn die gnadenlos unterfordert sind (Hey, ich meine, man hat zwei künftige Oscar-Gewinner in den Reihen und einige, die gerade in Indie-Produktionen zu wahrer Höchstform auflaufen können). „Van Helsing“ ist von der Story her gesehen eine absolute Null-Lösung. Da gibt es gar nichts dran zu rütteln. Die Ausstattung ist fantastisch und angenehm altmodisch, aber zumindest mich überzeugen konnte nur der Hauptdarsteller. Wahrscheinlich „kann“ dieser Streifen noch weniger als jedes Emmerich-Produkt, aber ich kann eher damit warm werden. Warum also sind Emmerichs Zerstörungsorgien nichts für mich? Vielleicht, weil, wie oben erwähnt, sein Hauptaugenmerk meistens eben genau das ist? Immer alles kaputtmachen? Der Wiederholeffekt? Wenn dann noch nicht einmal als kleines Goodie etwas nebenhergeliefert wird, was mich persönlich anspricht (Sei es nun mal die Ausstattung, seien es die Schauspieler, sei es was auch immer), dann kann ich nur davor stehen und sagen: „Ja, nett, aber schon wieder?“
Korgan schrieb:
Ist vielleicht auch eine "Gefühlssache", es gibt Filme, mit denen "kannst" Du von Anfang an und es gibt welche, mit denen "kannst" Du einfach nicht (ohne vielleicht genau zu wissen, warum).
Siehe oben. Emmerichs Filme scheinen offenbar zu wenig von dem zu haben, was mich auf meiner ganz persönlichen Basis her anspricht, und zuviel von dem, was mich langweilt oder gar abstößt.
Korgan schrieb:
Wenn ich richtig informiert bin, wollte er -neben dem Petersdom in Rom- auch die Kaaba in Mekka hochgehen lassen...das hat man dann aber anscheinend "aus Rücksicht" auf die Muslime bzw. aus Angst vor Protesten aus der islamischen Welt gekippt...was ich persönlich als inkonsequent ansehe. Entweder alles oder nichts!
Angesichts der Tatsache, daß die fundamentalistischen Auswüchse der Muslime derzeit etwas...äh...extrem drauf sind, hätte ich das aber auch mal schön bleiben lassen. Ich wage nämlich zu bezweifeln, daß nach der filmischen Zerstörung des Petersdoms auf einmal die Katholiken aller Welt Sturm laufen und überall Selbstmordattentate begehen, weil sie sich und ihren Glauben irgendwie angegriffen fühlen. Da sollte man sich ein bißchen Inkonsequenz leisten können, ansonsten hätte es vermutlich sehr unschön werden können...
Korgan schrieb:
Danny Glover ist ein toller Schauspieler, keine Frage...aber die "Lethal Weapon"-Reihe hängt ihm doch ziemlich nach (nichts gegen Lethal Weapon...Glover und Gibson sind ein klasse Team).
Wo er, besieht man sich einmal seine anderen Rollen, vollkommen unterfordert ist. In solchen Fällen ist das besonders bedauerlich, wenn man bedenkt, daß ein Schauspieler vor der Rolle, die ihm ewig nachhängen wird, Fordernderes gespielt hat, danach ebenso, und seinem Partner darstellerisch mal eben völlig überlegen ist.
Korgan schrieb:
Nee, die haben nicht mal entdeckt, dass der Weltuntergang bevor steht...das war ein Inder!
Korgan schrieb:
Moment, da war schließlich "Glatzen-Bruce" dabei...und wenn einer die Welt vor einem auftreffenden Asterioden retten kann, dann ist es "Glatzen-Bruce"!
Pffff, Schwarzenegger und Stallone hätten sich gar nicht erst von der Erde wegbewegt, sondern den Asteroiden von dort aus gepflegt weggeballert (Erinnert sich einer an das Promo-Foto von „Eraser“, mit den beiden Ballermännern? So und nicht anders stelle ich mir das vor. Angesichts solcher geballten Feuerkraft hätte der Asteroid sich das noch dreimal überlegt und kurzerhand im wahrsten Sinne des Wortes die Kurve gekratzt).
Korgan schrieb:
Hmm, vielleicht weil Emmerich doch ein wenig "Realitätsnähe" in einem "unrealistischen" Film haben wollte?
Ich würde ihm raten, es mit einem anderen Script zu versuchen. Dann könnte das auch mit der „Realitätsnähe“ klappen. Möglicherweise.
Korgan schrieb:
Aaaalso, lt. dem Film ist Afrika der einzige Kontinent, der durch die tektonischen Bewegungen um 1-2.000 Meter ANGEHOBEN wurde und so von den Flutwellen größtenteils verschont wurde. Frag' mich bitte nicht warum...
Das hat man so schnell bestimmen können?
*staun ob der wissenschaftlichen Höchstleistungen, für die man sonst Jahrzehnte braucht*
Korgan schrieb:
...und so unrealistisch ist es ja nun auch nicht, dass Kalifornien bedingt durch die tektonische Lage einen Abgang ins Meer macht oder die Yellowstone Caldera hochgeht.
Eine Nadel! Eine Nadel!
*Heuhaufen durchwühl*
Genau so stelle ich mir das in einem Emmerich-Streifen vor.
Korgan schrieb:
...angesichts der erdrückenden Effekte stehen beide natürlich auf verlorenem Posten. Wobei ich jetzt nicht wissen will, was raus gekommen wäre, wenn ein Michael Bay den Film gedreht hätte.
Irgendwo gab es doch mal so eine kleine Parodie, was gewesen wäre, wenn Michael Bay „Der Herr der Ringe“ gedreht hätte... Ich meine, das habe ich noch irgendwo auf dem Rechner... Muß ich mal suchen...
Ah, gefindet. Gibt’s übrigens auch noch von diversen anderen Regisseuren.
Zitat :
Was wäre, wenn Michael Bay den HdR verfilmt hätte, dann hätte.... - Gimlis Axt an der Seite riesig "Wilkinson" stehen. Aragorns Klamotten sind von "Jack Wolfskin" und auf Minas Tirith wehen amerikanische Flaggen. Während eine Frau in Zeitlupe Wäsche aufhängt, fliegen die Nazgûl über sie weg.
Korgan schrieb:
Gut, das mit Jean Reno war bei "Godzilla" ein Stück weit "Verschwendung", das ist richtig...wobei Reno der typische französische Charakterschauspieler ist und in einem Film wie "Godzilla" doch etwas "fehl am Platze" wirkt, weil er darstellerisch einfach unterfordert ist.
Viele haben ja bemängelt, daß er dazu auserkoren war, die Klischees zwischen dem kulturell weit begüterteren Europa und den flachsinnigen Amis dermaßen auszuwalzen (Vorurteile? Ja, aber die hatte der Film schon, ich rezitiere nur), aber gerade das fand ich – shame on me – irgendwie wirklich witzig, wenn auch als singuläres Highlight. Wenn der beherrschte, geheimnisvolle Franzmann, einzig durch die fragwürdige Kunst eines amerikanischen Frühstücks zu erchüttern, plötzlich den lupenreinen Army-Angehörigen gibt, bloß weil er mal Elvis gesehen hat, dann ist das ein sicherlich überstrapaziertes Klischee – aber irgendwie fand ich es trotzdem witzig.
Korgan schrieb:
Aber meiner Meinung nach hast Du bei dieser "Kategorie" Film auch ein Stück weit das Problem, WO Du die Prioritäten setzen willst. Filme wie "Godzilla" oder auch andere Produktionen aus Emmerich's Schmiede Centropolis leben in erster Linie weniger von den Qualitäten der Darsteller als vom Special-Effects Einsatz. Ich stelle mir das nicht einfach vor, beides irgend wie unter einen Hut zu bekommen.
Wenn ich weiß, wo ich meine Prioritäten setze (Und wenn ich Emmerich mit Nachnamen heiße, dann brauche ich da gar nicht erst zu überlegen), dann schenke ich mir das mit der potentiell guten Darstellerriege doch lieber gleich, oder? Klänge für mich irgendwie...sinniger. Natürlich ist es nie verkehrt, gute Schauspieler in seinen Filmen zu verwenden, aber bei Effektorgien kann ich genauso gut Schaufensterpuppen einsetzen (Und sie anschließend animieren *scnr*).
Korgan schrieb:
Wobei...ein Luc Besson bekommt so was hin (siehe "5. Element")
Wobei der bis auf Ian Holm und Gary Oldman doch nur eine verschwindend kleine Anzahl an in anderen Filmen bewiesenermaßen guten Schauspielern hat. Da fährt Emmerich bis in die Statistenreihen ein ganz anderes Kaliber auf (In „Der Patriot“ hat der einige Briten – irgendwie schon logisch – verpflichtet, die seinen dortigen Höchstverdiener Mel Gibson noch mit einer akuten Muskellähmung in die Tasche stecken würden).
Korgan schrieb:
Mich beschleicht bei Emmerich-Filmen immer ein wenig der Eindruck, dass die Schauspieler eher "Statistenrollen" bzw. "schmückendes" Beiwerk sind angesichts der alles überstrahlenden Effekte. Wobei unser Roland Emmerich seit "Independance Day" von den Finanzmitteln her in Hollywood aus dem Vollen schöpfen kann.
Selbstverständlich. Aber warum hole ich mir potentiell gute Darsteller, wenn sie eh nur dekorativ in der Botanik herumstehend, hoffnungslos unterforderte Stichwortgeber sind oder im schlimmsten Falle mit geradezu jämmerlichen Dialogfetzen bedacht werden? Weißt du, ich komme einfach nicht hinter den Sinn – oder ist das bloß eine „Bcause I can“-Haltung? Als Schauspieler denkt man sich wahrscheinlich auch nur „Ja, ich hab’s fürs Geld gemacht und in der Hoffnung, daß mich möglichst viele Leute sehen“, aber vermutlich werden auch sie sich hin und wieder fragen, ob ein Film wie dieser der Grund dafür war, ihre Profession zu ergreifen (Vor allen Dingen bei solchen, die schon ewig dabei sind und zur Genüge unter anderen Regisseuren unter Beweis gestellt haben, wozu sie fähig sind).
Korgan schrieb:
Emmerich ist da wohl eher das "Spielkind"...getreu dem Motto: "lieber brachiale Effekte als sinnvolle Skripte für seine Schauspieler. Aber der Erfolg an den Kinokassen scheint ihm (bisher) immer Recht zu geben.
Vielleicht könnte der Mann richtig gut sein, wenn er mal seine Prioritäten überdenken und endlich aus seinem darstellerischen Ausgangsmaterial etwas anderes machen würde, als kostspielige Stichwortgeber. Ist übrigens auffällig, daß er sich nie wieder einen so teuren Star wie Mel Gibson angelacht hat, nicht wahr? Würde er ein bißchen mehr Wert auf die Story legen und seinen Schauspielern etwas mehr zutrauen, dann könnte ein Film dabei herauskommen, den womöglich sogar ich mir ansehen würde.
Ich habe mir vor kurzem noch einmal den einen oder anderen Film aus den 80er angesehen, und weißt du, was mir angesichts heutiger Kinoproduktionen wie eigenen der oben aufgezählten da wirklich so richtig fehlt? Ein klassisches B-Picture. Ich meine eins von der Art, die kostengünstig waren, die aber irgendwo eine Story in der Hinterhand hatten, aus der heutige Hollywood-Produzenten mindestens drei Filme schneidern könnten, die mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben sind, die nicht vor Hochglanz blenden, die irgendwo eine Ebene tiefer gehen, die irgend etwas auslösen. Und nein, ich spreche hier nicht von zwingend hochgeistigen Ergüssen, sondern von Filmen, die ein gewisses Etwas hatten und einen packten, ohne daß man es sich erklären kann. So was gibt es heute einfach nicht mehr. Aber ich glaube, das gehört dann eher in den allgemeinen Teil.
Übrigens bin ich gerade davon erschüttert, wie viele Tippfehler ich in meinem Kommentar zu „Piranhas“ gemacht habe... *in eine Ecke verkriech und schäm*
Korgan Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Mo Nov 30, 2009 11:57 pm
Creeper schrieb:
und versuche meinen Horizont in Richtung Kult, Klassiker und alles, was sich dafür hält, ein wenig zu erweitern. So mußte sich kürzlich auch „Piranhas“ einer mehr oder minder kritischen Betrachtung unterziehen.
Hui, ausgerechnet "Piranhas"...na, da hast Du Dir aber was vor genommen *lach*...wobei der "Ur-Piranhas" ja noch irgend wie "anschaubar" ist (im Vergleich), wenn ich an die diversen Sequel denke, die unweigerlich diesem Film folgen "mußten". *grusel*
Creeper schrieb:
der ja später mit „Gremlins“ tatsächlich einen kleinen Klassiker neueren Datums herunterkurbelte.
"Gremlins" wäre durchaus auch ein Film, über den man mal diskutieren könnte...sprich "Plüsch-Ewok-Alarm" mit richtig fiesen "Ewoks", die bei Fütterung zu einer "Unzeit" oder im Kontakt mit Wasser sich vervielfältigen. Aber ich schweife ab...nur eins noch: seit ich diesen Film gesehen habe, betrachte ich Treppenlifte mit ganz anderen Augen...*lach*
Creeper schrieb:
Machen wir uns nichts vor, „Piranhas“ ist ein lupenreines „Der weiße Hai“-Rip-off (Selbst ein Joe Dante brauchte erst einmal Anlaufzeit, bis er mit eigenen Ideen um die Ecke kam).
Kann man durchaus so sagen...nur, dass man den einzelnen Raubfisch gleich durch einen ganzen Schwarm fieser, genetisch mutierter und ebenso gefräßiger sudamerikanischer "Killerfische" ersetzt hat.
Creeper schrieb:
(Wobei ich mir wahrscheinlich den Streifen, in dem ein Hai ein Boot im Ganzen frißt wahrscheinlich doch mal anschauen müßte – um mich vermutlich dann vor Schmerzen auf dem Boden zu winden).
Ein Hai, der ein ganzes Boot frißt??? Hat der ein 2-Mann Ruderboot gefressen oder ist Megalodon wieder auferstanden (bzw. hat überlebt)? Jaja, unsere italienischen Filmterroristen...
Creeper schrieb:
Man kann Joe Dante zugute halten, daß er eben keinen Hai als große Bedrohung auserwählt hat, sondern die nicht minder possierlichen Piranhas, aber die Story bleibt sich in den meisten Zügen doch erstaunlich gleich.
DAS wäre wohl auch ZU offensichtlich gewesen...außerdem hat -wie bei vielen Filmen, die jenseits der Schmerzgrenze sind- natürlich das Militär die Ursache allen Übels geschaffen.
Creeper schrieb:
Ich würde ihn nicht wirklich der Kategorie „Trash“ zuordnen, denn schaut man sich einmal andere Vertreter des Tierhorrors an (Selbst neuere Auswürfe wie „Anaconda“), wirkt „Piranhas“ wie Gold dagegen.
Nun ja...also nicht wirklich. Die Story ist ähnliche hahnebüchen wie bei "Anaconda" was diesen Film für mich allerdings erträglicher macht, ist die Tatsache, dass Jay-Lo nicht mitspielt und man trotz allem bei Joe Dante noch so etwas wie ein "Regietalent" erkennen kann.
Creeper schrieb:
Auf der anderen Seite...nach genauerem nachdenken...isser dann doch irgendwie Trash. Man kann ja nicht behaupten, daß etwas keiner sei, nur weil es andere Filme gibt, die noch schlechter sind.
"Piranhas" ist in meinen Augen absoluter Trash...allerdings Trash, den man trotz Schmerzen irgend wie noch anschauen kann.
Creeper schrieb:
Denn sämtliche Handlungsstränge dieses Films sind irgendwie...dumm.
Der ganze Film strotzt vor Dummheit...aber dazu später mehr!
Creeper schrieb:
Wobei ich mir in diesem Punkt nicht ganz sicher bin, ob da nicht schon gewisse humoröse Anleihen, wie sie Dante oft und gerne in seinen Filmen einsetzt, auszumachen sind und diese Dummheit beabsichtigt ist, um so eine Art sarkastischer Kommentar zur Schwemme von Tierhorror-Werken zu bilden.
Die Frage ist, ob das von Dante so beabsichtigt war...wenn Du Dir den Film heute anschaust, entlockt er Dir -neben Krämpfen in der Magengegend gepaart mit einem Würgreiz aufgrund der mehr oder weniger sinnvollen Storylinien- vielleicht noch ein kleines Grinsen.
Creeper schrieb:
Teenies, die gleich zu Anfang so dumm sind, um Warnschilder zu ignorieren, durch einen Zaun zu zwängen
Öhem, also nach Deinen Erlebnissen, die Du mit der Jugend von heute schon hattest, WUNDERT Dich das wirklich? Ok, der Film ist schon ein paar Jahre alt...und ich meine, "die Jugend früher" war doch etwas anders...wobei der Film ja in Amiland spielt, was die Sache widerrum relativiert. *lach*
Creeper schrieb:
(Soviel zu Sicherheitsvorkehrungen des Militärs. Da kann Roland Emmerich mit seiner Area 51 aus „Independence Day“ aber mal schön in sein Schnuffeltuch heulen) und sich in ein Becken schmeißen, das ja nun mal wirklich schwer nach unbewachtem Schwimmbad aussieht.
Also, Area 51 in "Independance Day" hat auf mich zumindest eher den Eindruck einer Militärbasis gemacht als diese wohl schon seit Jahren geschlossene Schwimmbad, welches Dante da verwendet hat. Ok, ich verstehe ja, die Kosten des Films mußten sich wohl in Grenzen halten, aber trotzdem...
Creeper schrieb:
Gleiches gilt für die Argumentation der putzigen Killerguppys.
DAS ist für mich allein schon der Punkt, wo man den Trash-Stempel drauf drücken kann und ab in Tonne mit dem Film.
Creeper schrieb:
„Piranha“ macht es sich da einfacher und greift gleichzeitig auf ein vielstrapaziertes Klischee zurück, indem man auf Vietnam zurückgreift (Interessant, wofür diese menschliche und militärische Katastrophe alles genutzt wird. Ich warte auf den Film, der uns unter Beweis stellt, daß der Vietnamkrieg für die aktuelle Finanzkrise verantwortlich gemacht wird). Man hat also extrem aggressive Piranhas für den...Vietnamkrieg gezüchtet.
Jetzt kommen wir zu einer der dämlichsten Erklärungsversuche der Filmgeschichte. Die Piranhas wurden ja zu dem Zweck gezüchtet, damit sie -weil Süßwasserfische bekanntlich nicht so gerne im Salzwasser schwimmen- auch im Salzwasser überleben können, DENN, sie sollten im Vietnamkrieg eingesetzt werden, damit sie die Flüsse Nordvietnams unsicher machen (also dem bösen Vietkong den Nachschub über die Wasserstraßen stören). Ja Himmel, schwimmen die Nordvietnamesen etwa beladen durch die Flüsse, weil es keine Brücken gibt und sie auch keine Boote haben??? Und wer bitte schön sagt den Fischlein, dass sie die Flüsse hoch schwimmen sollen anstatt in Richtung Ozean (die Strömung geht ja bekanntemaßen "bergab"). Denn genau das machen die lieben Tierchen in diesem Meisterwerk des Tierfilmhorrors...
Steht dann etwa Rambo mit seinem Maschinengewehr mitten in der Flußmündung und sagt "wenn ihr nicht aufwärts schwimmt, seid ihr Deserteure und ich mähe Euch mit meinem MG um?"
Creeper schrieb:
Äh. Ja. Whatever. Und dann war der Krieg dummerweise vorbei, bevor man einen Zuchterfolg vorweisen konnte. Warum man dann die Fische nicht eliminiert hat, ist das Geheimnis des Drehbuchknechtes, aber okay, in Amerika hofft man wahrscheinlich zu jeder Zeit auf den nächsten Krieg.
Tja, vielleicht dachte man, "die können wir vielleicht nochmal brauchen" oder man dachte, die Fischlein eliminieren sich selbst gegenseitig? Schon blöd, dass man in Afghanistan so wenig Einsatzmöglichkeiten für die Tierchen hat....
Creeper schrieb:
Daß man in einem derart zum Hochsicherheitstrakt gesicherten Forschungslaboratorien gerade einmal einen einzigen Weißkittelträger abgestellt hat, entbehrt nicht einer gewissen Ironie, nein, es zwingt die Gehirnzellen schon quasi dazu, den Begriff „Glaubwürdigkeit“ aus dem Gedächtnis zu streichen, mal gepflegt an die frische Luft und eine rauchen zu gehen.
Hey, vielleicht muß die Army/Navy oder wer immer das verbrochen hat, sparen und man nimmt anstelle eines hochbezahlten Wissenschaftlerteams irgend einen Doktoranden von der Uni. Oder es liegt am Drehbuchschreiber....
Creeper schrieb:
Kaum verwunderlich, daß ein dahergelaufenes Zwangspärchen die Becken mit den Killerfischen locker-flockig und ohne größeren Widerstand leerlaufen lassen kann. Äh, raucht euch noch eine, Jungs.
Die haben wohl eine Menge Zigarettenpausen während der Entstehtung des Drehbuches gemacht...und ich möchte nicht wissen, WAS die da geraucht haben???
Creeper schrieb:
denn welch Entsetzen macht sich breit, die Fischlein drohen einen gerade neueröffneten Wasserpark zu, ähm, bedrohen, denn merke, was ein filmisch verbriefter Killerfisch ist, der weiß, wo das Büffet eröffnet wird, ob er nun zum ersten Mal aus seinem Betonbecken entlassen wurde oder nicht.
Vielleicht sind das irgend welche "Urinstinkte", die da geweckt werden als die Fischi's frei sind...oder sie können das einladende nach "Es ist angerichtet"-Plätschern der Badegäste schon auf 300 Meilen oder so "wittern"?
Creeper schrieb:
Kann mir übrigens mal jemand erklären, warum man per Floß den schuppigen Killern beikommen will? Ich meine, auf dem irgendwie naturgegebenen Element dieser Biester, die in Sekundenschnelle alles bis auf die Knochen blankputzen, was ihnen vor die Kiemen kommt?
Ähh, vielleicht hatten die auf die Schnelle nichts anderes als ein Floß? Ich verlange ja keinen Flugzeugträger der Navy, aber ein Boot, ein einfaches Boot mit Stahlrumpf und japanischem Außenborder wäre doch nicht nur glaubwürdiger (ok, von Glaubwürdigkeit reden wir in diesem Film lieber nicht...), sondern auch nicht soo teuer gewesen.
Creeper schrieb:
aber man hat ja nicht einmal vor, die Piranhas alle einzeln einzufangen. Und ich wiederhole: Auf einem Floß. In völliger Ignoranz der Tatsache, daß es auf dem Land irgendwie...nun ja...sicherer ist und man dollerweise trotzdem dasselbe Ziel erreichen kann.
Zum Beispiel mittels exzessiver Dynamitfischerei...mitten in den Schwarm ein paar Stangen rein...und als netten Nebeneffekt gibt es noch Fisch für die nächsten Tage auf den Tisch.
Creeper schrieb:
Das Militär tut hier das, was es schon immer am besten konnte, nämlich seine Mitmenschen triezen und unter allen Umständen dafür zu sorgen, daß die gar schröckliche Information, man habe Killerfischchen gezüchtet, die nun unglückseligerweise ausgerechnet dort entfleucht sind, wo sich zur Sommerzeit unangenehm viele Menschen aufhalten, geheim bleibt.
Naja, was soll das Militär in Friedenszeiten auch sonst machen als seine Mitmenschen zu triezen und ansonsten alles tun, damit die "Top Secret" Sachen nicht nach außen dringen?
Creeper schrieb:
Immerhin zeigt er einen nicht zu verkennenden Unmut, als man ihn lapidar davon in Kenntnis setzt, daß die Piranhas damit begonnen haben, die Parkbesucher zu verknuspern: "Piranhas? Was ist mit den Piranhas?" - "Sie fressen die Gäste auf, Sir." (Neben der „Sind Sie schwul?“-Frage an einen Soldaten in meinen Augen die amüsanteste Szene).
Neben dem (unfreiwilligen) Humor haben diese beiden Szenen tatsächlich das Potential, doch etwas "belustigend" zu wirken...neben dem "Piranha mit Beinen", der da im Labor rum läuft und mich stark an die alten Stop-Motion-Produktionen von Ray Harryhausen erinnert.
Creeper schrieb:
(Klar, die Chemiebrühe macht den Piranhas den Garaus – aber was ist mit der restlichen Fauna und Flora des Flusses? Was mit den darin immer noch planschenden Menschen wie eben unserem designierten Helden?).
Vielleicht ist das ein spezieller Chemiecocktail, der NUR mutierte Killer-Prianhas tötet und ansonsten zur menschlichen Haut so verträglich ist wie Palmolive-Spülmittel. Garantiert umweltschonend...
Creeper schrieb:
Die Piranhas selbst sind lustig, man sieht die Gummifische immer wieder in derselben Einstellung (auch mal spiegelverkehrt) herbeiwuseln, wenn auch immer nur für Sekunden – länger hätten sie selbst dem unkritischsten Blick nicht standhalten können. Clever sind sie übrigens auch noch, oder wie sonst soll man sich erklären, daß sie sogar dazu in der Lage sind, ein Floß dahingehend zu zerlegen, indem sie die Seile anknabbern?
Die erinnern mich ein wenig an meine Gummischlange aus Jugendtagen...die sah alles andere als "echt" aus *lach*
Creeper schrieb:
Daß die schuppigen Fische mal mehr, mal weniger großen Appetit zu haben scheinen – mal wird ein Mann minutenlang traktiert und trägt gerade mal ein paar Bisse davon, ein anderer dagegen ist in Sekunden gleich fachfischig tranchiert – ist geschenkt, mir jedoch hat sich im Laufe des Films immer wieder die Frage gestellt, wie um alles in der Welt diese Biester einen Menschen unter Wasser ziehen können.
Vielleicht haben die eine neue "Schwarmtaktik" entwickelt...wir hängen uns alle an das Opfer, ziehen es nach unten und fressen es dort gemütlich...aber was bringt das? Kann man doch genauso gut machen, wenn das Opfer auf der Wasseroberfläche schwimmt *kopfschüttel*
Creeper schrieb:
Überraschend ist der verhältnismäßig große Blutgehalt des Streifens. Sobald die Piranhas einmal in Aktion treten, sind man immer wieder recht große Schwalle von Blut im Wasser, später, als es um die Parkgäste geht, gibt es sogar den einen oder anderen Goreeffekt infolge großflächiger Beknabberung (Zumindest ich fand das halb aufgefressene Gesicht sehr überraschend)
Mit irgend was mußte der Film ja "punkten"...mit der Story und den Schauspielern konnte er das auf alle Fälle schon damals nicht. Also hat man da großzügig Tonnen von Kunstblut oder whatever eingesetzt, damit wenigstens noch ein bischen "Schockeffekte" kommen und die Leute nicht aus Frust, Geld für eine Kinokarte eines ansonsten wertlosen Films, ausgegeben zu haben, die Filmtheater demolieren. *lach*
Creeper schrieb:
Die Schauspieler. Hmmm. Ja. Pffff. Komm, vergisses.
*Mantel des Schweigens drüber ausbreite*
Creeper schrieb:
Bleibt zu sagen, daß man sich diesen Film durchaus mal ansehen kann, um filmhistorische Lücken zu füllen. Bei einem Mal reicht es aber auch. Er ist nicht ganz so himmelschreiend blöd oder schlecht wie „Anaconda“ (Anders kann ich mir nicht erklären, daß ich mir diese Tortur schon dreimal angetan habe), aber eben auch ziemlich weit vom vertreten eines gelungenen Tierhorrors entfernt. Geben wir uns mal damit zufrieden, daß es nur eine Fingerübung von Dante war, der erst danach wirklich unter Beweis stellen konnte, was er draufhaben kann (Und staunen wir darüber, daß ich, obwohl mir eigentlich zuerst nicht sonderlich viel zu diesem Film eingefallen ist, doch noch auf drei Seiten gekommen bin).
Ich habe mit Schrecken fest gestellt, dass ich "Piranhas" noch als VHS-TV Aufzeichnung bei mir rum lieben habe -mit entsprechend "gekürztem" Inhalt.
Alles im Allem ein Film, den man nicht unbedingt gesehen haben muß (es sei denn, man ist Hardcore Joe Dante Fan), als Vorlage für eine "Filmkritik" ist er aber allemal geeignet. Und ich bin auch beeindruckt, wie Du aus einem Film für die Tonne eine eindrucksvolle 3-Seiten Komplettrezension machst...mein Kompliment und meine Bewunderung an das Kriechtier
Und was die Schreibfehler angeht...kann mal passieren...und sooo viele sind dat nun auch nischt.
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Di Dez 01, 2009 7:14 pm
Korgan schrieb:
Hui, ausgerechnet "Piranhas"...na, da hast Du Dir aber was vor genommen *lach*...wobei der "Ur-Piranhas" ja noch irgend wie "anschaubar" ist (im Vergleich), wenn ich an die diversen Sequel denke, die unweigerlich diesem Film folgen "mußten". *grusel*
Ich habe bedauerlicherweise mal das Ende eines Streifens gesehen, in dem Lee Majors mitge...äh...spielt hat – selbst dieses Ende war ja ganz fürchterbar. Abgesehen davon hatte man die Piranha-Angriffsszene komplett aus dem Original übernommen. Kostenersparnis oder so.
Korgan schrieb:
"Gremlins" wäre durchaus auch ein Film, über den man mal diskutieren könnte...sprich "Plüsch-Ewok-Alarm" mit richtig fiesen "Ewoks", die bei Fütterung zu einer "Unzeit" oder im Kontakt mit Wasser sich vervielfältigen. Aber ich schweife ab...nur eins noch: seit ich diesen Film gesehen habe, betrachte ich Treppenlifte mit ganz anderen Augen...*lach*
Treppenlifte? Im ersten? Kann ich mich jetzt nicht dran erinnern. Im zweiten schon, aber der leidet trotz einiger sehr guter Ideen für mich an derselben Krankheit wie die meisten Sequels: Es ist eben dieselbe Story, nur noch überdrehter und von allem halt einfach mehr. dabei ist mehr nicht automatisch besser. Die Zitate aus anderen Filmen kommen hier natürlich en masse vor, aber origineller ist zweifelsohne der erste.
Korgan schrieb:
Ein Hai, der ein ganzes Boot frißt??? Hat der ein 2-Mann Ruderboot gefressen oder ist Megalodon wieder auferstanden (bzw. hat überlebt)? Jaja, unsere italienischen Filmterroristen...
Nein, ich glaube, es war eins von diesen Gummirettungsbooten, aber das gleich mit einem ganzen Haufen an Leuten drin. Interessant ist ja auch, daß die Größe des Hais von Szene zu Szene wechselt. Ich müßte mal suchen, welcher Streifen das ist... Auf jeden Fall gab es da mal Clips bei YouTube, die die steinerweichende Erbärmlichkeit in ihrer ganzen Pracht untermauern.
Ups, war wohl doch ein Ami, habe ich wohl mit „Shakka“ verwechselt. Nach den Clips muß ich auch mal suchen, aber die hiesigen Bilder geben schon mal einen ganz guten Eindruck ab. Und es war tatsächlich ein Megalodon, das hatte ich anders in Erinnerung (Aber bei den ganzen dämlichen Hai-Filmen kann man schon mal den Überblick verlieren). Nicht, daß es das optisch besser macht...
DAS wäre wohl auch ZU offensichtlich gewesen...außerdem hat -wie bei vielen Filmen, die jenseits der Schmerzgrenze sind- natürlich das Militär die Ursache allen Übels geschaffen.
Das halte ich hier tatsächlich Spielberg zugute: Nix Militär, nix mirakulöse Forschungen, die Greenpeace auf den Plan rufen würden, sondern einfach ein Monster, daß die Natur einmal in einer Million Jahre hervorbringt. Daß unzählige Schwachmaten dies zum Anlaß genommen haben, den Großen Weißen an den Rand der Ausrottung zu treiben, dafür kann man Spielberg jetzt nun wirklich nicht direkt verantwortlich machen.
Korgan schrieb:
Nun ja...also nicht wirklich. Die Story ist ähnliche hahnebüchen wie bei "Anaconda" was diesen Film für mich allerdings erträglicher macht, ist die Tatsache, dass Jay-Lo nicht mitspielt und man trotz allem bei Joe Dante noch so etwas wie ein "Regietalent" erkennen kann.
Irgendwie ist „Piranhas“ für mich eine ganz andere Art von Trash als „Anaconda“, auch wenn ich nicht erklären kann, warum, wieso, weshalb. Ob’s am Geld liegt? Weil alter Trash irgendwie ein anderes Flair hat als der neumodische Schrott?
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Auf der anderen Seite...nach genauerem nachdenken...isser dann doch irgendwie Trash. Man kann ja nicht behaupten, daß etwas keiner sei, nur weil es andere Filme gibt, die noch schlechter sind.
"Piranhas" ist in meinen Augen absoluter Trash...allerdings Trash, den man trotz Schmerzen irgend wie noch anschauen kann.
Was hätte auch anderes aus dem Hause Corman hervorkommen können? Vielleicht liegt ja hier der Unterschied: Was auch immer für einen Schrott der Mann verbrochen hat (Ob nun als Produzent oder als Regisseur), aber bei ihm haben Filmemacher wenigstens noch gelernt, aus nichts alles herauszuholen. Und dagegen stinkt „Anaconda“ mit seinem Millionenbudget ja nun mal richtig ab. „Anaconda“ hätte besser werden können, allein, was die finanziellen Voraussetzungen betrifft. „Piranhas“ hatte diese Option ja noch nicht mal.
Korgan schrieb:
Die Frage ist, ob das von Dante so beabsichtigt war...wenn Du Dir den Film heute anschaust, entlockt er Dir -neben Krämpfen in der Magengegend gepaart mit einem Würgreiz aufgrund der mehr oder weniger sinnvollen Storylinien- vielleicht noch ein kleines Grinsen.
„Piranhas“ war eine Auftragsarbeit, also denke ich mir nicht, daß Dante so konnte, wie er wollte, denn dann wäre die Bissigkeit doch wohl schärfer ausgefallen. Ich bin mir in diesem Punkt halt nicht sicher, ob der Humor beabsichtigt oder zufällig war.
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Teenies, die gleich zu Anfang so dumm sind, um Warnschilder zu ignorieren, durch einen Zaun zu zwängen
Öhem, also nach Deinen Erlebnissen, die Du mit der Jugend von heute schon hattest, WUNDERT Dich das wirklich?
Dat war vor 30 Jahre... Ja, heute sähe die sache definitiv anders aus, aber damals (So nachm Kriech, nä?)...
Korgan schrieb:
...wobei der Film ja in Amiland spielt, was die Sache widerrum relativiert. *lach*
Der Reiz des Verbotenen, jaja. Aber diese Betonbecken sehen doch rein per se doch nicht einladend aus, oder? Da schmeiß ich mich doch lieber in den nächstgelegenen See, statt in so was auch nur einen Zeh zu halten.
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
(Soviel zu Sicherheitsvorkehrungen des Militärs. Da kann Roland Emmerich mit seiner Area 51 aus „Independence Day“ aber mal schön in sein Schnuffeltuch heulen) und sich in ein Becken schmeißen, das ja nun mal wirklich schwer nach unbewachtem Schwimmbad aussieht.
Also, Area 51 in "Independance Day" hat auf mich zumindest eher den Eindruck einer Militärbasis gemacht als diese wohl schon seit Jahren geschlossene Schwimmbad, welches Dante da verwendet hat.
Eben.
Korgan schrieb:
Ok, ich verstehe ja, die Kosten des Films mußten sich wohl in Grenzen halten, aber trotzdem...
Ich weiß ja nicht, aber hätten die Finanzen nicht zumindest dafür gereicht, sich irgendwo...ein Mäuerchen zu suchen, das glaubwürdiger daherkommt?
Korgan schrieb:
Jetzt kommen wir zu einer der dämlichsten Erklärungsversuche der Filmgeschichte.
Wie in so vielen Filme ein Fehler. Würde Carpenters „Hallooween“ mit einer Erklärung funktionieren? Nein, er funktioniert gerade weil er keine Erklärung liefert.
Korgan schrieb:
Die Piranhas wurden ja zu dem Zweck gezüchtet, damit sie –weil Süßwasserfische bekanntlich nicht so gerne im Salzwasser schwimmen- auch im Salzwasser überleben können, DENN, sie sollten im Vietnamkrieg eingesetzt werden, damit sie die Flüsse Nordvietnams unsicher machen (also dem bösen Vietkong den Nachschub über die Wasserstraßen stören).
Hätten sie mal ’nen Bullenhai genommen, dem isses relativ wurscht, ob er sich jetzt im Süß- oder Salzwasser aufhält, Hauptsache, irgendwo ist Freßchen aufzutreiben.
Korgan schrieb:
Ja Himmel, schwimmen die Nordvietnamesen etwa beladen durch die Flüsse, weil es keine Brücken gibt und sie auch keine Boote haben???
Ja nu, da unten, mitten im Dschungel und so, da ist man schon etwas unterentwickelt, ne? Was soll man von denen schon erwarten?
Korgan schrieb:
Und wer bitte schön sagt den Fischlein, dass sie die Flüsse hoch schwimmen sollen anstatt in Richtung Ozean (die Strömung geht ja bekanntemaßen "bergab"). Denn genau das machen die lieben Tierchen in diesem Meisterwerk des Tierfilmhorrors...
Die finden das schon ganz von selbst. Wie uns die bekannten Verdächtigen des Tierhorrors immer schon gezeigt haben, es handelt sich ja zumeist um nachträglich im Labor bearbeitetes naturalistisches Ausgangsmaterial und ist dementsprechend hochintelligent (Bei „Deep Blue Sea“ war’s ja unter Schmerzen noch halbwegs glaubwürdig – mehr Protein, größeres Gehirn, mehr Intelligenz). Per elektromagnetischem Impulsgeber oder meinetwegen telepatischer Übertragung vermittelt man ihnen die Schwimmrichtung – und flugs geht’s auf zum großen Gemetzel.
Korgan schrieb:
Steht dann etwa Rambo mit seinem Maschinengewehr mitten in der Flußmündung und sagt "wenn ihr nicht aufwärts schwimmt, seid ihr Deserteure und ich mähe Euch mit meinem MG um?"
„Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!“
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Äh. Ja. Whatever. Und dann war der Krieg dummerweise vorbei, bevor man einen Zuchterfolg vorweisen konnte. Warum man dann die Fische nicht eliminiert hat, ist das Geheimnis des Drehbuchknechtes, aber okay, in Amerika hofft man wahrscheinlich zu jeder Zeit auf den nächsten Krieg.
Tja, vielleicht dachte man, "die können wir vielleicht nochmal brauchen" oder man dachte, die Fischlein eliminieren sich selbst gegenseitig?
Wah! Meine Oma war bei der Army! So und nicht anders muß es gewesen sein!
Korgan schrieb:
Schon blöd, dass man in Afghanistan so wenig Einsatzmöglichkeiten für die Tierchen hat....
Oh, ich denke mir aber, daß 30 Jahre ausreichend Zeit sind, um den Fischlein auch das Überleben in der Wüste beizubringen. Davon bin ich überzeugt.
Korgan schrieb:
Hey, vielleicht muß die Army/Navy oder wer immer das verbrochen hat, sparen und man nimmt anstelle eines hochbezahlten Wissenschaftlerteams irgend einen Doktoranden von der Uni.
Army. Sparen. Die sind ja sogar in der Realität die einzigen, die immer genügend Kohle haben, die man sinnlos verpulvern kann (Der Nachwuchs weiß zwar noch nicht, daß es die Berliner Mauer nicht mehr gibt, aber Selbstverteidigung geht ja wohl vor.
Korgan schrieb:
Oder es liegt am Drehbuchschreiber....
Du meinst... Jetzt wirklich...? So ganz in echt...?
Korgan schrieb:
Creeper schrieb:
Kann mir übrigens mal jemand erklären, warum man per Floß den schuppigen Killern beikommen will? Ich meine, auf dem irgendwie naturgegebenen Element dieser Biester, die in Sekundenschnelle alles bis auf die Knochen blankputzen, was ihnen vor die Kiemen kommt?
Ähh, vielleicht hatten die auf die Schnelle nichts anderes als ein Floß? Ich verlange ja keinen Flugzeugträger der Navy, aber ein Boot, ein einfaches Boot mit Stahlrumpf und japanischem Außenborder wäre doch nicht nur glaubwürdiger (ok, von Glaubwürdigkeit reden wir in diesem Film lieber nicht...), sondern auch nicht soo teuer gewesen.
Mir hätte ja schon ein Ruderboot gelangt, das mit zwei Personen nahe dran am Kentern ist. Aber ein Floß... Also bitte. Abgesehen davon, wie weiter unten erwähnt, will es mir immer noch nicht in den Kopf, was so sinnig an der Benutzung eines Floßes ist, wenn man auf einem Fluß schippert, in dem sich eine Hundertschaft durchgedrehter Killerguppys befindet, die auf der Suche nach dem nächsten Happa sind. Ich meine, Risiko, so in etwa?
Korgan schrieb:
Zum Beispiel mittels exzessiver Dynamitfischerei...mitten in den Schwarm ein paar Stangen rein...und als netten Nebeneffekt gibt es noch Fisch für die nächsten Tage auf den Tisch.
Würde ich auch nicht befürworten, aber mein Gott, ausgerechnet in einem jahrzehntealten Trashfilm hat man über solche Umweltrisiken doch eh nie nachgedacht.
Korgan schrieb:
Naja, was soll das Militär in Friedenszeiten auch sonst machen als seine Mitmenschen zu triezen und ansonsten alles tun, damit die "Top Secret" Sachen nicht nach außen dringen?
Ihre Sicherheitsmaßnahmen verschärfen.
Korgan schrieb:
...neben dem "Piranha mit Beinen", der da im Labor rum läuft und mich stark an die alten Stop-Motion-Produktionen von Ray Harryhausen erinnert.
Da habe ich mich auch gefragt, was das Vieh sollte. Habe dann später gelesen, daß man das Ding eigentlich noch an den Schluß hatte pappen wollen, bei dieser Strandszene und zwar im ausgewachsenen riesigen Zustand (Mutation und so, nich? Sag ich doch, man hätte die Piranhas durchaus in die Wüste schicken können), aber dafür hat das Geld dann nicht mehr gereicht.
Korgan schrieb:
Vielleicht ist das ein spezieller Chemiecocktail, der NUR mutierte Killer-Prianhas tötet und ansonsten zur menschlichen Haut so verträglich ist wie Palmolive-Spülmittel. Garantiert umweltschonend...
Eine Fabrik, die Chemieabfälle speziell auf mutierte Piranhas zugeschnitten produziert hat? Ich bin begeistert!
*Geschäftsidee entwickel* *reich und berühmt werd*
Korgan schrieb:
Vielleicht haben die eine neue "Schwarmtaktik" entwickelt...wir hängen uns alle an das Opfer, ziehen es nach unten und fressen es dort gemütlich...aber was bringt das? Kann man doch genauso gut machen, wenn das Opfer auf der Wasseroberfläche schwimmt *kopfschüttel*
Ich bin zu der Überzeugung gekommen, daß Piranhas einen Sinn für Dramatik haben. Praktisch die idealen Filmhelden also. Außerdem wäre man ja gezwungen gewesen, über Wasser sowohl mehr Make-up-Kunst als auch knabbernde Schuppis zu zeigen – ich sehe da eine gewisse Diskrepanz zu dem, was tatsächlich für die Filmemacher machbar war.
Korgan schrieb:
Mit irgend was mußte der Film ja "punkten"...mit der Story und den Schauspielern konnte er das auf alle Fälle schon damals nicht. Also hat man da großzügig Tonnen von Kunstblut oder whatever eingesetzt, damit wenigstens noch ein bischen "Schockeffekte" kommen und die Leute nicht aus Frust, Geld für eine Kinokarte eines ansonsten wertlosen Films, ausgegeben zu haben, die Filmtheater demolieren. *lach*
Na ja, aber um zumindest die anspruchlose Klientel der „Boah! BlutSchmodderGeil!“-Fraktion bedienen zu können, isses dann aber doch auch schon wieder ein bißchen zu wenig und zu selten. Aus heutiger Sicht kann ich mir nicht so recht erklären, welche Zielgruppe der Film eigentlich je hatte ansprechen wollen – außer halt jenen, die auf ein ähnliches Ereignis wie „Der weiße Hai“ warteten.
Korgan schrieb:
Ich habe mit Schrecken fest gestellt, dass ich "Piranhas" noch als VHS-TV Aufzeichnung bei mir rum lieben habe -mit entsprechend "gekürztem" Inhalt.
Ich glaube, ich muß doch noch mal meine Suchliste aktualisieren – bei dem, was du scheinbar noch alles hast.
Korgan schrieb:
Und ich bin auch beeindruckt, wie Du aus einem Film für die Tonne eine eindrucksvolle 3-Seiten Komplettrezension machst...mein Kompliment und meine Bewunderung an das Kriechtier
Das ist trotz allem irgendwie einfacher, als zu solchen Machwerken wie „Independence Day“ oder halt auch „300“ etwas zu schreiben, wo ich Vorlagen haben muß, da ich ansonsten einfach zu fassungslos bin. Außerdem isses ja auch keine Rezension – sagen wir mal eher eine spontane Gedankensammlung.
Creeper Admin
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Thema: Re: Zuletzt gesehen Di Dez 22, 2009 9:10 pm
M.A.R.K. 13 - Hardware
Aaaah, na endlich! Nachdem die Lektüre einer Rezension auf badmovies zu diesem Streifen mein Interesse schon vor einiger Zeit geweckt hatte, wußte die Fernsehzeitschrift meines Vertrauens auch schon kurze Zeit später diverse Sendetermine desselbigen zu vermelden – bedauerlicherweise immer nur auf ein und demselben Programm, das ich eh nicht empfange. Um so erfreulicher, daß sich letzten Freitag auch Tele 5 meiner erbarmte und sich zu einer Ausstrahlung herabließ. Und um gleich noch für ein bißchen Amüsemeng (Bitte keine Hinweise, daß das falsch geschrieben ist. Ich bin Rheinländer, das gehört so!) zu sorgen, hier eine unverbindliche Zusammenfassung von uns’ aller Wikipedia:
Zitat :
In ferner Zukunft ist die Erde durch Unruhen und einem Atomkrieg, dem ganze Landstriche zum Opfer fallen, verwüstet, verstrahlt und überhitzt. In dieser größtenteils zerstörten urbanen Landschaft haben sich die Überreste der Zivilisation in größere Metropolen zurückgezogen. Das Leben nach der atomaren Katastrophe ist schwierig, die Nahrungsmittel knapp. Aufgrund der „Überbevölkerung“ erlässt die Regierung Notstandsgesetze, wonach jeder stark verstrahlte Bürger angehalten wird, sich sterilisieren zu lassen und insgesamt sollen weniger Kinder geboren werden. Es sollen Strafen erlassen werden für diejenigen, die zu viele Kinder bekommen und zusätzlich werden ihnen die Lebensmittelcoupons gestrichen. Des Weiteren werden neuartige sogenannte „biomechanische, selbständige künstliche Lebensformen“ zur Bevölkerungskontrolle vom Militär entwickelt, für den Fall, dass die Gesetze und Zwangssterilisationen nicht die erhoffte Wirkung erzielen. Eine dieser sich selbst rekonstruierenden, nahezu unzerstörbaren High-Tech Gefechtsdrohnen ist der Prototyp M.A.R.K. 13. Seine Batterien werden von jeder Energiequelle, also auch vom Sonnenlicht, aufgeladen. Er besitzt sechs Haupt- und drei Hilfsgliedmaßen. Er ist ausgestattet mit Infrarotsensoren, Nahkampfwaffen (Greifarme, Kreissäge, Sichelklinge und Bohrer) und besitzt zusätzlich Giftinjektoren. Das Wunderwerk der Technik hat nur eine bekannte Schwachstelle, eine Anfälligkeit in der Isolierung der Mikroelektronik gegen Feuchtigkeit und Nässe, da sein Einsatzgebiet die verstrahlten Wüstenlandschaften sind. Am Weihnachtsabend kehrt der Ex-Soldat und Cyborg Moses „Mo“ Baxter nach längerer Abwesenheit vom profitablen Schrottsammeln auf die Erde zurück. Bei seinem kleinwüchsigen Schrottgroßhändler Alvy macht er mit seinem Gefährten Shades die Bekanntschaft eines nomadischen Sonderlings (Zone Tripper), der in der sogenannten „Todeszone“, einer menschenfeindlichen Einöde, den metallischen Kopf und Körper einer unheilvollen „Gefechtsdrohne“ fand, die auf einem Minenfeld gelaufen war und zerstört wurde. Der Kopf ist Teil des von Militärs entwickelten humanoiden Roboters M.A.R.K. 13. Aus Geldnot verkauft der ahnungslose Fremde sein Fundstück eher zufällig an Baxter, der es seiner Freundin Jill, einer Künstlerin, zum Geschenk macht. In derselben Nacht schweißt Jill daraus eine Skulptur, ohne über die möglichen Folgen im Klaren zu sein. Der in seine Einzelteile zerlegte Droid erwacht bald zu neuem Leben; seiner Programmierung folgend setzt sich dieser selbstständig zusammen und entwickelt ein Eigenleben. Alvy der Schrotthändler gibt währenddessen die Seriennummer der gefundenen Gefechtsdrohnen-Teile in seinen Computer ein und identifiziert schließlich die Baureihe in den Geheimdaten des Rüstungskonzerns Fairisle Electronics. Bevor der Android sein todbringendes Programm startet, erhält Baxter am nächsten Morgen einen Anruf seines Schrotthändlers, der ihn dringend mit den Teilen des Androiden zu sich bittet, aber am Bildtelefon nicht näher über die Gefechtsdrohne reden will, falls sie abgehört werden sollten. Als Baxter bei Alvy eintrifft, ist dieser jedoch schon von einem weiteren Teil des Kampfdroidens, das sich noch in seinem Besitz befindet, getötet worden. Schockiert erfährt Baxter in Alvys Schrotthandel aus den bereits aufgerufenen Daten des Computers von dem geheimen Militärprojekt M.A.R.K. 13 – einer gefährlichen Waffe, von der er fatalerweise ein Bruchstück seiner Freundin als Präsent übergab, sowie auch von dessen Schwachstelle in der Isolierung. Mit seinem Kameraden Shades macht er sich sofort auf den Weg zu Jills gut gesichertem Apartment, um sie zu warnen; doch diese wird in der Zwischenzeit bereits vom Androiden bedroht. Zur Hilfe eilt ihr zunächst der perverse Nachbar Lincoln, der sie seit geraumer Zeit voyeuristisch verfolgt. Lincoln wird das erste Opfer des Roboters. Zuvor gelang es ihm die Wohnung der verängstigten Frau mechanisch zu verbarrikadieren. Während Jill sich in der Wohnung den heftigen Attacken des Kampfroboters erwehren muss, der seinen Sinnen folgend, die anwesenden Menschen registriert und bekämpft, versucht Baxter mit Shades und dem bewaffneten Wachdienst zu seiner Freundin zu gelangen, was auch nach kurzer Zeit gelingt. Es folgt ein langer, zäher und blutiger Kampf. Jill wird plötzlich bewußt, dass der M.A.R.K. 13 die Bevölkerung dezimieren soll, um so der „Überbevölkerung“ (mangels Nahrung) Herr zu werden. Mitten im Kampfgeschehen tragen Moses und Jill gegenseitige Schuldzuweisungen und Vorwürfe aus, es kommt zu einem Streit. Moses wird im Kampf mit den Giftinjektoren des Androiden vergiftet, verzweifelt versucht er mit einem Schnitt in seinem Arm das vergiftete Blut entweichen zu lassen, doch es ist zu spät. Mo fällt kurz vor seinem Tod in den euphorisch, halluzinativen Vergiftungszustand und erzählt Jill vom Schwachpunkt des Androiden in seiner Isolierung und stirbt. Seine Freundin Jill nimmt voller Trauer, aber mit dem Mut der Verzweiflung entschlossen den Kampf gegen das Monstrum auf. Mit tatkräftiger Unterstützung von Shades gelingt es ihr, die Gefechtsdrohne unter die Dusche zu zerren, wo es mithilfe von Wasser aufgrund seiner fehlerhaften Isolierung endgültig zerstört werden kann. Am Ende des Films verkündet der „zornige Bob“ in einer Rundfunkmeldung eine eher pessimistische Zukunftsaussicht, nämlich dass 800 Arbeitsplätze bei Fairisle Electronics zu vergeben sind, um mit der serienmäßigen Produktion von M.A.R.K. 13 zu beginnen.
Amüsemeng weshalb? Nun ja, Wikipedia ist nicht zwingend immer ein Ausbund an Korrektheit, was die betreffenden Einträge angeht (Was den beliebigen Autoren geschuldet ist, die dort herumfuhrwerken dürfen), aber obwohl ich den Film jetzt nur einmal gesehen habe und das in der kastrierten Version, so sind selbst mir diverse Fehler in der Zusammenfassung aufgefallen, bei denen ich mich nun wirklich frage, wieviel Atü der entsprechende Schreiberling auf dem Kessel gehabt haben muß. Anyway, ich wollte mich hier nicht an den Fehlern eines Wiki-Beitrages aufhalten, sondern ja etwas zum Film schreiben. Das erste, was mir hier auffiel und das ich ja auch schon einmal anderweitig erwähnte: Damn it, ich vermisse die 80er-B-Movies. Jaja, okay, „M.A.R.K. 13“ ist von 1990, aber wenn ich das nicht der Fernsehzeitschrift entnommen hätte, hätte ich glatt auf Mitte bis maximal Ende der 80er getippt, schließlich watet man knietief in zwei der beliebtesten filmischen Sujets dieser Epoche; als da wäre zum einen das Endzeitszenario (Genau genommen bereits 1979 mit dem ersten „Mad Max“ eingeführt und zwei Jahre später mit dem zweiten Teil der Serie zu einem perfektionierten Höhepunkt getrieben) und zum anderen der Killermaschinen-Android-Cyborg-whatever-Aspekt, 1984 mit „Terminator“ aus dem Boden gestampft. Betrachtet man einmal diese Zusammenhänge, hätte „M.A.R.K. 13“, was die äußeren Umstände betrifft, eigentlich früher erscheinen müssen, zumal auch die Optik zumindest mir reichlich 80er-mäßig erscheint – und wenn ich Filme aus dieser Zeit sehe, dann wird mir irgendwie mal wieder deutlich, daß ich eben diese Optik, auch wenn sie heutzutage grobkörnig erscheint, einfach nur mag. Originell ist dieser Streifen keineswegs, zumal man angesichts der übermächtigen Vorbilder/Eltern/Blaupausen/whatever ja eigentlich auch meinen könnte, daß diesbezüglich ohnehin alles gesagt ist (Bislang hat mich auch noch niemand vom Gegenteil überzeugen können), aber ein nettes Zückerchen für nebenher ist der Film doch durchaus. Innovation darf man hier nicht erwarten: Mal wieder ist die Erde vor die Hunde gegangen, nicht nur die Sonne strahlt allerorten fröhlich vor sich hin, man haust in heruntergekommenen Ruinen und die Technologie hat einen Standart erreicht, der mich fatal an „Shadowrun“ erinnert. Wer damit auskommt und keine gesteigerten Ansprüche erhebt, kann sich gut unterhalten lassen, denn wie immer droht Ungemach – durch die Regierung, mit gar garstigen Planungen, was künftigen Familienzuwachs betrifft (Schon seltsam: Nix zu fressen, aber trotzdem wie die Karnickel vermehren. Und nein, das war jetzt keine Stammtischpolemik auf die Zustände in der Dritten Welt). „M.A.R.K. 13“ ist ein solider Endzeitfilm, nicht mehr und nicht weniger. Der klassische Typ B-Film eben, den man heutzutage zu schmerzlich vermißt, weil er trotz allem irgend etwas hat, das nicht näher erklärbar ist. Was genau, das weiß ich auch nicht, aber so ist es bei B-Filmen ja meistens. Nimmt man es genau, ist ja selbst „Terminator“ nichts anderes als ein B-Film. „M.A.R.K. 13“ läuft nach genau demselben Schema ab, auch wenn der Killerroboter sich viel Zeit läßt, bis er erst einmal zur Hochform aufläuft, im Gegensatz zum Terminator, der ja gleich volle Breitseite zeigte. Das gibt seinem kleinen Noch-mehr-B-Pendant die Zeit, seine Charaktere einzuführen, eine Statusmeldung über den jämmerlichen Zustand der Erde abzugeben und seine Darsteller über Gott und die Welt palavern zu lassen (inkl. Lemmy von Motörhead und Iggy Pop). Im Großen und Ganzen fand ich diese Exposition eher zäh, weil sie sich dann doch einen Ticken zu lang dahinzog, erst recht das Geschwafel des Sidekicks unseres Helden – der nervte irgendwann dann nur noch. Kann aber auch durchaus möglich sein, daß ich mich positiver gestimmt gezeigt hätte, wenn ich ein bißchen mehr vom Dialog verstanden hätte: Tele 5 kommt seit einiger Zeit dermaßen mies bei mir rein, daß ich vor lauter Rauschen kaum noch etwas verstehe (Wird wohl nicht mehr lange dauern, bis der Sender auch wieder futsch ist – schniff, dabei hatte der einige wirklich gute Filme auf Lager). Es dauert also, bis die Handlung in Gang kommt und dementsprechend hat man unweigerlich das Gefühl von Leerlauf. Legt die Blechbüchse dann allerdings erst mal los, dann ist das durchaus ordentlich. Schon die Effekte, wie der Roboter beginnt, sich wieder zusammenzusetzen, erweckt in mir ein gewisses Gefühl von Wehmut. Ja, klar, die heutigen Effekte sind besser, aber mit solchem handgemachten Kram ist unsereins halt eben aufgewachsen. Auch über die Animation der Killerdose kann man sich mokieren, mir aber gefällt das Statische gerade deswegen, weil man von einem Roboter eben keine geschmeidigen Bewegungen erwartet, es sei denn, sie bestehen aus Flüssigmetall (Hint). Der M.A.R.K. 13 killt fröhlich alles, was ihm vor die Linse kommt, was, wenn man bis zum Ende des Films hin wartet, entweder auf eine Fehlfunktion schließen läßt, oder er ein Prototyp ist, der probehalber alles plättet, was annähernd menschlichen Erscheinungsbildes ist. Das ist alles nicht übel gemacht, wenn es auch die eine oder andere Frage aufwirft: Macht das Massakrieren einer unschuldigen Matratze (Ich meine eine mit Federkern, ja? Chauvinisten!) eigentlich dermaßen viel Spaß, daß man nicht einmal damit aufhören kann, selbst wenn das eigentlich Opfer längst auf und davon ist? Wie effizient kann so eine Mordmaschine sein, wenn sie nicht einmal dazu in der Lage ist, eine Person zu meucheln, die sich in einer gottverdammten Wohnung befindet und über den Daumen gepeilt nichts Nennenswertes entgegenzusetzen hat? Warum ist jene besagte Person erst nicht einmal dazu in der Lage, sich aus ihrer vom Roboter hermetisch abgeriegelten Wohnung zu befreien, hackt sich aber dann in abgezählten fünf Sekunden in dessen „Hirn“ hinein? Man sollte meinen, die Regierung würde ihr Spielzeug ein bißchen besser absichern... Und so weiter und so fort. Ein paar Dinge warfen ebenfalls leichte Fragezeichen auf, aber das lag eher an der Zensur, die selbstverständlich alle blutigen Szenen herausgeschnippelt hat. Zum Schluß hin wurde es dann ein wenig esoterisch, spätestens da habe ich auch dank des schlechten Tons nicht mehr allzu viel kapiert. Mo schnippelt sich die Hand auf (Wovon man natürlich nichts zu sehen bekommt), ist dann tot oder doch nicht, weil er auf einmal zu seinem Herzchen spricht, aber aus dem Kopf des Roboters, und überhaupt....HÄ? Was auch immer die Macher damit und der plötzlich einsetzenden Opernmusik bezwecken wollten, so wirklich schlau werde ich nicht daraus. Kann aber, wie gesagt, auch an der Zensur liegen, denn diverse Quellen berichten davon, daß der Roboter sich Mos Cyberhand aneignet (Woher er die hat? Was weiß ich?), und darüber kann der tote Mo dann mit seiner Freundin sprechen. Äh, ja. Ich weiß, es ist Sci-Fi, aber Leute, bitte... Was dieser Film nun hat, wie ich oben erwähnte? Schwer in Worte zu fassen, aber sicherlich punktet er mit seiner Optik und den Bildkompositionen, die für einen Film dieser Budget-Klasse kaum Wünsche offen läßt und ein bedrückendes Flair erreicht, wie es heute nur noch wenige schaffen. Und das ist es mitunter, warum ich den klassischen B-Film vermisse: Damals konnten die Macher mit quasi nicht vorhandenem Budget noch etwas herstellen, wozu heutzutage nicht mal jemand in der Lage ist, wenn man ihn mit Millionen zubuttert. Ich meine, was hat „Terminator“ gekostet? Aus heutiger Sicht ein absoluter Schnäppchen. Was für eine Wirkung hat ein über 30 Jahre alter Klassiker wie „Halloween“ noch heute? Als Carpenter Geld bekam, wurden auch seine Filme grottiger. Wie revolutionär waren die ersten beiden „Mad Max“-Streifen, wenn auch meistens nur in ihrer Optik? So etwas fehlt mir heute einfach. B-Filme lebten vom Einsatz ihrer Macher, von ihrer Innovation in Optik oder Story, von dem gewissen Etwas. Natürlich selten alles zusammen und oftmals auch bestenfalls durchschnittlich, aber selbst Querdaumen-B-Filme sind mir manchmal lieber als das aufgeblasene millionenteure Zeug, was einem heute vor die Augen gewuchtet wird. Selbst „M.A.R.K. 13“ hat etwas, wovon viele Blockbuster-Produktionen heute nur träumen können (Neben einem klasse Soundtrack, den unter anderem Motörhead und Ministry beisteuerten): Atmosphäre.
Ach ja, und weiß der Himmel, woher ich den Roboterkopf kenne. Ich habe den Streifen noch nie gesehen, aber der Schädel ist mir irgendwo schon mal vor die Linse gekommen...
Creeper Admin
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Es nimmt kein Ende und es wird noch mehr (Weihnachten sei dank). Hier aber erst mal eine Woche zuvor:
Freddy vs. Jason
Wieder einer jener Filme, die ich eigentlich soooo dolle gar nicht finde (Aber fraglos weit besser als „Anaconda“ – was jetzt allerdings auch nicht sonderlich schwer ist), aber nun doch schon zum dritten Mal angesehen habe. Es gibt halt so Streifen, die reizen einen zum Ansehen, auch wenn man sich am Ende immer wieder denkt, daß das eigentlich doch gar nicht nötig gewesen wäre. Die Story ist, wie nicht anders bei einem solchen Film zu erwarten gewesen, schnell erzählt:
Zitat :
Freddy Krueger schmort buchstäblich in der Hölle und gerät in der Elm Street in Vergessenheit. Um wieder zu Kräften zu kommen, beeinflusst Freddy den Mörder Jason Voorhees. Jason geht in die Elm Street und ermordet einen Jugendlichen. Schnell glaubt die Polizei, dass Freddy Krueger zurück ist, und Freddy kehrt in die Träume der Elm-Street-Kinder zurück. Doch noch kann er nicht wieder morden. Die neuen Kinder in der Elm Street kennen Freddy nicht und haben daher keine Angst vor ihm. Freddy manipuliert Jason so, dass er weiter mordet und dann, als Freddy endlich wieder die alte Gewohnheit ausleben kann, schnappt Jason ihm sein Opfer weg. Ein Kampf von Böse gegen Böse beginnt. Freddy versetzt sich in Jasons Träume und sucht nach seinen Ängsten. Währenddessen versuchen Lori, Will, Linderman und Kia, die letzten Überlebenden einer Gruppe, die die beiden zu bekämpfen versucht, die beiden „Legenden“ zum Crystal Lake zu bringen, wo sie dann einen ausgeglichenen Kampf führen können. Freddy findet heraus, dass Jason Angst vor Wasser hat und nutzt dies aus. Jason scheint in seinem Traum zu ertrinken, wird aber von Lori, die in den Traum eindringen kann, gerettet. Am Crystal Lake kommt es dann zum finalen Kampf. Lori schafft es, Freddy in die Realität zu ziehen und Jason und Freddy kämpfen mit allen Mitteln miteinander. Lori und Will jagen die beiden dann in die Luft – Jason scheint besiegt, doch Freddy steigt aus dem Wasser auf. Lori köpft ihn mit Jasons Machete. Am Ende steigt Jason im Nebel des Morgens aus dem See. Er hält Freddys Kopf in der Hand, welcher dem Zuschauer zuzwinkert.
Von vielen Fans beider Franchises heiß erwartet, von mir weniger, aber ich bin ja auch kein Maßstab. Gänzlich unbeleckt, was die beiden Serien betrifft, ist aber auch das Kriechtier nicht, denn immerhin kennt es den ersten „Nightmare...“- (Sogar den zweiten, den hätte ich mir allerdings auch schenken können) und ebenfalls den ersten „Friday...“-Film. Mit Freddy Krueger konnte ich nie arg viel anfangen, da wurde mir zu sehr auf Teenies gesetzt, und mal ganz ehrlich: Kruegers Sprüche waren nie wirklich witzig, sondern zumeist plump und nicht selten auch noch saudumm. Die personifizierte Comic-Figur des Horrors, mit all seinem lächerlichen Gehampel, aber weniger bedrohlich denn eine überkandidelte Witzfigur – die leider auch mal gerne durch die Reihen schnetzelte. „Freitag der 13.“ dagegen war ein Fall für massives Auftreten von Fragezeichen über meinem Kopf, versuchte ich doch verzweifelt den Grund für das kultische Verehren nachzuvollziehen, das diesem Film zuteil wird, aber das gelingt mir hier ebenso wenig wie bei „Tanz der Teufel“. Da bleibe ich lieber bei Michael Myers. Der wird zwar allgemeinhin als der „harmloseste“ unter den drei Slasher-Epigonen angesehen, aber er hat gottverdammten Stil und wirkt durch sein eher zurückhaltendes Auftreten um ein Vielfaches bedrohlicher, weil schlichtweg unberechenbarer, als der exzentrische Clown Krueger oder der tumbe Metzelbube Vorhees. Nun gut, aber darum geht es ja auch gar nicht. Vielmehr um die Wiederbelebung zweier Kult-Horror-Serien, vereint in einem Crossover. Ob das Experiment gelungen ist? Nun jaaaaa... Es gibt jede Menge Fans, die genau das bestätigen würden, aber ich bin da skeptischer, und das keineswegs, weil ich bin den beiden Originalen jetzt nicht so sonderlich viel anzufangen weiß („Freitag der 13.“ kannte ich zum Zeitpunkt, als ich das erste Mal „Freddy vs Jason“ gesehen habe, noch gar nicht). Wo also liegt das Problem dieses Films? Der eigentliche Grundgedanke hat durchaus etwas für sich: Freddy ist in Vergessenheit geraten und kann nicht mehr, wie er gerne möchte, weil niemand mehr vor ihm Angst hat. Also angelte er sich unverbindlich einen HiWi, eben jenen Jason aus den „Friday...“-Filmchen, der mit seinen ganz realen Morden dafür sorgen soll, daß die Menschen wieder Angst bekommen – vor Freddy. Ja, das ist alles sehr schön und es hat mit Sicherheit schon dümmere Drehbücher gegeben – nur an den Feinheiten gibt es so einiges zu bemängeln, auch wenn die Macher eine erstaunliche Kenntnis der Originale unter Beweis stellen, indem sie diese unauffällig in diesem Konglomerat unterbringen. Haben wir es mit einem straighten Horror-Slasher zu tun, wie vielerorts gejubelt wurde, einem Film, der „rockt“, weil es so derbe zur Sache geht? Bedingt. Der Film spart nicht mit Blut und Metzeleien, was für einen Slasher der heutigen Zeit doch eher ungewöhnlich ist (Man beachte: Für einen Slasher, nicht für einen Horrorfilm), und die Kamera hält drauf, was das Zeug hält (Natürlich nicht im Fernsehen, von daher würde ich den Streifen gerne mal uncut sehen). Den Splatterfan freut’s, aber auch nur eine halbe Minute horribel ist das nicht. Im Gegenteil, „Freddy vs Jason“ ist so vorhersehbar wie kaum ein anderer Film dieses Genres, denn angesichts der beiden...ääähh...Protagonisten weiß man ja schließlich, was einen erwartet. Und genau das ist es doch, worauf der Zuschauer auch wirklich wartet: Der Clash der beiden Horrorlegenden. Nun kann man keinen Film aufbauen, in dem es ausschließlich darum geht, wie sich diese beiden Monster die Schädel einschlagen, auch wenn es das und auch nur das ist, was die Zuschauer sehen wollen, bloß hätte das Drumherum dann auch qualitativ ein bißchen höherwertig sein müssen. Ein Slasher wird nie mit einer oscarverdächtigen Story aufwarten können, aber das hier ist dann doch reichlich dumm und nervt nur noch zwischen den Kloppereien der beiden Fieswichte. Da hatte man einmal die Gelegenheit, dem Genre in einem solchen Crossover eine Frischzellenkur zu verpassen, und dann laufen dieselben saudämlichen Teenies wie immer herum, bedacht mit noch saudämlicheren Dialogen, die einem die Tränen in die Augen treiben – vor Mitleid. Es ist einfach so, daß in einem Film, in dem zwei Ikonen des 80er-Horror-Kinos zueinander finden, derartige neumodischen Strömungen, wie der Teenie-Slasher seit „Scream“ sie salonfähig gemacht haben, schlicht und ergreifend nicht nur stören, sondern überhaupt nichts zu suchen haben. Man eröffnet mehrere Nebenschauplätze, die genauer betrachtet samt und sonders überflüssig wie Schuppen sind und die Handlung mächtig ins Stocken geraten lassen. Das Schlimme an der ganzen Sache aber ist: Der Film nimmt sich einfach viel zu ernst. Da wird von Selbstironie und schwarzem Humor geschwafelt, aber außer in Freddys blöden Sprüchen habe ich nicht viel davon entdecken können. Aber genau das ist es, was der Streifen dringend nötig gehabt hätte, so wie „Scream“ das Slasher-Genre an sich ironisch aufgebrochen hat. Aber für eine so fantasylastige Story, wie sie uns „Freddy vs Jason“ vorwirft, ist das Ganze einfach viel zu ernst rübergebracht. So kann ein Film diesen Formates aber einfach nicht mehr in der heutigen Zeit funktionieren, es sei denn, man betritt komplett neues Terrain, wie es beispielsweise „Saw“ machte. Doch davon ist „Freddy vs Jason“ meilenweit entfernt. auf der einen Seite haben wir den comedyorientierten Freddy, auf der anderen Seite den humorlos agierenden Jason, und genauso unentschlossen ist der Film als Ganzes. Kurz zusammengefaßt: Das Tralala drumherum nervt, es ist öde, es langweilt, es ist überflüssig. Erlösung bietet sich in Form dessen, was man doch schon längst erwartet hat: Die beiden „Helden“. Dumm ist hier allerdings, daß man meiner Ansicht nach nur einen weiteren „Nightmare...“ gedreht hat, in dem Jason eine kleine Nebenrolle als mordende Marionette spielt, denn nichts anderes ist er in Spiel von Freddy, der ihn aus Eigennutz zu seinem Handlanger degradiert, um sich später noch angefressen darüber zu echauffieren, das Jason ihm alle Teenies vor der Nase hinwegkillt, noch bevor diese überhaupt Angst entwickeln können. Nun bin ich ja ganz gewiß kein Fan der „Friday...“-Serie (Ähümp, ja, ich weiß, daß ich nur einen davon kenne...), aber Jason bestenfalls als beiläufiges Nebenprodukt der eigentlich Handlung darzustellen, daß ist schon ein bißchen despektierlich. Dabei hat die stumme Mordmaschine die weitaus prägnanteren und beeindruckenderen Auftritte, die zwar auch in den meisten Fällen die Grenze zum Comichaften übertreten (Ist schon doll, wie lange man brennend durch ein Maisfeld streifen kann und nicht mal die Hockeymaske davon Schaden nimmt), aber nicht so krampfhaft auf witzig gebürstet sind wie die von Freddy. Als dieser Jason später als lästig gewordenes Subjekt ad acta legen will (Super auch, erst darf er die Drecksarbeit machen und dann paßt es dem Herrn auch wieder nicht – mit ein Grund, warum ich Freddy einfach unsympathisch finde), geht es dann erst so richtig los mit dem Fieswatz-Geprügel, aber ach... Himmel, was kotzt mich das an! Man glaubt sich in einem Computerspiel wieder, in „Matrix“ oder irgendwelchem überstilisierten Hongkong-Kram, wenn man mitansehen muß, wie Freddy lustig grinsend Flipper mit Jason spielt und diese großformatige Killermaschine zur totalen nichtkönnerischen Witzfigur abgestempelt wird. Jene Killermaschine, die schweigsam mit blutiger Konsequenz Freddy erst zurück in die Wirklichkeit gemetzelt hat. Jaja, das „rockt“. Nee, bei aller Liebe, das sieht einfach nur beschissen aus. Da lobe ich mir doch die verhältnismäßig stumpfe, brachiale Prügelei aus „Alien vs Predator“, die hier auch um ein Vielfaches angebrachter gewesen wäre. Ich meine, Freddy und latent gezeigte Asia-Kung-Fuchtel-Künste? Boah, nee, jetzt nicht wirklich?! Ist denn keinem der Macher aufgefallen, daß die comichafte Überzeichnung, dieser fleischgewordene Part eines Computerspiels so was von überhaupt nicht zum sonstigen Ernst dieses Streifens paßt? Ähnliches gilt für das Finale. Ja, großes Gemetzel, viel Klopperei, blabla. Das ist auch sicherlich sehr schön, ändert aber nichts an der Tatsache, daß es hier ins Lächerliche abgleitet, so wie die beiden sich gegenseitig massakrieren. Und das wäßrige Blut, daß aus jeder beliebigen Wunde fontänengleich emporspritzt, da geht meine suspension of disbelief wieder fröhlich in Urlaub. Ist es übrigens nicht toll, daß der Chrystal Lake zufälligerweise ganz in der Nähe liegt? Ohne solche Zufälle hätten wir manchmal gar keine Filme. Einen Pluspunkt, der allerdings höchst subjektiv ist, habe ich allerdings doch gefunden. Natürlich ist es alles andere als glaubwürdig, Jason auf einmal als wasserscheuen Schwimmflügelchenträger darzustellen, wo er doch in den Filmen der originalen Franchise oft genug aus dem Chrystal Lake herauswatete. Aber hiermit schafft der Streifen etwas, womit er bei allen anderen Charakteren jämmerlich versagt: Er gibt Jason einen Background, der ihn irgendwie...menschlich wirken läßt. Angesichts seiner Mördereien ist ein Wort wie „menschlich“ sicherlich spekulativ, aber anders läßt es sich kaum beschreiben, daß auch ein Jason Vorhees Angst empfindet angesichts jenes Traumas, das er als Kind hat erleiden mußte (Und ja auch ersoffen ist. Da kann man schon mal ein Trauma davontragen, nech?). Daß dieses Element ihn im metaphorischen Sinne wieder zu jenem Kind werden läßt, das von seinen Spielkameraden gehänselt und mißhandelt wurde, die es sogar bis zu seinem Unfalltod mit ihm trieben, verleiht seinem Charakter etwas, mit dem man irgendwie...öhm...mitfühlen kann, erst recht, wenn Freddy erneut versucht, dieses Kind zu töten (Dummes Schwein. Erst andere die Drecksarbeit machen lassen und das ist der Dank?). Das führt auch zu einer der wenigen gelungenen Szenen, wenn Jason in der wirklichen Welt, ausgeknockt durch Beruhigungsmittel und fein säuberlich verschnürt, zu ertrinken droht und unsere unsympathischen Teenies, deren Tod wir keine Minute lang bedauern würden, sich tatsächlich um ihn sorgen, schließlich ist er ja der einzige, der es mit Freddy aufnehmen könne (Jaja, immer dieser Eigennutz). „Freddy vs Jason“ ist kein Horrorfilm. Er bietet eine nette Schlachtplatte (Vermute ich. Ich selbst kenne diese ja nicht), die keinen Platz für Fantasie läßt, aber uns als Zuschauer interessieren die darin verwickelten Teenies nicht einmal ansatzweise. Wir waren auf den Kampf der beiden Horrorlegenden, doch selbst der hinterläßt einen faden Nachgeschmack, wenn man sieht, wie unbeholfen Jason zum größten Teil gezeigt wird (Was auffallenderweise nur im Zusammentreffen mit Freddy der Fall ist, ansonsten ist der Große zwar brachial und bedächtig, aber nicht so schlafwandlerisch), das nimmt ihm doch an manchen Stellen viel von seiner Bedrohlichkeit und seiner, nun ja, Würde. Dabei hat er doch eindeutig die beste Szene des ganzen Filmes, indem er einem ihn halbstark zuschwafelnden besoffenen Rave-Besucher pragmatisch in seine ganz eigene Form der Diskussionsführung einweist – leider auf eine sehr endgültige Art und Weise. Den einzigen wirklich atmosphärischen Moment hat man sich sprichwörtlich bis zum bitteren Ende aufbewahrt, wo Jason, trotz wie immer natürlich finaler Meuchelung, aus dem See steigt (Ganz ohne Schwimmflügelchen – hat hier jemand beim Drehen was vergessen?), mit Freddys Kopf in der Hand. Das hat wirklich Flair, das wirkt unheimlich – und läßt ahnen, was man aus diesem Film hätte machen können.
Bleibt mir also festzuhalten, daß der Film ein viel höheres Potential hatte, das er leider nicht ausgeschöpft hat. Und obgleich ich weder „Nightmare...“- noch „Friday...“-Fan bin, finde ich die zuweilen doch arg unbeholfene und teilweise dümmliche Darstellung von Jason (Was nicht am Darsteller selbst liegt; ich mag seine menschlichen Regungen, wenn er zögert und von Freddy drangsaliert wird) schlicht entwürdigend, Splädda hin, „Boah, geil, das rockt!“ her. Uncut muß ich den trotzdem irgendwann mal sehen.